Vielleicht hat Marissa Meyer es ausprobiert und festgestellt, dass sie nicht arbeiten kann, wenn zuhause die kleinen Kinder rumwuseln?
Grundsätzlich ist Homeworking eine gute Idee, schont die Umwelt, Fahrkosten und das eigene Zeitbudget - bezahlte moderne Technik dafür gibt es reichlich. In der Praxis klappt es leider nicht - da fehlt den Homeworking-Kollegen der Fairessfaktor.
Ich habe regelmässig mehrere Kollegen/Kolleginnen im Homeworking. Wenn sie zuhause arbeiten, leisten sie im Vergleich zur im Büro verbrauchten Zeit ca. 1/3. Wenn das Gehalt der Leistungsmenge angepasst wird und dementsprechend offene Stellen besetzt werden, spricht nichts dagegen Heimarbeit anzubieten. In der Realität wird ihr nicht geleisteter Teil allerdings über das gesamte Team verteilt, ohne das Personal aufzustocken. Entsprechend hoch ist die Grollquote bei den betroffenen Kollegen, sie ständig im Mehrleistungsbereich sind.
Das ist keine Vermutung, sondern wiederholt festgestellte Tatsache (Kollege ist im Teamchat angemeldet, aber die Antwort kommt 3 Std später - war wohl einkaufen, im Kiga ..., die Auszeit wird aber nicht gebucht)
Weiteres Problem: man bekommt kaum noch das ganze Team zusammen. Die Homeworkingkollegen bekommen viele Entwicklungen nicht mit und fallen damit für viele Aufgaben aus, weil sie nicht Bescheid wissen oder eben nicht im geforderten Maß präsent sind, für Abstimmungen mit anderen Organistaionseinheiten. Folge: die oben besschriebenen Präsenzkollegen müssen immer die Hammerprojekte mit der hohen Arbeitsdichte machen, was aber keinerlei Auswirkungen auf das Gehalt hat - macht ganz viel Unfrieden.
Frau Meyer ist eine kluge engagierte Frau - die sieht sowas und reagiert, denn mit einer verstimmten Mannschaft kann man keine guten Ergebnisse erzielen.