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  • #1

Ich liebe, was er schreibt...

Derzeit stehe ich in einer Online-Singlebörse im Mailkontakt mit einem offenbar recht eigenbrötlerischen Mann. Er ist jedoch in einer Art eigenbrötlerisch, die sehr gut zu mir passt.
Mit fast jeder seiner Zeilen überrascht er mich auf´s Neue, indem er so denkt wie ich. Ich beginne zu lieben, was er schreibt... Es ist mir bisher noch nie so gegangen während meiner langen Partnersuche, und ich bin sicher nicht naiv, was die Erwartungen ohne den Realitätscheck angeht.
Wer von Euch hat so etwas schon erlebt, und der Eindruck wurde auch bei den folgenden Treffen verstärkt? Wie entwickelten sich solche hoffnungsvollen Mailkontakte?
w
 
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  • #2
Hoffnungsvoll begonnene Mailkontakte platzen am Ende doch recht oft wie ein Luftballon. Auch ich bin sehr "anfällig" für Schriftliches, die Art, wie sich ein Mensch ausdrückt, worüber er schreibt, was ihm wichtig zu sein scheint und was nicht. Ich entdecke Gemeinsamkeiten ...
Manchmal denke ich, dass ich mir das eine oder andere auch so "zurecht lese", wie ich es gerne hätte. Denn - meist, leider - hält die Wirklichkeit dem zuvor Gelesenen nur selten stand.

Natürlich ist es wichtig, sich vorerst schriftlich ein Bild zu machen - es gibt ja kaum eine andere Möglichkeit. Aber dann sollte so bald wie möglich ein Aufeinandertreffen folgen, denn sonst hast du entweder einen wunderbaren Brieffreund (hatte ich auch schon über Monate) oder der Mann, evtl. auch du selbst, orientiert sich nach einigem Hin und Herr an anderen Kontakten, die noch das (scheinbar) "Neue" versprechen.

Träum nicht zuviel in die Mails hinein, mache dir ein Bild - und manchmal versteckt sich hinter einem schriftlichen Kontakt ja auch der Mann, der dir im wirklichen Leben gefällt. w
 
  • #3
Die Gefahr ist, dass man gerne Geschriebenes so interpretiert, wie man es gern hätte. Also reines Wunschdenken. Unkonkrete Formulieren werden plötzlich zu einer Seelenverwandtschaft. Es ist wie mit den Horoskopen... es passt eigentlich immer! :-D
 
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  • #4
"Hoffnungsvolle Mailkontakte", enden oft in einer großen Seifenblase. Denn die Realität hält diesem oftmals nicht stand.
Glaub mir, man kan viel schreiben wenn der Tag lang ist.
Ich schreibe das hier aus Erfahrung.
Ich habe mich mal lange mit einem Mann geschrieben. Er wohnte einige Kilometer weit weg.(400).
Er schrieb auch toll, jeden Tag, Whatsapp, Facebook.Ich dachte auch, das ist der Mann der zu mir passt. Aber heute weiß ich, es war nur Wunschdenken, Illusion. Man hat sich selbst etwas eingeredet/etwas vorgemacht. Irgendwann folgte die Realität.Die Seifenblase platzte. Nach diesem "wundervollen Kontakt", reden wir heute kein Wort mehr miteinander, denn vieles was er schrieb war gelogen.
Ich hätte gerne auf diese schlechte Erfahrung verzichtet, aber sie hat mich auch stärker und umsichtiger gemacht.
Ich rate dir, dich emotional nicht so stark da rein zuhängen, denn die Ernüchterung folgt irgendwann.Und dann kann es nämlich ganz schön weh tun.
 
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  • #5
"Hoffnungsvolle Mailkontakte", enden oft in einer großen Seifenblase. Denn die Realität hält diesem oftmals nicht stand.
Glaub mir, man kan viel schreiben wenn der Tag lang ist.
.
Man kann auch viel reden, wenn der Tag lang ist.
Ob gesprochen oder geschrieben, offenbar passt ja das, was er äußert, zu dem, was die FS erwartet.
Da würde ich nichts Negatives drin sehen. Das Einzige, was dich enttäuschen könnte, ist das Aussehen oder die Stimme. Aber die waren für mich nie so wesentlich, dass der Inhalt hinter der Hülle verblasst wäre. Enttäuscht kann man von einem Mailkontakt also nur sein, wenn man selbst ein sehr oberflächlicher Mensch ist, der dann nach einem Treffen auch noch meint, zur "wahren" Wirklichkeit durchgedrungen zu sein.
 
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  • #6
Die größte jemals erlebte Enttäuschung beim Online-Dating fand genau mit dem Mann statt, dessen Geschriebenes mir wahnsinnig imponierte. Drei Monate reiner Schriftverkehr in Form von Mails und Chats hätten mich schon stutzig machen sollen, aber stattdessen verliebte ich mich in seine sensiblen, klugen Worte. Ich bin - oder besser: war - sehr anfällig dafür.

Nachdem wir endlich ein Treffen vereinbart hatten, habe ich vergeblich auf ihn gewartet, er kam nämlich nicht. Seitdem nie wieder Kontakt gehabt. Ich frage mich, wieso ein Mann Stunden um Stunden an Kommunikation investiert - soviel Langeweile kann man doch gar nicht haben.

Soviel also zum Thema Seifenblasen. Wenn du klug bist, triff ihn so schnell wie möglich, alles anderen könnte sehr schmerzhaft werden.
w,40
 
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  • #7
Man kann auch viel reden, wenn der Tag lang ist.
Ob gesprochen oder geschrieben, offenbar passt ja das, was er äußert, zu dem, was die FS erwartet.
Da würde ich nichts Negatives drin sehen. Das Einzige, was dich enttäuschen könnte, ist das Aussehen oder die Stimme. Aber die waren für mich nie so wesentlich, dass der Inhalt hinter der Hülle verblasst wäre. Enttäuscht kann man von einem Mailkontakt also nur sein, wenn man selbst ein sehr oberflächlicher Mensch ist, der dann nach einem Treffen auch noch meint, zur "wahren" Wirklichkeit durchgedrungen zu sein.

Er schreibt das, was die Fs hören/lesen will. Die Fs war lange Single und nun ist sie umso mehr empfänglicher dafür.
Enttäuscht kann man von einem Mailkontakt also nur sein, wenn man selbst ein sehr oberflächlicher Mensch ist, der dann nach einem Treffen auch noch meint, zur "wahren" Wirklichkeit durchgedrungen zu sein.

Das hat nichts mit Oberflächlichkeit und dem Äußeren zutun, wenn man im nachhinein feststellt, das doch vieles was geschrieben wurde gelogen war. Sorry, aber wie soll ich mit diesem Menschen dann noch eine Beziehung führen wollen.
 
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  • #8
Das passierte mir oft, allerdings auch im echten Leben.
Manche Menschen können sich super auf den anderen einstellen, dass man denkt: Wow, der passt ja toll zu mir. Man fängt an alles zu idealisieren.
Lernte ich sie dann besser kennen, entpuppte sich einige als extrem schwierig.
Also, erstmal live checken, bevor man zu euphorisch wird.
 
  • #9
Das Thema ist ja nicht so neu hier. Was nützen die schönsten eMails, wenn es real einfach nicht paßt, das Aussehen, die Stimme, die Chemie.

Bevor man sich zu sehr in etwas hineinsteigert, sollte man es auf eine reale Gegenüberstellung ankommen lassen.
 
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  • #10
Der Mann hat bestimmt eine sehr lange Nase. :)
In der Frage, ob es eher der Körper, oder der Geist ist, von dem sich Frauen angezogen fühlen, hat sich die romantische Literatur natürlich für Letzteres entschieden.
Meine Erfahrung im realen Leben sieht allerdings anders aus. Alles, was nicht dem Mainstream-Konsumdenken entspricht, wird gnadenlos aussortiert.

m45
 
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  • #11
Er schreibt das, was die Fs hören/lesen will. Die Fs war lange Single und nun ist sie umso mehr empfänglicher dafür.


Das hat nichts mit Oberflächlichkeit und dem Äußeren zutun, wenn man im nachhinein feststellt, das doch vieles was geschrieben wurde gelogen war. Sorry, aber wie soll ich mit diesem Menschen dann noch eine Beziehung führen wollen.

Woher willst du denn wissen, was er schreibt? Und wieso soll Schriftliches gelogen sein, persönlich Gesagtes aber nicht? Doch, eine solche Beurteilung hat mit Oberflächlichkeit zu tun.

Ich z.B. lege Wert auf gute Rechtschreibung und Intelligenz. In diesen Punkten kann sich keiner verstellen. Und in allen anderen Punkten kann er sich mündlich genauso gut verstellen wie schriftlich. Vielleicht sogar besser, wenn er gut aussieht und Charme hat.
 
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  • #13
Das Besondere ist ja, dass er nicht das schreibt, was ich hören will, sondern gnadenlos von seinen persönlichen Vorlieben erzählt, die andere garantiert auch vergraulen würden. So als Test, ob ich ihn nun immer noch kennenlernen will... Hier erlebe ich zumindest eine wichtige Übereinstimmung unseres Lebensgefühls, das ich bei den anderen Kandidaten vermisste.
Gleichzeitig stimme ich denjenigen zu, die zu einem baldigen Live-Test raten. Letztlich muss ich seine Stimme, seine ganze Art mögen, und diesen Eindruck können keine getippten Worte ersetzen.

Mich wundert ein bisschen, dass hier niemand von positiven Erfahrungen berichtet... Naja, diejenigen werden wohl besseres zu tun haben, als sich mit den Nöten anderer zu beschäftigen ;)

Von der Themenstellerin
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
  • #14
Ich gehöre zu denen, die diesbezüglich mehrere positive Erfahrungen machten, aber es war halt dann doch nicht immer so, daß,mich nun richtig vom Hocker gerissen hatte. Es muß dann ja auch nicht auf eine Beziehung hinauslaufen. Die Dame konnte mich real dann doch nicht so faszinieren wie sie von mir fasziniert war. Sie entsprach halt nicht so ganz meinem Schönheitsideal bzw. sie konnte nicht glauben, daß ich das, was ich schrieb auch tatsächlich so meine.
 
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  • #15
Liebe FS,

ich kenne das. Hatte bereits mit 3 Männern einen überaus tollen Mailkontakt. Auch als wir telefonierten war es einfach wunderbar. Ich dachte, ich hätte den Jackpot geknackt. Dann kam es jeweils zum Treffen und die Seifenblasen sind geplatzt. Leider war niemals eine Anziehungskraft vorhanden.
Seit damals versuche ich mich immer so schnell als möglich mit einem Mann zu treffen - damit erst gar keine Illusionen entstehen können.

Natürlich wünsche ich dir, dass es bei dir anders ausgeht!
w 32
 
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  • #16
Liebe FS,
mein Mailkontakt vor nunmehr fast zwei Jahren war sehr angenehm und vielversprechend. Im echten Leben, bei einem Treffen nach ca. 2 Monaten (früher ging's nicht), ging es gerade so weiter, es war sehr angenehm und seit mehr als 1,5 Jahren sind wir ein Paar.
Also lass Dich nicht von der möglichen Seifenblase verunsichern, trefft euch und ihr werdet sehen, ob's passt oder nicht! Viel Glück!
w,31
 
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  • #17
Ich bin auch ein Intelligenz-Fetischist.
Auch ich war schon hin und weg, wenn ein Mann toll geschrieben hat und auch ich hatte schon das Gefühl von Seelenverwandtschaft.

Daraus geworden ist aber nichts.

Kann sein, dass dir der Mann geschickt nach dem Mund redet.
Überlege mal, ob du im Nachhinein sagen kannst, dass du gewisse Dinge zuerst gesagt hast.

Kann sein, dass vieles nicht stimmt.
Einer war mal krass, bei ihm stimmte nicht das Alter ( er war 60 statt 49 ), nicht die Haarfarbe ( er war hellgrau bis weiß, auf dem Bild dunkelhaarig. Er behauptete, Jurist und Betriebswirt ( beides nicht zutreffend ) und als Unternehmensberater tätig zu sein.
In Wahrheit war er zuhause, also Rentner oder so.
Er behauptete, in Trennung zu leben, zwar im gleichen Haus, aber zwei getrennten Wohnungen.
In Wahrheit war er schlicht verheiratet.
Versuche, solche Dinge rauszufinden, das ist nicht so schwer.
Versuche das besonders, wenn der Mann sehr toll erscheint.

Und dann kann es auch noch sein, dass dir der Mann einfach äußerlich nicht gefällt. Du dir eine schöne Freundschaft gut vorstellen kannst, aber mehr eben nicht.
Und das hat, finde ich im Gegensatz zu #4 gar nichts mit Oberflächlichkeit zu tun.
Es ist völlig legitim, sich zu wünschen, dem Mann, mit dem man zusammen ist, warm und liebevoll ins Gesicht sehen zu können.
Ich meine nicht, dass er schön sein muß, aber er muß eben DIR gefallen.

Also, diese drei Möglichkeiten haben es verhindert, dass ich im siebten Himmel mit diesen tollen Männern gelandet bin.
Aber ich war froh, dass ich es schnell ( einige Wochen ) gemerkt habe.
 
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  • #18
Kann sein, dass vieles nicht stimmt.
Einer war mal krass, bei ihm stimmte nicht das Alter ( er war 60 statt 49 ), nicht die Haarfarbe ( er war hellgrau bis weiß, auf dem Bild dunkelhaarig. Er behauptete, Jurist und Betriebswirt ( beides nicht zutreffend ) und als Unternehmensberater tätig zu sein.
In Wahrheit war er zuhause, also Rentner oder so.
Er behauptete, in Trennung zu leben, zwar im gleichen Haus, aber zwei getrennten Wohnungen.
In Wahrheit war er schlicht verheiratet.
Versuche, solche Dinge rauszufinden, das ist nicht so schwer.
Versuche das besonders, wenn der Mann sehr toll erscheint.
Ja genau, schick ihm einen Detektiv hinterher, das ist bestimmt die beste Basis für eine beginnende Beziehung. Also wenn man nicht bereit ist, jemandem einen Vertrauensvorschuss zu geben (auch auf die Gefahr hin, enttäuscht zu werden, Garantie gibt's schließlich nie), nur weil er gut schreibt, dann sollte man doch wirklich mal lieber über sich selbst nachdenken.
 
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  • #19
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  • #20
Aufgrund dessen, was und wie ein Mann schreibt, konnte ich mir bis heute immer ein gutes Bild verschaffen, darüber, was ich will und was ev. nicht passt. Mit einem Mann war ich dann 4 Jahre zusammen - seine SMS und Mails waren brillant und es stellte sich heraus, dass er beruflich mit Sprache zu tun hat und ein sensibler Künstler war.
Mir kommt es sehr darauf an, dass ein Mann sich gut ausdrücken kann. Doch für den Alltag scheinen diese Wortkünstler leider weniger zu taugen.
Triff Dich mit ihm und finde es heraus! Ich habe die 4 Jahre extrem genossen. Eine Seelenverwandtschaft, die bis heute anhält. Ohne Paarbeziehung zwar, aber als Freundschaft noch immer aktuell.
ER hatte bis heute keine Beziehung mehr.
 
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  • #21
Damit habe ich auch nicht so gute Erfahrungen gemacht. Obwohl man sich da immer Hoffnungen macht. Gerade kürzlich habe ich dies wieder erlebt.
 
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  • #22
Hallo FS

Bitte klär mich mal auf was Dir in deinem Fall "Erfahrungen von anderen" nützen sollen..

Das ist doch letztendlich alles interpretion, spekulation.. ob er so ist oder nicht.

Fakt ist:

Der grosse Teil entpuppt sich real als Flop..aber ein kleiner Teil hat sich auch schon als Top erwiesen..

Ich denke ohne den realen Schritt zu wagen wirst Du es nicht herausfinden..

M48
 
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  • #23
Folgende Gegenfrage sollte die Antwort in Selbsterkenntnis herbeiführen:

Wenn Du Dir über die Existenz virtueller Emotionsaufbaupotentials im unklaren bist,
wie kommt es, dass Du virtuelle Leute um Rat fragst?

Du liebst was er schreibt? Man kann einen Charakter nicht mailen.

Das ist mir zu wenig und zu oberflächlich. Ein guter Schreiberling mag geistig und sprachlich mir angetan sein, ABER (!) ...
 
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  • #24
Bei NUR " Mailkontakten kommt irgendwann die Ernüchterung.
Ich hatte auch mal einen schönen Mailkontakt. Wir haben fast 1 Jahr gemailt, ich hatte ein wundervolles innerliches Bild von ihm im Kopf, wir malten uns aus wie unser erstes Treffen sein wird.Er nannte mich in Mails schon seine Frau.
Dann kam das erste Treffen, und noch 3 weitere. Die Ernüchterung folgte . Er bezog Harz 4, er wollte mich ständig anpumpen. Er war ein Schnorrer, Kinder im Hintergrund für die er nicht zahlen konnte. Das einzige was er wirklich von mir wollte , war Geld. Und vielleicht noch einwenig Sex aös Gegenleistung. Und so erführ ich dann, das ich nicht die einzige Frau war.
Er hat den Kontakt zu mir abgebrochen, weil ich ihm nichts gab.Am Anfang tat es schon weh, heute kann ich sagen, Gott sei Dank.
 
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  • #25
Liebe FS,

genieße den Mailkontakt, weil es einfach schön ist, solche Mails zu bekommen und zu schreiben.

überlege, wann Du der Realität ins Auge sehen möchtest, ob Du es überhaupt möchtest.

Ich habe einen solchen phänomenal schönen Kontakt drei Monate genossen, zelebriert und intensiv betrieben.

Dann kam das erste Treffen: Enttäuschung. Wir haben dann ein halbes Jahr versucht in Realität das einzuholen, was es auf dem Papier doch gab! Vermeintlich? Wirklich? Wo war es denn hin?

Es hat leider nicht funktioniert, aber es war trotzdem eine schöne Zeit.

Also entscheide für Dich, wann Du es riskieren möchtest den sogenannten Realitätscheck zu machen.

Alles gute!
w
 
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  • #26
Jaja, Ihr habt schon recht - erst das Treffen abwarten und dann urteilen... das ist der einzig gangbare Weg beim Online-Dating. Im Moment ist eh Sendepause. Bei Gelegenheit werde ich euch nochmal updaten, was aus der Seifenblase eines virtuellen schönen ersten Eindrucks geworden ist.

Die FS
 
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  • #27
Liebe FS,

genieße den Mailkontakt, weil es einfach schön ist, solche Mails zu bekommen und zu schreiben.

überlege, wann Du der Realität ins Auge sehen möchtest, ob Du es überhaupt möchtest.

Ich habe einen solchen phänomenal schönen Kontakt drei Monate genossen, zelebriert und intensiv betrieben.

Dann kam das erste Treffen: Enttäuschung. Wir haben dann ein halbes Jahr versucht in Realität das einzuholen, was es auf dem Papier doch gab! Vermeintlich? Wirklich? Wo war es denn hin?

Es hat leider nicht funktioniert, aber es war trotzdem eine schöne Zeit.

Also entscheide für Dich, wann Du es riskieren möchtest den sogenannten Realitätscheck zu machen.

Alles gute!
w

Nur ist es ja leider so, wenn man solch einen intensiven Mailkontakt führt, man kommt zu nichts anderem mehr. Ganz ehrlich, ich habe dadurch auch meine realen Freunde vernachlässigt. Bin kaum noch weg gegangen.Und da ich keine Zeit mehr für Freunde hatte, kamen sie zu mir. Und sogar da war ich am PC oder hab auf meinem Handy geantwortet. Heute würde ich sagen, ich würde mich nie wieder so intensiv in einen Mailkontakt reinhängen.Heute dauert es bis ich antworte. Wenn ich früh mal eine Mail oder SMS von Kontakten bekomme, dann antworte ich erst Abends, oder auch oft erst am nächsten Tag.
 
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  • #28
Wenn wir mal hormonelle Überreaktionen ausschließen und von jemandem ausgehen, der als Single eigentlich recht gut leben kann - ist es möglich, dass man mit jemandem ein paar Mails austauscht, ein "Profil" sieht und dann mit einem Mal ein sehr, sehr seltsames Gefühl bekommt, dass dann auch noch hartnäckig anhält und sich trotz aller Mühe nicht mehr vertreiben lässt? So etwas wie "ich kenn' dich schon ewig, obwohl wir uns noch nie gesehen haben"? Wenn wir weiterhin von jemandem ausgehen, der sich eigentlich nicht besonders schnell verliebt und für den dieses Gefühl nicht zur alltäglichen Freizeitgestaltung gehört...
Kann das wirklich etwas Reales sein?
Ja, das gibt es wirklich!
Tatsächlich ist es möglich sich in sein "virtuelles" Gegenüber zu verlieben. In seine Sprache, Ansichten, Witz, usw., auch ohne 200 pixel-Bildchen. Wenn dann die Realität das Bild bestätigt, oder gar übertrifft ... perfekt! Warum sollte es auch nicht möglich sein? Wir lieben doch auch andere Autoren ... Noch nie sehnsüchtig auf eine mail oder einen Anruf gewartet? ... doch? ... warum wohl?
Aber: Den Gang ins reale Leben ersetzt nichts. Und zu lange sollte man nicht damit warten …
 
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  • #29
Liebe FS,
auch mich hatte ein Mann, der ganz offen über seine Eigenarten schrieb (eindeutig Eigenbrötler), bis vor ganz kurzem noch mit seinen Zeilen zum Träumen gebracht. Und ich ihn. Berufsbedingt musste ich einige Wochen bis zum ersten Treffen verstreichen lassen, wir haben viel telefoniert und uns per mail intensiv über unser Innenleben ausgetauscht. Beide haben immer wieder versucht, die ganze Sache auch "realistisch" zu sehen. Trotzdem stand bald das Wort "Seelenverwandschaft" in großen Lettern über dem ganzen Austausch.
Er und ich - beide lebenserfahren, durch den Job auch psychologisch geschult: Wir waren uns des Unterschieds zwischen Schreiben und einer Begegnung beim ersten Date sehr wohl bewusst.

Wir trafen uns dann endlich. Zweimal.
Auf beiden Seiten war nicht die Erwartung da, sich auf den ersten Blick zu verlieben.
Ich habe mich mit ihm einfach wohlgefühlt und hätte ihn gerne weiter real kennen gelernt. Ein nächstes Treffen war geplant. Plötzlich wurde aus dem sympathischen Eigenbrötler ein scharfer Kritiker, der mir "störende" Faktoren im Bezug auf mich schriftlich auflistete. Teilweise bezog er sich auf Dinge, die zuvor in all diesen schwärmerischen mails vertrauensvoll ausgetauscht worden waren. Nicht angenehm.
Der liebevolle, mitreißende Mail-Schreiber, der ernste, hochinteressante Mann der realen Begegnung, zeigte eine neue Seite. Ambivalent: zum einen hätte ich zu wenig Zeit für ihn, dann wieder wäre ihm das alles zu eng, eigentlich würden wir doch so gut zusammenpassen, aber dies oder jenes störe ihn eben. Ich hatte zu keinem Zeitpunkt weiter in die Zukunft geplant, wollte einfach sehen, wohin sich alles entwickelt.
Der Zusammenbruch dieses Kontakts war für mich schwer wegzustecken. Aufgrund des so unglaublich intensiven Austausches - per mail - zu Beginn: Es war hart, von diesem was-ist-denn-bloss-passiert, da war doch so viel gemeinsame Wellenlänge runterzukommen. Auch weil ich bislang noch nie eine solche Geschichte erlebt hatte. Ich kannte eher die kurze & knappe Kommunikation, dann so schnell wie möglich treffen.

Fakt ist: Ich habe bei den realen Treffen nicht seinen Wunschvorstellungen entsprochen. Er hat danach noch eine Weile überlegt, mich "warmgehalten", dann für sich den Fall abgeschlossen und die nächste Frau online kontaktiert.
So ist das Leben, könnte man jetzt sagen. Gelernt habe ich auch etwas: Mein Cyrano d. Bergerac sucht seit vielen Jahren online. Er weiß um die Wirkung seiner Worte. Und ich war trotz aller Bodenhaftung viel zu anfällig für die Idee, endlich die Frau zu sein, die er schon immer gesucht hatte.
FS, ich hoffe, dein Schreiber entpuppt sich im Leben da draußen als bindungsfähiger Eigenbrötler. Möge der Funke bei Euch überspringen. Finde es schnell heraus. Erspare dir unnötige Enttäuschungen.
w, 40
 
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