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  • #1

Ich bin seit einem Jahr verzweifelt - Hilfe?

Liebe Forenbenutzer,
ich habe seit einem Jahr massiven Liebeskummer. Erst weil wir eine Fernbeziehung führten und ich den Mann so vermisste, dann als es nur Probleme gab, als ich zu ihm zog und jetzt weil ich mich von ihm getrennt habe und starke Zweifel habe, ob das richtig war.
Wir haben uns in der Beziehung fertig gemacht und rational betrachtet haben wir kaum was hinbekommen, weder gemeinsam Entscheidungen zu treffen, noch eine Zukunft zu planen, uns Halt zu geben, gemeinsame Interessen zu entwickeln. Mittlerweile habe ich mich aber so in alles reingesteigert, dass ich oft kein Land mehr sehe, vielleicht habe ich auch Depressionen. Ich heule jeden Tag, es tut so weh, ich bin verzweifelt, hilflos, ich schreie in mein Kissen. Dann rufe ich ihn an und bitte um ein Treffen, ich könne zwar zu ihm kommen, er allerdings nimmt sich jetzt endlich Zeit für alles was er während unserer Beziehung vernachlässigt hat. Obwohl er jeden Tag bis um 19 Uhr gearbeitet hat, seit einem Jahr nicht einen Tag Urlaub genommen hat, glaubt er wirklich, dass er keine Zeit hatte zum Arbeiten. Unglaublich. Er wird jetzt auch 3 Wochen alleine in den Urlaub fliegen, ohne mich. Das hat er einfach beschlossen und mir mitgeteilt. Ich schreibe alles seit mehreren Monaten auf und es ist nur enttäuschend. Trotzdem hänge ich so an ihm, es tut richtig weh. Ich weiß, dass ich mich zu sehr habe gehen lassen und mich und meine Interessen vernachlässigt habe. Das Ende vom Lied ist jetzt, dass ich keine Ziele oder irgendeine Perspektive sehe.
Kennt das jemand, ging es euch auch schon so, was hat euch geholfen! Ich bin so verzweifelt. Danke
w, 30
 
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  • #2
Guten Morgen liebe FS,

es ist schwer aus der Ferne zu raten. Man(n) liest nur das geschriebene Wort und glaubt zu verstehen, aber Deine Situation liest sich schon ernst.

Mein Rat: Gehe zu Deinem/r Hausarzt/in und lasse Dir helfen.

Meine Erfahrung: Liebe Menschen, Fremde erst recht, können in dieser Situation ab einem bestimmten Zeitpunkt das nicht mehr "hören" und helfen.

Für mich war dies der erste Schritt auf einem langen Weg (2 Jahre) aus einem tiefen düsteren Tal. Nun sehe ich gerade die Sonne an einem strahlend blauen Himmel aufgehen, überlege was ich alles an so einem schönen Tag alles unternehmen könnte und mir fällt so viel Herzerwärmendes ein (auch) ohne wieder eine neue Partnerin zu haben. Auch das (mit ihr) wird wieder so sein wie ich es mir wünsche. Ich habe nun wieder Zeit, Geduld, Kraft und freudige Erwartung in mir.

Alles Gute und Liebe. Sei in den Arm genommen und herzlich gedrückt. Schöpfe Kraft und Ruhe Dich aus.

m44
 
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  • #3
Hallo,

ich kenne das auch. Mir hat die Kinesiologie geholfen. Da kommt man schnell an sein Inneres und weiß was man will und was nicht.

Bei mir kommt deine Geschichte so an: dein Freund hat doch gar kein richtiges Interesse an dir.
Du weinst dir die Augen aus, weil du meinst, ohne ihn ist das Leben nicht mehr lebenswert. Ich glaube, ganz tief in deinem Innern, wirst du wissen, dass du ihn für immer abschießen solltest. Wenn nicht, gehst du (mit ihm) unter!

Und um dir klar zu werden, was du möchtest, kann die Kinesiologie helfen.

Ich wünsche dir alles Gute!!!

w55
 
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  • #4
Übe dich darin loszulassen. Das gehört zum Leben dazu. Egal wie sehr du jmd. liebst, früher oder später verlierst du diese Menschen, entweder weil ihr getrennte Wege geht oder weil jmd. stirbt. Je verzweifelter du dich festhälst, desto schwerer machst du es dir.

Du bist so unglücklich, weil du es nicht schaffst loszulassen. Diese Lektion ist immer schmerzhaft. Aber du kannst dich nicht davor verstecken. Du kannst jederzeit andere tolle Männer kennenlernen. Und du bist auch alleine glücklich und zufrieden. Mach dein Leben nicht von Männern abhängig. Intensive Gefühle sind toll, aber all das ist immer vergänglich. Es gibt nicht nur einen Mann der zu dir passt, sondern unzählige Partner, mit denen du dich fantastisch verstehen würdest.

Erst wenn du loslässt, geht es dir langsam besser. Dein Ex macht das richtig. Er fährt weg und konzentriert sich auf sich selbst. Das solltest du auch machen. Power dich aus. Geh tanzen, triff Freunde, geh flirten, schreib eine Kurzgeschichte (tolles Hobby, mache ich seit etlichen Jahren), geh schwimmen, flieg in den Urlaub.
 
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  • #5
Liebe FS
Dasselbe hatte ich auch, nach einer Beziehung, in der wir uns mehrheitlich zerfleischt haben.
Angefangen auch mit einer Fernbeziehung, er ist dann zu mir in die Schweiz gezogen und alles wurde noch schlimmer. Trotzdem habe ich mich an ihn gehängt, obschon in merkte, dass er und unsere Beziehung mir alles andere als gut tat.

Viel später habe ich mich mit dem Begriff Narzissmus auseinandergesetzt und gemerkt, dass eine Beziehung mit einem solchen Menschen sich sehr schwierig gestaltet.

Nach 2 Jahren "Dasein" wie du es beschreibts, habe ich mir Hilfe geholt. Zum einen bei einem Psychologen zum anderen habe ich eine Familienaufstellung gemacht.
Diese beiden Dinge haben mir sehr geholfen.
Heute bin ich wieder in einer Beziehung seit mehr als 3 Jahren, glücklich und zufrieden und manchmal in einsamen Stunden könnte ich mich hintersinnen, wieviel Zeit, Liebe, Tränen und so weiter in jemanden investiert, wo sich so wenig gelohnt hat.

Versuche dich von ihm zu lösen, mit Hilfe und dann fange an dein Leben wieder zu geniessen. Du bist jung...go for it.

w/bald 50
 
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  • #6
Stellt dieser Liebeskummer Deinen Lebensmittelpunkt dar oder schaffst Du daneben Deine berufliche Tätigkeit und sonstige Pflichten?
Deine Beschreibung hört sich nicht gut an.
An Deiner Stelle würde ich mir vom Hausarzt mit einem Spritzenzyklus (imap) helfen lassen, damit
Du aus diesem Trichter rauskommst. Von außen gesehen, hört sich das wie eine Minipsychose an.
Dahinein können auch seelisch gesunde Personen geraten, wenn sie sich wie "verrückt" auf ein
Problem fokussieren. Dein Freund und Du - Ihr tut Euch anscheinend nicht gut und findet aneinander
keinen Halt. Mein Rat - such Dir zügig ärztliche Hilfe.
w
 
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  • #7
Liebe FS

ich habe mir von meinem Hausarzt in der schlimmeren Phase Schlaftabletten geben lassen.
Ich hatte nämlich keinen Schlafrhythmus mehr, sogar Angst allein im Bett zu liegen und zu grübeln.
Gegen die Weinkrämpfe habe ich mir die DVD Ausgabe von Charlie Chaplin besorgt. Immer wenn ich heulen wollte gab es Charlie Chaplin. Der war sehr melancholisch unter all der Komik und ich fühlte mich in meinem Herzeleid verstanden.

Ich habe mit Liebeskummer /Trauer ungefähr 1,5 Jahre vertrödelt. In dieser Zeit habe ich andere Männer gar nicht wahrgenommen. Ich habe immer nur darüber nachgedacht was für einen tollen Mann ich verloren hatte. Versuche da realistischer zu werden, z.B. indem du dich an unangenehme Szenen mit ihm erinnerst oder dir vorstellst wie das Leben mit ihm in 25 Jahren ausgesehen hätte. Das hat mich so abgetörnt dass ich zunehmend wieder vernünftiger wurde.
 
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  • #8
Ich kann Dich sehr gut verstehen!
Bei mir kommt noch hinzu, dass ich vermute, ich bin zu alt, um noch einen Partner zu finden, der auch eventuell Kinder mit mir haben möchte bzw. ich bin mir auf einmal bewusst geworden, dass ich keine 20 mehr bin und deshalb, selbst wenn ich einen netten Mann kennenlernen würde, Hemmungen hätte mich vor ihm auszuziehen. Tja, die Zeit ist halt gegen einen. Die Bio-Uhr tickt. Das ist meine eigene Frustschiene! Aber was soll`s!

Irgendwann hat es aber trotzdem bei mir Klick gemacht, ich habe angefangen meinen Krempel auszusortieren, habe jetzt ne tolle Wohnung, neue Hobbys, teilweise neue Freunde, mehr Zeit für alte Freunde, kaufe mir ein Eis, wann immer ich will. Es sind die kleinen Momente im Leben, die mich glücklich machen. Wach auf! Er macht es doch auch, fährt allein in den Urlaub. Das Leben ist zu kurz, um Trübsal zu blasen. Schau Dich um, viele der Beziehungen in Deinem Umfeld willst Du gar nicht haben. Schau in die Sonne und mach was!…und im Übrigen, auch wenn der Spruch echt dämlich ist, so ist er doch so sehr wahr: andere Mütter haben auch schöne Söhne. Seit meine Einstellung positiver ist, habe ich auch mal nen Flirt. Ich habe auch immer mal wieder Schlafstörungen und heule manchmal tagelang. Aber dann wird es auch wieder besser….und siehe da, die Zeit ist nicht immer gegen einen.

Kopf hoch, alles Gute!

w(34, seit knapp nem Jahr Single)
 
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  • #9
Liebe FS,
leidenschaftlicher Liebeskummer, schön und gut, aber so die Sicht auf die Realität verlieren? Warum soll er mit Dir in Urlaub fahren? Ihr seid getrennt und es wird auch nichts mehr. In der Situation ist es doch kompletter Blödsinn zusammen wegzufahren. Du bist hysterisch, weil Du Dich an ihn klammerst, ihn mit Aufarbeitungswuenschen traktierst, er hatte ein Jahr lang keinen Urlaub undnhat nach Deiner Aussage sehr viel gearbeitet. Da musst selbst Du verstehen, bei aller Betroffenheit, dass ein gemeinsamer Urlaub das Letzte ist, was er braucht. Also fährt er allein.

Du sagst selber, Ihr habt weder eine Fernbeziehung, noch das Zusammenleben hinbekommen, keine gemeinsamen Ziele etc. Beschäftige Dich, zieh zurück in Deine alte Heimat, dann hast Du schon mal räumlichen Abstwnd und was zu tun. Das hilftbam besten mit Liebeskummer fertig zu werden.
 
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  • #10
danke für die Antworten, danke für euer Mitgefühl!

Kinesiologie werde ich mal ausprobieren, eine Familieaufstellung habe ich zu einem anderen Thema schon einmal gemacht und kann das auch nur empfehlen, wenn der Aufstellungsleiter (in) gut ausgebildet ist ( es gibt ja manchmal diese Wald uns Wiesen Aufstellungen, bei denen die Leute mal einen 2 Wochenkurs gemacht haben)
Ich weiß auch theoretisch, dass ich an mir arbeitn muss, meinen Selbstwert stärken müsste, aber wie schon geschrieben, fällt mir der Abschied sehr schwer.und die Verwzweiflung bindet mich noch an das nichts unternehmen. Ich habe Angst in den nächsten Jahren keinen Partner mit Kinderwunsch zu finden, alleine zu sein. Es ist ein häßliches Gefühl, wenn man nach Arbeit, Hobby und Freunden am Ende des Tages alleine ist und das ist nun mal so. Gerade schaffe ich gar nichts.
 
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