• #1

Ich will seinen Namen nicht annehmen

Hallo,

wärt ihr als Mann beleidigt/gekränkt, wenn eure Verlobte euch eröffnen würde, dass sie euren Nachnamen nach der Heirat nicht annehmen möchte sondern ihren eigenen behalten wird?

Mein Verlobter (29) ist ziemlich gekränkt deswegen. Seiner Ansicht nach gehört es dazu, dass die Frau den Namen des Mannes annimmt, dass man nach außen hin eine Zusammengehörigkeit signalisiert und später mal, wenn Kinder hinzu kommen, einen einzigen Nachnamen als komplette Familie hat.

Für mich jedoch stand schon immer fest, dass ich meinen Nachnamen durch eine Heirat nicht aufgeben würde. Mein Nachname gefällt mir, ich finde ihn schön, aber viel wichtiger: Er ist ein Teil von mir. Ich heiße schließlich schon mein ganzes Leben so und käme mir komisch vor, plötzlich anders zu heißen. Ich habe versucht ihm zu erklären dass meine Entscheidung nichts mit meiner Liebe zu ihm zu tun hat sondern rein persönlicher Natur ist. Er meinte er würde es akzeptieren müssen, jedoch merke ich dass er deshalb noch traurig ist und überlege mittlerweile ernsthaft, ob ich nicht doch seinen Namen annehmen soll...
Ein Doppelname als "Kompromiss" kommt jedoch nicht für mich infrage.

Was meint ihr zu dieser Situation?
w, 27
 
  • #2
NEIN, bloss nicht nachgeben! In welcher Zeit lebt dein Freund denn, im Mittelalter? Und welch eine Begründung, "es gehört dazu", dass die Frau den Namen annimmt!?
Mal ehrlich - bist du sicher, dass das so passt? Oder könnte beim ersten Kind, wenn du nach 3 Monaten wieder arbeiten gehen möchtest, auch der Spruch kommen: "Es gehört dazu, dass die Frau erstmal jahrelang zuhause bleibt beim Kind" ?
Ausserdem könnte er auch deinen Namen annehmen, dann wäre das Problem ja auch gelöst und ihr habt einen gemeinsamen Namen.
 
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  • #3
Mein Verlobter (29) ist ziemlich gekränkt deswegen. Seiner Ansicht nach gehört es dazu, dass die Frau den Namen des Mannes annimmt, dass man nach außen hin eine Zusammengehörigkeit signalisiert und später mal, wenn Kinder hinzu kommen, einen einzigen Nachnamen als komplette Familie hat.

Nun, dafür gibt es eine einfache Lösung: Er kann ja deinen Namen annehmen. :)

Bei uns war das damals so. Ich hätte den Namen eines Mannes niemals angenommen, weil mir die historische Bedeutung dahinter zu stark bewusst ist. Diese "nette Tradition" ist, kulturhistorisch betrachtet, ein äußeres Signal dafür, dass die Frau von der Gewalt des Vaters in die Gewalt des Mannes übergeht; ihre offizielle Identität ist vom Mann abhängig usw.

Mein Mann sah das damals pragmatisch, er fand, dass mein Nachname ohnehin besser zu seinem Vornamen passt. ;-)

Ich finde, genau an solchen scheinbar banalen Dingen zeigt sich, wie stark viele emotional noch im Patriarchat verhaftet sind, auch wenn die meisten es sich nicht eingestehen wollen!
 
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  • #4
Wie wichtig der eigene Name ist, siehst du an seiner Reaktion. Wenn ein neuer Name angenommen wird, kommt es nach etwa 1 Jahr zu einer Identitätskrise. Darüber wird aber nicht geredet.
 
  • #5
In Spanien, Italien und Portugal behalten alle Frauen ihren Namen bei einer Heirat, ohne dass über Emanzentum usw. geredet wird, nur hier in Deutschland wird immer noch so ein Aufhebens darum gemacht.
 
  • #6
Außerdem können sich Traditionen ändern, früher war es auch üblich und sogar gesetzlich verankert, dass Frauen nicht wählen oder ohne Zustimmung des Mannes nicht arbeiten gehen dürfen. Oder kein eigenes Konto haben dürfen. Gesellschaften sind dynamisch.
 
  • #7
Ich würde meinen Nachnamen bei einer Eheschließung auch weiterhin tragen wollen. Und zwar nicht, weil der so toll ist (-eher sehr 08/15), sondern aus dem selben Grund, der dir besonders wichtig ist, sunflower26: Mein Name ist ein wichtiger Teil von mir, und ich kann mir nicht vorstellen, ihn einfach so aufzugeben. Auch, weil mir ebenso wie einer Vorschreiberin die historische Bedeutung der "Namensübernahme" des Ehemannes bewusst ist.
Wenn du deinen Namen partout behalten willst, mach es bitte und knicke nicht ein! Dann ist dein Verlobter eben ein bisschen traurig und verschnupft - wenn ihr euch sonst gut versteht, wird er sich schon wieder einkriegen und feststellen, dass es nicht den Untergang des Abendlandes bedeutet, wenn du deinen Nachnamen behältst.

Mal als Randnotiz:
In spanischsprachigen Ländern hat jeder Mensch traditionell zwei Nachnamen (einen vom Vater und einen von der Mutter). Auch nach Eheschließung behält meist jeder seine beiden Nachnamen und gibt an gemeinsame Kinder jeweils den ersten weiter (das ist traditionell der Name, den man vom Vater bekommen hat). Folglich gibt es in einer "normalen" spanischen oder lateinamerikanischen Familie normalerweise drei verschiedene Nachnamenkombis (Vater, Mutter, Kinder).
In Island haben über 90 % der Einwohner gar keinen Nachnamen, sondern lediglich einen Vatersnamen, d.h., zusätzlich zum Vornamen kommt noch ein "Sohn/Tochter von [Vorname des Vaters]" dazu (z. B. bei der Sängerin Björk Gudmundsdóttir). Entsprechend gibt es auch dort meist keinen gemeinsamen Familiennamen. (Trotzdem sind die patriarchalen Strukturen sowohl in der spanischen als auch in der isländischen Variante deutlich sichtbar.)
Die Moral von der Geschichte: Es kann manchmal gut tun, über den eigenen Tellerrand hinaus zu blicken und erscheint ein großes Problem vielleicht schon viel kleiner ;-) .
 
  • #8
Hallo zusammen,

ich kann nicht nachvollziehen, warum aus Kleinigkeiten gleich so Dramen gemacht werden wie "Ihr passt nicht zusammen" oder "Patriarchat".

Nicht jede Tradition muss schlecht sein. Ich finde auch, dass es dazugehört, den Namen des Mannes anzunehmen. Wenn man nach außen hin nicht zeigen will, dass man zusammen gehört, und wenn man Traditionen als schlecht/überholt ablehnt, stelle ich mir die Frage, warum man denn dann überhaupt heiraten sollte...

Dein Verlobter, FS, hat in meinen Augen gute Argumente genannt. Da ich selbst 2 Kinder habe (mein Mann und ich tragen seinen Namen) und auch Freunde mit Kindern, bei denen einige jeweils ihre eigenen Nachnamen behalten haben, kann ich aus Erfahrung sagen, dass ein gemeinsamer Name vieles erleichtert und auch dem Kind ein größeres Gefühl von Stabilität/Familie gibt.

Meine Freunde mit verschiedenen Namen haben laufend Probleme bei Ämtern, Behörden, Ärzten, Einrichtungen etc., ihren Familienstatus zu erklären und dass das Kind tatsächlich zu ihnen gehört.

Dir, FS, auf jeden Fall alles Gute für Eure Ehe!

w35
 
  • #9
Mein Mann war auch gekränkt, als ich überlegte, ob ich nicht nach unserer Heirat meinen Namen behalte. Ich finde das ganz normal und undramatisch. Er hat das ein bisschen als Absage an Gemeinsamkeit aufgefasst, sein Nachname ist schön (meiner war aber auch okay), ein Doppelname kam für mich nicht in Frage, und meinen Namen hätte er schon gar nicht angenommen. Völlig unerwartet gab es Spannungen vor unserer Eheschließung.
Dann hat mir eine Freundin einen salomonischen Rat gegeben:
"Wenn es dir nicht sooooooo wichtig ist und du ihm eine Freude machen kannst, dann nimm doch seinen Namen an."
Das war für mich der entscheidende Satz.

Diese Freundin hat ihren Namen übrigens aus bestimmten Gründen behalten - diese Gründe hatte ich nicht. Ich kenne auch einige wenige Männer, die den Namen ihrer Frau angenommen haben - auch da hat es aber wichtige Gründe. Einen Doppelnamen hatte ich schon mal, während meiner 1. Ehe. Wollte ich nicht mehr.

Es ist einfach bei uns Tradition, dass die Frau bei Heirat den Namen des Mannes annimmt, und daraus gleich patriarchalische Strukturen abzuleiten, finde ich ein bisschen überhöht. Wenn nicht gewichtige Gründe dagegen sprechen, bricht sich eine Frau keinen Zacken aus der Krone, wenn sie dieser Tradition folgt.

Und ihrem Mann eine große Freude macht.
 
  • #10
Ich sehe das so: wenn der Wunsch zu heiraten von dir ausgegangen ist, dann solltest du ihm schon entgegenkommen. Man kann nicht alles haben. Die Frage ist, was dir in diesem Fall wichtiger ist. Heiraten oder Namen behalten.
Wenn der Heiratswunsch von ihm ausgegangen ist, dann sehe ich das (dass du deinen Namen behälst) als seinen "Preis" den er bereit sein sollte dafür zu zahlen.
An das Märchen: "wir wollten es beide genau gleich viel" glaube ich nicht. Weder beim Thema Zusammenziehen, Heiraten oder beim Kinderwunsch.
 
  • #11
Es sind diese Entscheidungen, die man nur als Paar gemeinsam treffen kann. Wenn ihr zusammen bleiben möchtet, dann müßt ihr irgendeine Lösung finden.

Bei Euch ist die Lösung doch, daß einer nachgibt. Du oder er.

Aber gibts nicht andere Lösungen ?

Informiert Euch erst mal, wie es ist, die Namen während der Ehe zu ändern. Eine Bekannte hatte einen Doppelnamen (erst sie, 5 Buchstaben, dann er, 4 Buchstaben), bloß hat sie einen job, bei dem sie den Tag lang viel unterschreiben muß. Das hat sie angenervt, sodaß sie nach ein paar Monate nach der Hochzeit entschied, den Namen des Mannes anzunehmen (das ging irgendwie durch Erklärung gegenüber dem Standesamt)


Schreibt doch alle denkbaren Lösungen wie z. B.

- sein Name für beide
- Dein Name für beide
- Doppelname - sein Name zuerst
- Doppelname - Dein Name zuerst
- jeder behält seinen Namen

- erst Doppelname für ihn dann Änderung auf ihren Namen
- erst Doppelname für sie dann Änderung auf seinen Namen

... auf Lose. Es soll ruhig ein voller Pott rauskommen, sagen wir für jede Lösung 3 - 5 Zettelchen.

Wenn Euch die Lösung die rauskommt, nicht gefällt, könnt ihr ja weiter losen oder zwischenzeitlich wieder verhandeln.

Nur m. E. sollte eine Frau genauso verlangen können, daß der Mann ihren Namen annimmt wie der Mann verlangen kann, daß sie seinen Namen annimmt.
 
  • #12
Ich teile die Meinung deines Verlobten und finde die Tradition, den Namen des Mannes anzunehmen, sehr schön. Aber wir fanden es ja auch sehr schön, dass mein Vater mich bei der Hochzeit zum Altar geführt hat, was viele heutzutage ebenfalls ablehnen...

Am allerwichtigsten finde ich jedoch, dass die (zukünftige) Familie denselben Nachnamen trägt. Sollte jeder von euch bei der Hochzeit auf seinen Nachnamen bestehen, würde ich vorab schon mal dazu raten auszudiskutieren, welchen der Nachnamen eure Kinder (sofern geplant) tragen sollen. Sonst gibt es spätestens dann die nächste heftige Diskussion, weil sicherlich keiner von euch (vor allem bei offiziellen Stellen) ständig erklären möchte, warum sein Kind einen anderen Nachnamen hat. Das hat irgendwie einen blöden Beigeschmack, finde ich.

Generell stelle ich mir aber auch die Frage, wie er dazu steht, ggf. deinen Namen anzunehmen? Das ginge (als Kompromiss) doch auch, oder?
 
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  • #13
Ich habe keine Lösung, nur einen Rat an euch beide:
Macht euer Glück nicht damit kaputt.
 
  • #14
Ich meine, dass Ihr Verlobter Sie nicht respektiert und nicht als ebenbürtig betrachtet. Andernfalls würde er nicht von Ihnen verlangen, wozu er selber nicht bereit ist. Einen gemeinsamen Namen hätten Sie auch dann, wenn er seinen aufgiebt und Ihren annimmt. Heutzutage gehört sich das einfach so für einen liebenden Gatten!

Wenn sie jetzt nachgegeben, damit der kleine Prinz wieder glücklich ist, wird sich dieses Muster in der Ehe ständig wiederholen.

Ich persönlich würde mir die Ehe mit einem Mann, der Sie bereits jetzt gering schätzt, aber nochmal überlegen. Sie können Ihm ja sagen, dass Sie seine chauvinistische Haltung in dieser Sache nachdenklich gemacht hat.
 
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  • #15
Ich wäre beleidigt, nicht unbedingt wegen dem Namen sondern wegen der Rosinenpickerei.

Dabei ist die Lösung ganz einfach: Dann lässt man das heiraten eben weg.... Dann muss niemand seinen Namen ändern...
 
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  • #16
Ein Mensch der liebt, der sollte auch eine andere Meinung als seine eigene Wunschvorstellung akzeptieren! (also er)

Ein Mensch, der selber Herr über sich ist, entscheidet, was IHM gut tut und tut dem anderen keinen Gefallen, nur um sich selber zu benachteiligen! (also du)

Es geht um DEINE Identität! Nicht seine! Ich würde mir vorkommen, als verliere ich meine Identität und ehrlich, du gibst damit ja auch deine Identität weg ... vielleicht für immer oder auch nur ein paar Jahre ... ich würde mir das gut überlegen und nicht leichtfertig nachgeben, um dem Mann einen Gefallen zu tun!

Du bist sehr jung, mit 27 hab ich auch noch alles gemacht, was Männer von mir wollten und es war teilweise mein Verderben! Also hör auf dein eigenes Bauchgefühl!
 
  • #17
Guten Morgen,

Deine Entscheidung ist völlig in Ordnung! Mache Deinem Götterverlobten mal klar, dass da noch andere Dinge kommen könnten, die Frau nicht mehr macht bzw. er machen darf, obwohl es früher "dazugehörte" bzw. "nicht".

Wir haben auch jeweils unsere Namen nach der Heirat behalten und die Kinder tragen den Nachnamen Ihrer Mutter.

Das ist ganz praktisch, wenn Mann mal, wie bei uns, an die Scheidung denkt. ;)

Wenn ich daran denke, finde ich es sogar recht amüsant, wenn ich für meine Kinder aktiv werde und die anderen wegen der Namensgeschichte anfangen rumzudrucksen sowie mich mit dem Nachnamen meiner Kinder ansprechen.

Nach der Trennung leben und wohnen meine Kinder bei mir und mich stört der andere Nachname in keinster Weise! :D
Ich liebe sie (auch so). :)
 
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  • #18
Ich finde, genau an solchen scheinbar banalen Dingen zeigt sich, wie stark viele emotional noch im Patriarchat verhaftet sind, auch wenn die meisten es sich nicht eingestehen wollen!

Naja wenn man es genau betrachtet, dann ist das ganze Thema Heiraten sehr Patriarchat.

FS, wem von Euch beiden ist die Heirat wichtig?

Ich als Frau finde, wenn man heiratet, dann sollte man auch den selben Nachnamen haben. Ob man sich auf den Namen des Mannes oder der Frau einigt, ist ein anderes Problem.

Wie weit man in der heutigen Zeit, die Bräuche oder Gründe von früher verteufelt, ist etwas lächerlich.

Es ist auch etwas lächerlich seine Identität an einen Namen zu hängen.

Viele Frauen bestehen drauf, dass der Mann den Antrag macht, weil sich das so gehört...

Also liebe Damen, selbst ich als Frau finde dieses Verhalten lächerlich. Wenn sich hier ein paar Männer melden, dann gibt es richtig was um die Ohren.
 
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  • #19
Ich hatte kein Problem, den Namen meines Mannes anzunehmen. Ich bin aber 15 Jahre älter, komme aus einem süddlichen EU Land - wahrscheinlich spielt das eine Rolle. Meine Induvidialität leidet definitiv nicht darunter, dass ich einen anderen Namen trage.

Hast Du Dir gedanken gemacht wie die Kinder heißen werden? Ich glaube sie übernehmen den Namen des Mannes, aber erkundige Dich darüber. Das würde heißen, dass Mann und Kinder Müller heißen und nur Du - Weber...
 
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  • #20
Ich würde auch nie den Namen des Mannes annehmen. Erstens wegen der von #2 geschilderten historischen Bedeutung, zweitens, weil ich die gleiche Einstellung zur Namensaufgabe habe wie du, liebe FS, und drittens, weil ich die letzte meiner Art bin und meine Familie ausstirbt, wenn meine Nachkommen nicht meinen Nachnamen tragen. Deswegen würde ich sogar noch weiter gehen und sogar eine 50:50-Chance darauf, den Kindern meinen Nachnamen geben zu können, einfordern, indem etwa durch Münzwurf oder Würfeln entschieden wird, wer den Namen weitergeben darf. Noch extremer sein und zu versuchen, dem Mann aufgrund meiner familiären Situation aufzuzwingen, dass er seinen Namen nicht an die Kinder weitergeben darf, würde ich allerdings nicht, das fände ich ungerecht. Gleiches Recht und gleiche Chance auf Namensweitergabe für beide ist am fairsten. Da ich auch ansonsten sehr emanzipiert bin, kein Problem habe, beim ersten Date nicht eingeladen zu werden, und eine gleichlange Erziehungszeit des Mannes, wenn Kinder kommen, befürworten und toll finden würde, sehe ich in meiner Ansicht zur Namensaufgabe auch keine Rosinenpickerei, sondern finde sie nur konsequent, da ich auch sonst wahre Gleichberechtigung leben möchte. Schade, dass selbst die Männer der jungen Generation häufig noch als selbstverständlich ansehen, dass nur sie ein Recht auf Namensbehalt und Namensweitergabe haben. Dir, liebe FS, würde ich raten, auf keinen Fall nachzugeben. Es gibt Frauen, die es super finden, ihren Namen abzugeben und den Namen des Mannes annehmen zu dürfen. Für die stellt das dann auch kein Problem dar, sondern ein positives Ereignis. Aber wenn man wie du und ich das Gefühl hat, dadurch einen Teil seiner Identität zu verleugnen, wird man mit so einer Entscheidung nicht glücklich. Bei euch ist ja dein Partner derjenige, dem ein gemeinsamer Name wichtig ist und der Namen nicht als so wichtigen Teil der Persönlichkeit empfindet, dass man ihn nicht ablegen könnte (sonst würde er ja nicht genau das von dir erwarten, gell?). Dann kann er ja auch den Namen wechseln, wenn er unbedingt einen gemeinsamen Namen möchte. Wenn er jetzt versucht, dich mit Beleidigtsein und Traurigkeit einzulullen, kannst du da ja mal ansetzen und ihm erzählen, wie fortschrittlich und bewundernswert du es fändest, wenn er seinen Namen aufgeben würde. Ich wette, dann ist das Thema ganz schnell vom Tisch und du kannst deinen Namen diskussionslos behalten, wenn du nur aufhörst, weiterzubohren. ;)

w, 30
 
  • #21
Seiner Ansicht nach gehört es dazu, dass die Frau den Namen des Mannes annimmt, dass man nach außen hin eine Zusammengehörigkeit signalisiert und später mal, wenn Kinder hinzu kommen, einen einzigen Nachnamen als komplette Familie hat.

Den Standpunkt kann ich nachvollziehen. Wessen Namen sollen mögliche Kinder denn tragen? Du könntest ihm doch, quasi als Entgegenkommen, anbieten, dass die Kinder seinen statt Deinen Nachnamen annehmen.

Grundsätzlich erwarte ich von einer Frau, die offensichtlich keinen Wert auf die traditionelle Vorgehensweise legt, dass sie sich in sämtlichen anderen Bereichen ebenso emanzipiert zeigt. Sie sollte den ersten Schritt beim Kennenlernen gemacht haben, das erste Date gezahlt, um mich geworben, mir einen überteuerten Verlobungsring gekauft sowie auf Knien um meine Hand angehalten haben. In diesem äußerst unwahrscheinlichen Fall würde ich sogar ihren Namen tragen.

Andernfalls läuft alles wie gehabt oder gar nicht. Ich mag nämlich keine Rosinenpicker.
 
  • #22
Hier mal die Sicht eines Mannes: Ich hätte damals auf keinen Fall den Namen meiner Frau angenommen. Aber natürlich habe ich es ihr freigestellt, ob sie meinen Namen annehmen möchte - ich halte das für selbstverständlich.

Sie hat ihn angenommen, denn sie findet es signalisiert Verbundenheit nach aussen.

Wenn du den Namen deines Mannes nicht annehmen möchtest, dann solltest du das nicht tun. Und er sollte es respektieren!
 
  • #23
gehört es dazu, dass die Frau den Namen des Mannes annimmt, dass man nach außen hin eine Zusammengehörigkeit signalisiert un

Die ganzen Argumente Deines Verlobten kann ich überhaupt nicht nachvollziehen.
Es ist also wichtiger, was man nach außen hin signalisiert, und nicht dass in der Beziehung Harmonie besteht ??
Davon abgesehen leben wir im 21. Jahrhundert und nicht in der Biedermaier-Epoche, und auch in vielen Europäischen Ländern ist es ganz selbstverständlich, dass die Frau ihren Namen behält, da hat selbst ein südlicher Macho kein Problem mit der Regelung.
Ich behalte auch nmeinen sehr schönen, passenden Familiennamen, er ist schliesslich Teil meiner Identität.
Anstatt nachzugeben ist es sinnvoller, Dir rechtzeitig noch Gedanken zu machen, was später in der Ehe womöglich noch alles auf Dich zukommt, wenn er damit schon ein so gravierendes Problem hat.
 
G

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  • #24
Also liebe Damen, selbst ich als Frau finde dieses Verhalten lächerlich. Wenn sich hier ein paar Männer melden, dann gibt es richtig was um die Ohren.

Bitte? Was soll es denn um die Ohren geben?? Wo und in welchem Jahrhundert leben wir nochmal?
Ich finde die Überlegungen der FS keinesfalls lächerlich, es ist auch kein Verhalten sondern eine Haltung, die dahinter steckt. Die Sache mit der Identität
sehe ich genauso. Ich bin ..... und heiße......Schon mein ganzes Leben. Natürlich identifiziere ich mich mit meinem Namen.

Grundsätzlich erwarte ich von einer Frau, die offensichtlich keinen Wert auf die traditionelle Vorgehensweise legt, dass sie sich in sämtlichen anderen Bereichen ebenso emanzipiert zeigt.

Die FS schreibt von Identität, nicht von Emanzipation. Ich finde, das ist ein gravierender Unterschied. Ich selber würde allerdings wirklich aus emanzipatorischen Gründen nicht einfach den Namen eines Mannes annehmen. Es dient, wenn überhaupt, einzig und allein den Kindern. Aber ich lebe auch gleichberechtigt, Männer sind genauso viel wert und haben die gleichen Rechte, Pflichten und Verantwortungen wie Frauen.-)
W
 
  • #25
Da es dein Leben und dein Nachname ist und er dieses Problem selber ja auch nicht hat, würde ich da nicht groß rumdiskutieren. Der Grund zu heiraten ist ja nicht der Namenswechsel, sondern die Liebe. Behalte den Namen einfach und fertig. Keine teuren neuen Dokumente, nichts überall umändern. Ich habe geschiedene Freundinnen, die wollen unbedingt dennoch den Namen des Mannes behalten. Warum? Angeblich auch nur wegen der Dokumentenänderungen. wer sie kennt weiß das man das nicht glauben muss. Ich denke daran sieht man wie seelisch tiefgreifend die Namensänderung ist und das da mal nicht nur so ist. Ich tät es auch nicht, würde meinen Nachnamen behalten, die Frage würde sich bei mir aber auch nicht stellen. Typisch deutsches Thema wie mir scheint und damit für mich passé.
 
  • #26
Ich weiß schon, warum ich Heiraten doof finde... und ich hätte genau das gleiche Problem wie die FS und könnte es mir schwer vorstellen, den Namen zu wechseln. Hat was von Unterwürfigkeit und Selbstaufgabe.
Wo ist das Problem, wenn einfach beide ihren Namen behalten? Sollte es Euch irgendwann in den nächsten Jahren stören, könnt ihres immer noch ändern. Je älter man ist und je mehr man beruflich unter seinem Namen bekannt ist, umso schwerwiegender ist ein Wechsel. Vollkommen lächerlich ist es, wenn aufgrund von Heirat, Scheidung und Wiederheirat innerhalb von zehn Jahren drei Namen zusammenkommen. Ich kenne eine solche Bankerin und muß jedesmal überlegen, wie ich sie denn nun heute anreden muß...
 
  • #27
In Italien, woher ein Teil meiner Familie stammt, behalten die Frauen ihren Namen und die Kinder bekommen den Namen des Mannes, also nicht zwei wie in Spanien oder Portugal. Und die italienischen Männer, die ja nun wirklich nicht als Unterstützer der Emanzipation bekannt sind, haben damit überhaupt kein Problem und fangen nicht wie hier in D. Diskussionen über den Zusammenhang zwischen Familiennamen und Emanzipation an.
 
  • #28
Ich hatte das gleiche Problem. Mein Mann und ich dachten eine Lösung könnte ein gemeinsamer Doppelname sein. Leider gibt dies das deutsche Namensrecht nicht her. Dann hätte man ja das Problem, dass in der folgenden Generation Menschen mit Doppelnamen wieder andere mit Doppelnamen heiraten und wahre Namensungetüme entstünden...
Mit meinem Doppelnamen bin ich nicht glücklich.. Ich habe mich kompromissbereit gezeigt, weil mein Mann erzkonservativ (aus meiner Sicht) ist und ich die Klügere bin ;-)

Die Konsequenzen: Wenn ich mich vorstelle oder am Telefon melde, dann sag ich immer nur meinen "Mädchennamen". Wenn mich doch einer permanent mit Doppelnamen anspricht (was mich rasend macht, da es die Konversation verkompliziert und holprig macht), dann sage ich "den (Namen) können Sie weglassen, der war ein Hochzeitsgeschenk an meinen Mann."
Außerdem habe ich meinen Mann ausbedungen, dass er allen Schriftkram für mich erledigt, der sich aus der Namensänderung ergibt (Arbeitgeber, Krankenversicherung, Mitgliedschaften und pipapo). Wir müssen nun damit leben, dass es ihm so immens wichtig war, dass wir zumindest einen Namen teilen (er muss meine Sprüche einstecken und ich mit dem Namensmonster leben)...
Fs, ich wünsche Dir, dass Dein Zukünftiger nachgibt! Aber wenn nicht, muss es halt ein Kompromiss/ kleinste gemeinsame Nenner sein. Das ist auch Ehe.
 

Regina70

Gesperrt
  • #29
Also mein EX und ich hatten es damals so geregelt. Es wurden in einen Behälter jeweils 5 Kugeln mit seinen Geburtsnamen und 5 Kugeln mit meinem Geburtsnamen getan. Am Ende hat ein sehr guter Freund von uns, eine Kugel gezogen. Da aber es mein Name war, hatte er aus Spaß schon die Ziehung anfechten wollen. Schließlich war ja kein Notar anwesend.:)

Wie wichtig ihm der Name war, hat man jetzt auch nach der Scheidung gesehen. Er hat den Namen einfach behalten, da dies nicht so wichtig ist. Vielleicht wird ja das Thema bei der FS heißer gekocht, als es am Ende gegessen wird. Es gibt wichtigere Dinge, die man bei einer Hochzeit im Klaren sein sollte außer dem Namen.
 
  • #30
Wenn er vor der Eheschließung schon so eine Debatte wegen dem Namen anzettelt, was wird dann erst wenn ihr verheiratet - und unterschiedlicher Ansicht seid ...
 
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