Ich kann verstehen, wenn Du nach langer Beziehung immer noch etwas wie "Verantwortung" fühlst und die Angst ist natürlich auch nachvollziehbar.
Aus meiner beruflichen Erfahrung kann ich Dir nur folgendes sagen:
GRENZEN SETZEN!
Und wenn es notwendig ist, dann "knallhart". Du bist vermutlich der einzige Mensch auf dieser Welt, der ihm NICHT helfen kann. Sein Problem leigt tiefer und wenn Du auf senen "Erpressungsversuch" eingehst, dann wird es weitergehen und weiter und weiter...
Ich an Deiner Stelle würde ihm mitteilen, dass Du ihm gute Besserung und viel Glück wünschst und Dir Dein Therapeut geraten habe jeglichen Kontakt zu ihm abzubrechen, da Du darüber schwer krank werden würdest. Und im Übrigen wäre es von Deiner Seite her unverantwortlich weiter Kontkt zu ihm aufrecht zu erhalten. Es schade Euch beiden! Und da er Dich ja liebe werde ihm sicher daran gelegen sein, dass es Dir gut ginge.
Wenn er darufhin weiter den Kontakt sucht, dann kannst Du es klar als Bedrohung Deines Wohlergehens inerpretieren und mußt evtl. "Schutzmassnahmen" für Dich ergreifen.
Ich weiss, dass das nun sehr hart klingt, aber wenn Du Dich wirklich verantwortlich fühlst, dann ist dies vermutlich der einzig gangbare Weg.
Das einzige was ihm hilft, ist Dich loszulassen und sein Seelenheil nicht von Dir abhängig zu machen. Sobald Du anfängst für ihn und wie es ihm geht in irgendeiner Form Interesse zu zeigen, wird er daraus "Hoffnung" schöpfen und alle Segel setzen und immer mehr Fahrt aufnehmen.
Je früher und schneller Du die Grenze setzt, desto einfacher für ihn und für Dich!
Wenn Du ihm das so mitteilst, dann wird er aller Voraussicht nach, um "ein letztes Treffen, Telefonat, etc". bitten .... All das wird ihm nicht helfen und Dich immer mehr unter Druck setzen. Du bist nicht verantwortlich für das was er tut! Nur für das was Du tust.
Ich denke eigentlich, dass Du das weißt und diese Frage hier nur gestellt hast, um Dich darin bestätigt zu sehen, dass Du nicht "schuldig" bist im Sinne seiner "Anklage".
Und das bist Du nicht! Das einzig wirklich "gute" was Du ihm und Dir tun kannst ist dieser Weg. Ich kann Dir aber auch Erfahrung sagen, dass so eine Ausgangssituation nicht automatisch zum Stalking oder so eskalieren muss, wenn Du Dich abgrenzt. Es kann auch gut sein, dass er eine Zeit "vor sich hin" leidet, Einsichten gewinnt und daraus sogar Entwicklungspotential gewinnt. Das alles kann er nicht, wenn Du seine Krankheit unterstützst.
Ich hoffe meine Antwort hilft Dir ein wenig Deine Entscheidungen zu treffen!
Egal wie groß deine Angst auch ist (dass er Dich belästigt, oder sich umbringt ...Deine Ängste kennst Du am besten) - das was auf Dich zukommt, wenn Du auf seine "Hilfeforderung" eingehst, ist das, wovor Du am meisten Angst haben solltest!
Lass es Dir gut gehn!