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  • #31
Warum soll ich von dieser Zeit nicht auch gelegentlich sprechen, wie über andere vergangene Perioden

Es geht ja nicht darum, daß man die Zeit totschweigen soll. Die FS stört sich lediglich daran, daß durch das "wir" ein verbindendes Element entsteht, das sich nicht von dem "wir" mit ihr als zweiter Person unterscheidet. Gewöhnlich wird nach einer Trennung ein "wir" zurückgewiesen ("es gibt kein 'wir' mehr!"). Es in Gegenwart der neuen Partnerin weiterhin zu gebrauchen zeugt von fehlender Empathie.
 
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  • #32
Für mich kann ich dieses Problem nicht nachvollziehen - auch ich (erst recht in meinem Alter) habe eine Vergangenheit und hatte Ex-Partnerinnen. Erzählungen von früher erzähle ich wie selbstverständlich und ohne darüber nachzudenken in der "Ich"-Form und muß im Kopf auch nichts umformulieren.

Das hat den einfachen Grund: Ich habe meine Ex-Beziehungen verarbeitet und abgeschlossen, so daß sie heute nicht mehr in meinen Gedanken rumgeistern!

Menschen, die immer noch die "Wir-Form" für ehemalige Partner benutzen haben das eindeutig NICHT - es sind bezeichnender Weise auch genau die Personen, welche "Freundschaften" zu ihren Exen auf der Warmhalteplatte pflegen und für "ganz normal" halten. Sie leben in den schönen Zeiten ihrer Vergangenheit statt sich mit einem neuen Partner neue eigene zu schaffen - das Vergleichen und Gegenüberstellen mit diesen zu allen unpassenden Gelegenheiten (wenn auch unbewusst) ist bei ihnen schon fast symptomatisch. Melancholisches "Was wäre, wenn es gepasst hätte" schwingt dabei doch jederzeit mit und diese Menschen sind für mich einfach noch nicht offen für eine neue Partnerschaft.

Ein starkes Selbstbewusstsein definiere ich nicht über klagloses Hinnehmen sondern für Grenzen setzen und sich auch konsequent von jemanden zu trennen, der immer noch in seiner Vergangenheit verhaftet ist.

M/56
 
  • #33
@Gast #31

Seit wann verhaftet jemand in der Vergangenheit, wenn er etwas Interessantes aus seiner Vergangenheit zu berichten weiß? Über die Zukunft kann ich schlecht was erzählen.

An die mich begleitenden Personen habe ich selbstverständlich auch noch Erinnerungen. Nur weil ich mit jemandem mal gemeinsame Zeiten verbracht habe, wird er nicht aus dem Gedächtnis getilgt.

Ich hatte wunderbare Menschen kennengelernt und unvergeßliche Erlebnisse mit ihnen erlebt. Einige sind heute nicht mehr am Leben. Deswegen muß ich doch diesen Zeiten nicht nachtrauern, nur weil ich bei solchen Erzählungen die "Wir"-Form verwende.

Wie ich schon darlegte, ist es freilich ein Unterschied, ob man dem aktuellen Partner ständig von alten Zeiten mit den Vorgängerinnen schwärmt, oder ob man von einem Erlebnis erzählt, wo die Sache (der Urlaub, die Meisterschaft, die Arbeit, ein Unglück) im Vordergrund steht, wo die anderen Personen nunmal dabei waren. Wenn ich von einer Gemeinschaftsaktion erzähle, spreche ich von "wir", und zwar völlig unabhängig davon, wer damals dabei war. Diese Geschichten haben mich letztendlich auch mitgeprägt, genauso wie die dazugehörigen Personen.

Eine aktuelle Partnerin sollte sich also nicht darüber beklagen, denn sie profitiert indirekt von meinen Erfahrungen. Es muß schon an ihr eine Menge "besser" sein, sonst hätte sie mich ja nicht.

Es gibt leider eine ganze Menge Frauen, die einfach die Vergleiche mit ihren Vorgängerinnen nicht lassen können (muß wohl mit dem weiblichen Konkurrenzdenken zu tun haben). Ich habe schon erlebt, wie Männer regelrecht verhört wurden mit Fragen wie "Wie lange ist deine letzte Beziehung schon her?, "Warum habt ihr euch getrennt?", "Wie war sie?", "Was habt ihr so gemacht?", "Wie sah sie aus?" Darauf antwortet man ganz normal und schon läuft bei denen ein "Kopfkino" ab.

Wirklich grausam finde ich sowas gegenüber Leuten, die ihren Partner durch einen Unfall oder eine schwere Krankheit verloren haben, aber diese Sache abgeschlossen haben und offen für etwas Neues sind.. Der Unterschied ist nur der, daß diese Partner nicht mehr am Leben sind und somit in ihren Aufen keine reale Bedrohung werden können.
 
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  • #34
Das ist ganz eindeutig ein völlig empathiebefreiter Mann. Ich würde mich trennen, sowas geht gar nicht!
So fängt es an, und ehe Frau sich versieht, wird sie betrogen und sitzen gelassen.
Wahrscheinlich hat er mit dieser Ex immer noch ein Verhältnis.

W29

Hier wurde doch vergessen, diesen Beitrag als Joke zu kennzeichnen, oder?

Wegen der von der FS erzählten Situation stellt die FS doch nicht ihre ganze Beziehung in Frage. Es ist halt nur dieser EINE Punkt der sie stört. Ein/e Ex ist immer ein sensibles Thema. Erst recht, wenn sie sich auch noch im direkten Umfeld bewegt. Frauen dramatisieren das, glaube ich, schneller als Männer.

Liebe FS, versuche Dein Selbstbewusstsein zu stärken. JETZT bist Du seine Partnerin!
 
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  • #35
Er ist wirklich gut zu mir, zärtlich,liebevoll und aufmerksam. Ich weiß, dass er mich sehr mag.

DAS alleine zählt. Er zeigt es dir deutlich, er verhält sich entsprechend. Das "wir" aus der Vergangenheit sollte nicht wehtun … wenn doch, musst du wirklich an deinem Selbstvertrauen arbeiten. Bevor ich (auch nach 10 Jahren Trennung) von "… meinem Ex und ich" rede, müsste viel passieren; jedenfalls kein Partner, der das falsch versteht. w
 
  • #36
Das "wir" im Zusammenhang mit der Ex- Partnerin hat doch keine Bedeutung für die Gegenwart!

Es ist eben so, dass sie früher ein Paar waren, und fertig. Schlimmer ist es für eine/n unfreiwillig Verlassene/n, das "wir" hören zu müssen, wenn es um die neue Liebe geht.
 
  • #37
DAS alleine zählt. Er zeigt es dir deutlich, er verhält sich entsprechend. Das "wir" aus der Vergangenheit sollte nicht wehtun

Kann mir das mal einer Erklären? Tut es Euch körperlich weh simpel und einfach die Vergangenheit in der Ich-Form zu erzählen? Ob und wer damals mit dabei war ist doch völlig uninteressant

Es ist doch sowas von einfach, tut nicht weh und richtet auch sonst keinen Schaden an. Wenns nur immer so einfach wäre den Partner nicht zu verletzen.

Natürlich ist Ihr bewusst dass ich diese Vergangenheit habe- aber muss ich Sie ständig daran erinnern? Oder gar wie der Freund der FS das Ganze auch noch verteidigen- nur weil er ausserstande ist ein Wir durch ein Ich zu ersetzten und das Wir in die Gegenwart zu tun.
 
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  • #38
@Kalle: ich würde dann auch nicht in der Ich-Form erzählen, sondern sagen Mein Ex und ich. Er war nun mal dabei! Wenn man dann in der Ich-Form erzählt, heißt es, man würde den Ex verschwiegen, weil man was zu verheimlichen hat: hier kann man doch nur verlieren!
Ich war auch mit Freundinnen im urlaub - und erzähle davon in der Wir-Form: es waren mehrere Personen. Vor diesem Thread hab ich da auch noch nie drüber nachgedacht, weil es für mich selbstverständlich ist, wir zu sagen, wenn mehrere Personen beteiligt waren.
 
  • #39
@Kalle

Wenn es so uninteressant ist, wer alles dabei war, kann man auch problemlos in der "Wir"-Form erzählen. Wahrscheinlich weiß die Dame auch so, daß, wenn in der "Ich"-Form erzählt wird, die Ex dabei war. Das ändert also nichts an der Tatsache, daß sie dabei war. Also sind sie unterwegs gewesen. In der 1. Person Plural heißt das "wir". Wenn ich von "Ich" erzählen würde, was mitunter unglaubwürdig erscheinen würde, käme dann die Frage auf: "Du alleine?" "Nee, ich und meine Ex." So groß ist der Unterschied nun wirklich nicht, sondern wird dann noch präsenter, indem er überhaupt von gemeinsamen Erlebnissen mit der Ex in ihrer Gegenwart erzählt.
 
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  • #40
Liebe FS:
Sorry aber ich verstehe dein Problem nicht ganz!
Er lässt dich jetzt! im Nachhinein teilhaben an Erlebnissen, die ihn beeindruckt hatten..die ihn berührten. Das WiR steht für ihn und andere, in diesem Fall für die Ex, in einem anderen für seine Arbeitkollgen, seine Familie..
Wieso bist du auf seine Vergangenheit eifersüchtig? Wieso interessiert dich nicht was in der Vergangenheit ihn den Menschen hat werden lassen, der er heute ist?
Ich kenne dein Problem.. du suchst förmlich nach Beweisen, dass er vielleicht doch eine andere besser fand, findet ... entweder du bist ein gebranntes Kind( schlechte Erfahrung, ausgetauscht worden?... Oder dein Selbstwertgefühl ist generell im Keller.
Oder aber, du hast recht mit deinem Unmut. Du bist nicht das kostbarste in seinem Leben, sondern die Ex wurde mehr geliebt.. ( ist mir schon passiert.. da störte mich auch alles was mit ihr im Zusammenhang stand...denn sie war seine Traumfrau gewesen.. Ich nur eine Freundin.. Seine jetzige ist ebenfalls nur auf den Platz hinter der Traumfrau!)
Sollte letzteres der Fall sein, verlasse ihn besser. Dann schätzt er dich nie. Solltest du das Gefühl haben, du bist die Richtige für ihn, sei nicht so kleinlich. Das tut euch beiden nicht gut.
Alles liebe
 
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  • #41
Da gibt es ja schräge Meinungen! Wenn ich mit jemanden gemeinsam unterwegs war und etwas erlebt habe, gibt es NUR die Wir-Form! Egal, wer das war und wem ich das erzähle! Alles andere ist schlicht und einfach unwahr und fühlt sich für mich extrem egozentrisch an (Ich, ich, nur ich!!). Ich war nicht alleine dort, WIR waren es! Es stört mich überhaupt nicht, wenn eine Partnerin so über Begebenheiten und Erlebnisse mit ihrem Ex spricht - mich würde es sehr stören und irritieren, wenn sie ihn übergehen würde und "ich" sagen würde. Seltsam, wie unterschiedlich Menschen diese Sache empfinden, ich kenne es einfach nicht anders als WIR, würde mit dem "ich" keinesfalls zurechtkommen, weil ich mein Gegenüber dadurch sogleich als extrem egozentrisch "schubladisieren" würde. m44.
 
  • #42
Wenn man dann in der Ich-Form erzählt, heißt es, man würde den Ex verschwiegen, weil man was zu verheimlichen hat: hier kann man doch nur verlieren!

Echt jetzt?

Leute die Sache ist doch die, das Wir ist in der Gegenwart meine Liebste und ich. Es hatte da ein anderes Wir gegeben, das ist allen klar. Verheimlichen tut man da gar nichts. Erlebnisse in denen ein WIR eine Rolle spielt erzähl ich doch mit meiner jetzigen Partnerin. DA kann ich doch nur verlieren, oder?

Tschuldige, wenn ich auf dem Gipfel des xxx war und Ihr den auch zeigen will brauch ich kein wir. Da reicht ein simples "kenn ich, ist eine tolle Aussicht lass uns doch da raufgehen". Eine Wir-Form ist da völlig überflüssig und hat auch nun wirklich nichts mit einem Egozentrischen Verhalten zu tun, eher die Variante an diesem Wörtchen derart festzuhalten auch wenns den Partner verletzt weil er sich ausgeschlossen fühlt.

Welche Erzählung kann denn eine Wir-Form sooo wichtig machen? Beziehungszoff? Sex? Oder könnte es sein dass solche Themen in denen das wichtig ist besser in der Vergangeheit bleiben sollten?
 
  • #43
Das "wir" hat meine "Liebste" aber nicht exklusiv. Es ist ein ganz normales in der deutschen Sprache gebräuchliches Personalpronomen. Wenn ich mit ihr und anderen unterwegs bin, sage ich auch nicht "Wollen wir (ich und sie) und ihr (die anderen) jetzt in ein Restaurant gehen?", sondern "Wollen wir in ein Restaurant gehen?".

Wenn sowas schon dem Partner verletzt, muß ich mir wohl eine auf ihn zugeschnittene Betriebsanleitung zulegen. Mit so hyperempfindlichen Partnerinnen kann ich wahrlich wenig anfangen.

Da habe ich weit mehr Verständnis dafür, meine Frauenbekanntschaften (die es ja auch noch gibt) in einem Gespräch zu erwähnen. Sie hat auf mich keinen Besitzanspruch wie ich auch keinen auf sie habe. Das bezieht sich auch auf die Vergangenheit.
 
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  • #44
Tschuldige, wenn ich auf dem Gipfel des xxx war und Ihr den auch zeigen will brauch ich kein wir. Da reicht ein simples "kenn ich, ist eine tolle Aussicht lass uns doch da raufgehen". Eine Wir-Form ist da völlig überflüssig und hat auch nun wirklich nichts mit einem Egozentrischen Verhalten zu tun, eher die Variante an diesem Wörtchen derart festzuhalten auch wenns den Partner verletzt weil er sich ausgeschlossen fühlt.

Wenn mir jetzt darüberhinaus noch jemand erklären könnte was für meine gegenwärtige Beziehung eine Bereicherung / Vorteil sein sollte meiner Partnerin mitzuteilen, daß ich diesen Weg vor x Jahren mit XXXXXX schon mal Hand in Hand gegangen bin? Welchen Sinn sollte das haben - ich kann keinen erkennen.

Meine Vergangenheit ist abgeschlossen und vorbei, das Wort "Wir" ist eindeutig für die Gemeinsamkeit in der Gegenwart reserviert, in ihr lebe ich.
 
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  • #45
Ich erzähle z.B. schon Geschichten über vergangene Erlebnisse: Urlaube, Konzerte usw. Da iste s doch ganz nazürlich zu sagen: " damals als wir in Australien waren, haben wir eine Typen kennengelernt, der...." oder "nach dem xyKonzert konnten wir noch hinter die Bühne und haben die Band getroffen". - da war der Ex nunmal dabei und es sind lustige/interessante/traurige Geschichten. Wenn ich nicht mehr aus meiner Vergangenheit erzählen dürfte, würde ich meinen Partner verlassen, weil ich so einen unsicheren, kontrollwütigen Menschen nicht ertragen könnte! Wenn ich im sonst keinen Grund zur Sorge gebe, möchte ich nicht, dass er so lange irgendetwas sucht, bis er eine Abstrusität findet und sie dann aufbauscht.
 
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  • #46
Es ist für mich von erheblicher Bedeutung, ob in einer Erzählung von Anfang an nur von "wir" die Rede ist oder ob am Anfang klargestellt wird wer dieses "wir" ist. Wenn am Anfang nichts klargestellt wird, gehe ich davon aus, dass ein "wir" der aktuellen Beziehung gilt und wäre ebenfalls vor den Kopf gestoßen wenn dann eine Geschichte von einer Vorbeziehung kommt. Aber wenn er sagt : " Ich und meine Ex waren in Australien... dann sind wir...", dann ist dieses "wir" für mich absolut kein Problem.
Wundert mich, dass dieser Unterschied bei anderen gar nicht zum tragen kommt?

Abgesehen davon kommt es doch auch darauf an ob das "wir" für die Geschichte wichtig ist. Wenn die reine Aussage sein soll "da war ich schon mal", kann man die Begleitung ja gerne verschweigen.. aber man erzählt doch auch mal längere Geschichten wo die Interaktion zwischen den beteiligten Personen auch eine Rolle spielt.
 
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  • #47
Also ich denke, das eigentliche Problem ist einzig die Unsicherheit der FS.

Sie ist sich selbst ihres Wertes nicht bewusst, lebt in der ständigen Angst, der Freund würde die Ex besser finden, sie irgendwann wegen ihr verlassen,etc.

Selbst wenn der Freund jeden Kontakt zur Ex abbrechen würde, sie komplett aus seinen Erzählungen streichen würde, würde FS wohl unterstellen, dass er ständig an sie denkt o.ä.

Und wäre die Ex weg, würde die FS mit Sicherheit eine andere Frau finden, z.B. eine Kollegin, auf die sie ihre Angst projeziert.

Ganz ehrlich... wenn mir ein Mann solchen Stress machen würde, wenn er verlangen würde, dass ich den Menschen, mit dem ich mein halbes Leben verbracht habe, nicht mehr erwähnen und keinen freundschaftlichen Kontakt mehr haben würde, wüsste ich genau, was ich mache (und ich hab sowas schon gemacht): ich würde die Beziehung mit dem "Anspruchsteller" beenden, weil ich mich total eingeengt fühlen würde !

w, 39
 
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  • #48
Mir ist diese kleine, sprachliche Unterschied auch erst seit kurzem bewusst. Vorallem, weil ich das "wir" häufig verwendet habe - für alles, was ich nicht alleine gemacht habe.
(also: nicht nur Ex, sondern auch wenn ich etwas mit Kumpels unternommen habe, mit Kollegen, oder wenn ich vor länger Zeit mit meiner Familie wo war, ...)
Das muss für einige Menschen ganz schön verwirrend gewesen sein...

Für mich ist es eher komisch, dabei in der Einzahl zu reden... Ich war nicht alleine.
 
  • #49
Ich erzähle z.B. schon Geschichten über vergangene Erlebnisse: Urlaube, Konzerte usw. Da iste s doch ganz nazürlich zu sagen: " damals als wir in Australien waren, haben wir eine Typen kennengelernt, der...." oder "nach dem xyKonzert konnten wir noch hinter die Bühne und haben die Band getroffen". - da war der Ex nunmal dabei und es sind lustige/interessante/traurige Geschichten
.

Ändert es den Witz der Geschichte wenn Du statt "Wir" "Ich" sagst? Doch wohl eher nicht. In der Wir Form wird Dein Partner daran erinnert dass Du eine solch tolle Begegnung mit einem anderen Partner hattest, ein Gemeinschaftserlebnis dass Er/Sie mit Dir nicht hatte.

Ich finde das tut einfach nicht Not.

(also: nicht nur Ex, sondern auch wenn ich etwas mit Kumpels unternommen habe, mit Kollegen, oder wenn ich vor länger Zeit mit meiner Familie wo war, ...)
Das muss für einige Menschen ganz schön verwirrend gewesen sein...

Für mich ist es eher komisch, dabei in der Einzahl zu reden... Ich war nicht alleine.

Darüber redet doch keiner! Natürlich verwendet man ein Wir wenn von einer ganzen Gruppe die Rede ist. Wenn WIR vor 20000 Menschen Musik gemacht haben ist die Ich-Form lächerlich, es war die Band. Es geht um Erlebnisse die man nur mit der Ex gemacht hat.

Ich finds schon ein wenig witzig- da wollen Frauen komplette Inneneinrichtigen auf den Sperrmüll tun weil im Bett ne Ex gelegen hatte aber um ein simples Wort das nichts zur Sache tut mach man einen riesen Aufriss.

Vor allem weils völlig unnötig ist.
 
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  • #50
@Kalle

Die WIR-Form beim Erzählen entsteht unbewusst, bei mir auf jeden Fall. Ich sehe ein Bild, ich erinnere mich an eine Emotion (tolles Essen, Konzert, Begegnung) und in diesem Bild gab es ein WIR, ob Partner oder Freundinnen. Ich erzähle dann von diesem Erlebniss und nutze die WIR-Form.

Würde mich mein jetziger Partner darum bitten, die WIR-Form nicht zu benutzen, würde ich es machen - müsste mich etwas anstrengen und auf mein Wortwahl achten. Er macht es nicht, ist ein selbstbewusster Mann, der weiß, dass ich eine Vergangenheit habe. Ich rede selten in der WIR Form, kommt aber vor.

Ich glaube bei solche Diskussionen wie diese geht es darum, dass man merkt, dass andere Menschen anders reagieren. Wenn man trotzdem mit der Situation nicht umgehen kann, soll er/sie es komunizieren. Punkt! Und schauen wie er/sie damit umgehen kann, falls man nicht das kriegt was man will.
Es geht aber nicht darum die ultimative Wahrheit, das einzig Richtige zu behaupten - das gibt es nicht!
w40
 
  • #51
Wie verkrampft gestaltet sich doch eine Erzählung von früher, müsste das "wir" vermieden werden! Mir käme es vor, als sollte ich die damalige Beziehung, in Gegenwart des jetzigen Partners, verleugnen.

Fast Jeder hat doch eine Vergangenheit bezüglich einer Partnerschaft, und so souverän muss der aktuelle Partner sein, dass er Berichte mit einem "wir" gelassen sieht.

Umgekehrt frage ich meinen Liebsten oft: "Wie habt ihr das (was auch immer) damals erlebt?" - und er antwortet. "Wir.... ". Mir wird ewig ein Rätsel bleiben, wo da ein Problem sein soll.
 
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  • #52
.
Es geht um Erlebnisse die man nur mit der Ex gemacht hat.

Ich finds schon ein wenig witzig- da wollen Frauen komplette Inneneinrichtigen auf den Sperrmüll tun weil im Bett ne Ex gelegen hatte aber um ein simples Wort das nichts zur Sache tut mach man einen riesen Aufriss.

Vor allem weils völlig unnötig ist.

Deinen Satz kann man nun so oder so deuten. Ich find deinen Beschützerinstink, den Willen deiner Partnerin die unangenehmem Gefühle zu ersparen, durchaus ehrenhaft. Ich finde jedoch, dass du ihr damit auf längere Sicht keinen Gefallen tust. Das sehe ich nicht nur in dieser Situation sondern in jeder Situation bei der man sich Schützend vor einen Menschen stellt, weil man ihm damit den Handlungsspielraum nimmt sich dem Gefühl zu stellen, man spricht ihm sozusagen die Fähigkeit ab dem inneren Konflikt selbst zu lösen, "ich mach das für dich". Ich schätze an einer Partnerschaft gerade die Möglichkeit am anderen zu wachsen. Daher neige ich dazu meinen Partner zu ermutigen und darauf zu vertrauen, dass er das kann, ihm beizustehen.
 
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  • #53
Ich finde es, ganz im Gegenteil, sogar seltsam, "sozial gestört" und erzählerisch unkorrekt, wenn jemand immer in der Ich-Form von Erlebnissen erzählt, von denen man weiß, dass er dort nicht allein war! Mein Ex-Freund hat das manchmal gemacht und auch andere befreundete Männer machen das manchmal, was ich jedesmal sehr befremdlich und irgendwie egozentrisch finde, so als ob sie nicht dazu stehen, mit wem sie dort waren, oder als ob sie sowieso nur sich selbst wahrnehmen. Da erlebt man nämlich dann auch, dass diese Männer über Erlebnisse, die wir gemeinsam hatten, ihrem Kumpel in der Ich-Form erzählen …
Mir war es lieber, wenn er ganz normal in der Wir-Form von seinem Urlaub in xyz mit meiner Vorgängerin erzählte, als wenn er das in der Ich-Form erzählt, wo ich doch weiß, dass er mit ihr dort war.

Etwas anderes ist es, wenn man Menschen ein Erlebnis erzählt, denen man persönlich nicht so nahe steht und die meine persönlichen Beziehungsverhältnisse gar nicht kennen oder kennen lernen sollen (z.B. mein Chef oder meine Ärztin). Dann erzähle ich natürlich auch eher in der Ich-Form, als in der Wir-Form ("Waren Sie schon im Urlaub diesen Sommer?"- "Ja!"- "Wo waren Sie?"-"Ich war in Frankreich!")

Es ist natürlich auch persönliche Geschmackssache.
Ich konnte jedoch noch nie verstehen, wie man auf Ex-Partner eifersüchtig sein kann! War ich noch nie! Ich bin höchstens eifersüchtig auf die neue Freundin, besonders, wenn sie der Trennungsgrund für uns war.

w48
 
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