• #1

Interesse an neuen Dingen im Leben und wie damit umgehen?

Hallo zusammen,

Mich beschäftigt zur Zeit ein Gedanke sehr stark.
Ich bin seit ca zweieinhalb Jahren in einer festen, sehr vertrauten Beziehung. (Beide 25)

Allerdings merke ich immer wieder, dass ich starkes Interesse und Begeisterung an neuen Dinge habe - zb hätte ich Lust, in eine größere Stadt zu ziehen, mal wieder neue Leute kennenzulernen, meine gerade abgeschlossene Ausbildung mit einem Studium aufzubauen usw..

Es kommt auch immer wieder der Gedanke an anderen Männern auf...

Ich denke der Grund dafür ist der, dass das aktuell meine erste Beziehung ist und ich davor wenig sexuelle Erfahrungen gesammelt habe.

Zudem sind mein Freund und ich sehr unterschiedlich - ich bin eher der aktive Part in der Beziehung, er eher der passive Part.
Für ihn würde nicht infrage kommen, in eine größere Stadt zu ziehen.
Auch für Unternehmungen ist er wenig zu begeistern..

Trotzdem liebe ich ihn sehr und könnte mir nicht vorstellen, das alles einfach so wegzuwerfen..

Wie sind eure Erfahrungen zu diesem Thema/ wie wart/seid ihr in meinem Alter?

Liebste Grüße
Hannah
 
  • #2
Tja, da seid ihr gerade dabei, euch auseinanderzuleben! Wenn Du unbedingt umziehen möchtest und Du nicht - dann ist der Drops sowieso gelutscht, da gibt es keinen Kompromiss.
Ob eure Liebe zu retten ist, hängt auch davon ab, was ihr (noch) gemeinsam habt. Was ist es?
ErwinM, 50
 
  • #3
Liebe Hannah

Ich denke, vor allem beschäftigt Dich der Gedanke an andere Männer...

Sei froh, dass Dir dies so bewusst ist und weder Heirat noch Kinder schon bestehen.

Mein Tip. Folge unbedingt Deinem Impuls, deine Seele will einfach noch andere Erfahrungen machen und ich habe auch den Eindruck, dass Du nicht nur viel aktiver bist als Deine Freund, auch vom Naturell her viel lebendiger. Da brauchst Du einfach jemanden (einen Mann) der dem entspricht.

Und wenn der neue Mann dann gekommen ist, dann kann es ja auch sein, dass ein Umzug automatisch folgt !?

Alles Gute, Kurt, 52
 
  • #4
Stell Dir mit ihm Deine Zukunft vor. Was siehst Du?
Wie wäre es für Dich mit ihm in der Kleinstadt? Was siehst Du, wenn Du an Kinder denkst, falls das für Dich ein Thema ist.
Vor allem, was fühlst Du, bei dem Film in Deinem Kopf?
Ein passiver Partner bleibt meist so. Das kann für Familie gut sein, wenn er den Rest aktiv hinkriegt, also eher nicht um die Häuser zieht, aber alles andere nicht aufschiebt.
Wie ist Dein Gefühl, was Deine Neugier angeht, auf die weite Welt. Könntest Du damit abschließen ihm zuliebe? Dein Bauchgefühl wird Dir die Richtung weisen. Welches Gefühl ist stärker, gehen oder bleiben? Wir hören nur meist nicht gut hin. Sollten wir aber.
 
  • #5
Es kommt auch immer wieder der Gedanke an anderen Männern auf...

Ich denke der Grund dafür ist der, dass das aktuell meine erste Beziehung ist und ich davor wenig sexuelle Erfahrungen gesammelt habe.

Es gibt dafür keinen besonderen Grund. Denn das ist die Natur des Menschen. Es ist gesicherte Erkenntnis der Anthropologie. Tatsächlich sind alle höheren Primaten polygam. Es gibt monogame Spezies. Aber wir und unsere nähere Verwandtschaft im Tierreich gehören nicht dazu.

Gedanken an andere Sexualpartner, Seitensprünge etc. pp. sind keine Betriebsunfälle, sondern gehören dazu, solange die Monogambeziehung als gesellschaftliche Norm etabliert ist.

Nur wer mit Treue etwas an Widernatürliches verlangt, kann betrogen werden. "Es gibt kein Richtiges Leben im Falsche." (Adorno)

Ich habe schon ab Beginn der Pubertät ganz klar gespürt, dass ich mein Leben nicht bei einer Frsu aufhängen werde. Und das habe ich auch nicht getan ;-)

Du willst die Welt entdecken, für Dich erobern. Tu es doch einfach. Vielleicht zieht er ja wider Erwarten mit. Lass Dir aber auf keinen Fall die Flügel stutzen. "Lebe so, wie du, wenn du stirbst, wünschen wirst, gelebt zu haben." ( Weisheit der Alten Griechen) Wenn er nicht mitzieht, lass ihn zurück.
 
  • #6
Naja zum Glück hatte ich mich bis 24 austoben können und danach erst meinen jetzigen Partner kennengelernt. Ich fand ein halbes Jahr im Ausland prägend, vor unserer gemeinsamen Zeit.
Ein Studium und eine Ausbildung habe ich während der Partnerschaft durchgezogen, war kein Problem, da wir in einer Metropolregion leben, wo alles möglich ist.
Auch Hobbys kann man selbst durchziehen, muss nicht immer zusammen auf der Couch sitzen. Allerdings habe ich auch ein "Exemplar", das meckert, wenn wir zu selten zusammen auf der Couch hocken, also kann ich Hobbys auch nur bedingt durchziehen, hab allerdings schon zwei Kinder, deswegen ist es bei uns anders. Wohnt ihr denn so, dass du neue Hobbys in der Nähe aufnehmen kannst? Ich finde grundsätzlich die Lebenseinstellung hilfreich, wenn man unabhängig vom Partner sein Ding durchzieht, was jetzt nicht den Kern der Partnerschaft betrifft (sprich wenn man nicht 300km in eine größere Stadt zieht z.B.).
Mach was aus deinem Leben, das geht auch neben/mit dem Freund :)
W35
 
  • #7
ja, mache das. Geh raus, erobere die Welt.

Er kann mitkommen oder Dein Ruhepol sein, zu dem Du zurück kommst.
Das ist seine Entscheidung.

Geh los!
 
  • #8
Reisende soll man nicht aufhalten, sagt man in meiner Familie. Du bist eine Reisende, also auf zu neuen Ufern.
Ich war etwas älter wie du als ich meine Lebensumstände geändert habe, bei mir war damit auch das Ende einer langen Beziehung verbunden und auch wenn vieles nicht geklappt hat und ich mich zwischendurch nach meinen alten Leben gesehnt habe, so würde ich es wieder so machen, den nichts ist schlimmer als ohne eine positive Perspektive zu leben.
Ich wünsche dir viel Glück.
 
  • #9
Die Penisse auf der anderen Seite des Gartenzauns sind auch nicht grüner. Andererseits bist du noch sehr jung und die Luft scheint bei euch schon nach kurzer Zeit draußen zu sein. Bleib aktiv und sammel deine Erfahrungen. Damit sind jetzt nicht Männer, sondern das Leben an sich gemeint. Vielleicht lässt sich dein Freund ja mitreissen. Wenn nicht, kannst du dich ja immer noch trennen und nach etwas besser Passendes Ausschau halten.
 
  • #10
Ich hätte damals mit Mitte 20 genauso gedacht wie Du. Ich hab das ja mit Mitte 30 noch falsch gemacht und nicht das gemacht, wonach es mich drängte, weil es zur Bez. nicht passte.

Meine Erfahrung: Du hast nicht zu allen Zeiten des Lebens die gleiche Energie und Kraft für Veränderungen in Deinem Leben. Manchmal schlägt auch das Schicksal zu und Du wirst gezwungen zu verweilen und Deinen Lebensweg nicht mehr so zu gehen, wie Du es Dir gewünscht hast. Und wenn Du dann nicht aufpasst, kommst Du ganz ab von dem, was Du eigentlich wolltest, und lebst einen "falschen" Lebensweg, den Du nur noch schwer korrigieren kannst. Und wenn Du ihn später korrigierst, ist es nicht mehr dasselbe, als wenn Du es gleich gemacht hättest, als es Dir in den Sinn kam oder wenigstens dran geblieben wärst, als Du vom Leben einen Kick zur Seite bekamst.
Oder es passiert was, mit dem Du nichts zu tun gehabt hättest, wenn Du auf Dich und Deine Wünsche rechtzeitig mehr geachtet hättest. Mal ein theoretisches Bsp, das hoffentlich nicht eintritt: Dein Partner hat irgendwann Burnout, könnte vermutlich Trennung nicht gut verkraften, sich keine Wohnung besorgen, will nicht mehr einkaufen usw.. Du dachtest schon seit Monaten, dass Du die Beziehung nicht mehr willst, aber was machst Du nun? Einen Menschen verlassen, wo es ihm schon schlecht geht? Dann sieht es ja so aus, als würdest Du nur gehen, weil er jetzt "unbequem" würde. Also bleibst Du und lebst auf diesem Lebenspfad weiter, den Du selbst nicht mit 100% JA leben willst. Wenn Du dann irgendwann doch merkst, dass die Beziehung nicht lebbar für Dich ist, wirst Du Dich nun viel schwerer trennen, als es zu dem Zeitpunkt gewesen wäre, an dem Dir aufgefallen war, dass Du diese Beziehung nicht mehr willst. Dann fängst Du diese Ausbildung/Studium an und merkst allgemein, dass man Dir signalisiert, dass man JUNG sein muss, um Chancen in dem Beruf zu haben.
Das klingt vielleicht kalt, aber mir geht es nicht darum, dass man einem Menschen, den man mag, nicht helfen soll, das kannst Du auch als Ex, wenn es nicht um Emotionales geht, aber hast dann Dein eigenes Leben und gibst das, was an Zeit und Energie übrig ist. Ich meine mit dem Bsp oben, dass man in einer Partnerschaft, die man nicht mehr wollte, auf einmal Pflichten übernimmt, die reine Samariterdienste sind. Das finde ich nach einer langen Bez. auch normal (für eine gewisse Zeit), aber nicht wenn man nach 2 Jahren schon zweifelt und noch kein eingeschliffenes Leben hat, wo es nicht um Ausbildung sondern höchstens um ein neues Hobby geht, das man nun nicht angehen kann, weil die Energie für was Selbstloses gegeben werden muss.

Es ist immer schwer rauszufinden, ob man eine tiefe Beziehung beenden soll oder nicht. Die Entscheidung kann einem niemand abnehmen. Ich denke, bauchgefühlmäßig reagiert man schon auf die Entscheidungsmöglichkeiten positiver oder negativer.
 
  • #11
Hast Du wenigstens eine eigene Wohnung?

Falls nicht, solltest Du Dich schleunigst darum kümmern und ausziehen. Warum lebst Du so? Haben Dir das Deine Eltern so eingetrichtert, daß man von früher Jugend an einen festen Typen zu haben hat für Heirat und Kinder? Haben Deine Eltern genauso gelebt?

Willst Du mit den wenigen sexuellen Erfahrungen in eine Ehe gehen und Kinder gebären wie im Mittelalter?

Wach auf und such das Weite...
Verkünde noch dieses WE, daß Du ausziehen wirst und Du das alles nicht mehr kannst.
 
  • #12
Da ihr beide bereits sehr jung zusammen gekommen seid, wäre es schon wichtig (für beide!), dass euch mal neuer Wind um die Nase weht, ihr Erfahrungen »draußen« sammelt - womit ich nicht unbedingt sexuelle Erfahrungen meine.
Wichtig wäre, dass jede/r von euch mal alleine gelebt und eigenständige Entscheidungen getroffen hat. Macht ihr das nicht jetzt, also im frühen Alter, könnte es euch später einholen und dann kommen Gedanken wie »... war's das schon?«. Solltet ihr dann bereits eine Familie gegründet haben, wird es ungleich schwieriger, diese Defizite wieder herein zu holen.

Vielleicht kannst du in eine größere Stadt ziehen, die nicht allzu weit weg ist, so dass ihr die Wochenenden wieder gemeinsam - mal bei dir, mal bei ihm - verbringen könnt? Du beginnst dort ein Studium und vielleicht lässt sich dein Freund ja davon anstecken nachzuziehen, sobald er merkt, wie fruchtbar ein Tapetenwechsel sein kann?!
 
  • #13
Die Gedanken, was die Zukunft an Möglichkeiten bietet sind in dem Alter normal.
Bei mir kam erstmals der Wunsch auf, freiberuflich zu arbeiten.

Ich würde an deiner Stelle mit etwas Gelassenheit diesen Gedanken nachhängen. Wird ein Gedanke zum Wunsch und Ziel, dann merkst du das schon. Also die jugendliche Ungeduld ein wenig zügeln und erst herausfinden, was nur ein Gedanke ist - und was ein wirklicher Wunsch.
 
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