Hi,
ich glaube, Du bist mit dem Thema absolut nicht alleine.
Es ist eine Übergangszeit. Dein Mann gehört noch zu der Generation Kinder, deren Mütter in der Regel nicht arbeiten waren, oder höchstens mal paar Prozent und Haushalt und Familie geschmissen haben.
Mit diesem Frauenbild sind sie aufgewachsen und das tragen sie mit in ihre Beziehungen. Spätestens mit Zusammenziehen und Kind zeigt sich das tiefliegende Muster.
Nun ist es heute aber so, dass auch Frauen arbeiten, und auch von ihnen erwartet wird, dass sie ihr eigenes Geld verdienen. Schön und gut. Aber der Mann ist immer noch von Mutti die "Alleskümmer" Frau gewöhnt. Einfach weil sie Frau ist.
Ich sehe jetzt mit Ende dreissig reihenweise in meiner Umgebung Ehen an dem Thema scheitern. Die Frauen fühlen sich im Stich gelassen. Ausgenutzt.
Und obwohl ich keine eigenen Kinder habe, ist mir das Thema wohlbekannt. Ich würde sogar sagen, es ist einer der Gründe, warum ich keine eigenen Kinder habe: ich wollte mich nie von einem Mann finanziell abhängig machen. Ich bin aber auch nie einem Mann begegnet, der sich Haushalt, kochen, einkaufen, organisieren, und auch Geld etc so fair mit mir aufgeteilt hat, dass ich gelassen mich hätte schwängern lassen können.
Klar hätte ich..so wie Du.. es einfach tun können.
Aber da ich zudem schwere gesundheitliche Probleme hatte, hätte ich einen fürsorglichen und fairen Mann gebraucht. Der weder auf seinem Zeit noch auf seinem Geld sitzt, heisst genausoviel gibt wie nimmt. Aber die sind selten.
Am Ende ist man dann aber nicht nur alleinerziehend, man hat auch noch einen Mann an der Backe, der Energie zieht statt zu unterstützen. Liegt sicher auch an den eigenen Ansprüchen.
Vielleicht täte Dir mal ein Urlaub alleine oder nur mit der Kleinen gut? Oder ein Aupair Mädchen?
Vielleicht hilft es auch, wenn Du aufhörst, ihm in vorauseilendem Gehorsam etwas abzunehmen (Fahrtstrecke etc?).
Trennung find ich immer schade für die Kinder.
aber was Du dem kleinen Mädchen vorlebst, prägt auch dieses Frauenleben: erschöpfte, ausgebrannt, über Papa schimpfende Mama, die sich aufopfert. Nicht schön.
vielleicht findest Du einen anderen Weg? Wenn ihr finanziell gut gestellt seid, gibt es bestimmt Lösungen, wie zB Aupair, noch mehr Haushaltshilfe etc.
Ist denn Dein Mann wenigstens Vater für seine Tochter?
Wenn er das auch nur widerwillig macht, dann würde ich vielleicht wirklich gehen.
Jetzt weisst Du auch, warum seine Ehe gescheitert ist.
Selten gehen Frauen mit Kindern aus Spass aus der Ehe heraus. Das ist dann schon massiv gewesen.
Alles Gute Dir, Melange