trennung bedeutet meistens, daß probleme externalisiert werden: der andere ist schuld. er paßt nicht. dies ist eine weigerung, den eignen anteil am problem zu sehen und lösungsansätze zu suchen. leider scheuen viele (männer) therapien oder hilfsangebote.
dann wird der partner ausgetauscht, das mensch ärger dich nicht spiel geht von vorne los.
es reihen sich verliebtheitsphase an verliebtheitsphase, mit immer neuen mitspielern. bis zur partnerschaftsphase kommt es nie, denn da gilt es die phasen machtkampf und tote zone zu durchstehen.
wenn zweitfamilien funktionieren, dann nur, weil da oft von vornherein mehr abstand gehalten wird. diesen zustand kann man übrigens auch mit den alten mitspielern herstellen, dafür muß man sich nicht trennen.( außer es ist gewalt und abuse im spiel.)
heilung, auch im spirituellen sinne, muß jeder selbst bei sich suchen und erfahren. dann wird er auch heile beziehungen erleben.
insofern begegne ich geschiedenen und besonderns männern mit kleinen kinern sehr skeptisch.
wer einmal aufgibt, der ist einfach kein marathonläufer. eine ehe ist aber ein marathon. das sagt einem vorher nur keiner. durststrecken gehören dazu. genau wie in der wirtschaft. dann kommt wieder eine gute phase, und das ist viel besser, mit jemandem nah zu sein, mit dem man auch schon böse tiefen durchlebt hat , weil das spektrum dann voller und tiefer ist, als immer nur die oberflächliche frischverliebheit voller projektionen.
ein schönes buch zum thema ist:
Kind sein zwischen zwei Welten: Was im Inneren von Scheidungskindern vorgeht
von elizabeth marquardt
da gehts darum, wie furchtbar selbst "gute" scheidungen/trennungen für kinder IMMER sind, und es geht auch darum, wie verlogen die ganze sparte der ratgeberbücher ist, die die illusion verkaufen, daß "glückliche Scheidungen" überhaupt möglich sind- die autorin schreibt, das das nur gewissensberuhigung für die erwachsenen ist. sie nennt das"leugnen in form von happy-talk".
(sie ist selbst ehemaliges scheidungskind einer "guten" scheidung, und hat studien zu dem thema gemacht bzw. ausgewertet, deren quellen auch abgedruckt sind.)
ihr fazit ist, dass es kindern in normal konfliktbehafteten ehen ihrer leiblichen eltern Immer besser geht, als in einer welt, wo sie zwischen 2 polen pendeln und sich viel zu früh und überhaupt mit themen wie zugehörigkeit, unterschiedliche werte und neuen partnern und vorallem dem großen warum beschäftigen müssen. man raubt ihnen einfach ihre kindheit. punkt. sie nennt das "alte seelen in kinderkörpern"
an einer trennung gibt es für ein kind nichts, aber auch gar nichts gutes.
außer, es wird dadurch aus einem umfeld des psychoterrors genommen. dann ist es das einzig richtige.
also ehen, wo es klar therapiebedürftigen mißbrauch und gewalt jeglicher art gibt, sei sie körperlich oder verbal. oder emotional.
um das rauszufinden, gibt es super beratungsangebote, profamilia, oder auch von der diakonie lebensberatung. kostenlose und sehr professionelle, gute beratung. da kann man auch alleinhingehen, oder als paar.( ich selbst habe viel zu lange gewartet, mir hilfe zu holen, weil ich dachte ich muß dann gleich eine langwierige therapie anfangen oder aber zu paarberatung, wo die stunden 150 kostet, was finanziell nicht drin ist.)
die autorin schreibt, daß kinder von getrennt lebenden eltern anfälliger für diverse arten von elend sind (statistisch) also mißbrauch, suizid, alkohol, sekten usw. und vorallem deren beziehungen auch wieder schneller scheitern. weil sie es so kennen.
die kinder müssen dann wiederum die hausaufgaben machen, die bereits ihre eltern hätten machen sollen/können. so vererbt man probleme statt lösungen.
sie schreibt auch, daß das entscheidende merkmal eines zuhauses ist, das es eben davon nur eins gibt. und das das immens wichtig ist, das es eins gibt, weil man sich sonst an 2 orten eben NICHT zu hause fühlt.
weiter schreibt sie, daß trennungskinder oft automatisch lernen, sich wie chamäleons zu verhalten, weil ihre eltern eben keine einheit bilden, die für sie als rückendeckung zum aufwachsen so wichtig wäre.
ich habe das grade erst begriffen, daß die möglichkeit zu einer gewissen gedankenlosigkeit/sorglosigkeit der rahmen ist, den kinder brauchen, damit sie später von einer schönen kindheit sprechen können.
weiterhin schreibt die autorin, daß von leuten in ehen, die sich als unglücklich bezeichnet haben (lt einer studie), und die zusammen geblieben sind, nur eine minderheit sich nach 5 jahren als weiterhin unglücklich bezeichnet hat. der überraschend große teil hat-mit oder ohne beratungshilfe-eine gute zufriedene beziehung hingekriegt. sie begründet das mit (manchmal äußeren) belastungssituationen, die vorüber gehen und der lernfähigkeit von menschen.
"unglückliche ehen können glücklicher werden und tun dies tatsächlich auch häufig, wenn die betreffenden paare besser kommunizieren lernen und eine gute eheberatung erhalten oder auch wenn sie einfach nicht aufgeben und darauf warten, daß die belastungen, unter denen ihre ehe leidet, nachlassen." ...
eine scheidung bringt häufig neue, unerwartete belastungen mit sich. die zahl der trennungen bei zweitehen liegt wesentlich höher als die bei erstmalig verheirateten."
die autorin sagt abschließend: wie läßt sich erreichen, daß weniger kinder von trennungen betroffen sind und mehr kinder in einem sicheren zuhause aufwachsen können.
sie sagt:
"kinder getrennter eltern sind nicht anpassungsfähiger und belastbarer als normale kinder. das wird aber von ihnen verlangt: wir erwarten von solchcen kindern generell, daß sie mit situationen keinerlei probleme haben, deren bewältigung von kindern verheirateteter eltern nur selten, wenn überhaupt jemals, erwartet wird.....
wie oft schicken verheiratete eltern ihr kind tage oder wochenweise weg von zu hause. wie oft verbringen verheiratete eltern regelmäßig abende ohne ihre kinder? wie oft teilen verheiratete paare ausgaben für die kinder bis auf den letzten cent? wie oft bringen vverheiratete paare einander vor gericht? wie oft schlafen verheiratete paare mit einem anderen sexualpartner im eignen haus und in anwesendheit des kindes? wie oft lesen verheiratete paare ihren kindern bücher vor, in denen scmerzliche verluste beschrieben werden, die ihre kinder als interessante und spannende abenteuer erlebt haben könnten?"
kinder getrennter sind nicht belastbarer, müssen es aber sein, weil es für die erwachsenen wichtig ist.
Ich befürchte es auch, das das positive image von patchworkfamilien so bunt und schön nicht ist. wer es schon zu dritt nicht hinbekommen hat (als vater, mutter, kind), wie soll der das mit noch mehr mitspielern und ansprüchen und noch weniger zeit schaffen?
viel spaß dabei, ich hätte lieber den vater meiner tochter zurück, der mich und indirekt also auch mein kind, leider verlassen hat, obschon wir grade erst am start sind, denn das kind ist noch sehr jung.