Zunächst: ich bin auch m.
Die Ansichten des Fragestellers und von #1 seien mal dahingestellt; ich persönlich finde sie allerdings äußerst schade.
Natürlich ist der Satz "Liebe und Verbundenheit, Harmonie und Füreinander einstehen gibt es sehr gut auch ohne Heiraten." nicht falsch; mir persönlich würde aber ohne Heirat die Verbindlichkeitsaussage fehlen. Mir ist selbstverständlich bewußt, daß es auch bei geschlossener Ehe keine Garantie darauf gibt, daß das ein Leben lang gut geht. Nichtsdestotrotz drückt sich aus meiner Sicht darin aus, daß man sich gegenseitig diesen Wunsch (eben, DASS es ein Leben lang halten möge) damit erfüllen möchte.
Dennoch ein paar Anmerkungen zum Fragesteller und zu #1:
Nicht Heiraten wegen der hohen Trennungsraten? Wenn ich heirate, denke ich daran und nicht an die Auflösung.
Mainstream-Gehabe? Nun, das Single-Leben ist heutzutage ebenso mainstream!? Abgesehen davon: wenn Du Dich nicht binden möchtest und eine Partnerin findest, die das akzeptiert...
Der Hinweis auf die unterschiedlichen Sichtweisen von Mann und Frau führt die Frage leider ein bißchen ins Lächerliche und klingt so, als wolltest Du andere Meinungen nicht wirklich hören.
Sicherheitsdenken: ja, und? Wenn meine Partnerin im Krankenhaus liegt und ich vom Arzt keine Auskunft kriege über ihren Zustand (die Auskunft DARF er mir nicht geben), dann finde ich das fürchterlich. Ist eine Frage der Sicherheit für sie und mich.
Versorgungsdenken: ah, nur die Kohle zählt? Wenn hier das Problem liegt, dann ist das Single-Leben evtl. doch besser? Was ist mit einem Ehe-Vertrag, den ich für völlig legitim halte?
Eigentumsdenken: dazu gehören immer zwei. Auch unter dem Gesichtspunkt, was beispielsweise erlaubt ist und was nicht (gemeinsame Definition von Treue, etc)
Unreflektiert übernommene Tradition: erschließt sich nicht, was Du meinst und tritt dabei vielen vor das Knie, die sich ganz bewußt dafür entschieden haben zu heiraten
Folklore: siehe vorhergehende Antwort
Verkitschte Romantik: auch dazu gehören zwei. Wenn es Dein Ding nicht ist: ok. Das anderen vorzuwerfen: nicht ok.
Religiöse Verpflichtungen: in welchem Sinn? Der Begriff Liebe sagt Dir nichts?
Spießigkeit: ah, wer heiratet, ist in den meisten Fällen spießig? Nun gut, das sehe ich zwar ganz und gar nicht so, aber das kann ja jeder so sehen wie er mag.
Ich möchte eines Tages gern heiraten und das, was ich hier lese, überrascht mich zwar nicht, aber traurig finde ich es schon.