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  • #1

Ich wirke sehr kühl - was dagegen tun?

Ich bin zwar ein sehr emotionaler Typ, aber offensichtlich wirke ich auf meine Umwelt sehr kühl und distanziert, möglicherweise vielleicht sogar streng, keine Ahnung. Dadurch distanzieren sich oft auch Leute von mir, die mich nicht so gut kennen. Oder mich neu kennenlernen. In einer Gruppe bin ich eher der abwartende Typ, und brauche eine Zeitlang, bis ich aus meinem Schneckenhaus herauskomme. Ich kann durchaus sehr temperamentvoll sein, und man kann sehr viel Spaß mit mir haben, heißt, ich bringe die Leute zum Lachen.
Was kann ich gegen meine "kühlende Wirkung" tun?
w/50
 
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  • #2
Behalte einfach die Temperatur bei, bei der du dich am wohlsten fühlst. Die richtigen Leute werden wissen, dass man auch anders sein kann.
 
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  • #3
Bleib so wie Du bist. Viele (ich auch) mögen den dominanten "Lehrerinnen-typ".
 
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  • #4
Nichts! Bleibe so wie du bist! Andere sind dafür eher forsch und vorlaut. Das wirkt auf mich viel unangenehmer und abstoßender.
Andere sagen dir das, um dich zu verändern. Nur das ist keine gute Art, wie man mit Menschen umgeht.
 
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  • #5
Du solltest auf keinen Fall versuchen, dich anders zu benehmen als sonst, nur um anderen zu gefallen.

Du müsstest dich immer verstellen, würdest dich nicht so geben können, wie du bist. Das kann sehr anstrengend sein, und irgendwann kommt doch wieder dein wahres Ich durch.

Gerade in dieser doch oft lauten und extrovertierten Welt ist es angenehm, auch mal auf ruhigere Menschen zu stoßen. Leute, die mit deiner Art nicht klarkommen, sind eben nicht der richtige Umgang.

Ich gehöre auch zu den ruhigeren Menschen, bin deswegen oft übergangen worden und haderte in jüngeren Jahren damit. Mir wurde damals oft geraten, ich solle "an mir arbeiten". Aber wie soll man das machen? Einfach große Klappe haben, obwohl man überhaupt nicht der Typ dafür ist?

Heute sehe ich das alles sehr gelassen. Es GIBT Menschen, die Ruhigere schätzen. Die anderen müssen dann eben wegbleiben.
 
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  • #6
Es ist halt die Frage, gibt es den perfekten Charakter? Du bist wahrscheinlich eher introvertiert und das schon seit 50 Jahren! Wenn Du jetzt anfängst so oder so zu sein, dann ist das gespielt und künstlich.

Es gibt halt auch laute und extrovertiert Menschen, die auch gerne mal etwas kühler wirken würden oder zurückhaltender. Es gibt keine 100%.

Ich finde es immer etwas anstrengend, wenn Menschen versuchen anders zu sein! Wenn jemand eher introvertiert ist oder schüchtern, dann ist er das. Wenn diese Menschen dann versuchen anders zu sein, lauter auffälliger, dann sind sie oft künstlich und so gezwungen, vor allem wenn es dann ab und zu aus ihnen platzt.

Natürlich möchte jeder gemocht werden aber bitte nicht auf biegen und brechen. Ich bin der Meinung, Menschen müssen sich auch mit ihrer Rolle etwas abfinden. Du bist so wie Du bist und das ist nicht schlechtes.
 
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  • #7
Wenn du wirklich Probleme damit hast, dann mach eine Therapie zur Verhaltensänderung.
 
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  • #8
Liebe FS,
es geht mir genauso. Ich hatte sogar einen Coach angeheuert, der mich zum Entertainertyp umpolen sollte. Ich habe eine Menge Geld versenkt, war chronisch überanstrengt und hatte meinen Sinn für den ganz typischen trockenen und sehr zielgerichteten Humor verloren, jeden Wortwitz, der mich so kennzeichnet. Kurz und gut ich war künstlich und habe mich unwohl gefühlt.

Dann hatte ich ein ehrliches Gespräch mit einem Freund, der mir genau das sagte: ich erschöpfe mich in einem anderssein und ich versuche Menschen damit anzusprechen, mit denen ich nichts anfangen kann. Weil er Pädagoge ist, konnte er mir das, was er meinte gut rüberbringen.
Die Coachin habe ich gekündigt und nun bin ich wie ich bin: eine hintersinnig humorvolle Frau, die lange braucht um mit jemandem warm zu werden.

Es braucht Zeit, mit mir gut Freund oder gar mehr zu werden. Wer genug Tiefsinn hat, lässt sich drauf ein, wer über die Oberfläche hetzt nicht. Um letzteren ist es nicht schade, ich will leben, nicht flüchten. Wer keine Zeit hat, soll woanders suchen.

Mich schützt das vor Enttäuschungen und Ausnutzung. Ich habe wenige, sehr intensive Kontakte. Es ist schwer, so einen Partner kennen zu lernen, aber ein gutes spziales Umfeld ist ohnehin wichtiger. Alles gut.
w, 55
 
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  • #9
Liebe FS, mir ging es früher ähnlich wie dir. Leute, die mich überhaupt nicht kannten, haben mir nachgesagt, ich wirke arrogant oder abweisend. Das habe ich selber nie so empfunden. Vielleicht lag es einfach an mangelndem Selbstbewusstsein. In größeren Gruppen, wo ich nicht alle so gut kenne (z.B. Sport, Parties) bin ich eher der zurückhaltende Typ und warte, dass mich andere mich ein bisschen aus der Reserve locken. Dann taue ich aber irgendwann auf. Wenn ich mich mit anderen wohlfühle, kann ich sehr witzig und spontan sein und andere oft zum Lachen bringen. Im Kontakt mit einzelnen Menschen fühle ich mich auch meistens sicherer als in Gruppen. Da passiert es auch selten, dass mein Gegenüber mich falsch einschätzt. Ich denke aber, dass ich mit Zeit selbstbewusster geworden bin und mir einfach weniger Gedanken mache, was andere von mir halten. Klar gibt es Frauen, denen es sehr leicht fällt, auch in fremder Umgebung locker und offen zu sein und die es anderen dadurch leicht machen, mit ihnen Kontakt aufzunehmen, aber zu diesen Menschen gehören wir eben nicht. Es bringt auch nichts, sich zu verstellen. Und es gibt auch viele Männer, die auf introvertierte, etwas geheimnisvolle Frauen stehen.
 
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  • #10
Ich (m) bin genauso und kann Dir auch nur raten, Dich so zu akzeptieren wie Du bist. Der Richtige mag Dich so wie Du bist und wird es auch schaffen, Dich (zur rechten Zeit) aus Deinem Schneckenhaus zu holen. Es gibt Männer und Frauen, die mögen Meschen wie uns. Oft sind das übrigens jene Menschen, von denen man das am wenigsten erwartet hätte. Du solltest nur entsprechend offen sein, wenn Du auf so einen Mann triffst.

Als Mann hat man es mit so einer Art aber übrigens deutlich schwerer.
 
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  • #11
Du hast gerade mich beschrieben.

Früher in jüngeren Jahren dachte ich auch ich müsste mich wohl ändern.

Andere erschienen mir lockerer, konnten gut flirten oder waren irgendwie immer gut drauf.

Nach Jahren erkannte ich aber, dass auch diese Leute das Glück nicht gepachtet hatten und eben nicht überall so super ankamen wie ich anfangs glaubte.

Heute lebe ich mit meiner kühlen, eher abwartenden und skeptischen Art ganz gut.
Es sind mir viele Enttäuschungen erspart geblieben, welche die "Hitzköpfe" erleben mussten.

Innerlich bin ich sehr emotional und habe nah am Wasser gebaut, es gibt Filme, Situation oder Erinnerungen, die mich leicht zum weinen bringen können, aber im stillen, wo es niemand sieht.

Ich bin zu tiefen Gefühlen und echter Liebe bereit, aber es braucht seine Zeit mein Vertrauen zu gewinnen, deshalb gehöre ich nicht in die Ex- und Hopp-Gesellschaft.

Zum Glück fand ich dennoch liebe Freunde, die mich so nahmen wie ich bin, auch gab es Männer, welche meine Art begeisterte.

Was ich sagen will ist, dass jeder irgendwann einen Partner finden wird, der genau so einen Typ sucht wie man ist. Es ist nicht die Masse, aber wir suchen auch nicht die Masse, sondern den einen.

Alles Gute

w/50
 
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  • #12
Na, wieder tolle Tipps hier. Bleibt bitte nicht so, wie Du bist.
Wenn Du Deine kühle Aura tatsächlich satt bist (wie es klingt) oder Du darunter leidest, such Dir einen guten Coach, der Dir zeigt, wie man sich öffnet. Häufig stecken einfach Ängste dahinter.
Jeder kann sich ein Stück weit ändern. Es gibt kein unabänderliches "Wahres Ich".
Nur ohne Hilfe ist eine Änderung eben schwerlich möglich.

Viel Erfolg!

m/43
 
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  • #13
Ich komme aus dem Norden und bin "nordish by nature" - eher kühl mit einem trockenem Humor, Wortwitz und Schlagfertigkeit. Lebe seit 12 Jahren in NRW und mache mir mit meiner Art nicht nur Freunde.
Aber ich bin authentisch und Menschen, die ein wirkliches Interesse an mir haben, schauen auch mal hinter die Fassade und mögen mich dann so, wie ich bin.
Ich bin mit mir selbst im Reinen - Du auch?
 
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