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  • #1

Ich bin ständig hin und her gerissen

Ich (48) bin seit 19 Jahren mit meinem Partner zusammen- aber auch wieder nicht.
Wir sind nicht verheiratet.
Wir haben einen gemeinsamen Sohn, der jetzt sein Studium begann.
Mein Partner (42) hatte vor 16 Jahren einen schweren Autounfall. Danach folgten lange Krankenhaus Aufenthalte, Reha´s usw. Seidem hat er 100 %Schwerbehinderung. Laufen kann er. Dadurch, dass er nicht mehr arbeiten kann, wurde er auch psychisch sehr krank, und muß dafür auch sehr viele Medikamente nehmen, die ihn sehr sehr müde machen.Er schläft fast den ganzen Tag.
Körperlich läuft seit dem Unfall zwischen uns gar nichts mehr. Wir schlafen auch in getrennten Zimmern.
Er ist lieb zu mir, mit Worten. Er ist immer für mich da, in emotionaler Hinsicht, wenn ich auch ab und zu nicht mehr kann. Bisher war ich all die Jahre immer stark.
Ich weiß das er mich liebt, aber für mich ist es seit Jahren nur noch wie Bruder und Schwester. Ich unterstütze ihn in allem, mache ihm immer wieder Mut , wenn er aufgeben will. Laut Ärzten wird sein Zustand nicht mehr besser - eher schlechter.
Nun ist es so, das ich online einen Mann kennen gelernt habe.Wir verstehen uns toll. Telefoniert haben wir auch schon des Öfteren. Der Kontakt zu diesem Mann ist mittlerweile sehr eng und innig geworden. Getroffen habe ich ihn noch nicht. Wir schicken uns ab und zu Fotos zu.
Ich sehne mich nach Zärtlichkeit, nach körperlicher Nähe. Ich habe das erste Mal nach so vielen Jahren wieder Herzklopfen.
Meine Angst, wenn ich mich neu verlieben würde, womöglich ausziehen würde, dass mein Partner das emotional nicht verkraftet.
In letzter Zeit frage ich mich oft" War´s das jetzt, ist das mein Leben?". Eigentlich funktioniere ich nur noch.
Was würdet ihr tun? Durchhalten bis zum bitteren Ende?
 
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  • #2
1. Hast Du Dir die Frage nicht schon beantwortet, als Du online auf Suche gegangen bist?

2. Zärtlichkeiten aller Art kann man mit einem Mann, der im Rollstuhl sitzt, auch haben, wenn man ihn liebt. Warum geht das bei Euch nicht? Seit wann liebst du ihn nicht mehr?

3. Warum bist Du so ausgebrannt, erschöpft? Musst Du für Deinen Partner viel arbeiten, oder versuchst Du gerade zu fliehen, weil es Dich psychisch so hinunterzieht?

4. Ich hätte versucht, erst die emotionalen Möglichkeiten mit meinem Freund auszuloten, wieder Zärtlichkeit, Erotik zu leben. Aber Du hast Dich offensichtlich anders entschieden. Fühlst Du Dich so schuldig dabei, dass Du jetzt hier Mitverantwortung für Dein eigenes Handeln delegieren möchtest? Das geht schief, hier findest Du unterschiedliche Meinungen, Dein Gewissen bleibt Deines, die Entscheidung auch. Hättest Du tatsächlich keine anderen Kompensationsmöglichkeiten finden können? Tanzen, Lesekreise, Vereine... um Deinen Freund immer wieder behutsam ins gesellschaftliche Leben miteinzubeziehen? Das fühlt sich schon als Versagen an, nicht? Warum macht ihr keine Paartherapie?
 
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  • #3
Wir sind nicht verheiratet.
Körperlich läuft seit dem Unfall zwischen uns garnichts mehr. Wir schlafen auch in getrennten Zimmern.
Ich weiß das er mich liebt, aber für mich ist es seit Jahren nur noch wie Bruder und Schwester. n uns ab und zu Fotos zu. Ich sehne mich nach Zärtlichkeit, nach körperlicher Nähe.Ich habe das erste Mal nach so vielen Jahren wieder Herzklopfen.
Meine Angst, wenn ich mich neu verlieben würde, womöglich ausziehen würde, das mein Partner das emotional nicht verkraftet.
In letzter Zeit frage ich mich oft" War´s das jetzt, ist das mein Leben?". Eigentlich funktioniere ich nur noch.
Was würdet ihr tun? Durchhalten bis zum bitteren Ende?

Liebe FS,
ich kann dir absolut nachfüheln. Ich war damals verheiratet, mein EXmann hatte ein Herzinfarkt mit Schlaganfall auch Pflegebedürftig. Ich war In selber emotinalen Zwickmühle ...außer das Du mindestens noch mit liebevollen Worten behandelt wirst, das war bei mir nur genau umgekehrt. Er behandeklte mich nicht gut. Darum - Du solltest dich für dein Herz - deine Seele entscheiden, dir gibt dein Leben niemand zurück! Ich entschied mich nach 16 Jahren, gegen ihn.
Ich wünsche dir von herzen Glück und immer die richtige Entscheidung zu treffen.
W/53
 
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  • #4
Liebe FS
Habe meine Geschichte hier schon ein paar Mal aufgeschrieben.
Ich kann deine Gefühle und Gedanken zu 100 % nachvollziehen. Ich war beim Schlaganfall meines Exmannes 41 Jahre alt, unser Sohn 9 Jahre alt.
Bereits nach 3 Jahren Pflege hatte ich Burn-out Syndrome und ich habe mich für meine Seele entschieden und mein Leben alleine weitergelebt (klar, zusammen mit meinem Sohn). Die Entscheidung ist schwer, manchmal noch in dunkleren Stunden tut es mir immer noch leid, für mich, für ihn, für unsere Familie.
Aber ich bin glücklich, und ich habe auch nur ein Leben.
Ich wünsche dir viel Kraft und Mut bei deiner Entscheidung.
 
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  • #5
Ich würde dir wünschen wieder einen liebevollen Partner zu finden. Aber bitte sei vorsichtig. Online Dating ist sehr unehrlich. Das letzte was du brauchst ist eine Enttäuschung - jedoch ist dies bei Online Dating meist vorprogrammiert. Die meisten wollen nur Sex. Und du in deiner Situtation scheinst doch bedürftig zu sein.
 
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  • #6
Er ist lieb zu mir, mit Worten. Er ist immer für mich da, in emotionaler Hinsicht...

Ich wäre froh, wenn ich meine Frau auf diesem, wenn auch sicherlich suboptimalen, Niveau, hätte behalten dürfen!

So, wie es jetzt ist, habe ich schon seit vielen Jahren auch keine körperliche Nähe und keinen Sex mehr.

Im Grunde genommen ist es absurd: man wird eher dafür kritisiert, wenn man von einer vollkommen gesunden möglichen Nachfolgekandidatin Minimalstandards erwartet, wie sie die verstorbene Person locker gebracht hat... (und man diese Standard selber natürlich auch bringt!)

...aber wenn man seinen noch lebendem Partner in schlechten Tagen verlässt, gibt es ein allgemeines Verständnis dafür.

m43
 
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  • #7
Ich versuche deine Situation zu verstehen und stelle mir das alles andere als leicht vor.
Auch, dass du nur das eine Leben hast und es nicht so verbringen möchtest kann ich verstehen und akzeptieren.
ABER was ich absolut unter aller Sau finde, dass du warm wechselst.
Es spielt überhaupt keine Rolle, ob dein Partner kerngesund ist oder ein Pfelegefall im Rollstuhl ist - du betrügst ihn gerade und weißt das auch.
So ein Verhalten ist völlig inakzeptabel und erniedrigend deinem Partner gegenüber.

ER hat die Arschkarte im Leben gezogen und nicht DU - ER ist jetzt ein Pflegefall, nicht DU.
Niemand zwingt dich dazu bei ihm zu bleiben, aber dann zieh das durch und DANN lebst du deinen neues Leben weiter.
Wie gesagt ein warmer Wechsel und dann noch gegenüber einem Partner, der eh schon verloren hat- das finde ich emotional wirklich abstoßend und kann es nicht nachvollziehen.
Tut mir leid.
 
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  • #8
FS, irgendwas ist nicht ganz plausibel für mich: Dein Partner ist psychisch krank, weil er nicht mehr arbeiten kann (Schwere Depression?). Und er nimmt viele Medikamente - gegen die Depression? - die ihn müde machen? Ja? Wenn dem so ist, läuft was grundsätzlich falsch - und zwar hat er die falschen Ärzte!

Wie siehst es in ihm selber aus? Wie fühlt er sich? Meint er, er könnte noch einen Beitrag zur Welt leisten? Wichtig ist, dass Dein Partner wieder etwas hochkommt, dann gehts Dir auch wieder besser!

Andererseits, wie bereits geschrieben, hast Du Dich innerlich schon von ihm verabschiedet, der Zug für Euch scheint schon abgefahren zu sein, aber vielleicht ist ja doch noch etwas zu retten! m44.
 
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  • #9
So wie ich das lese, muss euer Sohn noch ganz klein gewesen sein, als Dein Mann den Unfall hatte. Und JA: Du hast auch ein Recht auf Zärtlichkeiten. Einen Pflegefall zuhause zu haben ist eine Aufgabe, eine sehr harte sogar.
Du bleibt bei ihm, als Schwester, das ist sehr schön für ihn. Dein Leben ist aber auch noch nicht vorbei. Da du noch nichts mit einem anderen Mann hattest, kann von warm wechseln (noch) nicht die Rede sein.
Lasse auf alle Fälle seine Medikation überprüfen, kann echt nicht sein, dass er den ganzen Tag schlafen muss, davon wird er ja noch deprimierter!
Da Du mit Deinen Kräften am Ende bist rate ich Dir, eine Selbsthilfegruppe aufzusuchen. Unter Gleichgesinnten findet man mehr Trost und mehr Rat als in einem Forum, in welchem viele gar keine Vorstellung davon haben, was Du bislang geopfert und geleistet hast. Du wirst einen fairen Weg finden. Aus Mitleid brauchst Du nicht bei ihm bleiben, Schuldgefühle braucht er auch nicht. w-ü30
 
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  • #10
Ich versuche deine Situation zu verstehen und stelle mir das alles andere als leicht vor.
Auch, dass du nur das eine Leben hast und es nicht so verbringen möchtest kann ich verstehen und akzeptieren.
ABER was ich absolut unter aller Sau finde, dass du warm wechselst.
Es spielt überhaupt keine Rolle, ob dein Partner kerngesund ist oder ein Pfelegefall im Rollstuhl ist - du betrügst ihn gerade und weißt das auch.
So ein Verhalten ist völlig inakzeptabel und erniedrigend deinem Partner gegenüber.

ER hat die Arschkarte im Leben gezogen und nicht DU - ER ist jetzt ein Pflegefall, nicht DU.
Niemand zwingt dich dazu bei ihm zu bleiben, aber dann zieh das durch und DANN lebst du deinen neues Leben weiter.
Wie gesagt ein warmer Wechsel und dann noch gegenüber einem Partner, der eh schon verloren hat- das finde ich emotional wirklich abstoßend und kann es nicht nachvollziehen.
Tut mir leid.

Sie hat ja "Noch" nicht warm gewechselt. Sie schreiben sich ja bisher nur. Getroffen haben sie sich noch nicht.
Ich kann dich verstehen, du hast seit 16 Jahren keine körperlichen Zärtlichkeiten mehr. Das muß man/frau ersteinmal hinbekommen. Da gehört sehr viel Entbehrung und Disziplin dazu. Was ich hier so manchesmal lese, manche bekommen das nicht einmal ein paar Tage-Wochen oder Monate hin. Alle Achtung und Hut ab.
Du möchtest wieder ein "normales " Leben führen, glücklich sein. Du hast dich 16 Jahre aufgeopfert, an seiner Seite gestanden. Es ist dein Leben.Du fühlst dich wie in einem Käfig-gefangen.
Wenn man solche Schicksale liest, kommt einem doch die eigenen Probleme sehr klein und nichtig vor.
Das gibt mir mal wieder Gelegenheit über einiges im Leben so nachzudenken,
 
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  • #11
Du hast das Recht dein Leben so zu leben, wie du es möchtest - das steht ausßer Frage.
Er hat ein Recht, dass du ihn fair behandelst und nicht hinter seinem Rücken mit fremden Männern anbandelst.
Dieser Blödsinn "noch hat sie ja nicht" - bullshit, du betrügst ihn gerade und das macht man nicht.
Wenn hier ein Mann nur eine SMS schreibt wird er gesteinigt und hier kommt "noch hat sie ja nicht" obwohl JEDER hier WEISS, was sich da anbahnt- ich darf etwas mehr Objektivität erwarten.

Wenn du dein Leben so nicht Leben möchtest, ist das völlig in Ordnung, aber dann musst du ihm das, so schwer das auch sein mag, sagen.
 
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  • #12
Du hast das Recht dein Leben so zu leben, wie du es möchtest - das steht ausßer Frage.
Er hat ein Recht, dass du ihn fair behandelst und nicht hinter seinem Rücken mit fremden Männern anbandelst.
Dieser Blödsinn "noch hat sie ja nicht" - bullshit, du betrügst ihn gerade und das macht man nicht.
Wenn hier ein Mann nur eine SMS schreibt wird er gesteinigt und hier kommt "noch hat sie ja nicht" obwohl JEDER hier WEISS, was sich da anbahnt- ich darf etwas mehr Objektivität erwarten.

Wenn du dein Leben so nicht Leben möchtest, ist das völlig in Ordnung, aber dann musst du ihm das, so schwer das auch sein mag, sagen.

Wenn sie 16 Jahre an seiner Seite stand, sich aufgeopfert hat, nur für ihn da war.- keinerlei Zärtlichkeit, keinerlei körperliche Nähe.
Ich kann mir schon vorstellen, das man da emotional verhungert.
Das du dich bisjetzt nicht mit diesen Mann getroffen hast, vermute mal das du Angst hast.
Angst vor den eigenen Gefühlen. Angst, deinen Partner im Stich zulassen. Deshalb fühlst du dich hin und her gerissen. Du willst niemanden verletzen. Aber letztendlich bleibst du selbst auf der Strecke mit deinen Wünschen und Träumen.
 
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  • #13
Wenn ich eine Ehe eingehe, dann ist mir das Treueversprechen heilig!

"Ich verspreche dir die Treue in guten wie in bösen Tagen, in Gesundheit und Krankheit, bis der Tod uns scheidet. Ich will dich lieben, achten und ehren alle Tage meines Lebens"

Wenn Du mit einem Ehebruch in der Situation leben kannst, bitte. Die Entscheidung liegt bei Dir.

m.
 
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  • #14
Wenn ich eine Ehe eingehe, dann ist mir das Treueversprechen heilig!

"Ich verspreche dir die Treue in guten wie in bösen Tagen, in Gesundheit und Krankheit, bis der Tod uns scheidet. Ich will dich lieben, achten und ehren alle Tage meines Lebens"

Wenn Du mit einem Ehebruch in der Situation leben kannst, bitte. Die Entscheidung liegt bei Dir.

m.

Sie hat doch geschrieben, dass sie nicht verheiratet ist.

Was ich mich frage: in den ganzen Jahren müsst ihr doch mal über eure Beziehung gesprochen haben, oder? Oder geht es ihm so schlecht, dass er dazu gar nicht mehr in der Lage ist?

Ich habe von ähnlichen Fällen gehört, wo man sich geeinigt hat, zwar beieinander zu bleiben, aber der gesunde Partner die Freiheit hatte, sich die Zärtlichkeiten woanders zu holen. Halte ich in so einer Ausnahmesituation auch für legitim.
 
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  • #15
Wenn ich eine Ehe eingehe, dann ist mir das Treueversprechen heilig!

"Ich verspreche dir die Treue in guten wie in bösen Tagen, in Gesundheit und Krankheit, bis der Tod uns scheidet. Ich will dich lieben, achten und ehren alle Tage meines Lebens"

Wenn Du mit einem Ehebruch in der Situation leben kannst, bitte. Die Entscheidung liegt bei Dir.

m.

Entweder lesen hier manche nicht richtig oder überfliegen die Beiträge nur.
Die Fs ist nicht mit diesem Mann verheiratet.
Aus einem gesunden Partner wird ein behinderter. Niemand möchte das erleben und doch geschieht es . Du stehst zwar auf deinen Füßen, aber dir geht es mindestens ebenso schlecht wie ihm. Man macht sich kein Bild davon.
Tatsächlich überstehen viele Beziehungen die Belastungen und Zumutungen nicht. Dabei sind es nicht nur die gesunden Partner, die sich trennen, auch die behinderten Partner ziehen oft einen Schlussstrich, weil sie anderen nicht zur Last fallen wollen.
Aber auch Menschen, die sich nach einem Unfall trennen, weil sie sich selbst oder den Partner als zu stark verändert empfinden, haben meinen Respekt.

„Niemand trifft diese Entscheidung leichtfertig“, Und: Kein Mensch hat das Recht, zwei Menschen zum Zusammenbleiben zu verdonnern.

Schon gar nicht, wenn das Schicksal sich so dramatisch in eine Beziehung drängt.
 
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  • #16
Wenn ich eine Ehe eingehe, dann ist mir das Treueversprechen heilig! .....
Wenn Du mit einem Ehebruch in der Situation leben kannst, bitte. Die Entscheidung liegt bei Dir.

Es gibt kein Eheversprechen. Sie sind nicht verheiratet und dann gibt es auch keinen Ehebruch.

Liebe FS,
mit einem anderen anbandeln, während Dein Partner mit solchen Problemen fertig werden muss und niemals mehr ein schönes Leben haben wird, finde ich nicht fair. Ich mag, diese Warmwechselei nicht, wenn einer dafür sorgt, dass es ihm gut geht, er sich parallel was Neues aufbaut, ohne dass der Partner was ahnt und diesen anderen zu Tale rauschen lässt.

Es ist ok, wenn Du nach so vielen Jahren Pflege sagst: ich kann nicht mehr, ich will nicht mehr, ich will endlich auch mal leben. Dass Dein Mann nett zu Dir ist, ist trotzdem kein Grund so weiterzumachen, wenn Du es nicht willst.

Trotzdem würde ich es anständiger finden, erst mal dein aktuelles Kapitel im Leben abzuschließen, Dir eine eigene Wohnung zu suchen, Deinem Partner zu helfen, die Dinge für sein Leben ohne Dich zu regeln, bevor Du mit einem anderen was anfängst.

Pass' auf, auf Dich und Deine ausgehungerte Gefühlswelt. Mit 48 solltest Du eigentlich wissen, dass man in einer Brief-/mail-/smsfreundschaft mit niemandem besonders innig sein kann. Da finden viele Übertragungen der eigene Wünsche und Sehnsüchte auf einen fremden Menschen statt. Ud da kannst Du dann schnell in einen Abgrund stürzen, wenn es zu einer echten Begegnung kommt.
 
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  • #17
Im Grunde genommen ist es absurd: man wird eher dafür kritisiert, wenn man von einer vollkommen gesunden möglichen Nachfolgekandidatin Minimalstandards erwartet .....
...aber wenn man seinen noch lebendem Partner in schlechten Tagen verlässt, gibt es ein allgemeines Verständnis dafür.

Das hat beides nichts miteinander zu tun.
Die FS hat geschrieben, dass sie einen Kontakt aufbaut, der ihr wieder gute Gefühle gibt, für sich selbst, dass sie in der engen Beziehung ohne gelebte Partnerschaft und körperliche Nähe nicht weiterleben kann.

Wenn jemand keine neue Partnerin findet und daher keine Nähe mehr erleben kann, weil seine Forderungen zu hoch sind, kannn man daraus doch wohl nicht ableiten, dass andere auch ohne dieses Nähegefühl leben müssen. Wie kann man da bloss einen Zusammenhang herstellen?
 
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  • #18
Ja ein sehr schwieriger Gewissenkonflikt..

Ich habe mich als erstes gefragt wie es umgekehrt..

Du ein "Pflegefall"-..Wärst Du damit einverstanden wenn er dich deswegen verlassen würde?

Ausserdem ..wer sagt denn das aus dem Mann und dir eine Beziehung wird?

Ihr habt euch noch nichtmal gesehen..Warum denkst Du da schon an Zärtlichkeiten?

Ich m48 würde bei meiner Partnerin bleiben und mir das andere so gut es geht trotzdem holen.
 
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  • #19
Vielleicht kommt ja für dich und deinen Partner eine Dreiecksbeziehung in Betracht. Ich kenne ein Paar, das eine ähnliche Geschichte hat und auch so lebt. Ich finde, das ist eine gute Lösung.
 
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  • #20
Ja ein sehr schwieriger Gewissenkonflikt..

Ich habe mich als erstes gefragt wie es umgekehrt..

Du ein "Pflegefall"-..Wärst Du damit einverstanden wenn er dich deswegen verlassen würde?

Ausserdem ..wer sagt denn das aus dem Mann und dir eine Beziehung wird?

Ihr habt euch noch nichtmal gesehen..Warum denkst Du da schon an Zärtlichkeiten?

Ich m48 würde bei meiner Partnerin bleiben und mir das andere so gut es geht trotzdem holen.

Du meinst also, sie soll bei ihrem Partner bleiben, sich weiter um ihn kümmern und sich die Zuneigung und Zärtlichkeiten woanders holen?

Ich als "Neue" möchte nun auch mal ein paar Sätze zu diesem Thema schreiben. Vorweg, ich bin laufend und mit einem Rollifahrer glücklich zusammen.

ABER...

Es ist ganz lobenswert und auch sehr schön, wenn Partner schreiben, dass sie eine ganz normale Beziehung führen und nichts so eine Beziehung unterscheidet. Aber ich glaube, das ist nicht so ganz die Wahrheit.
Da ich nun auch aus mehrjähriger Erfahrung sprechen kann, weiß ich, dass nicht immer alles schön ist und es sehr viele Barrieren zu überwinden gibt. Und auch wenn man seinen Partner noch so liebt, es ist manchmal schwierig trotz allem ein Lächeln zu verschenken.
Gerade das trösten des Partners, wenn man mal wieder an seine Grenzen stößt, kann belastend sein, da ich selber manchmal wütend oder traurig werden könnte. Aber soll ich ihm nun auch noch vermitteln, so ein Mist, es geht nicht wegen...?? Das würde ich niemals tun. Ich erlaube mir aber in diesem Forum zu sagen: es ist nicht immer alles einfach! Auch bei aller Liebe nicht!
Man stößt leider viel zu oft an seine Grenzen.
 
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  • #21
Du hast das Recht dein Leben so zu leben, wie du es möchtest - das steht ausßer Frage.
Er hat ein Recht, dass du ihn fair behandelst und nicht hinter seinem Rücken mit fremden Männern anbandelst.
Dieser Blödsinn "noch hat sie ja nicht" - bullshit, du betrügst ihn gerade und das macht man nicht.
Wenn hier ein Mann nur eine SMS schreibt wird er gesteinigt und hier kommt "noch hat sie ja nicht" obwohl JEDER hier WEISS, was sich da anbahnt- ich darf etwas mehr Objektivität erwarten.

Wenn du dein Leben so nicht Leben möchtest, ist das völlig in Ordnung, aber dann musst du ihm das, so schwer das auch sein mag, sagen.

Ich finde das schon einwenig weit hergeholt. Was die Fs macht hat weder was mit fremdgehen zutun, noch mit betrügen, und mit warm wechseln schon garnicht.
Sie war ihrem Partner seit seinem Unfall vor 16 Jahren immer loyal. Hat ihr eigenes Leben hinten angestellt.
 
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  • #22
Es gibt Pflegekräfte.
Du bist nicht für ihn und sein Leben verantwortlich.
Lebe endlich dein Leben und werde wieder glücklich.
Ich wünsche es dir.
 
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  • #23
Betrug liegt nur dann vor wenn man den anderen vorsätzlich täuscht..

Ich kenne aus früheren beruflichen tätigkeiten sehr viel ähnliche Fälle wo der Kranke oder behinderte partner sogar damit einverstanden war das der/die andere sich das woanders holt was ihm/ihr gut tut und das Leben ein bischen glücklicher macht..

Ich rede hier nicht nur von Sex..

Das ist dann definitiv "kein Betrug"...

Die Schiedsrichter und Schützen die hier immer gleich mit Verurteilungen kommen sollten erstmal Ihren Horizont erweitern und sich mit betroffenen auseinander setzten bevor Sie Ihre Kl....aufmachen..und gleich losballern.
 
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  • #24
Ich bin schon erstaunt was man hier so liest.
Die Fs kümmert sich seit 16 Jahren um ihren kranken Freund, stellt ihr eigenes Leben hinten an. Lebt ohne Zärtlichkeit und körperliche Nähe. Und nach 16 Jahren schreibt sie sich aufeinmal mit einem anderen Mann, und schon tönt es aus allen Ecken, " Betrug"....oder " Du mußt es ihm sagen"..usw. Sie kennt den Mann noch nicht einmal persönlich, aber schon wird von Betrug gesprochen.
Ich kenne einen ähnlichen Fall. Was da bleibt ist Schmerz, Trauer und Hilflosigkeit.
Ich wünsche dir Kraft, das du dein Leben auch wieder leben kannst.
 
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  • #25
Dieser Blödsinn "noch hat sie ja nicht" - bullshit, du betrügst ihn gerade und das macht man nicht.
Wenn hier ein Mann nur eine SMS schreibt wird er gesteinigt und hier kommt "noch hat sie ja nicht" obwohl JEDER hier WEISS, was sich da anbahnt- ich darf etwas mehr Objektivität erwarten.

Wenn du dein Leben so nicht Leben möchtest, ist das völlig in Ordnung, aber dann musst du ihm das, so schwer das auch sein mag, sagen.

Na ja, wir alle, die wir keinen Pflegefall zu Hause haben, können die FS hier steinigen ... oder verstehen.
Warum darf sie nicht bei einem anderen Mann Zuneigung suchen und finden? Warum muss sie das, in einem sehr frühen Stadium, unbedingt dem Partner-im-Rollstuhl beichten? Warum muss sie, nach all der Zeit, in der offensichtlich auch von seiner Seite keine körperliche Zuwendung angezeigt war, eine Paar-Therapie machen? Warum versuchen hier alle, ihr den Rat zu geben, ihn auf keinen Fall zu verlassen?

Ich finde, die FS hat ein Recht, endlich frei zu leben und ihren Gefühlen eine Chance zu geben. Ob es sehr klug ist, sich einem auf Mails aufgebauten Traum hinzugeben, steht auf einem anderen Blatt. Das wird sie herausfinden, von "warmem Wechsel" würde ich nach all diesen Jahren nicht sprechen. Einmal abgesehen davon, dass "warmer Wechsel" ein blödsinniger Begriff ist und die Liebe sowieso macht, was sie will. Was gut ist.

Nur zu, liebe Fragestellerin! Du bist mutig, noch jung genug, machst nicht den Eindruck, dass du deinen Lebensgefährten leichtsinnig auf's Abstellgleis schiebst ... du wirst ihn schon "so vernünftig wie möglich" unterbringen. Dafür musst du dein eigenen Leben nicht aufgeben, fange endlich an, es zu leben!

w
 
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