• #1

Ich steh mir selbst im Weg. Wie kann ich das ändern?

Ich schaffe es wunderbar, mir selbst im Weg zu stehen.
Bisher hatte ich das tolle Beuteschema : wenn ich es nicht haben kann, will ich es haben.
Ich habe in den letzten Jahren viel über mich gelernt, darüber, in welche Männer ich mich verliebe und was ich eigentlich wirklich will und brauche.
Nun lerne ich gerade einen liebenswerten Mann kennen, mit dem ich mich sehr wohlfühle,soweit ich das sagen kann. Wir haben uns vor einem halben Jahr online kennengelernt, aber dank Lockdown, Leben und Entfernung treffen wir uns nächste Woche zum ersten Mal und verbringen dann gleich einige Tage miteinander.
In einem halben Jahr kann man sich aber dennoch auch per Fernkommunikation ganz gut kennenlernen und wir freuen uns beide sehr auf das natura. Bisher hab ich ein gutes Gefühl, es müsste eben nur noch die Anziehung da sein. Aber ich denke auch die ganze Zeit, dass mir irgendwas fehlt, nur glaube ich, dass ich vielleicht grundsätzlich immer zu viel will.
Gleichzeitig habe ich im September einen neuen Job angetreten und einige junge männliche Kollegen, wovon einer es irgendwie in meinen Kopf geschafft hat. Wir haben bisher nur wenige Worte gewechselt,man sieht sich halt einigermaßen regelmäßig.Ich weiß nicht sonderlich viel,außer dass er einen auffälligen Style hat und sehr sympathisch ist. Er war mir nichtmal wirklich aufgefallen, bis ich von ihm träumte. Das hat mich sehr verwundert, aber seitdem hat er natürlich meine Aufmerksamkeit.
Es ärgert mich tierisch, dass mir nun ein Mann in meinem Kopf rumschwirrt, der zwar örtlich nah ist, der aber definitiv wieder in dieses "unerreichbar" Beuteschema passt und noch dazu zu einem denkbar unpassenden Zeitpunkt. Ich möchte nicht, dass ich mir am Ende wieder selbst im Weg stehe. Ich möchte raus aus meinem alten Trott. Nur wie ?
 
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  • #2
Man kann auch alles zerdenken.Lasse es doch einfach auf Dich zukommen. Weder den ersten noch den zweiten hast Du wirklich "kennengelernt", denn das ist ein Prozeß,der in der Realität stattfindet. Viel Freude dabei:)
 
G

geloeschter Nutzer

Gast
  • #3
Ich würde mich einfach mal unbelastet wie geplant treffen und schauen, was sich dann ergibt.

Er war mir nichtmal wirklich aufgefallen, bis ich von ihm träumte. Das hat mich sehr verwundert, aber seitdem hat er natürlich meine Aufmerksamkeit.

Finde ich nicht „natürlich“. Vielleicht würde eine etwas rationalere Vorgehensweise helfen? Und „Beuteschema“ ist auch so ein eigenartiges Wort in dem Zusammenhang. Die Männer sind ja wohl kaum die „Beute“ und auf Dich könntest Du etwas sorgsamer achten.
 
  • #4
Guten Morgen.
Dass ich verkopft bin, ist leider Tatsache. Ob ich das in diesem Leben noch ablegen kann, weiß ich nicht, aber ich arbeite daran.

Bitte nicht an einzelnen Worten aufhängen. Ich wollte damit ja nur zum Ausdruck bringen, dass ich mich die letzten Jahren immer in Männer verliebt habe, die diese Gefühle nicht erwiderten. Und die, die Interesse hatten, haben mich meist nicht oder nicht genug gereizt. Es hat lang gedauert, bis ich das merkte und mittlerweile bin ich mir auch klar darüber, woher das kommt. Nur wie ich das abstelle, weiß ich noch nicht genau, denn das meiste davon läuft ja erst einmal unterbewusst ab.

Es fällt mir tatsächlich sehr schwer, mich entspannt auf jemanden einzulassen. Gerade in der Kennenlernphase fehlt ja noch die Klarheit und daran hab ich immer ziemlich zu knabbern. Ich mache das dann mit mir selbst aus, aber dann bin ich natürlich wieder so kopflastig. Dabei bin ich total entspannt, wenn erst mal alles klar ist.
Früher war ich nicht so, es ist sehr viel passiert.
Ich wüsste nur gern, wie ich ruhiger werde.
 
  • #5
Du willst keine richtige Beziehung, deswegen betreibst du Selbstsabotage und willst schon im voraus alles kaputt machen.
Was den ersten Mann betrifft, es war nur kurze Zeit, wo man sich wirklich nicht treffen durfte, danach wurde es gelockert und seit dem 15 Juni waren die Speiselokalitäten geöffnet. Ihr hättet euch auch im Freien treffen können mit Abstand, um wenigstens grob abzuschätzen, ob ihr euch sympathisch seid.
Welcher Mann schreibt ausserdem halbes Jahr mit einer Frau, die ihm sympathisch ist und drängt nicht auf Treffen?? Er ist genauso bindungsängstlich oder hat nichts anderes vor, oder parallel dater jemanden und du bist einfach netter Zeitvertreib. Also es hätte mit ihm eh nicht funktioniert
Was deinen Arbeitskollegen betrifft, da hättest du reale Chancen, jemanden kennenzulernen, aber du "darfst" nicht, weil ein andere I'm Hintergrund ist.
Also, du willst nicht so richtig, es ist bequem in deiner Traumwelt zu verweilen, weil dort DU die Regeln machst. Du bist weder dem einem noch dem anderen was schuldig, konstruierst aber jetzt schon Gründe, warum es nicht klappen sollte.
 
  • #6
Natürlich will ich eine richtige Beziehung ;)
Aber tatsächlich spielen da frühe Kindheitserfahrungen eine wichtige Rolle. Ich war das ungeliebte, weggestoßene Kind, das sich umso mehr nach Liebe sehnt. Und so kam eben auch dieses Muster zustande. Man lebt ja bekanntlich oft nach, was man früh verinnerlicht hat.
Würde ich keine Beziehung wollen, würde ich mich nicht reflektieren und auch nicht ändern wollen.
Und zum Thema Treffen : zwischen uns liegen 4 Stunden Autofahrt, wir sind beide berufstätig und ich hab 3 Kinder. Da trifft man sich nicht mal eben so auf nen Kaffee. Und es ist auch gar nicht so, dass wir Anfangs das große Bedürfnis nach einem Treffen hatten. Tatsächlich wusste ich lange nicht, ob der Kontakt überhaupt bestehen bleibt, es wurde erst mit der Zeit intensiv. Wir beide sind jetzt auch nicht grad Fans von Fernbeziehungen, aber mit der Zeit hat sich eben eine Zuneigung und ein Interesse entwickelt, sodass man sich real kennenlernen will und auch Möglichkeiten sieht.
Scheinbar gibt es in den Universen mancher Menschen nur schwarz und weiß, entweder es geht alles schnell und sofort oder gar nicht.
 
  • #7
Das Leben lebt sich durch Erfahrungen. Mann 1 scheint Dir nahe gegangen zu sein, ihr habt einen guten Onlinekontakt bisher. Das würde ich Dir raten, in die Realität zu portieren. Lernt Euch real kennen. Beim Arbeitskollegen weißt Du doch eigentlich, dass es nicht passt, sondern ein altes ungutes Muster ist.
Ich wollte damit ja nur zum Ausdruck bringen, dass ich mich die letzten Jahren immer in Männer verliebt habe, die diese Gefühle nicht erwiderten. Und die, die Interesse hatten, haben mich meist nicht oder nicht genug gereizt. Es hat lang gedauert, bis ich das merkte und mittlerweile bin ich mir auch klar darüber, woher das kommt. Nur wie ich das abstelle, weiß ich noch nicht genau, denn das meiste davon läuft ja erst einmal unterbewusst ab.
...indem Du Dir bewusst machst, was Deine Konditionierungen sind.....und jetzt etwas anders machst. Auch wenn es sich erst mal ungewohnt anfühlt......
.......nicht auf der Couch hocken und statt dessen joggen, fühlt sich anfangs auch ungewohnt an.......es wird aber besser und gewohnter mit der Zeit.....und irgendwann liebt man es.....(wenn es zu einem passt....):) Ich hoffe, Du verstehst den Vergleich....
w46
 
  • #8
Und zum Thema Treffen : zwischen uns liegen 4 Stunden Autofahrt, wir sind beide berufstätig und ich hab 3 Kinder. Da trifft man sich nicht mal eben so auf nen Kaffee.
Ihr habt nicht mal Zeit, um euch kennenzulernen, wie willst du da eine Beziehung führen?? Bei drei Kindern ist es nicht so einfach, wenn der Mann in der Nähe wohnt, weil es immer irgendwas ist und bei 4 Stunden Entfernung?
 
  • #9
Guten Morgen.
Dass ich verkopft bin, ist leider Tatsache. Ob ich das in diesem Leben noch ablegen kann, weiß ich nicht, aber ich arbeite daran.

Bitte nicht an einzelnen Worten aufhängen. Ich wollte damit ja nur zum Ausdruck bringen, dass ich mich die letzten Jahren immer in Männer verliebt habe, die diese Gefühle nicht erwiderten. Und die, die Interesse hatten, haben mich meist nicht oder nicht genug gereizt. Es hat lang gedauert, bis ich das merkte und mittlerweile bin ich mir auch klar darüber, woher das kommt. Nur wie ich das abstelle, weiß ich noch nicht genau, denn das meiste davon läuft ja erst einmal unterbewusst ab.

Es fällt mir tatsächlich sehr schwer, mich entspannt auf jemanden einzulassen. Gerade in der Kennenlernphase fehlt ja noch die Klarheit und daran hab ich immer ziemlich zu knabbern. Ich mache das dann mit mir selbst aus, aber dann bin ich natürlich wieder so kopflastig. Dabei bin ich total entspannt, wenn erst mal alles klar ist.
Früher war ich nicht so, es ist sehr viel passiert.
Ich wüsste nur gern, wie ich ruhiger werde.

Das, was dir gerade mit dem Online Schwarm passiert, und es wäre interessant zu wissen wie alt ihr seid, ist mir ebenfalls nur zu gut bekannt.

Ich war in meiner Kindheit und Jugend lange introvertiert und schüchtern. Spätestens als 'alle' so langsam ihre ersten Gehversuche in Beziehungen machten war ich außen vor. Dann kamen Chats und mit ihnen und durch die Sicherheit verlagerte sich schnell der sexuell-emotionale Reifeprozess ins www. Mit dem Ergebnis, dass ich mich primär nur noch online 'real' verliebt habe aber draußen es beim Anschwärmen blieb. Die erste große Liebe wohnte am Ende 400 Kilometer entfernt- hielt immerhin über 3 Jahre. War aber auch on-off und mit viel Drama. Alle anderen Kerle danach verdeutlichen nur immer wieder, dass Real und Online meist zu sehr auseinander klaffen, wenn man sich zu den netten Bildern und Sätzen, Telefonaten noch ganz viel Projektion dazu würzen kann. Es ging meist in die Hose.

Bis ich erkannte, wie verquer und an der Realität vorbei das alles ist, wenn zu viel Nähe und verbindliche Gefühle ohne echtes Kennenlernen das Herz bereits in Beschlag nimmt. Ich würde durchleuchten, wie viel Potential euer Kontakt hat. Macht ein Vertiefen Sinn, wenn du oder er dafür einen Umzug in Kauf nehmen würde. Wie verbindlich sprecht ihr über eure Gefühle? Du sprichst von unerreichbaren Männern in der Vergangenheit, wie viel besser ist speziell dieser Mann, der doch auch 'unerreichbar ' in Form von räumlicher Distanz ist?

Und der andere, WAS hindert dich daran, ihn anzuflirten und ein Date zu erwirken?

Je nachdem wie viel Substanz oder Projektion der Onlinemann bislang für dich ist, hast du doch nichts zu befürchten?
 
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  • #10
Natürlich will ich eine richtige Beziehung ;)
... Scheinbar gibt es in den Universen mancher Menschen nur schwarz und weiß, entweder es geht alles schnell und sofort oder gar nicht.
Also die 3 Kinder hättest Du im EP erwähnen können und nicht erst, dass Du Dein 6-Monate-Brieffreund jetzt auf ein mehrere Tage-Date triffst. Das muss die Liebe auf den 1. Blick sein, sonst ist das viel zu viel aufeinmal und wird zu 99.9 % nichts.
Der Arbeitskollege ist nur in deiner Phantasie deine Auswahl, von ihm weißt du außer vom ungewöhnlichem Kleidungsstil rein gar nichts. Er hat noch nichtmal Interesse. Ich glaube auch Du sabotierst Dich selbst, warum auch immer, nur die Situation hat erstmal nichts mit deiner Kindheit oder sonstwas zu tun. Nächste Woche triffst Du für mehrere Tage (Kurzurlaub oder doch Urlaubswoche) einen Mann, den du nicht kennst, in seiner Umgebung, 4 Stunden von Dir weg und später sind spontane Treffen weiter nicht/kaum möglich, so auch wie ihr es bisher 6 Monate nicht geschafft habt, euch zu treffen; und ihr jetzt lange dieses Treffen geplant habt; wie soll da eine enge Beziehung sein? Und eine Fernbeziehung wollt/könnt ihr beide nicht. ? Ich sehe da bei Euch auch kaum eine Chance auf Beziehung. Wann wollt ihr euch auf dieser Distanz und bei Dir mit Kinder im Rücken denn wirklich persönlich treffen und kennenlernen? Wie die anderen Foristen schon schrieben, lass es nächste Woche auf Dich zukommen. Und bevor du noch weiter deinen Arbeitskollegen im Geheimen anschmachtest und ihm Superhelden-Eigenschaften abdichtest, solltest Du erstmal in Erfahrung bringen, ob er an Dir interessiert wäre, denn das ist die Basis überhaupt Männerauswahl zu haben. Du weißt eigentlich wie das alles geht, denn deine 3 Kinder sind nicht vom Himmel gefallen.
 
  • #11
...und der Arbeitskollege, du schreibst er fiel dir auf, weil du von ihm geträumt hast. Und das verunsichert dich im Kontakt zum anderen...

Also projizierst du nach wie vor sehr viel in Kontakte hinein vorab, ohne sie einfach kennenzulernen und dann DIESE Erfahrungen erst zu reflektieren. Du schreibst, dir sei dein Muster jetzt bekannt und du willst dieses nicht mehr wiederholen. Manche Menschen tun sich schwer damit, Wissen in ein sicheres Gefühl umzusetzen. Und dann zerdenkt man es wieder und wieder. Vielleicht hilft es dir das dir bekannte Muster,diesmal bewusst , zuzulassen um es als prägsame Erfahrung für die Zukunft zu nutzen?

Mach doch einfach mal.
 
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  • #12
Ja, lockere Dich mal durch und überlege, welche Art Beziehung Du überhaupt willst.

Du hast 3 Kinder. Du gehst arbeiten. Wieviel Platz hätte ein neuer Mann realistisch gesehen in Deinem Leben?

Es ist in Ordnung, wenn Dir gelegentliche Treffen alle paar Monate reichen. Genieße die Zeit. Das ist in Ordnung. Vielleicht kommt ein solches Beziehungsmodell auch Deinem Bindungsstil ganz recht.

Du darfst jetzt auch in 2 Männer verliebt sein. Hey, Du bist Single! Du darfst sogar in 20 Männer verliebt sein und 20 Männer daten.
Das ist okay.

Was ich merkwürdig finde, ist die Traum-Sache. Jeder merkt doch, ob man verliebt ist, ob man den neuen Arbeitskollegen/die neue Arbeitskollegin sexy findet...
Warum spürst du das nicht selbst, sondern hängst Dich dafür an einem Traum auf?
Das kommt mir unselbständig, wankelmütig und von diffusen Kleinigkeiten gesteuert vor...
Dir ist schon klar, dass der Arbeitskollege im Traum für alles mögliche als Platzhalter gestanden haben kann...
 
  • #13
Hey,
danke erst mal für die zum Teil wirklich hilfreichen Antworten! Ihr helft mir tatsächlich, meine Gedanken zu ordnen.
Ich werde mal versuchen, darauf einzugehen. Vielleicht die letzte Antwort zuerst : Ja, ich finde den Kollegen sexy. Er gefällt mir gut, und ich besitze genug Menschenkenntnis um grob einzuschätzen, dass er ein lieber Mensch ist. Nicht mehr, nicht weniger. Dass das mit dem Traum komisch wirkt, verstehe ich. Ich bin jemand, der oft einen zweiten, dritten Blick braucht, bis er die Anziehung bemerkt, gerate oft ins Schwärmen, verliebe mich aber selten - das mit dem Wankelmütig kann ich bis zu einem gewissen Punkt daher auch nicht von der Hand weisen. Das erledigt sich immer dann, wenn ich mich ernsthaft verliebt habe, dann bin ich es auch idR sehr lang. Aber dazu muss ich einen Menschen auch erst mal besser kennen. Ich denke, HoneymoonGun hat es gut formuliert , ich projiziere viel zu viel. Und vielleicht sollte ich es wirklich einfach mal nur zulassen, anstatt daran "herumzudoktorn". Vermutlich bin ich wie ein Huhn, dass ein Korn sieht und wild drauf losgackert, obwohl es doch nur ein einfaches Korn ist.

Zum Thema Distanz : Ich sehe das auch schwierig, weshalb ich mir lange auch nicht viel von dem Kontakt erhofft habe. Es war halt nett. Ihm ging es da wohl ähnlich. Und wenn etwas nicht so bedeutend ist, investiert man natürlich auch wenig bis kaum Energie, sich Freiräume zu schaffen. Mit der Zeit hat man eben doch eine gewisse Zuneigung etwickelt, basierend auf dem, wie man sich bisher kennengelernt hat. Wir wissen beide, dass das ein wackeliges Gerüst ist, was sich mit dem realen Kennenlernen entweder festigt oder eben zerfällt. Ganz normal bei Online Kontakten, da sind wir beide sehr realistisch. Von Gefühlen romantischer Art kann überhaupt keine Rede sein. Wir mögen uns, bisher gefallen wir uns, wir sind sehr neugierig aufeinander und haben im großen und ganzen den Eindruck, dass eine Basis für mehr da sein könnte, sofern wir eben im realen Leben die Menschen sind, die wir jetzt vorgeben zu sein und eine Anziehung vorhanden ist. Dann wird man weiter sehen. Und darüber reden wir offen. Wir werden uns auch dann nicht ständig sehen können, aber sicherlich ist man mit wachsendem Interesse auch eher bereit, sich Freiräume zu schaffen. Wir sind beide alt genug, uns in Bahn oder Auto zu setzen um Zeit miteinander zu verbringen. Und tatsächlich wäre (ganz langfristig gesehen) ein Umzug von seiner Seite aus möglich.
Anders als bisher ist, dass er kein Mensch ist, zu dem ich aufsehe, den ich irgendwie "anhimmeln" kann, sondern wir bewegen uns auf Augenhöhe, es geht nicht darum, wie toll ich ihn finde, sondern wie gut es (bisher) harmoniert. Es ist leicht und angenehm mit ihm. Soweit man das bisher eben sagen kann. Die Realität wird sich noch zeigen müssen.
 
  • #14
Wenn Zerdenken Deine Superkraft ist, dann denk doch noch einmal mehr. Du hast 3 Kinder, Dein Schreibfreund hat 3 Kinder und wohnt 4 Stunden Autofahrt entfernt. Das wird doch schwer eine Beziehung, wenn man Fernbeziehungen eigentlich nicht will (was will er denn diesbezüglich?). Ich denke mal, keiner von euch will umziehen. (In Deinem letzten Post, den ich noch nicht lesen konnte vor dem Schreiben meines Postes, teilst Du mit, dass ER langfristig gesehen umziehen könnte. Sagt er das selbst? Und selbst wenn - das wird noch ein RIESENthema in eurer Beziehung, denke ich. Noch ist ja alles nicht mal theoretisch.)
Kennenlernen geht gar nicht auf die Weise, dass man sich Schritt für Schritt annähert. Es ist immer 0 oder 100. Und wie es im Alltag sein wird, erfährst Du nicht mal, wenn ihr 2 Wochen Urlaub zusammen machen werdet.

Ich finde das nun nicht falsch, versteh das bitte nicht falsch. Wenn BEIDE sowas haben wollen im Leben, ist es ok. Und vielleicht zieht er selbst ja wirklich Umziehen in Erwägung.
Aber Fracksausen, dass Du Dich nun auf einen festlegst, der gar nicht so wirklich richtig passt, zu dem Du nicht aufschauen können wirst, und daher in Deiner Gefühlswelt Sabotage mit unpassenden Kollegen betreiben, müsstest Du eigentlich nicht empfinden (vielleicht willst Du auch einfach mal wieder Sex?). NOCH nicht, bevor ihr euch nicht real begegnet seid.
Du machst Dir ein Bild aufgrund von Gesagtem und Geschriebenem. Das kann wirklich ganz anders im RL sein, und damit meine ich nicht die geschilderten Fakten, sondern das Bild, das Du hast vom Mann an sich. Wildes Schreiben bedeutet keineswegs automatisch Wildheit im Leben und sexuell, für nicht-wildes Schreiben gilt gleiches.

Was den "Traum"mann angeht - hatte ich auch schon. Das kam daher, dass ich vor Stress gar nicht gemerkt hatte, dass irgendwas in mir den Mann anziehend fand. Außerdem war er verheiratet, also mir gar nicht auf dem Schirm als "interessant". Und dann träumte ich von ihm und wusste, dass ich wohl ein bisschen was übersehen hatte. Dein Traummann ist nun viel zu jung und nicht wirklich Dein Typ, also hat Dein Bewusstsein ihn gleich ausgeschlossen, während das Nicht-Bewusste sein eigenes Ding machte.

Und denke noch einmal nach: Weder Dein Schreibfreund noch der Traummann stehen bislang wirklich "zur Verfügung". Beim TM stimmt anscheinend die Chemie, beim SF stimmt der nette Austausch und vielleicht die Aussicht, dass er sein Leben für Dich drastisch ändern könnte (abwarten, das machen Männer viel weniger als Frauen, dass sie wegen einer Bez. umziehen). Das ist noch gar nichts, vielleicht bist Du weiterhin sowieso in Deinem Muster: Den einen wirst Du nicht haben, weil er so weit weg wohnt und Dich vielleicht auch gar nicht ernsthaft in Erwägung zieht, weil er schon drüber nachgedacht hat, dass niemand umziehen wird, der andere ist zu jung und hat vielleicht ne Bez..
 
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  • #15
Ich kenne dein Problem. Nebst familiärem Hintergrund. Nach der Trennung von meinem Mann, war ich in einer Phase in der ich dachte, ich sei drüber weg. Jetzt kann was neues kommen. Retrospektiv kann ich heute sagen, ich war einfach nicht wirklich so weit. Aber ich hatte diesen Anteil, der dachte ich MUSS mich wieder verpartnern. Zum einen aus der Angst alleine zu bleiben, vor allem aber weil mein Umfeld Druck verursachte. Diese ständige Fragerei nach einem neuen Partner.....

Leute verkneift euch bei Singles in eurem Freundeskreis einfach die Frage, warum es noch nichts neues gibt. ;) Es nervt!

Wie dem auch sei. Nach einer Handvoll nicht wirklich verfügbaren Männern und dem Gefühl, was stimmt mit mir nicht, habe ich begriffen:
Ich will eigentlich nicht wirklich! Auch wenn es die Stimme in mir gibt, die sich nach Nähe und Geborgenheit sehnt und gerne mal wieder einen Mann an meiner Seite wünscht.
Aber ich habe es aufgegeben und habe akzeptiert, das ich noch nicht wirklich in vollem Umfang bereit bin. Ich bin nämlich das erste Mal in meinem Leben wirklich gerne alleine. Ich merke einfach, dass ich mein derzeitiges Leben aufrichtig genieße, so wie es ist. Ich habe kein Nachholbedarf in Sachen Männern ich habe Nachholbedarf in Sachen selbstbestimmt Leben, egoistisch meine Dinge zu meinen Bedingungen tun. Das ist schwer genug wenn man Mutter ist. Noch schwerer wird es, wenn man einen Partner in sein Leben zieht, mit dem es nicht wirklich passt;) Ich wünsche dir, das du einfach die Kontakte genießt und guckst was und ob sich was entwickelt. Falls es das nicht tut, sollte es nicht so sein! Ist nicht schlimm, wenn du mit dir im Einklang bist. Es ist gut das du die Muster erkennst sei achtsam mit dir.
 
  • #16
Sich selbst im Weg stehen heißt für mich, dass ich überwiegend fremd konditioniert denke und mich verhalte und mich einfach zu wenig mit meiner Persönlichkeit mit meinem Innern beschäftige!!
Wahrscheinlich fehlt dir Selbstvertrauen, oder Mut beziehungsweise Selbstwertgefühl, das ist die eine Richtung, in die es gehen kann. Die andere Richtung wäre vielleicht ein permanent zu hoher perfektionistischer Anspruch an die Dinge, die du in deinem Leben meistern willst. Wenn du jetzt verwundert bist, ja auch Perfektion kann dich hindern, weil es oft gar nicht möglich ist, diesen viel zu großen Anforderungen gerecht zu werden. Das kann dich ebenso auf deinem Weg behindern wie Mutlosigkeit oder mangelndes Selbstbewusstsein.
Daran kann man positiv arbeiten!
Vielleicht lebst du nach dem Motto oder in dem festen Glauben, dass du dich immer nach den anderen richten beziehungsweise es allen recht machen musst. Da stellt sich schnell ein Gefühl ein, dass du zu kurz kommst. Oder du verlierst dabei deinen Fokus aus den Augen. Das kostet zudem viel Energie, die du dafür verwendest, nach den vermeintlichen Vorgaben der anderen zu leben - und für dich selbst und deine Ziele hast du dann keine Kraft mehr zur Verfügung. Rücke dich und deine Ziele in den Vordergrund - denn du bist der wichtigste Mensch in deinem Leben.
 
  • #17
Wie jetzt? Du hast drei Kinder? Und er hat auch drei? Und ihr wohnt vier Stunden voneinander entfernt? Ich nehme alles zurück! Bloß nicht in die Wirklichkeit übertragen. Kann man sich das Leben noch stressiger machen? Ich glaube, Du erträumst Dir da ganz gewaltig was. Kann man ja im Teenageralter machen. Und dann würde er eventuell umziehen? Da freuen sich die Kinder bestimmt sehr über die Veränderung. Oder sind die bald aus dem Haus? Ich halt in dem Fall bei Dir momentan beide Konstrukte für blauen Dunst. Geboren aus dem Bedürfnis nach Nähe. Kann ich verstehen. Aber das Pferd wäre für mich das Falsche. Egal wie nett er ist, die Lebensumstände werden die Regie übernehmen. Leider.
 
  • #18
Nein, ich habe 3 Kinder, meine Onlinebekanntschaft hat keine Kinder.
 
  • #19
Ups, dann hatte ich das falsch gelesen. Aber auch dann würde ich erstmal abwarten mit irgendwelchen Vorstellungen, dass der Schreibfreund nicht so passend ist und aber Dein Partner sein könnte. Erstmal, weil ihr euch ja noch nicht gesehen habt, und dann, weil es für Männer ohne Kinder manchmal gar nicht vorstellbar ist, ob sie das MIT Kindern so wirklich aushalten. Oder dass er sich rausnimmt aus Deinem Leben und nur, wenn Du für alle einen Babysitter hast, zu Dir kommt, um danach wieder sein Singleleben zu führen.
Das muss alles nicht sein, ich will nur darauf hinaus, dass es noch einige Hürden gibt VOR Deiner Sichtweise "
Aber ich denke auch die ganze Zeit, dass mir irgendwas fehlt, nur glaube ich, dass ich vielleicht grundsätzlich immer zu viel will.

Der Schreibfreund ist Dir noch lange nicht sicher als Partneranwärter, würde ich sagen.
 
  • #20
Guten Abend,

Ja ich werde es auf mich zukommen lassen. Zumindest werde ich das versuchen. Nach euren Texten fühle ich mich zumindest etwas beruhigter. Es ist halt das eine, die eigenen Macken zu kennen und das andere, sie dann abzulegen. Immer nicht ganz leicht. Aber ich bin dran.
Jetzt werde ich mich einfach erstmal auf unser Kennenlernen freuen. Dass wir uns gut verstehen, daran hab ich keinen Zweifel. Alles andere wird sich zeigen.
 
  • #21
Scheinbar gibt es in den Universen mancher Menschen nur schwarz und weiß, entweder es geht alles schnell und sofort oder gar nicht.
Ja diesen Trend gibt es hier schon . Aber da steckt eben auch Lebenserfahrung hinter.

Halbgare Dinge funktionieren grundsätzlich nicht.

Und wenn man sich zu einem Date bei 400 km Entfernung und drei Kindern trifft, braucht es weit mehr als ein paar positive Gefühle, sondern auch eine Idee, was werden soll, wenn es würde.
Also, wenn er aus seiner Heimat sowieso niemals wegziehen würde, dann hätte Euer Date einfach gar keinen Sinn, so ehrlich wolltest Du schon sein. Du kannst da nicht weg.

Bevor Du diese wesentlichen Dinge geklärt hast, tritt die Problematik mit dem anderen Mann und anderen Gefühlen sowieso schon in den Hintergrund.
 
  • #22
Bevor Du diese wesentlichen Dinge geklärt hast, ...
Ich verstehe, die FSin nun so, dass die weite Entfernung nur ein Manko ist, aber kein Ausschlusskriterium. Ihre Prioritäten bei einem Mann würde die FSin scheinbar in Abstufung so festlegen: Sympathie, Gefallen, gefühlte Augenhöhe (Vertrauen), Interesse, und dann dem untergeordnet die Lebensumstände, wobei Beide denken, diese Umstände, bei entsprechenden gegenseitigen Gefühlen, dann anzupassen/anzugleichen (zu können).
So will sie zunächst schauen, ob erstmal die Chemie mit dem Mann stimmt, als nächstes sein Interesse beständig bleibt und dann wieder als nächstes, ob er kompromissbereit ist Vielleicht kommen beide auf den Geschmack einer Fernbeziehung, wo man sich alle 2-3 Wochen sieht. Und eine 4 Stunden Entfernung sind Strecken wie Köln - Stuttgart, Frankfurt - Hannover und/oder München - Mannheim, also durchaus eintägig hin und zurück zu bewältigen, und sofern man mal um 6 Uhr aufsteht, um 7 Uhr loszufahren, hat man theoretisch ab 11 Uhr einige Stunden, um diese Zeit mit seinem Schwarm zu verbringen.
Einzig was mich stört, ist dass man 6 Monate lang schreibt, eine gedankliche Intimität und Erwartungshaltung aufgebaut wurde, obschon wie jemand bereits schrieb, ein zeitlich früheres Treffen durchaus möglich gewesen wäre, auch um sich mal kurz zu beschnuppern. Nun hat man gleich ein Wellness-Wochenende oder Urlaubswoche zum ersten Date geplant, und genau diese ausführliche Planung, die freien Tage gemeinsam abzustimmen, mit Übernachtung und einzelnem Tagesprogramm, macht mich stutzig. Wer wollte das von Euch? (Mich beschleicht ein Gefühl von unflexibel, statisch, bedächtig und genau vorbereitet, durchdacht geplant/organisiert). Gut ist mein Bauchgefühl beim Lesen der Zeilen, wahrscheinlich auch, weil man mich nicht für Urlaubstage mit einem Fremden, zum 1. Date begeistern könnte.
Im Grunde läuft die Vorgehensweise: im ersten Schritt stimmt die Chemie oder ist es nur Projektion, und bei Gefallen, dann im 2. oder 3. Schritt, da die FSin, wegen ihrer Kinder immer planen wird müssen und auf sein Entgegenkommen angewiesen ist; wie spontan, flexibel, eifrig & willentlich zeigt sich dieser Mann bei künftiger Distanzbewältigung, damit sie sich sehen können. Wenn der 1. Schritt nicht passt, dann entfallen sowieso alle anderen, weiteren und künftigen Planungen und Gedanken. Doch auch diese wesentlichen Dinge, sollten "bei grünes Licht" nach eurem 1. und mgl. 2. Date, dann zeitnah (im 3.-5. Date) aufgegriffen und geklärt werden, bevor man sich verliebt und die Beziehung dann doch durch die Entfernung scheitert.
 
F

Fortuna83

Gast
  • #23
Welcher Mann schreibt ausserdem halbes Jahr mit einer Frau, die ihm sympathisch ist und drängt nicht auf Treffen??

...da gibt es durchaus viele. Hätte ich auch nicht gedacht, sind mir aber auch schon über den Weg gelaufen. Ich pflege keine Kontakte mehr auf lange Zeit virtuell, für mich ist ein erstes Treffen Voraussetzung, wenn dann Entfernungen da sind oder es zeitlich eng ist, kein Problem, man kann auch mal eine Zeit überbrücken, aber man muss sich einmal live gesehen haben.
 
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