• #1

Herkunft bei der Partnerwahl

Ich betreibe ja so ein wenig online dating und mir ist aufgefallen dass ich hauptsächlich von Männern mit Migrationshintergrund angeschrieben werde obwohl meine eigene Herkunft nicht offensichtlich ist, weder vom Aussehen noch vom Vornamen . Ich werde angeschrieben von Türken , Syrern , Südamerikanern , Griechen und Italienern . Manchmal auch von deutschen Männern aber viel seltener . Kann es sein dass ich optisch und auch von der Persönlichkeit eher zu Südländern passe oder ist das Zufall? Ich bin ja eigentlich eher heimatlos , hier aufgewachsen , mein kurdisch iranischer Vater früh verstorben , in den Iran einreisen kann ich auch nicht . Meine Kinder haben ja Väter aus dem Maghreb. Wir sind Christen. Meine beste Freundin ( Tunesierin)meinte einerseits mit einem deutschen Mann sei es einfacher als mit einem orientalischen, aber andererseits müsste ich eventuell auch Rassismus befürchten da vor allem meine Kinder nicht deutsch aussehen . Ich selber habe hellbraune Haare und werde oft für eine Deutsche oder auch für eine Griechin , Israelin , Berberin gehalten. Mir ist mittlerweile ein christlicher Hintergrund wichtig weil ich mit dem Islam nichts verbinde . Meine eigentliche Frage ist : Sollte man Passung überhaupt an der Herkunft festmachen ?
 
  • #2
Sollte man Passung überhaupt an der Herkunft festmachen ?
Das ist nicht so eindimensional zu beantworten. Passung hat ja auch viel mit Werten zu tun. Und die können sich je nach Herkunft sehr unterscheiden, wodurch es seltener passen KÖNNTE. Gleich und gleich gesellt sich gern hat ja einen Grund; Beziehungen zwischen ähnlichen Partner sind laut Studien immer stabiler.
Mein Freund ist ja nun auch aus einem südostasiatischem muslimischen Land. Wäre er wie die meisten Männer dort, würde es auf keinen Fall passen. Er ist aber eben Atheist und hat sich von den Vorstellungen seiner Mutter abgewandt, hin zu den Werten und Vorstellungen, die ich als eher alternativ aufgewachsene Person ebenfalls vertrete. Daher ist die Passung gegeben.
Wenn jemand "nur" einen iranischen oder was auch immer Hintergrund hat, aber hier geboren ist, dann gibt es zwei Optionen: Er ist trotzdem mit den Werten aufgewachsen, die dem Land seiner Eltern entsprechen. So eine Mitarbeiterin einer Freundin, die mit ihrem Cousin zwangsverheiratet wurde, sich schlagen lässt, nichts tut, weil das gegen die Ehre ihrer Familie geht - das hat nichts mit den hiesigen Werten zu tun. Oder, er hat eine sozusagen angepasste oder auch in dem Herkunftsland "moderne" Familie oder hat sich selbst eher anderen Werten zugewandt. Das müsstest du dann bei den Männer, die dich anschreiben, ergründen, was bei denen der Fall ist. Wenn sie dich verstärkt anschreiben, sehe ich aber schon den Grund eventuell darin, dass sie denken, du siehst so aus wie sie und daher vertrittst du wahrscheinlich ihre Werte (sei es jetzt konservativer, muslimisch o.ä. - wieder gleich und gleich, siehe oben). Was du ja nicht möchtest, weil du dem nicht entsprichst. Nach deinen Erzählungen des letzten Freundes (ich möchte dir aber nicht zu nahe treten), klang es eher so, als wäre das Bezness gewesen; auf jeden Fall hat er dich ja gezielt ausgenutzt und hatte daher vielleicht andere Gründe als reine Liebe. Wenn du für solche Leute anfällig bist, wär ich extrem vorsichtig bei ausländischen Männern, die dich anschreiben, und würde mir die Motive sehr genau anschauen.
Mein Freund hat sich nämlich eher für deutsche Frauen interessiert, weil er eben NICHT eine Frau wollte, die die Werte des Islam vertritt oder aus so einem konservativem Umfeld kommt.
Generell kenne ich einige bikulturelle Ehen, aber was alle gemeinsam haben, dass sie gut passen trotz und nicht wegen der Herkunft. Oft ist ein Part mit der Mentalität seines Heimatlandes nicht sooo zufrieden gewesen und passt besser zu dem anderen Land; da kenne ich einige Japanerinnen, die zu extrovertiert und europäisch waren für japanische Männer und dann mit einem deutschen glücklich wurden. Oder Türkinnen, die nicht konservativ oder religiös sind mit deutschen Männern.
w, 38
 
Zuletzt bearbeitet:
  • #3
klar musst du das an der Herkunft festmachen. Da hast du schonmal weniger Reibungspunkte. Für mich war ein muslimischer Partner nie eine Option, wir würden uns über den Staat Israel vermutlich sofort streiten. Natürlich gibt es auch liberale Muslime, keine Frage, aber die lernt man eher im wirklichen Leben kennen. Online keine Option. Du machst das schon richtig, bleib dabei.
 
  • #4
Ich würde sagen, dass kommt stark darauf an, wie wichtig dir der kulturelle Unterschied ist und wie stark du gewisse kulturelle Unterschiede pflegst. Wenn ich richtig interpretiere, eher nicht so sehr. Dann ist es nicht dein Thema, sondern das der Männer die dich (nicht) anschreiben. Es ist frustrierend, weil du das nicht ändern kannst.
Online Dating ist ein Oberflächliches Geschäft. Ich würde vermuten, dass dein Thema daher genau so (un)bedeuteten ist, wie die Frage nach Übergewicht, Berufsstand, Glatze, etc.
Will sagen, dem richtigen ist es egal woher du kommst und beim richtigen spielt es auch für dich keine Rolle mehr.
Aber das Sieb beim Online Dating ist eben sehr engmaschig und die wenigsten gehen dauerhaft open minded durch die Profile.
Ich halte es für sehr wahrscheinlich, dass dich ggf. ein Mann auf Grund seiner Vorurteile online aussortiert, der dich im Real Life sehr gerne kennen gelernt hätte und umgekehrt.
 
  • #5
Ich würde nicht nach der Herkunft aussortieren. Meine Partnerin ist Marokkanerin und ich bin Deutscher. Wir passen hervorragend zusammen, weil wir die selben Werte vertreten und einen ähnlichen Bildungsgrad haben. Sie ist Muslima und ich bin katholisch. Wir essen beide kein Schweineflesich und haben die gleichen Vorstellungen bei der Kindererziehung, wobei 23jährige nicht mehr erzogen werden müssen...lach. und der Rest passt auch. Rassismus nehme ich in meinem Umfeld nicht wahr, lebe aber am Bodensee da ist das vermutlich nicht so ausgeprägt, wie in Großstädten. Such Dir einen Mann der Dein Herz berührt, der Rest fügt sich, In schā' Allāh
 
  • #6
Kann es sein dass ich optisch und auch von der Persönlichkeit eher zu Südländern passe oder ist das Zufall?
Also optisch auf jeden Fall Zufall. Man steht worauf man steht. Ich bin ein echter Käse vom Hauttyp, stehe aber selbst eher auf dunklere Typen. Umgekehrt gibt es aber auch eben diese dunkleren Typen, die meinen hellen Ton sogar lieber mögen als den dunkleren.

Bei der Persönlichkeit würde ich davon ausgehen, dass sie annehmen, dass du besser passen könntest als eine Deutsche. Liegt aber einfach an Stereotypen würde ich sagen. Man hat ein Bild im Kopf. Real würde man schnell sehen ob das zutrifft. Online eben nicht.
 
  • #7
Ich finde kulturelle Unterschiede sind sehr subtil . Ich merke es beispielsweise in Marokko, dass ich mich wenig fremd fühle . Einmal waren wir in einem Urlaubshotel Deutsche aus verschiedenen orientalischen Ländern und erkannten in Marokko von den Düften , den Märkten , der ganzen Atmosphäre wieder was unser Herz sehr lange vermisst hat weil wir einfach nicht in unsere Ursprungsländer reisen können oder dürfen . Ich nahm eine Freundin mal mit nach Marrakech und sie war total verängstigt . Die bittere Armut, die Bettelei, das Ungewohnte irritierten sie total . Ich bemerke es auch in der Schule , dass ich die Schüler oder die Eltern mit Migrationshintergründen anders verstehe und anders mit ihnen rede , weniger konfrontativ weil ich weiß , dass sie sich sonst sofort angegriffen fühlen und dicht machen . Andererseits stören mich auch viele Dinge : sich niemals von der Familie abgrenzen zu können , egal wie alt man ist , dieses emotionale Betrachten der Dinge wo mir die Ratio fehlt und das Unaufgeregte . Das klassische Frauenbild , dass die Frau trotz Bildung immer eine Top Hausfrau sein muss und die beste aller Mütter . Und auch der Schönheitswahn , es gibt kaum eine Iranerin ohne operierte Nase . Ich schminke mich selten und mag kein übertriebenes make up und sexy Kleidung . Ich sitze zwischen den Stühlen . Aber vielleicht ist das ganz egal . Vielleicht sind wir keine Bäume , die Wurzeln brauchen .
 
G

geloeschter Nutzer

Gast
  • #8
…Männern mit Migrationshintergrund …kurdisch iranischer Vater früh verstorben , in den Iran einreisen kann ich auch nicht . Meine Kinder haben ja Väter aus dem Maghreb.
Du wirst von Männer mit Migrationshintergrund angeschrieben und hast den offensichtlich auch, samt Deinen Kindern.
Meine eigentliche Frage ist : Sollte man Passung überhaupt an der Herkunft festmachen ?
So richtig verstehe ich Deine Frage nicht. Gerade, wenn Du Dich selbstvals “heimatlos“ bezeichnest, könntest Du Dir Männer doch relativ offen ansehen und im Einzelfall entscheiden.
 
  • #9
Sollte man Passung überhaupt an der Herkunft festmachen ?
Du hast 2 Beziehungen mit Männern Migrationshintergrund aus denen Kinder stammen in den Sand gesetzt. Da würde ich mir schwer überlegen, ob ich noch einen dritten Versuch gleicher Art brauche oder es doch schon begriffen habe - klappt nicht.
Ich versuche immer schon aus dem ersten Fehler zu lernen und ihn nicht zu wiederholen.

Für mich heißt Passung nicht Herkunft, sondern der Stand im hier und jetzt:
- das wichtigste ist mir die gemeinsame Sprache und zwar auf dem Level wie ich sie beherrsche, mit allen Möglichkeiten sich differenziert in allen Lebenslagen ausdrücken zu können.
- dann in allen wesentlichen Fragen geteilte Werte, also nicht so Trivialitäten wie kommen die Teller rechts oder links in den Schrank, sondern Ehrlichkeit, Loyalität, Treue, Gleichberechtigung in allen Lebensfragen, Umgang mit Geld, Verantwortungsbewusstsein, Schnittmenge bei den persönlichen Interessen, usw.
- ähnlicher Lifestyle, ähnlicher Berufsweg (nicht fachlich sondern Einstellung), ähnlicher Bildungsstand
- dann kommt natürlich im höheren Lebensalter hinzu, wie man langfristig dasteht im Leben, also keine Süchte, keine Schulden, keine chronische Unzufriedenheit, weil nicht erreicht, was man wollte etc., weil da ja nicht mehr viel Entwicklungsraum ist.

Ich selber habe hellbraune Haare und werde oft für eine Deutsche oder auch für eine Griechin , Israelin , Berberin gehalten.
Es kommt nicht drauf an, wie Du aussiehst und wofür andere Dich halten, sondern darauf, wo Du Dich zugehörig fühlst.

Es kommt auch nicht drauf an, wohin Du gern in Urlaub fährst. Auch das verwechseln viele gern.
Ich esse sehr gern orientalisch, asiatisch, maag die Gerüche der Gewürze, die Farben der Länder - ich bin mir aber ganz sicher, dass ein orientalisch sozialisierter Mann absolut nicht zu mir passen würde.

Wenn Dir das wichtig ist und in Deinem Leben wirkt, dann schreibt genau das in Dein Profil. Das wird helfen vorzuselektieren.
 
  • #10
@ Vicky , danke for den hilfreichen Beitrag . Ich möchte auch aus meinen Fehlern lernen . Ich habe in Marokko diverse Männer , alle sehr gebildet und nicht religiös kennen gelernt aber mir fiel immer auf , dass sie sich selbst wichtiger nahmen als mich , es immer nur um ihre Projekte , Karriere , künstlerischen Ideen ging . Ich hatte das Gefühl, dass die Entwicklung der Frau nicht von Interesse ist außer um sie zu unterstützen .
Ich war nur erstaunt dass mich so viele Migranten anschreiben und versuche es einzuordnen .
 
  • #11
Meine Erfahrung ist: Je ähnlicher sich Beide sind, desto länger hält die Beziehung, desto besser funktioniert diese.

Bei zu vielen Unterschieden ist Drama einfach vorprogrammiert. Genau das wollen aber anscheinend nicht wenige Frauen.
 
  • #12
Ich war nur erstaunt dass mich so viele Migranten anschreiben und versuche es einzuordnen .
Was sind denn das für Migranten? Solche die eine unbefristete Aufenthaltsbewilligung haben und arbeiten? Oder Männer, die erst noch nach Deutschland kommen wollen oder deren Aufenthalt hier nicht gesichert ist? (Von letzteren solltest du dich natürlich unbedingt fernhalten, die wollen dich nur als Trittbrett missbrauchen.)
 
  • #13
Wer dich anschreibt, weiss ja noch nicht wie du denkst und fühlst. Die Männer werden nach der Optik und der Ausstrahlung gehen. Sie meinen vielleicht etwas Vertrautes in dir zu erkennen. Daher kann es schon sein, dass sich gerade Männer mit Migrationshintergrund von dir angesprochen fühlen. Den hast du ja selbst und darüber hinaus deine eigenen Partnerschaftsrfahrungen damit gemacht.
Aber trotzdem sind das ja alles bloß Fremde für dich. Es kann dir egal sein, was sie denken oder wollen. Sortiere die Männer gut aus, mehr kannst du da nicht tun. Du entscheidest, wer dir gefällt und wen du näher kennenlernen möchtest. Wenn dir ein christlicher Hintergrund wichtig ist, dann schreib das auch so in dein Profil. Damit entfällt schon einmal ein gewisser Teil der Interessenten.
 
  • #14
Ich denke ich werde auf Sprachkenntnisse und Job achten . Und das Anschreiben , ob es mich anspricht unabhängig von der Nationalität . Ich versuche mich auch frei zu machen von Vorurteilen , ich finde es nicht gut dass man selber in Schubladen denkt , auch ich bin nicht frei davon . Die meisten würden lieber einen Spanier als einen Rumänen kennen lernen, dabei sind sie oft gut ausgebildet und sprechen eine schön klingende romanische Sprache . Es gibt viele Spanier , die aufgrund der Wirtschaftskrise in meiner Stadt gute Jobs angenommen haben . Keiner spricht deutsch und hat es erlernt . Das wird Spaniern aber nicht angekreidet , andern Nationalitäten aber sehr wohl . Und hier geboren ist auch kein Kriterium , der Schulsozialarbeiter an meiner Schule ist auch hier geboren, aber derart rückständig , dass es einem die Schuhe auszieht . Viele hier im Ruhrgebiet haben sich halt nicht weiter entwickelt seit 60 Jahren . Ich habe auch gar nichts gegen einen deutschen Mann. Viele sind interessiert an anderen Kulturen und gucken über den Tellerrand . Wichtig ist mir dass ich nicht mehr gebraucht werden will um hier anzukommen .
 
  • #15
Das lese ich oft von dir. Eigene Identität ist dein Thema und da hast Du dich noch nicht richtig gefunden. Du schreibst oft von deinem iranischen Vater. Was ist aber mit deiner Mutter? Warum siehst Du DE nicht als deine Heimat? Du lebst hier, deutsch ist deine erste Sprache. Du bist hier aufgewachsen und bist hier sozialisiert. Warum siehst Du dich als heimatlos? Vielleicht kommunizierst du es auch, sodass Menschen mit Immigranten Hintergrund sich angesprochen fühlen.
 
  • #16
@ la vie est belle
In meinem nichtssagenden dating Profil habe ich zwei Sätze über mich geschrieben , die nichts mit meinem Hintergrund zu tun haben sowie zwei normale Fotos . Ich fühle mich wohl hier und fühle mich auch deutsch aber halt nicht ganz . Warum weiß ich nicht . Ich denke dass ich hier komplett akzeptiert werde habe es aber gerade bei meinem älteren Sohn oft anders erlebt . Er hat sich gefunden , Gott sei Dank aber seine Teenagerjahre waren nicht einfach für ihn . Es ist ein Fakt , dass ältere Leute in der Bahn ihn misstrauisch anschauen, ihre Handtasche eng bei sich halten . Ich habe ihm das oft nicht geglaubt und mich im Nachhinein dafür entschuldigt . Weil er eindeutig öfter Rassismus ausgesetzt war . Er wurde ständig am HBF kontrolliert , ich dagegen noch nie . Ich war auch mal auf Mallorca wo grundlos ein älterer Mann zu meinem Sohn sagte : Euch Kanaken müsste man alle verbrennen . Ich bräuchte keinen von euch bei uns . Oder zu meinem jüngeren Sohn: Du ausländischer Rüpel.
Daraufhin sagte er : „Wir sind hier in Spanien alle Ausländer .“ Bei Wohnungssuchenden wird man auch oft gefragt , wo der Name her kommt und sogar welcher Religion man angehört . Aufgrund meines Beamtenstatusses habe ich immer eine gute Wohnung erhalten . Aber auch nur deshalb . Ich bin stolz auf meine Herkunft und habe kein Problem damit . Gerade weil mein Vater verstorben ist habe ich mich mit ihm und seiner Geschichte immer sehr verbunden gefühlt . Meine Mutter ist Deutsche , sprach aber sehr gut kurdisch und war oft im Iran. Mein Bruder hat sich immer für seinen ausländischen Vornamen geschämt , hat sich einen deutschen Vornamen ausgedacht und sogar seine schwarzen Augenbrauen wegrasiert weil er in der Schule geärgert wurde . Ich aber war immer stolz und bin es bis heute noch .
 
  • #17
Mich hat gerade ein Galerist angeschrieben aus einer schönen Stadt in meiner Nähe, sehr Kultur interessiert . Ich denke ich sollte mich nicht mehr festlegen lassen sondern ein offenes Herz haben und sehen ob es einfach von den Werten ,der Wellenlänge und den Interessen passt . Kultur ist für mich sehr wertvoll ,sie macht das Leben lebenswert .
 
  • #18
Mein Bruder hat sich immer für seinen ausländischen Vornamen geschämt , hat sich einen deutschen Vornamen ausgedacht und sogar seine schwarzen Augenbrauen wegrasiert weil er in der Schule geärgert wurde .
Ein Onkel von mir mochte seinen Vornamen auch nicht und hat ihn geändert und ab da mussten alle ihn nur mit seinem neuen Namen ansprechen.

Was ich damit sagen will: Man hat selber schon ein wenig Gestaltungsmöglichkeiten.
Mich hat gerade ein Galerist angeschrieben aus einer schönen Stadt in meiner Nähe, sehr Kultur interessiert . Ich denke ich sollte mich nicht mehr festlegen lassen sondern ein offenes Herz haben und sehen ob es einfach von den Werten ,der Wellenlänge und den Interessen passt . Kultur ist für mich sehr wertvoll ,sie macht das Leben lebenswert .
Sehr guter Ansatz ?. Ich drücke dir die Daumen ?.
 
  • #20
Es gibt viele Spanier , die aufgrund der Wirtschaftskrise in meiner Stadt gute Jobs angenommen haben . Keiner spricht deutsch und hat es erlernt .
Mit den Spaniern ist es einfacher. Sehr viel Deutsche sprechen mittlerweile Spanisch auf einem hohen Niveau. Man kann sich also problemlos unterhalten, auch wenn diese kein Deutsch sprechen. Spanisch wird ja auch in unseren Gymnasien seit längerer Zeit als zweite Fremdsprache angeboten, wobei das noch nicht unbedingt heisst, dass das Sprachniveau bei den Abiturienten gut ist. Rumänisch ist schwieriger, weil man sich aus der Romania nicht so viel herleiten kann. Ein Teil des Wortschatzes ist aus dem Ungarischen bzw. Türkischen entlehnt. Da müssen viele leider passen.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • #21
Danke , aber ich nehme das alles nicht so tot ernst , dass ich enttäuscht wäre . Eine nette Begegnung oder ein gutes Gespräch sind auch in Ordnung. Das ist der Vorteil wenn man vieles Schlimmes erlebt hat . Ich könnte mir nicht mehr vorstellen in Tränen aufgelöst zu sein weil sich jemand beispielsweise nicht mehr meldet . Ich beziehe das alles nicht mehr so auf mich .
 
  • #23
Mit den Spaniern ist es einfacher. Sehr viel Deutsche sprechen mittlerweile Spanisch auf einem hohen Niveau. Man kann sich also problemlos unterhalten, auch wenn diese kein Deutsch sprechen. Spanisch wird ja auch in unseren Gymnasien seit längerer Zeit als zweite Fremdsprache angeboten, wobei das noch nicht unbedingt heisst, dass das Sprachniveau bei den Abiturienten gut ist. Rumänisch ist schwieriger, weil man sich aus der Romania nicht so viel herleiten kann. Ein Teil des Wortschatzes ist aus dem Ungarischen bzw. Türkischen entlehnt. Da müssen viele leider passen.
Ich weiß nicht. Wenn ich in Spanien sesshaft wäre, hätte ich an mich selbst den Anspruch akzeptables Spanisch zu sprechen.

Umgekehrt zeigt eher defensiver Umgang mit der deutschen Sprache von Einwanderern hier Unflexibelität die sich wahrscheinlich auch an anderer Stelle bemerkbar macht.

Wer hier finanziell auf eigenen Beinen bestehen will kommt aber in einem passenden Beruf auch mit Englisch gut durchs Leben. Das gilt jedenfalls für viele meiner hiesigen Kollegen. Darunter auch Spanier.

Ein wesentlicher Punkt warum diese Leute kein Deutsch lernen ist die deutsche Willigkeit mit ihnen grundsätzlich in Englisch zu sprechen. Ich sehe das eher als Nachteil für Einwanderer.

Danke , aber ich nehme das alles nicht so tot ernst , dass ich enttäuscht wäre . Eine nette Begegnung oder ein gutes Gespräch sind auch in Ordnung. Das ist der Vorteil wenn man vieles Schlimmes erlebt hat . Ich könnte mir nicht mehr vorstellen in Tränen aufgelöst zu sein weil sich jemand beispielsweise nicht mehr meldet . Ich beziehe das alles nicht mehr so auf mich .
So ist es sowieso am besten. Dann kann eine Begegnung auch Spaß machen wenn sich daraus nicht die gewünschte Beziehung ergibt.

Schreibst du eigentlich selbst auch Männer an. Z.B. solche die eher deinen Vorstellungen entsprechen?

Weist du in deinem Profil auf deine Herkunft und deine marokkanischen Erfahrungen konkreter hin? Vielleicht fokussieren sich dann Männer mit vermeintlich passender Herkunft auf dich weil sie denken, dass du genau auf so einen Typus stehst und auch besser als Frauen ohne deine Erfahrungen mit solchen Männern klar kommst.
 
  • #24
. Meine eigentliche Frage ist : Sollte man Passung überhaupt an der Herkunft festmachen ?
Ob es jeder grundsätzlich machen sollte, kann ich nicht sagen. Für mich war es allerdings ein wichtiger Punkt. Denn auch wenn die Partnerin grundsätzlich "westlich" eingestellt ist, hat die Herkunft über die Familie doch einen großen Einfluss.

Im erweiterten Bekanntenkreis gibt es zwei Paare, in denen die Frauen jeweils deutsch, die Männer arabischstämmig sind. In beiden Fällen sind die Männer hier aufgewachsen, westlich sozialisiert, akademisch ausgebildet worden. In beiden Fällen haben sich die Familien des Mannes eingeschalten, als aus den Beziehungen Kinder hervorgegangen sind - plötzlich waren die Männer dann gar nicht mehr westlich, plötzlich sollte der Glauben eine große Rolle bei der Erziehung spielen, sogar beim Namen der Kinder wollte die Familie mitbestimmen. Eine der Frauen hat sich getrennt, bei der anderen hat der Mann schließlich eingelenkt - ich weiß aber, dass es hier nach wie vor Probleme gibt.
 
  • #25
@ eschjeff
Ich erwähne meine Herkunft nicht . Es ist kein umfangreiches Profil: drei Photos, eine kurze Selbstbeschreibung und der Vorname, der international ist . Ich verfolge online dating nur gelegentlich , schreibe bei vernünftigen , ausführlichen Nachrichten zurück, die mich ansprechen , sonst nicht .
 
  • #26
Ich habe in Marokko diverse Männer , alle sehr gebildet und nicht religiös kennen gelernt... sie sich selbst wichtiger nahmen als mich...... die Entwicklung der Frau nicht von Interesse ist außer um sie zu unterstützen .
Ganz genau und darum habe ich sowas nie versucht - hingu cken, zuhören - vordenken ist sinnvoller als nachdenken.

ich finde es nicht gut dass man selber in Schubladen denkt
Warum eigentlich nicht? Ich halte nichts von politischer Korrektheit nach Art des vorauseilenden Gehorsams.

Schubladen helfen Ordnung zu halten und schaffen einem freie Ressourcen. Wenn es im Schrank funktioniert, warum sollte das im Leben nicht klappen? - natürlich immer vorausgesetzt, dass man sich genau anguckt, was man vor sich hat, um es dann in die richtige Schublade zu tun. Andernfalls kriegt man die Ordnung im Leben nicht hin.

Es gibt viele Spanier , die aufgrund der Wirtschaftskrise in meiner Stadt gute Jobs angenommen haben . Keiner spricht deutsch und hat es erlernt . Das wird Spaniern aber nicht angekreidet....
Die Frage ist, was man daraus ableitet: also bei aller Bildung unfähig deutsch zu lernen oder eben unwillig, d.h. nicht integrationsfähig/-willig und somit untauglich für eine längerfristige Beziehung, weil eh auf dem Sprung zurück in die Heimat.
Ab in die Schublade "taugt für mich nichts als Partner", weil ich nicht nach Spanien will und Du siehst: Schublade funktioniert auch im RL perfekt.

Ich glaube übrigens nicht, dass es den Spaniern nicht angekreidet wird, denn sehr viele gehen ja zurück, selbst ohne Job in Spanien, weil sie hier keinen sozialen Anschluß finden. Das mag in Deinem sozialen Umfeld so sein, in meinem ist es das nicht.
Die wenigsten haben Lust, spanisch zu lernen wenn sie es sonst nicht brauchen, nur um Integrationsunwilligen das Leben einfach zu machen. Und auch wenn alle sehr gut englisch sprechen, denkt keiner daran, es im Privatleben durchgängig zu tun und es da allen anderen abzuverlangen, auch denen, die es nicht so gut können, nur weil einer meint, er muss die Landessprache nicht lernen.

Ein Onkel von mir mochte seinen Vornamen auch nicht und hat ihn geändert und ab da mussten alle ihn nur mit seinem neuen Namen ansprechen.
Ich weiß von Freunden mit Migrationshintergrund, dass sie dem ersten Kind die Vornamen aus ihren Heimatländern gaben. Beim 2. und jedem weiteren Kind hatten sie in Sachen Benachteiligung dazugelernt und haben einen der Vornamen aus den Top Ten der beliebtesten deutschen Namen gewählt, um ihren Integrationsgrad zu unterstreichen.Bis dahin hatten sie absurde Dinge erlebt.
 
  • #27
Danke Vicky für deinen Beitrag . Ich gebe dir in allen Punkten recht . Ich denke heute ist mein Bruder versöhnt mit seinem Namen , er klingt sehr hübsch , bedeutet Leben auf deutsch und es gibt ihn auch in Italien . Bei mir war der europäische Name dran den es aber auch im Iran gibt , der andere Name der zur Auswahl stand war Shirin , ich hätte ehrlich gesagt auch nichts dagegen gehabt . Mein erster Sohn hat einen biblischen Namen , den es in allen Ländern und Religionen gibt . Leider ist er heute ein Modename aber vor 21 Jahren war er selten . Mein zweiter Sohn hat einen Namen den es ebenfalls im arabischen, hebräischen und persischen gibt und er ist bisher zufrieden . Ausgesucht habe ich den Namen , der Vater schlug nämlich „Mourad“ vor und das wollte ich nicht .
 
  • #28
Ich würde nicht nach der Herkunft aussortieren. Meine Partnerin ist Marokkanerin und ich bin Deutscher. Wir passen hervorragend zusammen, weil wir die selben Werte vertreten und einen ähnlichen Bildungsgrad haben. Sie ist Muslima und ich bin katholisch. Wir essen beide kein Schweineflesich und haben die gleichen Vorstellungen bei der Kindererziehung, wobei 23jährige nicht mehr erzogen werden müssen...lach. und der Rest passt auch. Rassismus nehme ich in meinem Umfeld nicht wahr, lebe aber am Bodensee da ist das vermutlich nicht so ausgeprägt, wie in Großstädten. Such Dir einen Mann der Dein Herz berührt, der Rest fügt sich, In schā' Allāh
Wie kommt ihr gegenseitig mit der jeweiligen Verwandtschaft aus?
 
  • #29
Ich weiß von Freunden mit Migrationshintergrund, dass sie dem ersten Kind die Vornamen aus ihren Heimatländern gaben. Beim 2. und jedem weiteren Kind hatten sie in Sachen Benachteiligung dazugelernt und haben einen der Vornamen aus den Top Ten der beliebtesten deutschen Namen gewählt, um ihren Integrationsgrad zu unterstreichen.Bis dahin hatten sie absurde Dinge erlebt.
Ich muss sagen, dass ich, wenn ich in ein anderes Land auswandern würde, aber auch einen Namen von dort wählen wählen würde, von mir aus. Es ist durchaus so, dass viele Migranten verschiedener Nationen, die ich kennengelernt habe, sowohl in den USA als auch in Deutschland, ihren Kindern dann zumindest einen Kompromissnamen gegeben haben, der in beiden Kulturen funktioniert, oder eben gleich einen englischen/deutschen. Für mich ist es ebenfalls ein Zeichen, dass man stärker an seiner alten Kultur, an seinem alten Land festhält und das auch für die Kinder will, wenn man unbedingt diese Namen geben möchte. Gerade bei Türken und Arabern in meiner Zeit in Neukölln war das auch ganz deutlich, dass sie das über die deutsche Kultur stellen, selbst in 3. Generation, auch gefolgt von Religion, Lebensweise usw. Für mich ist das mittlerweile dann schon ein erstes Indiz dafür, wie sehr man seinen Kindern wünscht, in dem Land anzukommen, also, wie integriert man wirklich ist. Mein Freund käme nie auf den Gedanken, hätten wir ein Kind, dem einen ostasiatischen Namen geben zu wollen. Es würde ja hier aufwachsen und hat mit den Wurzeln nur sehr indirekt über ihn zu tun.
Freunde - aus zwei unterschiedlichen Ländern stammend - haben auch ein Kind bekommen und lange nach einem Namen gesucht, der in allen drei Ländern ganz normal funktioniert und nicht als fremd auffällt.
Ich kenne auch einige Leute, deren Vater oder Mutter aus einem anderen Land kam. Die zufriedenen fühlen sich aber immer in erster Linie als Deutsche, wenn sie hier geboren wurden und dort nicht gelebt haben, und interessieren sich zwar für die Kultur des Elternteils, zweifeln aber nicht an ihrer Identität, die vor allem Deutsch ist, auch wenn Wurzeln der Familie noch woanders her stammen. Und das sollten Eltern auch vermitteln, egal, in welches Land sie gegangen sind, meiner Meinung nach. Alles andere bewirkt ja immer Unsicherheit und Zerrissenheit im Inneren, obwohl man eigentlich nur in einem Land gelebt hat und dort auch sozialisiert wurde. Die Nachfahren meines Großonkels haben sich dann sofort als Amerikaner gesehen und nicht als Halb-Deutsche, zerrissen zwischen zwei Kulturen und haben damit gut gelebt, soweit ich das beurteilen kann.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • #30
Ich bin selber mit einer Türkin verheiratet. Sie ist auch christlich. Sie hat sich auch noch vor unserer Hochzeit taufen lassen. Meine Schwiegermutter war auch bei der Taufe von meiner Frau dabei. Meine Schwiegereltern waren auch beide bei der Taufe von unserem Sohn dabei.

Ich habe auch ehrlich gesagt Glück mit meinen Schwiegereltern. Sie sind zwar noch christlich aber trotzdem sind sie eher locker eingestellt. Sie sind keine Moslems, sondern Aleviten. Das ist etwas anders. Ich kannaucv mit meiner Schwiegermutter über den christlichen Glauben reden.

Ich könnte jetzt nicht mit einer Frau zusammen sein die Moslem wäre. Natürlich akzeptiere ich andere Religionen. Trotzdem wird das meistens schief gehen.

Ich komme auch bei der Arbeit sehr gut mit dem Kollegen aus die Moslems sind. Sie sind auch ganz normal.
 
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