@#7: was ich will?
Ganz einfach: wenn mich jemand nach meinen Wünschen fragt und vermeintlich vorgibt, diese zu berücksichtigen, dann möchte ich, dass meine Wünsche berücksichtigt werden.
Ich gebe dir ein simples Beispiel:
wenn mich der Kellner fragt: Steak blutig, medium oder durch und ich sage medium, dann möchte ich kein Blut sehen oder ein gares Steak auf dem Teller haben.
Ich bin nämlich schon groß und kann selbst entscheiden. Ich habe bereits alles probiert und weiß, was mir am besten schmeckt.
Und ich frage dann mit Recht: wozu fragen Sie mich, wenn Sie die Antwort sowieso nicht interessiert und Sie mir andrehen, was gerade aus der Pfanne kommt?
Der Punkt ist, dass in dem Moment, in dem ich jemanden nach seinen Präferenzen befrage (EP tut das bei der Anmeldung), ich (das scheint bei dir anders zu sein) automatisch impliziere, dass diese auch berücksichtigt werden.
Und wenn ich nur der Gaudi halber gefragt werde, dann wüsste ich das vorher gerne - so bleibt bei mir die Frage bestehen: wozu fragt man mich dann überhaupt?
Andersherum: ein Mann, 47 J. gibt ein, er suche eine Partnerin -15 bis -8 Jahre jünger (weil er hat z.B. noch einen Kinderwunsch hat). Ich habe z.B. eingestellt -5 +5 Jahre.
Heißt: Ich passe nicht in seine Vorauswahl, aber er in meine.
Wozu soll ich mich bitteschön mit seinem Profil beschäftigen, eine individuelle Frage texten, wenn er mich aus gutem Grund gar nicht seiner Vorschlagsliste haben will?
Das ist Zeitverschwendung. Wenn er Kinderwunsch mit Ja beantwortet hat, dann schreib ich natürlich nicht an. Aber häufig gibt es ja ganz andere Motivationen, sich einen Partner in einem bestimmten Alter zu wünschen, die nicht im Profil ersichtlich sind.
Meine Motivation ist zum Beispiel, dass ich auf gar keinen Fall einen Partner haben will der in den nächsten paar Jahren in Rente geht. Ich werde noch 20 Jahre arbeiten und ich arbeite gerne. Ich habe keine Lust auf jemanden, der zuhause mit der Suppe ungeduldig auf mich wartet oder auf die Idee kommt, ich könnte jetzt mal eben meinen Job hinzu schmeißen, weil es für ihn nun an der Zeit für die Weltreise ist. Ich habe auch keine Lust, 20 Jahre meines Lebens als Pfleegkraft oder Witwe zu verbringen, was vorprogrammiert ist, wenn ich einen 20 Jahre älteren Mann in Erwägung ziehe. Ich habe auch keine Lust, die Lebensgefährtin eines "Sugar Daddys" zu werden. "Erwachsen" sein hat für mich viel damit zu tun, einen Partner mit etwa gleichen Entwicklungsstand zu suchen. Sucht einer zuviel ins Minus oder Plus, dann spreche ich ihm einen gewissen Reifegrad, Entwicklungsstand, Persönlichkeit einfach ab. Und ich möchte diesen Männern dann weder selbst vorgeschlagen werden, noch sie aus meinen Vorschlägen aussortieren müssen - außer ich werde, bevor ich bezahle, darüber informiert, dass das halt hier so ist und werde nicht mit der Frage "wie hätten Sie es denn gerne" in die Irre geführt.
Gruß
Mary, w/47