• #61
@smartass
"interessiert es mich, warum sich ein Mann solch ein Drama freiwillig gibt" Was für ein Drama? Geübte Fremdgeher finden das Leben mit Ehefrau und Geliebter interessant und anregend. Nicht jeder ist davon überzeugt, daß Monogamie die ideale Lebensform ist. Wenn sie es wäre, gäbe es nicht so viele Affären. Dazu kommt, daß es dem Geliebten meistens leicht gemacht wird. Die Geliebte glaubt nur zu gerne, daß sich der Liebhaber eines Tages doch von seiner Ehefrau trennt, gibt sich dann aber doch mit der Rolle der 2. oder 3. Geige zufrieden.
 
  • #62
Nicht jeder ist davon überzeugt, daß Monogamie die ideale Lebensform ist
Das verstehe ich ja. Monogamie ist etwas auf das man sich verständigen kann. Mag man das nicht, kann das doch offen so ausgehandelt werden.
Ich kann auch nachvollziehen, warum man nach einer gewissen Beziehungszeit (Monogam) auch dazu über geht, sich gegenseitig frei zu geben für Abenteuer außerhalb. (Gerade wenn das Sexleben nicht mehr statt findet)

Aber @godot stellt hier gerne zur Schau, das es offensichtlich eine erstrebenswerte Leistung ist, zwei Frauen (oder mehr?) zu beglücken.

Deswegen noch einmal die Frage: warum nicht die passende Frau wählen, mit der man keine zweite und dritte nebenher benötigt. Mit dieser Frau ist dann eventuell auch eine offene und freiere Beziehung lebbar.

ODER mögen Männer wie @godot selbst nicht den Gedanken, mit einer Frau zusammen zu sein, die sich auch noch einen zweit und dritt Mann hält und damit auf Augenhöhe ist.
 
  • #63
Bitte nicht auf die Einschätzung des *** hören. Der kennt Affaire nur vom Hörensagen.
interessiert es mich, warum sich ein Mann solch ein Drama freiwillig gibt.
Das ist kein Drama. Es ist Genuss!
Aber wozu?
Immer wissen was man welcher Frau schon erzählt hat, um nicht unkonzentriert und schusselig rüber zu kommen. Die Probleme der einzelnen Frauen nicht zu verwechseln. Wenn's mit der einen einen Konflikt gibt, noch genug Energie für die zweite zu haben und das alles für zwei Beziehungen, mit beziehungsüblichen Sex? Nicht auszumalen, wenn beide Frauen gerade einen Konflikt mit dem Mann haben.
Du machst hier zu viele Annahmen. Es geht nicht darum mit zwei Frauen eine klassische Beziehung zu führen. Im moderen Sprachgebrauch würde ich es als zwei F+ bezeichnen.
Mann sollte sich am Besten zwei recht unterschiedliche Frauen zulegen. Vom Alter, von der Figur, von den Lebensumständen, von den sexuellen Vorlieben.
Das ist nun auch der Vorteil von 2 Frauen. Mann legt sich nicht auf einen Frauentyp fest. Mann geniest die große Vielfalt an unterschiedlichen Frauen.
 
  • #64
Mann sollte sich am Besten zwei recht unterschiedliche Frauen zulegen. Vom Alter, von der Figur, von den Lebensumständen, von den sexuellen Vorlieben.
Du brennst richtig für dieses Konzept. Freut mich für dich, das du eine Form gefunden hast, die dein Leben bereichert.
Ich finde es unfassbar interessant unterschiedliche Lebenseinstellungen "kennen zu lernen".
Meine eingebaute Moralkeule hat natürlich als erster Impuls ausgeholt, aber nur weil ich mich innerlich damit schwer tue, muss dein Weg ja nicht schlecht sein.
Also ist es die Vertrautheit und Nähe, die du bis zu einem von dir festgelegten Punkt, benötigst und das Ausleben von einer großen Bandbreite an sexuellen und optischen Vorlieben, das von einer Frau allein eben nicht abgedeckt werden kann.
Mann geniest die große Vielfalt an unterschiedlichen Frauen.
Was erzählst du den Frauen denn, die mit dir in der F+ Beziehung stecken? Das würde mich interessieren.
Zum Beispiel die WochenendFrau. Die weiß von der UnterderWocheFrau ja gar nichts. Weiß sie dann wenigstens, das du mit ihr keine langfristige Zukunft planst? (Sorry, ist auch schon wieder eine Annahme, ich bin eine Frau, ich fülle Lücken automatisch)
 
  • #65
Du brennst richtig für dieses Konzept. Freut mich für dich, das du eine Form gefunden hast, die dein Leben bereichert.
Eigentlich wollte ich nur darauf antworten, dass hier 2 Foristen geschrieben haben, dass es doch fast unmöglich ist mit zwei Frauen eine 'Beziehung' zu haben. Ich meine, dass diese Aussage nur dann gültig ist wenn man eine recht enge Vorstellung von Beziehung hat. Wenn man 'Beziehung' so definiert wie ich es mache ist einfach auch etwas anderes möglich.
Ich habe dieses Konzept ca. 20 Jahre so gelebt. Dabei hat sowohl Frau 1 als auch Frau 2 mal gewechselt.
Nun bin ich letztes Jahr 60 geworden und Sex interessiert mich nicht mehr so sehr wie früher mal. Ich bin seit fast 10 Jahren Single und unterhalte mehrere Freundschaften zu Frauen, die auch mal im Bett enden. Aber mittlerweile ist mir die Freundschaft wichtiger.
Trotzdem ergeben sich immer mal wieder Gelegenheiten. Die ich dann nutze oder auch nicht.
Gerade in meiner Altergruppe gibt es haufenweise untervögelte Ehe- und Beziehungsfrauen. Diese Frauen wollen gar keine neue Beziehung (mit mir). Sie wollen nur mal ordentlich durchgebumst werden. Plus ein bisschen Romantik.
 
  • #66
Ich will mal hoffen, dass damit nicht schon Dein Ehemann gemeint war.

Im moderen Sprachgebrauch würde ich es als zwei F+ bezeichnen.
Ach, Du weißt doch ganz genau, was es mit dem Begriff auf sich hat.
Bist Du denn mit den beiden wirklich "befreundet", bist Du ihnen wirklich ein Freund ?
 
  • #67
Ach, Du weißt doch ganz genau, was es mit dem Begriff auf sich hat.
Bist Du denn mit den beiden wirklich "befreundet", bist Du ihnen wirklich ein Freund ?
Ich nehme diese Bezeichnung wörtlich. Ja ich war immer auch mit den Frauen befreundet mit denen ich eine F+ hatte. Ich war immer erst befreundet bevor es zu Sex kam. Von einigen ONS abgesehen.
Ach es ist schwierig mit den Bezeichnungen. Schreibe ich nur 'Beziehung', verstehen darunter viele Foristen eine Beziehung mit Zusammenwohnen, welche auf die Ewigkeit gerichtet ist. Ich nennte dies 'klassische' Beziehung. Aber es gibt noch so viel mehr Arten von Beziehungen.

Im übrigen finde ich, dass du einen Satz aus dem Zusammenhang gerissen hast. Anhand meiner weiteren Sätze wird doch klar, dass es sich nicht um eine F+ wie es heute viele Menschen definieren gehandelt hat. Aber auch nicht um 'klassische' Beziehungen: Haus, Kinder, Hund und soweiter.
 
  • #69
Man könnte vielleicht wie folgt differenzieren und als "Affäre" oder "Liebschaft" eine außerpartnerschaftliche und primär sexuelle Beziehung bezeichnen, bei der es oft auf den Reiz des Unbekannten/Neuen ankommt und wo keine langfristige Partnerschaft und emotionale Bindung angestrebt wird. Zu dieser Kategorie gehört auch ein außerpartnerschaftlicher One-Night-Stand, aber während man den auch als einfaches Fremdgehen bezeichnen kann, wird unter einer Affäre oder Liebschaft in der Regel ein wiederholter Seitensprung verstanden.
Zu dieser Kategorie gehören die Beispiele, die ich eingangs genannt hatte. Menschen, die zwischen Sex und Liebe trennen können, fallen solche sexuellen Affären leicht. Sie lassen sich auch gut und ohne Drama managen und verbergen und oft muss innerhalb der Affäre gar kein Geheimnis daraus gemacht werden, worum es sich handelt.

Und dann gibt es den Begriff "Verhältnis", sozusagen eine dauerhafte Parallelbeziehung mit tieferen Gefühlen der beiden Beteiligten füreinander. Das sind die Fälle, wo öfters einer (oder beide) von einer "richtigen" Beziehung träumt und es dazu kommen kann, dass die primäre Beziehung/Ehe als Hindernis betrachtet und auf deren Ende bzw. Zerbrechen zugunsten der neuen bzw. Parallelbeziehung gehofft wird. Manche können über Jahre eine Parallelbeziehung pflegen, aber weil mehr Gefühle involviert sind und es sich um einen längeren Zeitraum handelt, besteht ein größeres Potential für Entdeckung und/oder Stress und Drama. Ich halte vorübergehende, einvernehmliche Sexaffären für deutlich einfacher zu managen und zu verbergen.

Problematisch kann es werden, wenn die Beteiligten unterschiedliche Sichtweisen und Einschätzungen der Situation haben, also wenn es für den einen nur eine vorübergehende Sexaffäre ist oder sein soll, der andere Part das Ganze aber als Verhältnis bzw. Parallelbeziehung oder, falls unwissend, sogar richtige Beziehung begreift, das bietet Konfliktpotential.
w28
 
  • #70
@Inanna* sehr gut zusammengefasst.

@godot danke für deine Erklärung. Zum ersten Mal nehme ich einem Menschen diese F+ Sache ab. Dennoch finde ich es irgendwie Schade, dass deine Beziehungen für dich das Fazit gebracht haben, nur noch als einsamer Wolf umher streifen zu wollen.
 
  • #71
Was erzählst du den Frauen denn, die mit dir in der F+ Beziehung stecken? Das würde mich interessieren.
Ein solches Leben ist ein schlechtes Beispielleben! Warum? Solche Männer sind alles Trickser, sie erzählen gar nichts, sie führen Parallelleben, ohne Verpflichtung, ohne Verantwortung! Sie kommunizieren nicht ehrlich, nicht aufrichtig, nicht authentisch, sie wissen ganz genau, würden sie das tun, sie kämen an keine Frau ran! Welche Frau möchte schon ein solcher Typ Mann, diese müsste dann ganz schön bedürftig sein?
 
  • #72
@smartass
Beitrag # 62
"Mag man das (Anm. die Monogamie") nicht, kann das doch offen so ausgehandelt werden".
Ich finde nichts perverser, als aus praktischen Gründen in einer Ehe zu bleiben und zu vereinbaren, daß jeder herumv...gln darf, so viel er will, sogenannte offene Ehe. Zum Ko..en.
Wozu dann die Ehe und warum sich nicht trennen? Mal praktisch angedacht:
Er: Was machst du heute Abend?
Sie: Ich treffe mich mit X
Er: Na dann schöne Stunden. Wenn du nach Hause kommst, trinken wir ein gutes Glas Wein zusammen.
Äächt jetzt?
 
  • #73
Sie kommunizieren nicht ehrlich, nicht aufrichtig, nicht authentisch, sie wissen ganz genau, würden sie das tun, sie kämen an keine Frau ran!
Genau das ist der Punkt. Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass Mann mit einer Frau eine solide Freundschaft aufbaut und dann mit ihr intim wird. Und das alles auch noch ehrlich kommuniziert, dass der Mann nebenher noch andere solide Freundschaften zu Frauen unterhält, die er aktuell und in Zukunft durch die Betten jagt. Welche Frau findet das entspannend und wohltuend? Welche Frau fühlt sich dadurch nicht betrogen? Dann ist die Freundschaft doch auch nur Mittel zum Zweck.
Egal wie unverbindlich etwas auch ist, hat doch jeder Mensch den Anspruch für jemanden anderen von Wert zu sein.
@godot empfindet das sicherlich nicht so.
Er wird schon charmant sein und etwas junggebliebenes, verspieltes an sich haben.
Aber letztendlich bestätigt der Lebenstil nur die Ansicht, dass jeder austauschbar ist, auch der Mann selbst.
 
  • #74
@smartass
Beitrag # 62
"Mag man das (Anm. die Monogamie") nicht, kann das doch offen so ausgehandelt werden".
Ich finde nichts perverser, als aus praktischen Gründen in einer Ehe zu bleiben und zu vereinbaren, daß jeder herumv...gln darf, so viel er will, sogenannte offene Ehe. Zum Ko..en.
Wozu dann die Ehe und warum sich nicht trennen? Mal praktisch angedacht:
Er: Was machst du heute Abend?
Sie: Ich treffe mich mit X
Er: Na dann schöne Stunden. Wenn du nach Hause kommst, trinken wir ein gutes Glas Wein zusammen.
Äächt jetzt?
Ich finde es ehrlicher als wenn
Er: was machst du heute Abend?
Sie: ich treffe mich mit einer Freundin.
Er: dann viel Spaß. Danach trinken wir einen Wein zusammen.
Sie: ja klar, wenn ich duschen war.

Weißt du was ich meine? Es ist doch exakt das selbe, nur das der Bestandteil "Lüge" in der offenen Beziehung heraus genommen wird.
Die Wahrnehmung des "betrogenen" Partners wird eine respektvolle.
Seien wir doch ehrlich. Die meisten die Fremdgehen müssen ihre eigene Moral aushebeln. Also wird der betrogene Partner ersteinmal herabgestuft, die schlechten Eigenschaften erhöht und damit eine Begründung gefunden, warum der Betrug okay ist.
Klar kann eine Beziehung beendet werden. Aber manchmal fehlt eben nur der gute Sex. Und das vielleicht auch nur eine gewisse Zeit.
 
  • #75
Welche Beziehungskonstrukte wer wie lebt, sollte doch egal sein, so lange man mit offenen Karten spielt und alle Beteiligten so zufrieden sind, ich persönlich finde es nur schwierig, wenn gelogen und betrogen wird.
Ganz ehrlich, es gäbe hier einige, die sich nicht vorstellen können, dass ein Paar zufrieden und sexuell monogam über Jahrzehnte zusammen ist, und für einige wäre es das auch nicht, z. T eine gruselige Vorstellung.
@godot lebt wie er will, @Tom26, @Laleila, @Pieramore, ich, alle anders und auf unsere individuelle Art.
Manche Beziehungsformen sind tragfähiger, andere flüchtiger, man muss nur für sich selbst entscheiden, und ich finde, entscheiden können, was der Punkt ist, wo ich kritisch werde, dem betrogenen Part wird die Möglichkeit genommen zu entscheiden, ebenso wie dem Part, dem bewusst z.B. der Beziehungsstatus verschwiegen wird.
 

Laleila

Cilia
  • #76
@smartass
Beitrag # 62
"Mag man das (Anm. die Monogamie") nicht, kann das doch offen so ausgehandelt werden".
Ich finde nichts perverser, als aus praktischen Gründen in einer Ehe zu bleiben und zu vereinbaren, daß jeder herumv...gln darf, so viel er will, sogenannte offene Ehe. Zum Ko..en.
Wozu dann die Ehe und warum sich nicht trennen?
Es gibt so viele unterschiedliche Gefühlswelt en wie es Menschen gibt.
Manche Menschen trennen Liebe und Sex. Auch wieder aus den verschiedensten Gründen.
Ich z. B. Bringe Liebe und Sex emotional nicht zusammen. Liebe ist (nur für mich persönlich) Gefühl, Zärtlichkeit, Loyalität, sich um den Anderen Sorgen, der Wunsch für ihn da zu sein.
Sexualität ist für mich purer Trieb, auf sich und das eigene Bedürfnis bezogen. (Das hängt vielleicht mit meiner ersten Begegnung mit der Sexualität eines Menschen zusammen, der zu allen Überfluss auch noch von Liebe sprach.)
Aber so fühle ich nun mal. Deswegen liebe ich meinen Mann nicht weniger als andere. Warum sollten wir uns trennen, wir sind glücklich miteinander.
Mal praktisch angedacht:
Er: Was machst du heute Abend?
Sie: Ich treffe mich mit X
Er: Na dann schöne Stunden. Wenn du nach Hause kommst, trinken wir ein gutes Glas Wein zusammen.
Äächt jetzt?
So könnte es ablaufen und wenn Beide damit kein Problem haben, ist das auch okay. Es geht doch nur um sie, nicht darum, was die Umwelt darüber denkt.
Bei uns war (ich habe keine Romanzen mehr) anders.
Ich sagte meist im Vorfeld sowas, wie: "Wenn es für Dich okay ist würde ich mich am Do. mit xxx treffen." meist fragte J. "Was habt ihr vor?" und dann sagte ich die Wahrheit, denn ich traf mich nie mit jemanden um Sex zu haben "Wir gehen Schlittschuh, laufen, zu einer Lesung, ins Theater, dann vielleicht noch zu ihm"
Dann fragte mein Mann meist ob ich weiss, wann ich zurück bin. Wir wünschen uns gegenseitig einen schönen Abend und freuen uns auf das Wiedersehen.
Das magst Du schräg finden, aber für uns ist das nichts anderes als würde ich mich mit einer Freundin treffen.
Sex hat nicht für jeden Menschen den gleichen Bedeutungsumfang.
 

Laleila

Cilia
  • #77
, ebenso wie dem Part, dem bewusst z.B. der Beziehungsstatus verschwiegen wird.
Hier gebe ich Dir prinzipiell recht.
Ich bekleckerte mich diesbezüglich nicht mit Ruhm.
Zwar log ich in der Sache nie, band es aber auch niemanden ungefragt auf die Nase.
Kam eine klar zu erkennende Frage, wie: "Warum ist eine Frau wie Du Single?" antworte ich jedoch immer ehrlich und sagte, dass ich kein Single bin.
Auch stelle ich die Frage nach dem Personenstand sehr schnell, wenn ich einen interessanten, interessierten Mann kennenlerne und meist kommt da auch die Gegenfrage. Für mich ist das, moralisch gesehen, eine Grauzone, in der ich mich da bewegte.
 
  • #78
@Laleila
Du hast insofern recht, daß ich Sex und Liebe nicht trennen und mir einfach nicht vorstellen kann, mit einem Mann nur aus Sexinteresse zu schlafen. Ich habe das früher schon manches Mal bedauert und mich geärgert, denn diese Veranlagung kann mitunter ganz schön hinderlich sein. Aber auch wenn ich mich nur auf einen Mann festlegen kann, halte ich die Monogamie nicht unbedingt für jeden für die ideale Lebensform. Was ich ablehne, ist die sog. offene Ehe, denn sie widerspricht m. E. dem Begriff Ehe.
 

Laleila

Cilia
  • #79
. Was ich ablehne, ist die sog. offene Ehe, denn sie widerspricht m. E. dem Begriff Ehe.
Die Ehe wird ja oft mit dem Christentum verbunden und so häufig entsprechenden moralischen Regelungen unterworfen. Die Ehe gab es aber schon früher. Es ist ein Bekenntnis zueinander.
Was dieses Bekenntnis im Detail umfasst, darüber sollten sich die Eheleute allerdings schon einig sein. Für manche ist es in erster Linie ein wirtschaftliches, für andere ein emotionales oder auch ein sexuell ausschließliches Bekenntnis zueinander.
Wir heirateten nicht kirchlich, für uns spielten die religiösen Rahmenkriterien einer Ehe keine Rolle.

Ich bin seine Frau, daraus entstehen für mich sehr persönliche, individuelle und miteinander vereinbarte Konsequenzen. Sexuelle Ausschließlichkeit war keiner der Punkte, wobei jede Vereinbarung, im gegenseitigen Einverständnis auch angepasst und verändert werden kann.

Auch Ehe steht nicht bei jedem Menschen für den selben Vereinbahrungsrahmen.
 
  • #80
Was ich ablehne, ist die sog. offene Ehe, denn sie widerspricht m. E. dem Begriff
Meinst Du nicht, dass das, was für DICH gilt, für andere eben nicht und dass auch diese ein Recht haben, Ihre Definitionen und Sichtweisen zu realisieren, für MICH käme eine offene Ehe auch nie in Frage, nur sehe ich sie trotzdem als Form einer Ehe, denn das Versprechen miteinander das Leben zu teilen, sich beizustehen, ist nicht berührt.
 
  • #81
"Wir gehen Schlittschuh, laufen, zu einer Lesung, ins Theater, dann vielleicht noch zu ihm"
Wenn ich mir vorstelle ich sage das zu meinem Partner, oder mein Partner sagt das zu mir, ganz ehrlich, da bleibt mein Herz kurz stehen.
Das ärgert mich. Mein Partner hatte vor mir Sex mit anderen Frauen, ich mit anderen Männern... deswegen sind wir doch nicht "abgenutzt". Diese Männer und Frauen haben rein gar nichts mit uns als Paar zu tun.
Warum kann ich das nicht trennen? Ich wäre gerne in der Lage, einfach weil ich dann von dieser Verletzung befreit wäre.
Eine gute Beziehung kann über Jahre halten, aber nie wieder mit jemand anderen schlafen zu können, engt ein. Ich stelle mir das Leben bunter und freier vor, wenn dieser emotionale Zwang nicht wäre.
 

Laleila

Cilia
  • #82
Wenn ich mir vorstelle ich sage das zu meinem Partner, oder mein Partner sagt das zu mir, ganz ehrlich, da bleibt mein Herz kurz stehen.
Das ärgert mich. Mein Partner hatte vor mir Sex mit anderen Frauen, ich mit anderen Männern... deswegen sind wir doch nicht "abgenutzt".
Ich verstehe das gerade überhaupt nicht.
Wieso sollte hier irgendwer abgenutzt sein? Also ich schrieb davon überhaupt nichts, aber Du beziehst es, lt. Zitat, irgendwie auf meine Zeilen. Erklärst Du mir das?

Diese Männer und Frauen haben rein gar nichts mit uns als Paar zu tun.
Warum kann ich das nicht trennen?
Das ist doch nicht unnormal, dass Du das nicht trennen kannst. Viele Menschen können sich Sex nur innerhalb einer Beziehung, mit ihrem Partner vorstellen.
Ich wäre gerne in der Lage, einfach weil ich dann von dieser Verletzung befreit wäre.
Eine gute Beziehung kann über Jahre halten, aber nie wieder mit jemand anderen schlafen zu können, engt ein.
Aber es engt doch nur ein, wenn Du das Bedürfnis hast, mit anderen zu schlafen.
Hast Du das??
Ich stelle mir das Leben bunter und freier vor, wenn dieser emotionale Zwang nicht wäre.
Ich weiss nicht ob es das ist. Bunter und freier. Vielleicht, weil es für mich Normalität ist.
Der Gedanke nie mehr mit einem anderen Mann schlafen zu können, fühlt sich für mich auch nicht einengen an.
Eher der, nie wieder das Gefühl des ersten Kusses, der allerersten Berührungen erleben zu können, die Spannung, welche sich aufbaut, wenn man einen neuen Menschen emotional näher kommt.
Genaugenommen, könnte ich auf den Sex mit anderen komplett verzichten.
Und so sind die Bedürfnisse bei allen Menschen unterschiedlich.
Wenn Du also kein Bedürfnis auf Sex mit anderen hast, ärgere Dich nicht über die Gefühle, welche der Gedanke auslöst. Sie sind einfach Teil Deiner emotionalen Bedürfnisstruktur. 🙂
 
  • #83
Das hast du auch nicht gesagt, es soll nur meinen emotionalen Gedanken verständlicher machen. Warum hakt das Gefühl, wenn der Verstand doch weiß, das Sex mit anderen, nichts mit der Paarbeziehung zu tun hat.
(Als wäre der Partner nach dem Sex für die Beziehung abgenutzt)
Ich hatte das in meinen vergangenen langen Beziehungen, aber da blieb der Sex auch über Jahre aus. (Jahre!)
Sie sind einfach Teil Deiner emotionalen Bedürfnisstruktur. 🙂
Danke.
Eher der, nie wieder das Gefühl des ersten Kusses, der allerersten Berührungen erleben zu können, die Spannung, welche sich aufbaut, wenn man einen neuen Menschen emotional näher kommt.
Also kannst du Verliebtheit von Liebe trennen.
 
  • #84
aber nie wieder mit jemand anderen schlafen zu können, engt ein. Ich stelle mir das Leben bunter und freier vor, wenn dieser emotionale Zwang nicht wäre
Der Zwang ist nur in Deinem Kopf, natürlich könnte ich, wenn ich wollte, ich wollte aber die ganzen letzten Jahre nicht, wir haben uns Treue versprochen, würde sich hier aber ein anderes Bedürfnis ergeben, haben wir uns versprochen, darüber zu reden, dann würden wir sehen, es hat sich bis jetzt nichts daran geändert.
Ich fühle mich weder unfrei noch eingeengt, im Gegenteil, weil ich mich in dieser Beziehung, mit diesem Vertrauen sehr wohl fühle.
Sex mit Anderen hätte für MICH sehr wohl mit der Paar Beziehung zu tun, da bei mir Sex, Intimität, Liebe nur zusammen geht, d.h. Intim mit jemandem anderen würde bedeuten, dass da andere Gefühle dabei wären und Gefühle zu meinem Mann verschwunden oder zumindest in ddn Hintergrund.
Das gilt für MICH, andere, die Sex und Liebe trennen können, was ich nicht kann, könnenddas auch anders leben und dann kommt vielleicht auch das Gefühl des Mangels.
 

Laleila

Cilia
  • #85
Das hast du auch nicht gesagt, es soll nur meinen emotionalen Gedanken verständlicher machen.
Danke. Ich ahnte es, wollte aber sicher gehen, dass ich es nicht missverstanden.
Warum hakt das Gefühl, wenn der Verstand doch weiß, das Sex mit anderen, nichts mit der Paarbeziehung zu tun hat.
Weil Gefühle nur sehr bedingt durch den Verstand steuerbar sind. Mann kann es mit viel Aufwand und psychischen Training teilweise erreichen. Zum Beispiel konnte ich so meine Wut und Ängste in den Griff bekommen. Aber im Normalfall entsprechen die Gefühle einfach den eigenen Bedürfnissen.
Ich hatte das in meinen vergangenen langen Beziehungen, aber da blieb der Sex auch über Jahre aus. (Jahre!)
Dann fehlt ja auch etwas, für Dich, Elementares. Und dafür gibt es meist Gründe. Wenn Du um diese weisst, kannst Du dann entscheiden was Du willst. So weitermachen, die Beziehung öffnen, Dich trennen. Da wird jeder auf ein sehr individuelles Ergebnis kommen.
Also kannst du Verliebtheit von Liebe trennen.
Absolut, ja. Die Verliebtheit gilt bei mir nicht dem Menschen an sich. Den kenne ich ja noch gar nicht so genau. Es ist ein biochemischer Cocktail, mit dem mein Körper auf bestimmte Triggerreize reagiert.
Ich weiss das und ich weiss, wenn ich mich nicht bewusst dafür entscheide zu lieben, wird die Reaktion vergehen. Da es aber ein wunderschöner Zustand ist, genieße ich ihn bis dahin.
Sobald meine Hormone wieder im Normalbereich sind, ist es vorbei. Wie bei einer Achterbahnfahrt. Ein vergängliches, berauschendes Erlebnis.
Die Liebe (für mich ein völlig anderes bewussteres Gefühl) zu meinen Mann, berührt das nicht.
 
  • #86
Es ist ein biochemischer Cocktail, mit dem mein Körper auf bestimmte Triggerreize reagiert.
Du magst den Rausch. Den Wahnsinn der Verliebtheit. Ja. Ich kann's absolut nachvollziehen. Warum verkaufen sich Liebesgeschichten so gut ? Weil die verheiratete Hausfrau (ja Klischee) da ihren Verliebtheitskick bekommt.

Da wird jeder auf ein sehr individuelles Ergebnis kommen.
Richtig. Mein Partner und ich sind beide in früheren Beziehung fremd gegangen. Nicht in allen, nur in denen der Sex ausblieb über mehrere Jahre. Wir wollen das beide nicht mehr erleben. Im Grunde wollen wir beide einfach nicht mehr betrügen.
Gebrannte Fremdgänger sozusagen.

Zum Beispiel konnte ich so meine Wut und Ängste in den Griff bekommen.
Verstehe ich sehr gut. Im Grunde sind es bei uns auch Ängste. Eben die Angst vor Abhängigkeit. Das die Beziehung länger geführt wird als es einem gut tut (weil der Sex fehlt o.ä.)
Klingt banal. Aber das liegt dem zu Grunde.
 
  • #87
Verstehe ich sehr gut. Im Grunde sind es bei uns auch Ängste. Eben die Angst vor Abhängigkeit. Das die Beziehung länger geführt wird als es einem gut tut (weil der Sex fehlt o.ä.)
Klingt banal. Aber das liegt dem zu Grunde.
Wo beidseitige echte Liebe ist, gibt es keine Abhängigkeit, bedingungslose liebe ist total frei, es gibt auch keine Ängste und hat mit dem Kopfsexkino nichts zu tun! Bedingungslos zu lieben ist vor allem keine Einbahnstraße. Nur wenn beide gleich lieben, - das ist genau der Knackpunkt, - kann eine dauerhafte Beziehung gelingen! Oft geht es um einseitige Liebe und die hält eben selten bis nicht! Einem Fremdgänger, einem Warmwechsler, ONS Typen, würde ich niemals 100 % vertrauen können!
 
  • #88
Ich kann mir nicht vorstellen, dass man sich bewusst entscheiden kann zu lieben, aber jeder ist anders, ich weiß, dass man sich bewusst entscheiden kann, sich nicht zu verlieben, ein anderes Gefühl als die partnerschaftliche Liebe, und mir ist bewusst, dass Liebe als Gefühl auch vergehen kann, wenn man sich als Paar nicht um Miteinander und Zusammen kümmert, dann schläft das Gefühl ein, wird Gewohnheit und vergeht, und es ist sicher eine bewusste Entscheidung, achtsam mit der Partnerschaft umzugehen, sie nicht als selbstverständlich zu nehmen. Meine Liebe wäre schnell dahin, wenn mein Vertrauen gebrochen werden würde oder noch eine Stufe, bei Gewalt, aber auf Knopfdruck als rationale Entscheidung, das ist nicht meine Gefühlswelt.
 

Laleila

Cilia
  • #89
Naja, für mich geht Liebe weit über ein bloßes Gefühl hinaus.
Gefühl ist natürlich die Basis, aber m. M. n. machen erst der Entschluss zu Loyalität, dazu den anderen in all seinen Eigenschaften anzunehmen, ohne ihn ändern zu wollen, seine Eigenheiten und Bedürfnisse zu respektieren, Liebe daraus. Und zu den einzelnen Punkten entschließen ich mich erst, wenn ich jemanden, der ein bestimmtes Gefühl auslöst, gut genug kenne um einschätzen zu können, das alles auch Versprechen und geben zu können.
Würde sich der Mensch so unglaublich verändern, dass er mich schlagen, belügen oder herabsetzen würde, dann wäre vielleicht nicht sofort das Gefühl weg, aber alles andere, was Liebe ausmacht.
 
  • #90
bedingungslose liebe ist total frei, es gibt auch keine Ängste und hat mit dem Kopfsexkino nichts zu tun!
Da hast du Recht. Und darum gibt es auch keine bedingungslose Liebe, und wo jemand meint, bedingungslos zu lieben, ist er im Irrtum. Denn sonst müsste er oder sie ja jeden Memschen gleichermaßen lieben. Schon die Auswahl und die Voraussetzung, dass es passen muss, ist eine erste und grundlegende Bedingung, jemanden zu lieben. Das die Liebe wechselseitig sein muss, ist schon die zweite Bedingung. Das betonst du ja selbst immer wieder. Daher ist keine Liebe wirklich bedingungslos.
 
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