..einem Mann gesucht, der mir auf Augenhöhe begegnet und selbstständig sein Leben im Griff hat, keine Krankenschwester oder Kindermädchen sucht.
Aus meiner Sicht ein ganz großer Fehler...den ich gerade kennenlerne, erzähle ich doch nicht, was ich von ihm erwarte.
Solche Profiltexte habe ich auch nie verstanden. Man muss sich doch nur fragen, ob man selber interessiert wäre, wenn ein anderer solche Texte hätte.
Wenn zB ein Mann schreiben würde, dass er eine Frau suche, die ihr Leben im Griff habe und bei ihm keinen Dienstleister suche, dann würde er damit auch eher die erwünschten Frauen verjagen. Man wirkt unattraktiv, weil man a) seine negative Sicht vom anderen Geschlecht offenbart, welches einen auszunutzen versucht, so dass man es für nötig hält, es vor dem Kennenlernen ansprechen zu müssen. Und b) offenbart man, dass man schon oft schlechte Erfahrungen hatte und daher vermutlich ein "geschädigter Problemfall" sein wird, der misstrauisch geizig herumrechnen wird.
Es ist quasi die ähnliche Negativwirkung wie bei einem Mann, der beim 1. Date getrennte Rechnungen und Augenhöhe einfordert. Man erreicht Augenhöhe idR nicht dadurch, dass man sie verbal einfordert oder zu vereinbaren versucht, sondern man offenbart so sogar eher noch seine Probleme damit (weil man es ansonsten nicht schon am Anfang zum Thema machen bräuchte).
Die guten Partner wird man mit so einem Profil eher wenig ansprechen, die sich dann doch lieber anderen Profilen zuwenden werden. Übrig bleiben hingegen eher die, die sich von solchen Texten nicht abschrecken lassen, weil sie selber wenig begehrt sind oder weil sie ähnlich geizig misstrauisch denken und herumrechnen.
Und so kommt es dann, dass beide in der Anfangsphase zwar durchaus Leistungen erbringen, um den Gegenüber irgendwie für sich zu gewinnen, aber die Leistungen dann auch irgendwann wieder einstellen, weil sie diese nie gerne von sich aus taten und sich daher dann herumrechnend schnell ausgenutzt fühlen. Problem ist bei geizigen Aufrechnungsverhältnissen oft, dass Geiz ansteckend ist und beide die jeweiligen Leistungen anders unterschiedlich bewerten werden. 2 mögliche Beispiele dafür:
Sein Beitrag zum Haushalt sei, dass er eine Putzhilfe bezahlt?!? Die hatte ich vorher auch...
Er betrachtet die Bezahlung einer Haushaltshilfe als seinen ausreichenden Beitrag, die FS hingegen nicht.
..wirklich alles im Haushalt und..unsere Tochter mache ich allein. Wenn er zu Hause ist, soll er sich früh um sie kümmern...dass er es total lustlos macht.
Die Berechnungsweise der FS, dass sie angeblich "wirklich alles" in Bezug auf Haushalt und Tochter alleine mache, blendet seine Leistungen (von ihm bezahlte Putzhilfe, sein morgentliches Kümmern um das Kind) offenbar vollständig aus.