An Nr. 6: Seit wann hat denn der Gebrauch von Kondomen etwas mit Vertrauensverlust zu tun? Ich habe mit meinem Mann fast 10 Jahre lang mit Kondom verhütet, bis unser Kinderwunsch akut wurde. Es ist eine Verhütungsmethode, wie jede andere auch, die übrigens nicht (wie von Nr. 19 behauptet) 100%-igen Schutz bietet (deshalb heißt der Slogan auch "Safer sex " und nicht "Safe Sex"). Es gibt keinen 100%-igen Schutz!
In den Beziehungen ist es wie überall im Leben, es gibt Risiken, die man minimieren kann, aber man kann sich nicht vor allem schützen!
Ich kann nur jedem empfehlen, sich mit Kondomen vor sexuell übertragbaren Erkrankungen zu schützen. Das ist der sicherste Schutz, den wir haben, aber er ist halt - wie gesagt - nicht 100%-ig.
Gerade bei der HIV-Problematik ist es aber so, dass die Übertragung bei heterosexuelle Sexualkontakten in Deutschland in der Statistik sehr weit unten stehen, d.h. wenn Ihr oder Euer Partner / Eure Partnerin nicht zu einer vulnerablen Gruppe (z.B. schwule / bisexuelle Männer, intravenöse Drogengebraucher/in, Prosituierte / Stricher oder Menschen aus Regionen mit besonders großer HIV-Verbreitung gehören (z.B. Sub-Sahara-Region, Ukraine), ist das Risiko, sich in Deutschland bei einem heterosexuellen Kontakt mit HIV zu infizieren sehr, sehr gering, um nicht zu sagen, fast bei Null!
Mal zum Test zurück (und an Nr. 16): Tests solltet Ihr anonym im Gesundheitsamt machen lassen, dann tauchen Sie nicht in Eurer Arztakte / Krankenkassenakte auf. Wenn Ihr z.B. Lebensversicherungen u.a. Versicherungen abschließen wollt, müsst Ihr meist auch Ärzte von der Schweigepflicht entbinden. Ein HIV-Test, kann da schon zu einer höheren Risikobewertung durch die Versicherung führen, die sich dann in höheren Beiträgen niederschlägt.
In jedem Fall solltet Ihr Euch auch ausgiebig beraten lassen, denn der HIV-Test ist erst nach ca. 3 Monaten wirklich aussagekräftig, d.h., wenn der Sexualkontakt mit einer infizierten Person noch nicht so lange her ist, dann kann der Test auch falsch-negativ sein. Was aber noch bedeutender ist: die Viruslast bei einer Neuinfektion ist um ein vielfaches höher, als bei einer älteren Infektion und somit ist auch die Ansteckungsgefahr größer! Sexuell übertragbare Erkrankungen (besonders Genital-Herpes und Syphilis - in Deutschland gerade stark im Kommen-) erhöhen das Risiko, sich mit HIV anzustecken, um ein Vielfaches.
Wenn Euch mal ein Kondom reißt, dann könnt Ihr Euch beraten lassen und da wird dann eruiert, in wie fern da ein wirkliches "Risiko" für eine HIV-Übertragung vorliegt und ggf. sofort eine medikamentöse Behandlung eingeleitet. (wie z.B. auch bei Krankenschwestern, die sich an einer blutigen Spritze gestochen haben).
Also Fazit: nicht so viel Angst vor HIV, aber immer schön Eure sexuelle Gesundheit schützen! Safer Sex mit Kondom!