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  • #1

ich habe mich getrennt

Ich habe mich von meinem Mann getrennt und komme nicht von ihm los, ich bin ihm hörig und sehr eifersüchtig obwohl er mich ständig quält. Wir sind seit unserem 15. Lebensjahr zusammen und sind mit 16 und 17 Jahren Eltern geworden. Unterdessen sind 40 Jahre vergangen. Ich trennte mich mehrmals von ihm, weil er mich schlug und mehrmals fremd ging und er schaffte es immer wieder mich zurückzuholen oder ich selbst ging wieder zurück. Er schlägt mich, beleidigt und demütigt mich. In diesen Momenten hasse ich ihn und will nur noch weg. Ist dies geschehen, tut er immer so als wär nichts gewesen und will mit mir Kaffee trinken oder Essen gehen. Ich habe ihn schon links liegen lassen, mit ihm nicht mehr gesprochen und ignoriert. Aber man kann ja nicht stumm zusammen an einem Tisch sitzen und gar nichts sagen. Irgendeiner stellt immer eine Frage. Man will sie nicht beantworten und tut es trotzdem. Man versucht sich aus dem Weg zu gehen und man schafft es nicht. Er baggert ständig andere Frauen an, auch in meinem Beisein. Sein PC und Handy ist voller nackter Frauen. Mehrmals sprach ich schon mit ihm darüber. Er belächelt es nur. Es ist schon soweit gekommen, daß ich sein Handy kontrolliert habe und ich Nachrichten mit weiblichen Personen gelesen habe, die mir zu denken gaben. Ich konfrontierte ihn damit und er hatte nur ausreden. Er hätte nichts mit dieser Frau. Aber 62 Nachrichten im Monat ließen mich etwas anderes denken. Ich habe vielleicht nur 10 im Monat bekommen. Ich stellte ihm nach und beobachtete die beiden von der Ferne. Sie hatten kein Verhältnis, aber getroffen hatten sie sich täglich und waren auch bis spät in der Nacht unterwegs. Es waren Saufkumpels, er und sie. Manchmal lag sie auch in seinen Armen und heulte sich die Augen aus dem Kopf. Das tat ich allerdings auch. Nur, daß ich nicht in seinen Armen lag, sondern in Kissen heulte. Nun bin ich seit drei Monaten ausgezogen und wir schreiben per Handy und treffen uns. Unterdessen hat er sich auch eine neue Bleibe gesucht, die 50 km von mir entfernt ist und ich soll ihn besuchen. Die Familie versteht unsere Beziehung nicht und ich ehrlich gesagt auch nicht. Er hat mir soviel angetan und trotzdem bin ich traurig. Ich bin eifersüchtig, nur wenn ich daran denke, wenn er sich jemand neues sucht. Das kann doch nicht normal sein. Ich möchte bei ihm sein und andererseits wieder nicht. Ich weiß, daß er sich nicht ändert. 40 Jahre sind auch eine lange Zeit. Wir beide haben so vieles mitgemacht. Ich habe ihn gefragt, warum er mich, da ich ihn ja verlassen habe, noch kontaktiert und sich mit mir trifft. Seine Antwort, wir gehören zusammen, 40 Jahre kann man nicht vergessen. Du bist meine Frau. Selbst aus der Ferne kommandiert er mich herum und ich blöde Kuh kann einfach nicht nein sagen. Was ist es, was mich an ihn bindet, andere schaffen es doch auch.
 
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  • #2
Ich würde sagen, du bist nur auf ihn fixiert weil du dich bereits in so frühen Jahren an ihn gebunden hast ohne auch andere Partner gehabt zu haben. Wenn du das Gefühl kennen würdest, mit einem Mann zusammen zu sein der dich nicht schlägt und betrügt sondern respektiert und würdevoll behandelt, würdest du einen Typen wie deinen Mann schnell links liegen lassen.

Ich will dich nicht entmutigen, aber wenn du es 40 Jahre lang nicht geschafft hast von diesem Ekelpaket loszukommen, wirst du es jetzt auch nicht mehr schaffen. Der einzige Weg es doch noch zu schaffen ist, einen neuen Mann kennenzulernen der dich besser behandelt. Aber dazu müsstest du dein Leben wohl radikal umstellen und dazu brauchst du viel Kraft, Ausdauer und Mut. Ob du das schaffst liegt ganz allein an dir, wenn du wirklich den Willen dazu hast, wird es dir gelingen.
 
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  • #3
OK, ich sage es mal ganz kurz und knapp:

Du bist die typische Opferfrau und willst es ja eigentlich gar nicht anders also so behandelt zu werden. Die typische Opferfrau sagt: Ich bin ja so stark weil ich das alles aushalte. Ich sage eine Opferfrau ist ausserordentlich schwach, leidet an Minderwertigkeitsgefühlen und ist abhängig - denn wäre sie eine starke Frau würde sie GEHEN.

So und nun zu Deinem Mann:

Er ist auch ein unglaublich schwacher Typ und das weiss er ganz genau. Darum suchte er sich ja eine Frau wie Dich damit er bei Dir seine Erbärmlichkeit kompensieren kann. Bei einer starken Frau würde er sich nämlich absolut klein fühlen, bei Dir kann er sich ja gross fühlen.

So und nun überlege Dir was Du tust.
 
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  • #4
Liebe FS,
richtig trennen. Umziehen und ihm keine Adresse geben, Adresse beim Einwohnermeldeamt schützen lassen, Handynummer wechseln, Telefonanschluss wechseln und Nummer nicht eintragen lassen - sich selber eine totale Kontaktsperre verhängen.
Den Rest erledigt die Zeit.
Irgendwann kommt auch bei Dir an, wie gut es Dir ohne ihn geht.
 
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  • #5
Liebe FS,

ich empfehle dringend schnell prof. Hilfe, damit du die Entzugserscheinungen gesund abbauen kannst. Hut ab, dass du dich überhaupt getrennt hast. Du bist also stark.

Die Verarbeitung der wirklich langen Beziehung braucht viel Zeit, somit können deine "SChmerzen" nicht von heute auf morgen aufhören.

Gehe viel Arbeiten, treibe Sport, engagiere dich ehrenamtlich, dann bist du viel unterwegs, tust was gutes für dich und somit vergeht auch die Zeit.

Bitte breche den Kontakt mit ihm richtig ab! Kein Telefon, SMS usw. Du bist jetzt sozusagen auf Drogenentzug, da hilft nur weg von den Drogen und prof. Hilfe nehmen. Es gibt auch gute homeöpathische Mitte, um gedanklich ruhiger zu werden.

Alles Gute, viel Kraft, du schaffst das!

w 50zig
 
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  • #6
Auch ich kann nur sagen:
Trenne dich komplett
Kontakt einstellen
Lass dir vom Amt helfen ( Frauenhaus.. Hilfe etc)
Du bist schon lange von ihm abhängig. Auch ein Alkohol- oder Drogenabhängiger kommt nicht mal so eben davon los. Auch denen ist bewusst, dass sie kaputtgehen mit der Droge
Das Problem ist: er wird dich auch nicht einfach so gehen lassen
Eigentlich sollte es dein größter Wunsch sein, dass er eine andere findet, denn dann lässt er dich in Ruhe.
Mit Liebe hat das sowieso nichts mehr zu tun!
Du brauchst mindestens ein Jahr totale Funkstille zu ihm um zu dir zu finden!
Lass dir helfen.
Für Frauen wie dich ist das Hilfsangebot entstanden.
Er müsste sich auch helfen lassen. Aber das ist seine Aufgabe
Alles gute
 
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  • #7
Liebe FS, du willst in deiner Opferrolle bleiben und willst im Selbstmitleidbad sitzenbleiben. Das Recht dazu hast du. Dann geht den Leben den Bach runter - und das ist etwas was vielen Co-Abhänigen - ich vermute nach deiner Schilderung dass er Alkoholiker ist - passiert. Das ist allein deine Angelegenheit- nicht das Problem der Welt oder des Forums.

Hier kannst du dir Hilfen holen wenn du dich richtig trennen willst. Dazu die ersten Schritte:
Scheidung einreichen und Kontakte nur noch über Anwalt.
Neue - geheime - Telefonnummer und die nicht rausrücken
Selbsthilfegruppe emotionale Abhänige / Suchtkranke suchen. Auch eine nicht-stoffliche Sucht wie die Sucht nach Kontakt mit einem menschen der einem schadet ist eine Sucht.

Es ist deine Entscheidung - entweder bleibst du in der Hölle oder kämpfst dich auf die Erde zurück.
W
 
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  • #8
Das ist alles sehr traurig. Soviele Jahre und dann so eine Lage. Du bist erst seit drei Monaten getrennt. Das ist nicht lange. Je länger und je konsequenter die Trennung ist, desto klarer wird Dir die Situation werden. Auch viele Fehler und eine gewisse (normale) Einsamkeit werden sichtbar.

Bei ihm wahrscheinlich auch. Ihr scheint nicht gut füreinander gewesen zu sein, zu sehr fixiert aufeinander, zu wenig äussere Anreize, vielleicht ist auch einfach er einseitig zum (unglücklichen) Mistkerl mutiert, jedenfalls ist es eine Sackgasse geworden, aus der Ihr beide gemeinsam wohl nicht mehr herauskommt. Aber jeder für sich könnte klappen.

Wichtig ist Selbstständigkeit, Horizonterweiterung und radikal Abstand voneinander (hart durchziehen, aber ohne Groll), damit dieser Clinch endlich aufhört. Gespräche mit Leuten, die sich auskennen sind oft sehr hilfreich. Dein Forumsbeitrag hier ist schon ein guter und richtiger Schritt in die Welt und zu einer neuen Orientierung.
 
  • #9
Hallo FS,

Erstmal herzlichen Glückwunsch zum mutigen Schritt nach 40 Jahren Beziehungshölle. Ja, was die anderen MitleserInnen schreiben, ist durchaus richtig und doch gibt es noch ein paar Ideen. Ich empfehle Dir z.B. den Besuch einer Selbsthilfegruppe von Co-Abhänigigen oder auch für emotional misshandelte Menschen. Dort findest Du Gleichgesinnte mit denen Du Dich austauschen kannst. Das kann viel Mut machen und Du bekommst noch Infos und Hilfe wie Du Dich noch besser von ihm abgrenzen kannst.

Um eine neue Beziehung gut angehen zu können, wäre eine Therapie sicher auch sinnvoll aber da musst Du sehen was für Dich ok ist. Ich ziehe den Hut vor Dir, dass Du den Absprung geschafft hast. Lass Dich nicht wieder einwickeln. Du weißt wie sehr dieser Mann Dein bisheriges Leben eingeschränkt hat. Lass Dir nicht einen einzigen Tag mehr versauen, dazu ist das Leben einfach zu schade.

Ich wünsche Dir Mut und Kraft zum Loslassen und zum Aufbau Deines neuen Weges

Alles Gute

Lina45
 
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