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  • #1

Hausfrau und Mutter: Stimmt das "Muttchen" - Image überhaupt??

Hausfrau und Mutter: Stimmt das "Muttchen" - Image überhaupt??

Zur Klarstellung: Ich selbst war immer berufstätig und bin es heute noch, und zwar sehr gerne! Aber ich komme sehr ins Grübeln, wenn über Familienfrauen geschrieben wird, als seien sie geistig stehen gebliebene Untertanen ihres Ehemannes. Unsexy und bieder - dazu verdammt, betrogen zu werden! Oder als wären sie zu doof, um an Gesprächen teil zu haben und zu wenig emanzipiert, sich selbst zu verwirklichen. - Und egoistisch sowieso, weil, im Fall der Scheidung, der Ehemann der Gelackmeierte sei. Ist das wirklich so?? Angela
 
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excuse-me

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  • #2
Ach Angela - nein es ist nicht so und ich habe auch keine Lust mehr, mich immer und immer wieder zu verteidigen. Gleich fallen hier wieder die "Single-Vollblut-Business-Frauen" ein, die ja sowieso alles besser wissen. Kein Kind und kein Kegel - aber den vollen Durchblick. - Nö - echt nicht.

Außerdem muss ich meine Wunden an meinen durchgescheuerten Knöcheln versorgen, die sich durch das jahrelange tragen der Eisenketten an meinen Füßen gar nicht wieder schließen wollen.
 
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  • #3
Das kommt doch sehr darauf an in welchen Kreisen man sich bewegt und ob wir von Stadt oder Land reden etc. Und natürlich auf das Potential der einzelnen. Ich persönlich kenne auch trutschige berufstätige Frauen. Und da ist wieder die Frage von welcher Branche reden wir usw. und so fort.
Das ist eher ein Thema für einen Soziologen als das eines Erfahrungsaustausches finde ich, weil jeder nur seinen Dunstkreis sieht und gar nicht in der Lage ist, ein adäquates Bild zu erzeugen.
 
  • #4
@#2: Das ist ja der Sinn dieses Forums, dass PERSÖNLICHE Erfahrungen ausgetauscht werden! In diesem Forum wird ja auch gerne unprofessionell (im eigenen "Dunstkreis) das Image der Familienfrauen schlecht geredet! - Und da wir bei EP sind, wird auch der/die eine oder andere Soziologe/in einen Kommentar abgeben können!
Angela
 
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  • #5
Tja, ich war 7 Jahre lang sowas, wie meine 3 Kinder sehr klein waren. Bin Akademikerin, habe aber gedacht, dass mir das Leben mit Haushalt und Kindern sehr gefallen wird, weil man vieles ausprobieren kann und die Kinder allein und selbst erzieht. Dachte auch, dass würde für meine Kinder das Beste sein. Hab mich da aber grob geirrt, zum einen ist mir die Decke auf den Kopf gefallen, obwohl ich vom Brotbacken, Nähen bis zum Biogärtnern alles probiert hab, zum andern hab ich bemerkt, dass meine intellektuellen Fähigkeiten stark zurückgingen, weil man einfach zu wenig gefordert war, was das übliche akedemische Denken betrifft. Hab dann auch eine Zeit gebraucht. um in meinen Beruf wieder reinzuwachsen, den ich dann halbtags ausgeübt hab. Also ich weiß nicht - mein Weg wars definitiv nicht, trotz des gutgemeinten Versuchs. Da muss man wohl die Anlage und Lust darauf mitbringen und die Fähigkeit, das Leben nur zu Hause genießen zu können. Und einen guten Freundeskreis haben, sonst kommen alle Anregungen nur vom Parnter - der Arme - und vom Radio ect.
Zudem ist es mir jetzt sehr Recht, dass ich nicht ganz so abhängig von meinem Mann war und mich frei von ihm trennen konnte und er sich von mir nach unsren über 20 Jahren Ehe.
Ich bewundere alle, die Kinderdorfmütter sein können - da gehören dezidiert Fähigkeiten dazu, die ich nicht habe!
 
  • #6
Ich war auch eine Weile nach der Geburt der Kinder zu hause und habe "die gute Mutter " gespielt. Geistig hat es mich nicht weitergebracht, ich war eher unterfordert. Hinzu kam, dass ich das Gefühl hatte, jahrelang umsonst studiert zu haben.
Alles zusammen hat mich schnell dazu veranlasst wieder arbeiten zu gehen, und das war gut so. Schaue ich mir heute die "nur" Hausfrauen im Bekanntenkreis an, so stelle ich fest, dass wenig Gemeinsamkeiten bestehen und diese Frauen völlig andere Schwerpunkte und Interessen haben als ich. Das soll keine Wertung beinhalten, aber ich bin lieber mit berufstätigen Frauen zusammen, weil diese für mich einen weiteren Horizont haben und durch die "Doppelbelastung" auch ihre Kinder und ihre Familie nicht mehr nur in den Mittelpunkt stellen.
 
B

Berliner30

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  • #7
@4 hast du folgende Dinge ausprobiert: lesen von anspruchsvoller Literatur, anspruchsvolle Hobbys, Heimarbeit z.B. am/mittels PC, ... ?

@5 Wer studiert und Frau ist, sollte sich über diese Thematik bewußt sein ...
 
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  • #8
Eine Erzieherin kümmert sich den ganzen Tag um kleine Kinder. Ist sie deshalb geistig unterfordert?
Eine Grundschullehrerin motiviert die Kleinen, Spaß am Lernen zu erhalten. Auch geistig unterfordert?
Ein Koch. Geistig unterfordert?
Die Reihe ließe sich fortsetzen! All dies, und noch vielmehr leistet eine Hausfrau Tag für Tag! Nichts ist erfüllender, als für die Familie da zu sein.
Ich (45) war Lehrerin und habe es keinen Tag bereut, meine Arbeit aufzugeben. Wenn ich die berufstätigen Frauen sehe, die schon morgens abgehetzt ihre Sprösslinge in der Schule abliefern,um sich irgendwo anders zu "verwirklichen", dann tun die mir einfach nur Leid. Während ich mich abends mit meinem Schatz zur Ruhe setzen kann, beruhigen die Berufstätigen ihr schlechtes Gewissen und spielen nervös noch ein viertel Stündchen mit den Kindern.
Aus meiner Zeit als Lehrerin kann ich sagen, dass die ausgeglichendsten und lernfreudigsten Kinder die waren, bei denen die Mutter zuhause war.
 
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  • #9
Das hängt doch auch davon ab was frau will. Es gibt Mütter die sich freuen,wenn sie nicht mehr arbeiten müssen. Sie wollen auch als besonders gute Mütter an gesehenwerden. Dann machen sie sich einen schönen tag mit fastfood und hundegassigehem. Und erzählen immer dass sie sich für die Familie geopfert haben.
 
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  • #10
Ich war vier Wochen nach der Geburt völlig zuhause. Ich bin bald wahnsinnig geworden. Kam mir vor wie Einzelhaft, eingesperrt.
Dazu muß ich noch sagen, daß ich bis zum Schluß voll gearbeitet habe, selbst noch in der Mutterschutzzeit weil es mir super ging. Habe im neunten Monat hochschwanger noch einen Einbauschrank gebaut. Der strenge Alltag mit Kind mit seinem strikten Tagesrhythmus ging mir ziemlich auf den Wecker. Auch brauchte ich dringend jemanden zum reden.

Als ich nach vier Wochen mal probeweise für ein paar Stunden zur Aushilfe wieder auf meiner Lieblingsbaustelle war, war es dort laut, staubig, schmutzig und kalt. Ich fand es klasse!

Ohne meinen Beruf würde ich eingehen. Ich tauge partout nicht zur Hausfrau.
 
  • #11
@7 Du schreibst über die Kinder, denen es angeblich besser geht, wenn Mutter zu Hause ist. Die Frage war jedoch an die Frauen gerichtet....
Außerdem entwickeln sich Kinder dann besonders gut, wenn sie in einem liebevollen Heim mit Verantwortungsbewusstsein, Engagement und Liebe aufwachsen. Das "können" auch und gerade beruftätige Eltern leisten.
Ich denke Erzieherinnen, Lehrerinnen und Köche gehen ihrem Berufe nach, oder? Ich habe nicht behauptet, dass der Umgang mit Kindern Unterforderung darstellt, sondern der fehlende Austausch mit Arbeitskollegen und die fehlende Anerkennung im Beruf. Permanent auf sich selbst gestellt zu sein und kein Feedback über die tägliche Arbeit zu bekommen (und jetzt sag nicht, Dein Schatz zollt Dir jeden Abend Bewunderung und Anerkennung für die frische Wäsche....) macht nicht alle Menschen glücklich.
 
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  • #12
Es sind doch die kleinen Dinge, die es wichtig machen, dass du als Mutter greifbar bist.
Mein jüngerer Sohn war in seinen ersten Jahren extrem kuschelbedürftig. Zeitweise hing er gefühlte 6-8 Stunden am Tag mit seinen kleinen Fingern an meinen Ohrläppchen.
Wenn ich z.B. gebügelt oder gekocht habe, hat er sich dafür halt auf einen Stuhl hinter mich gestellt.
Und es war für ihn "zwingend notwendig" das zu können - das hast du ihm angesehen.
Er konnte Urvertrauen tanken - ich war immer präsent. Das ist meine vorrangige Aufgabe als Mutter - so sehe ich das.
Eine Erzieherin im Kindergarten hätte das nicht leisten können - wie auch ?

Heute ist er 16, hat eine Freundin - und er geht sehr lieb mit ihr um. Er scheint beziehungsfähig zu sein und Liebe annehmen und geben zu können.

Wenn die Kinder klein sind, gib ihnen Wurzeln - wenn sie groß sind, schenk ihnen Flügel.
 
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  • #13
Ich denke, es kommt immer darauf an, was Frau daraus macht und wie viele Kinder zu versorgen sind. Ich erinnere mich ungerne an die Spielplatzarien, wo dickliche und ungepflegte Mutterglucken über Windeln diskutierten und was der "kleine" alles schon kann... Das setzte sich in Einladungen fort, wo Damen und Herren meist getrennt an den Tischen saßen...und wieder die gleichen Themen gewältzt wurden. Allerdings hatte ich bei vielen den Eindruck, ihr Horzont ging über den Windeleimer nicht hinaus...ja, der Sprachschatz vieler Frauen reduzierte sich nahezu auf das Niveau ihrer 3 Jährigen Kinder, was ja nicht ausbleibt, wenn man niemand anderen zum Reden hat..
Ich habe mich davon von Anfang an distanzert, lieber scharf am Herrentisch mitdiskutiert und mir Freundinnen gesucht, die diesem Klischee der altbackenen Hausfrau weder im äußerlichen, noch im geistigen Sinne entsprachen. Ich war 17 Jahre Hausfrau (mit Drillingen) und kann mich nicht erinnern, Langeweile gehabt zu haben. Mein Leben bestand zwar nebenbei auch aus Kinderpflege und Haushalt, doch mein Mann und ich haben uns immer wieder neue Aufgaben und Ziele gesetzt, die nicht nur unser Leben extrem bereicherten, sondern auch den Horizont sehr erweitert haben.
Ich denke, nicht alle Hausfrauen entsprechen dem gängigen Klischee...Es kommt nur darauf an, nicht "stehen" zu bleiben. Durch meine Scheidung wurde ich gezwungen, nach langer Auszeit wieder zu arbeiten...und ich kann nicht sagen, dass mich das Leben mit Job und Kindern mehr erfüllt..Manchmal habe ich sogar das Gefühl, dass die wenige Zeit, die mir jetzt bleibt, mir meine Kinder manchmal sogar "entfremdet".
 
E

excuse-me

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  • #14
von mir ist auch #11 - war nicht eingeloggt.

Ein Filmzitat, dass mich sehr berührt hat, weil es für mich der Wahrheit so nah kommt:
Du musst als Mutter ein paar Jahre stehen bleiben, damit deine Kinder sich bewegen können.

Soll nicht heißen geistig verdummen - aber sich selbst oft zurücknehmen, das schon.
 
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  • #15
Ich bin #7, hier meine Antwort!
...bzw.Frage. Kannst du denn Zusammenhang nicht erkennen, zwischen dem Wohlbefinden des Kindes und der vertrauten Anwesenheit der Mutter?? Das kann ich fast nicht glauben! Wie wichtig die anwesende Mutter ist, hängt doch unmittelbar mit dem Image der Hausfrau und Mutter zusammen. Das war ja auch das Thema.
Ja, Heime haben oft gut ausgebildete, liebevolle Erzieher/innen, die ihr Bestes geben. Wenn die Eltern berufstätig sind, oder sein müssen, ist das sicher die zweitbeste Lösung.
Unsere Lebensform so zu gestalten, war für uns von Anfang an klar. Ich wollte es so, mein Mann wollte es auch, und wir haben die Entscheidung noch keinen Tag bereut. er ist dankbar, dass er sich abends nicht den Haushalt mit einer, außer Haus, berufstätigen Frau teilen muss. Ja, Samira, wir bestätigen uns gegenseitig oft, wie zufrieden wir beide mit dieser Lösung sind. Gegenseitig!
Die fehlende Anerkennung hat ihren Ursprung nicht in der Familie selbst. Die Gründe sind vielschichtig. Einer davon ist finanzielle Not.
Austausch mit Kollegen? Na klar! Die viel bescholtenen Sandkastengespräche der Mütter zum Beispiel sind nichts anderes! Oder meinst du, dass wir über das holländische Königshaus tratschen?
In meiner Zeit als Lehrerin tauschten wir uns auch privat hauptsächlich über Schulprobleme aus. Das war genau das Gleiche und lange nicht so produktiv!
Das Image hängt auch vom optischen Erscheinungsbild ab. Da habe ich bisher keinen Unterschied zu berufstätigen Frauen gesehen, ungepflegte Frauen gibt es überall.
Ich selbst gehe davon aus, dass jede Frau für sich selbst entscheiden kann, ob sie außer Haus berufstätig sein möchte, oder sein muss. Ich bewundere jede, die trotz Berufstätigkeit ihren Haushalt in Schuss hat und ihr Kind gut versorgt. Dass das aber besser ist, und ein besseres Image haben sollte, will ich nicht gut heißen.
 
  • #16
@14
Wir sind einer Meinung! Ich denke auch, jede Frau sollte selbst entscheiden. Wenn Du glücklich bist mit Deinem Leben: So what? Ich würde mir nie anmaßen, das als schlecht darzustellen.
Aber ich lasse mir auch nicht sagen, dass meine Lebensentscheidung schlecht für meine Kinder ist, wenn ich als berufstätige und daher ausgeglichene Frau meine Kinder nicht täglich 24 Stunden sehe.
 
G

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  • #17
Ich störe mich an der Hervorhebung des sogenannten "Urvertrauens", welches angeblich nur Vollzeit-Mütter bringen können. Kinder haben dieses Urvertrauen immer, wenn angemessen und von der Mutter auf ihre Bedürfnisse eingegangen wird. Was soll das mit der Berufstätigkeit von manchen Frauen zu tun haben??? Verstehe ich nicht.

#13: Zurücknehmen tun sich ALLE Mütter, die verantwortungs- und pflichtbewußt sowie liebevoll ihre Kinder aufziehen. Wie sonst wäre die Aufgabe zu schaffen?

Ich finde es müßig, über Hausfrauen zu diskutieren. Der Frau mit den Drillingen oder anderen Frauen mit vielen Kindern gestehe ich das zu - das ist nicht anders zu machen. Aber die anderen? Macht mal halblang.
Dachte immer, die Diskussion hat sich schon vor 30 Jahren erledigt und Frauen wären froh, Beruf UND Kind unter einen Hut zu bringen...? Eine sehr (west)deutsche Diskussion.

Lieber Berliner30: danke für Deine Vorschläge zur Freizeitgestaltung... :eek:) wenn Du Kinder hättest (ich habe eins) würdest Du sehr schnell herausfinden, daß Deine Kinder dafür sorgen, daß Du garantiert weder die Zeit noch die Nerven für eines der aufgeführten Dinge hast. Zum Lesen kommst Du nur abends im Bett (falls Dir nicht gleich die Knöpfe zufallen), Heimarbeit am PC - nach spätestens 2 Minuten hast Du mindestens ein Kind auf dem Schoß, das wild auf Deiner Tastatur rumhackt und sämtliche Programme zum Absturz bringt; anspruchsvolle Hobbies? - ein Witz, geht gar nicht. Wenn man nicht gerade Haushaltsarbeiten macht, beschäftigt man sich mit den Kindern: anregen, vorlesen, ermuntern, trösten, vormachen, basteln, malen, kneten, bauen etc.
Ich mache Dir keine Vorwürfe (ich hatte vor der Geburt auch andere Vorstellungen) - aber so einfach ist das nicht, wie man sich das vorstellt. Auch gibt es Tage (nicht wenige), wo der Nervenvorrat für den Tag schon früh um 10 Uhr alle war, weil Kind gerade in seiner schönsten Bockphase war.

Constanze
 
  • #18
Ich kann das bestätigen, da ich in der selben Situation war: Als berufstätige Frau mit Kindern kommt frau oft an den Rand des Nervenzusammenbruchs! Schließlich soll ja keiner zu kurz kommen.
Erst nachträglich kommen mir Zweifel, ob ich mich nicht doch besser auf ein paar Jahre mit den Kindern zuhause hätte entscheiden sollen, denn mir ist inzwischen klar, dass nicht nur diese, sondern auch mein Mann zu kurz gekommen ist - und ich selbst sowieso!
Diesen Thread habe ich eröffnet. Von meiner persönlichen Lebenserfahrung ausgehend stelle ich mir inzwischen die Frage, ob der Neidfaktor (aus welchen Gründen auch immer!) eine Rolle spielt, warum gerade berufstätige Frauen oft das Image der Hausfrauen beschädigen.
Ich will hier keinesfalls den Status der Hausfrau als das Maß aller Dinge darstellen, möchte aber auch nicht, dass dieser in eine Schublade gesteckt wird, die er nicht verdient hat.
Die Beiträge in diesem Thread empfinde aber bisher gar nicht so!
 
  • #19
Du hast den Punkt getroffen Angela:
Ich glaube auch, dass der Neidfaktor eine große Rolle spielen kann. Manche Mutter, die berufstätig sein "muss" hätte vielleicht lieber mehr Zeit mit ihren Kindern und wäre unter Umständen gerne Hausfrau. Andersherum ist aber bestimmt auch so manche Hausfrau neidisch auf den beruflichen Erfolg anderer Frauen und verschanzt sich hinter "ich bin aber so gerne für meine Kinder da...."
Ich konnte mir aussuchen schnell wieder arbeiten zu gehen, nachdem ich die Hausfrauenrolle für mich getestet habe (und für nicht praktikabel befunden habe...) Insofern kenne ich beide Seiten und genieße meine Berufstätigkeit.
 
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  • #20
Nein, ich bin nicht neidisch auf die Hausfrauen. An den Rand des Nervenzusammenbruchs kann man auch ohne Berufstätigkeit, dafür aber mit renitenten Kindern kommen. Ich persönlich ERHOLE mich auf Arbeit, schöpfe Kraft für zuhause. (Mein Sohn ist ausgesprochen lebhaft und willensstark und versucht gelegentlich, seine Mutter abzurichten). Ich finde DIE BALANCE PERFEKT. So werden beide Seiten in mir im rechten Maß angesprochen. Und nur eine Mutter, die mit sich im Reinen ist, ist auch eine gute Mutter für ihr Kind.
Interessant ist, daß es in meinem Bekanntenkreis einige Frauen in meiner Elterngeneration (60+) gibt, die im Nachhinein trauern, ihren beruflichen Möglichkeiten nicht mehr nachgegangen zu sein. Die hätten gern mehr aus sich gemacht. Andersherum (d.h. beneiden der Hausfrauen) ist es mir bis dato noch nicht untergekommen.

Constanze
 
  • #21
@#19:Constanze, das ist schon ein merkwürdiges Phänomen: Die Frauen der Elterngeneration trauern um ihre verpassten Chancen im Beruf. Ich dagegen war immer berufstätig und bedaure es, mir nicht eine Auszeit für die Kinder genommen zu haben.
 
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  • #22
#Angela: Hast Du auch schon davon gehört? Diese älteren Frauen waren auch immer (höchstens 3 Jahre zuhause) berufstätig, durch Haushalt, Kinder und Beruf wohl allerdings auch gut beschäftigt oder haben es möglicherweise nicht geschafft, durch Setzung von Prioritäten (z.B. weniger perfektionssüchtig sein) andere Dinge zu schaffen.
Ich persönlich finde solche Diskussionen immer interessant - die Erfahrungswerte anderer interessieren mich immer.
Betrifft Auszeit nehmen: manchmal trauert man auch nur im Rückblick - steht eine Situation jetzt an, würde man die Entscheidung immer wieder gleich fällen. Die Erinnerung an schlechte Stunden verblaßt, das Positive rückt in den Mittelpunkt. Wer will sich denn noch an seine Heulanfälle, an seine Überforderung durch einen Säugling erinnern?
 
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  • #23
Ich bin mit demStudium erst fertig geworden, als mein ältster Sohn 1 1/2 Jahre alt war. damals war ich schon mit dem 2. schwanger und bin dann zuhause geblieben und habe noch 2 (sehr erwünschte) Kinder bekommen. Nebenbei konnte ich immer wieder ein bisschen arbeiten Vorträge halten usw. Ich fand und finde das richtig, meine Kinder selbst betreut zu haben. Heute wo sie groß sind bin ich sehr froh darüber und habe ein wunderbars Verhältnis zu ihnen.Wer bitte außer dem Vater und den Großeltern freut sich noch so voll Liebe über Fortschritte die so ein Kind macht. Und trauert mit dem Kind und fühlt mit ihm mit?Die Erzieherin? Das Au pair Madchen? Ja die finden das nett, aber die wahre Liebe und Bewunderung kommt von diesen nahen Pesonen. Und das ist fein, wenn das nicht erst am Abend passiert oder am Wochenende.Seit meine Eltern gestorben sind, ist mir das noch viel klarer geworden: Ich weiß, es wir nie wieder jemanden geben, der mich so einzigartig und wunderbar großartig findet wie sie. Und so war es auch mit den Kindern umgekehrt.. Ich habe dann, als die Kinder größer waren, wieder außerhäuslich gearbeitet und da war ich froh, dass keine kleinen Kinder sehsüchtig auf mich gewartet haben, weil nach der Arbeit und am Wochenende brauchte ich viel Erholungszeit von der Erwerbsarbeit.
 
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