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  • #1

Ich kann die Trennung nicht verarbeiten

Hallo..

Mein Ex-Partner (27) hat sich vor 7 Wochen von mir ( 26) getrennt. Und seitdem geht es mir wirklich schlecht.
Wir waren nur 10 Monate ein Paar, haben jedoch viel Zeit miteinander verbracht, viel gelacht, die Familien und Freunde kennengelernt und haben keine Probleme miteinander gehabt, auch der Sex miteinander war gut.
Er sagte nach einem halben Jahr, dass er mich liebt.
Die Trennung kam sehr plötzlich, ich habe wirklich aber auch wirklich rein gar nichts geahnt, denn er schien sehr glücklich. Über seine Beweggründe hat er nicht viel sagen können. Er hat nur auf den Boden geschaut und an seinen Händen herum gespielt.
Für mich ist eine kleine Welt zusammengebrochen, da ich ihn sehr sehr gerne mochte.

Das Problem ist aber dass ich mit den negativen Gefühlen, die mit einer Trennung kommen, nicht zurecht komme. Ich lenke mich ab, treffe mich Freunden und mache all Dinge die mir Spaß machen. In den ersten Wochen habe ich ausgiebig geweint, was mir sehr gut tat, doch langsam will und kann ich nicht mehr. Ich fühle mich ausgelaugt und langsam macht sich eine Wut und Frustration in mir breit, die ich gar nicht spüren will. Wut bringt mich auch nicht weiter. Ich muss akzeptieren, dass er scheinbar nicht so gefühlt hat.

Trotzdem werde ich wütend weil ich dachte, dass es ein Mann ist, der sich über seine Gefühle bewusst ist und Probleme anspricht. Fehlanzeige. Ich fühle mich ausgenutzt und belogen. Ich habe das Gefühl dass alles gelogen war. Alles klang so glaubwürdig und ich zweifel nun auch an mir. Normalerweise lag ich mit meiner Intuition sehr sehr oft richtig. Und dann das. Ist es nicht so, dass wenn man eine ernste Beziehung eingeht, sich bewusst darüber ist, dass sein Gegenüber wahrscheinlich tiefe Gefühle entwickelt und man nicht leichtfertig damit umgehen sollte?

Ich möchte kein Liebeskummer mehr haben, ich möchte ihn nicht mehr vermissen, von ihm träumen und nicht so viel mit ihm in Verbindung bringen. Ich möchte beruhigt am Wochenende raus gehen ohne Angst zu haben ihn zu treffen, ich möchte nicht mehr an seine Worte denken, auch nicht daran wie schön diese Zeit mit ihm eigentlich war. Schlicht, ich möchte dass er ein Irgendjemand wird. Denn so wie er sich ohne Erklärung aus dem Staub gemacht hat und sich bis jetzt noch nicht gemeldet hat,war ich die ganze Zeit nur Irgendeine für ihn.

Ich habe so Angst, dass sich dieser Zustand noch lange hinauszieht. Ich fühle mich schon total unnormal deshalb.

LG
 
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  • #2
Liebe FS,

schreibst Du zu diesem Thema auch Kolumnen? ;-)

Aber im Ernst: Besser kann man kaum Trauerarbeit, und nichts anderes ist es, beschreiben wie Du.

Jetzt könnten viele Bla, Bla, Bla's folgen. Ist immer das selbe. Dir wird, so überzeugend man das Andere und Neue auch beschreibt, Dir Mut zuspricht und Veränderungen voraussagt, der Glaube daran fehlen. Jegliche Ratschläge dies zu tun und das zu lassen oder so zu sein, helfen Dir nicht weiter, weil Du schon auf dem besten Wege bist es selbst zu wollen, zu fühlen, zu denken und zu tuen.

Nur weiter so!

T46m

PS: Ich habe meiner Tochter einen Boxsack aufgehängt und Handschuhe geschenkt.
Ein entsprechendes Konterfei haben wir dann doch nicht draufgeklebt. ;-)
 
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  • #3
FS:

Na, das mit den Kolumnen sollte ich mir überlegen ;)

Dass ich auf bestem Wege bin, all das zu verarbeiten würde ich auch gerne spüren. Nein, wenn ich es so sehe, habe ich schon einiges Verarbeitet und die akute Phase ist hinüber. Ich bin ja auch sehr offensiv mit meiner Trauer umgegangen. So ziemlich jeder wusste bescheid, da ich überall wo ich hinging in Tränen ausbrach und von meinem Leid erzählte. Ich muss sogar schon etwas darüber schmunzeln wie ich den Taxifahrer schon mit bibbernden Lippen bat, das Liebeslied welches im Radio lief auszuschalten oder auch die sehr verständnisvolle Apothekerin, die mir sagte, dass ich zum Antibiotikum zusätzlich zu verhüten müsse und ich voller Selbstmitleid ihr sagte, dass ich das alles sowieso nicht mehr brauche, die Liebe hat sich doch wirklich Zeit für mich genommen.
Und noch so einige andere Außenstehende wurden mit einbezogen ..

Und das tat mir auch sehr gut, denn ich hatte vorher noch nie in dieser Form Liebeskummer empfunden.
Und eigentlich hatte ich das auch nicht vor, das wird aber doch wohl jeden einmal passieren.

Dann kommt die Frage ob es richtig wäre einen Brief zu schreiben.
Ich habe das Bedürfnis meine Sicht der Dinge mitzuteilen, ich habe nicht die Sehnsucht danach dass er dadurch wiederkommt, das möchte ich gar nicht mehr.

Wie heißt das so schön? Wer im Regen nicht mit mir tanzt, hat den Sonnenschein mit mir auch nicht verdient.

Um auf den Brief zurück zu kommen, ich weiß dass es nichts an der Situation ändert und eine Trennung bedeutet dass ein AUS ein AUS ist, das ist mir durchaus bewusst.

Doch kann ich mir nicht das Recht herausnehmen und meine Gedanken mitteilen, wenn er sich das Recht nahm ohne darüber zu sprechen zu gehen?
Ich hätte es auch schon eher gemacht, da er aber vor wichtigen Prüfungen stand, habe ich darauf verzichtet um ihn nicht weiter zu belasten.

Aber so sang und klanglos fällt mir das alles noch viel schwerer.
 
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  • #4
Nein Du bist ganz normal. Das häßliche Gefühl, was Du zur Zeit fühlst, wird verblassen. Nicht sofort denn Du bist eine Frau die ehrlich liebt und das auch vom Mann erwartet hast. Der Mann hat Dich nicht so ernst genommen wie Du es erwartet hast, das passiert nicht nur Dir sondern auch enorm vielen anderen Frauen.Alles Gute...
 
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  • #5
Was gibts denn rumzujammern ?

Mann sucht sich ne andere und Frau trauert noch um den der fremdgeht und der mehrere Eisen im Feuer hat ?

Sorry, aber so toll kann der Typ nicht gewesen sein, wenn er mal eben von der einen Beziehung in die andere wechselt.

Du schreibst es aber selber: Er hat sich entliebt, getrennt, ist kalt zu Dir. Es ist aber das Recht eines jeden Menschen, sich zu trennen und manche Trennungen laufen harmonischer ab, aber Krach ist nicht allzu selten, ebenso gibt es häufig Verletzungen.

Zwingen, daß er mit Dir zusammen ist, kannst ihn nicht. Deswegen kannst es nur akzeptieren, daß er sich trennt. Aber dann gibts nichts rumzujammern, was zählt, ist der Blick nach vorn. Bleib nur nicht gefangen in dem, was gut war, rede Dir die ehemalige Beziehung nicht schön und verdränge auch nicht das, was nicht gut läuft, hör auf zu träumen und blick nach vorn - was anderes bleibt Dir nicht.

Denn: Auch andere Mütter haben schöne Söhne.
 
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