Du bezeichnest das hier als Minikrise, aber ich finde nicht, dass man das so sehen sollte.
Klar kann man sich sagen, ich erkenne ja an anderen Dingen, dass er mich liebt. Aber es frustriert eben doch. Die Zwickmühle ist, dass man ja meist auch nicht will, dass der andere es nur macht, weil man es gesagt hat. Denn dann kommt das Alteingeschliffene bald wieder durch.
Ich merke auch wie ich innerlich aufgebe heimlich Weine und traurig bin
Er sieht es eindeutig nicht
Finde ich schlimm. Man verhungert emotional. Man wird innerlich nicht mehr berührt und hat das Gefühl, vor ner Wand zu stehen.
Dabei sind es doch nur Kleinigkeiten die ich brauche .
Für Dich ja nicht! Ich finde es wichtig, solche Bedürfnisse auch wichtig zu nehmen. Das ist nichts Banales, wenn es Dich so dermaßen runterzieht.
Wieso stört es die Jahre nicht? Keine Ahnung, vielleicht lebt man immer noch mit der Hoffnung, es wird irgendwann besser. Vielleicht "drückt" man es gefühlsmäßig auch ewig weg, bis es durchbricht.
Was Dich nach Trennung erwartet, kann man nicht sagen. Du stehst an dem Punkt, an dem ich auch mal war. Ist es besser eine alte Beziehung, die sichtbar einen großen Haken hat, aufrecht zu erhalten, oder soll man ins Ungewisse gehen.
Ich kann mir gerade nicht vorstellen, dass Du noch viel Lust auf Sex mit Deinem Mann hast, wenn er Dich durch sein Verhalten so deprimiert. (das ist kein Schuldspruch gegen ihn, er lebt ja gern so und das ist sein gutes Recht)
Bei mir ging die Beziehung kaputt. Ich bin nach einem Jahr noch Single, eigentlich geht es mir gut damit. Ja, ich hätte gern einen Mann in meinem Leben, passt aber gerade nicht für den Anfang einer Beziehung, weil ich beruflich eingespannt bin. Aber das wichtigste: Die Einsamkeit, die ich manchmal empfinde, würde ich genauso empfinden, wenn ich noch in der Beziehung wäre! Also wenn Du Dich im Alltag einsam fühlst, weil Dein Mann nicht versteht, ist das auch nichts anderes, fürchte ich.
Ich kenne Paare, wo einer aufgegeben hat. Das sieht man im Gesicht und manchmal kommt die Verbitterung auch im Verhalten dem Partner gegenüber durch. Der weiß nicht, warum der andere so ist, und schiebt es auf irrationales Blödverhalten. Oder sie streiten sich um Kleinmist, dass es schon peinlich ist für Unbeteiligte.
Wenn solche Dinge erstmal akzeptiert sind und die Resignation in Rachegedanken umschlägt (das passiert in den meisten Fällen, weil man dem anderen seine Zufriedenheit in der Scheinidylle auch nicht mehr gönnt), dann hat man nicht mehr die Kraft was zu ändern oder zu gehen. Der Zeitpunkt für Änderung oder Trennung ist jetzt, wenn Du die Umstände akzeptierst, musst Du Dich von Deinem Bedürfnis nach mehr gefühlsmäßiger Nähe trennen.
Ich frage mich ob wir nicht alle etwa zu schnell aufgeben
Bei mir war es zu spät, ich habe Zeit verloren und habe nun Nachteile in anderen Bereichen, die sonst nicht wären.