Ich .. (w30),...verstehe ehrlich gesagt nicht, warum fast alle Frauen heiraten wollen, brauchen sie einen Versorger? Ich denke, wenn eine Frau stark ist, selber was erreicht hat, ist sie nicht scharf zu heiraten.
Das sagen viele junge Menschen, die im Leben nichts erlebt haben. Es setzt Lebenserfahrung, Intelligenz und Informiertheit voraus, zu wissen, was man entscheidet.
Ich bräuchte nach Deiner Theorie keine Ehe. Will ich aber trotzdem, weil ich schon einiges im Leben gesehen habe, was bei einer Ehe keine oder sehr viel weniger Probleme gebracht hätte:
- der Vater des unehelichen Kindes wurde als Cleverness nicht eingetragen, damit die Sozi den Unterhalt für die ersten Jahre zahlt. Dumm gelaufen, der Vater verstarb früh, die Halbwaisenrente wäre bis ins Studium als Unterhaltszahlung geflossen. Bei einer Ehe wäre das Automatismus gewesen, inkl. Hinterbliebenenrente für die Frau. Bei einer jungen Frau zumindest für einige Jahre.
Die fehlende Bereitschaft zur Verbindlichkeit hat für die junge partnerlose Mutter erhebliche finanzielle Folgen
- ein 40-jähriger kippt mit Schlaganfall um. Die Partnerin kennt alle seine Wünsche hinsichtlich der medizinischen Versorgung in diesem Fall. Diese werden ignoriert, weil in der Situation nicht nachweisbar, selbst wenn sie eine Vollmacht zuhause gehabt hätte - hätte in dem Fall nichts genützt. Er durfte nicht sterben wie gewünscht, wurde reanimiert, wurde nicht rückgängig gemacht, als sie endlich 2 Tage später die Vollmacht vorlegte. Er liegt seit Jahren im Koma, quält sich mit Geschwüren, Lungenentzündungen etc. Sie raspelt sich für ihn auf, hat aber keinerlei Anspruch, auf die Unterstützung, die sie als seine Ehefrau bekäme (Tarifvertrag) und ihr Teilzeit ermöglichen würde, um sich um ihn zu kümmern.
Sich nicht zu binden, ist eine Entscheidung, die dem bindungsunwilligen Mann in diesem Fall sehr viel Leid zufügt. Allmählich sieht sie die fehlende Liebe seinerseits und hört auf, ihn ständig zu besuchen, zusätzliche Pflegeleistungen zu erbringen/zu finanzieren
- weiteres Thema: Freibeträge bei Schenkungen und im Erbfall,da macht verheiratet sein einen großen Unterschied aus
- weiteres Thema: Steuergesetzgebung
- weiteres Thema: mögliche kostenfreie Familienmitversicherung in der Krankenversicherung
- zusätzliche Hinterbilbenenversorgungen, die fast alle auf Ehe abzielen
- .... usw
Heiraten heißt für mich, dass ich meinen Partner so liebe, dass ich ihm diese Sicherheit für alle Fälle geben möchte, aber auch Augen auf bei der Partnerwahl, auf echte menschliche Qualitäten achten, darauf dass die Partnerin/der Partner auf wirtschaftliche Eigenständigkeit Wert legt, gut ausgebildet ist, seinen Job gern macht etc. Dann ist die Ehe und ggfs. auch ihr späteres Scheitern kein Problem.
Wer nicht mit dem Kopf, sondern den tiefergelegenen Regionen entscheidet, der hat berechtigt Angst vorm heiraten und wird von den Frauen abgelehnt, die echte Partnereigenschaften haben.