Ich sehe hier zwei Geschichten, bzw. drei. Zum einen dein Egoismus - du weiss besser, was zu tun ist und wie er sich zu fühlen hat, er ist die arme Sau und du bist die Königin, die ihm gnädig die Hand reicht und du handlest dementsprechend. Dir ist sogar egal, dass er eine neue Frau hat (weiss sie, dass du in seine Wohnung ein- und ausgehst??) Und ja, ich gebe den Foristen recht, du benimmt dich respektlos und übergriffig.
Zweiter Punkt - mangelndes Selbstwertgefühl. Die Beziehung war nicht schön, er hat dich nicht unterstützt, dich anschließend verlassen und trotzdem stehst du nach der Trennung im recht intensiven Kontakt zu ihm. Warum? Warum dackelst du wie ein Welpe hinterher? Hast du kein eigenes Leben? Ihr seid GETRENNT! Fange endlich an, dein Leben zu leben und erwarte von ihm nicht, dass er dir Dankbarkeit, Aufmerksamkeit, Anerkennung oder whatever gibt.
Dritter Punkt und da habe ich persönliche Erfahrung - mit meinem Ex war die Beziehung auch nicht rosig und trotzdem habe ich mich nach der Trennung verpflichtet gefühlt, ja sogar innerlich wie seine Frau. Einen Tipp hat mir eine Freubdin gegeben - in der Beziehung hat mein Ex mich in die Position der Mutter geschoben und eine Mutter verlässt ihr Kind nicht, also auch getrennt war ich seine "Mutter". Als ich dieses Thema für mich persönlich verarbeitet habe, hat er versucht, seine Kinder in die Elternrollevzu zu schieben, permanent von seinen Sorgen erzählt und quasi Hilfe erwartet. Die einzige Möglichkeit sah ich darin, den Kontakt zum Vater zu verbieten, nachdem die Gespräche mit ihm nicht gefruchtet haben, aber das ist natürlich extrem schwierig, wenn sie den Kontakt zu ihm selber wünschen. Jetzt sind sie älter und checken langsam, wie er drauf ist, aber die Jahre davor war es für mich belastend.
Irgendwann mal kam ich selber an den Punkt, dass ich mich ihm weder verpflichtet noch schuldig noch irgendwas gefühlt habe, aber irgendwas hat mich dennoch gehalten, eine restliche Energie. Davon hätte ich selber nicht los kommen können, also habe ich Famillienaufstellung gemacht. Zwei Tage später hatten wir Riesenkrach, er hat getobt wie Wahnsinniger, er war immer schwierig, aber so habe ich ihn nie gesehen. Lange Rede kurzer Sinn - ich war innerlich endlich befreit, er dagegen hat innerhalb eines Jahres stark abgebaut, gesundheitlich und finanziell, er ist auch um Jahre gealtert, mein Vater hat ihn nicht erkannt, als er ihn gesehen hat (meine Eltern leben in anderem Land).