• #1

Interview-Aufruf: „Die Macht der Affäre. Warum auch glückliche Menschen fremdgehen“

Liebe Forums-Nutzer,

ElitePartner hat heute folgende Anfrage für ein anonymes Interview bei der Bild am Sonntag bekommen:

„Liebe Nutzer,
ich bin Ulrike und Redakteurin bei Bild am Sonntag in Berlin.
Über folgendes Thema will ich in unserer nächsten Ausgabe erzählen:

„Die Macht der Affäre. Warum auch glückliche Menschen fremdgehen“

Darin soll um Folgendes gehen:

  • Wir sollten keine überhöhten Erwartungen an unsere Ehen/ Beziehungen/ den Partner haben.
  • Wir müssen unser Beziehungsmodell überdenken (Stichwort Monogamie).
  • Viele Menschen, die fremdgehen, lieben ihre Partner und sind in glücklichen Beziehungen.
  • Die Affäre ist für sie Balsam für den Verlust von Vitalität und Lebendigkeit.
  • Ergo: Untreue bedeutet nur dann verletztes Vertrauen und Betrug, wenn Zwei vorab nicht geklärt haben, welche Bedürfnisse man hat und wo die Untreue überhaupt startet.
Jetzt suche ich Menschen, die mir Ihre, ganz individuelle Geschichte anonym erzählen:

Frauen und Männer, die erzählen, wie Sie und der Partner ihre offene Beziehung fühlen und organisieren.

Oder aber: Wie eine Affäre // Untreue noch lange nicht das Ende für die Beziehung bedeuten muss.

Wer mitmachen möchte, andere inspirieren oder ermutigen will, darf sich unbedingt und gerne bei mir melden, ich glaube wir müssen mit dem Tabu „Fremdgehen macht die Beziehung endgültig kaputt“ brechen. Und von der Wirklichkeit erzählen.

Wer da mitmachen will, schreibe mir bitte eine kurze Mail mit Telefonnummer, ich rufe dann zurück:

ulrike.schuster@bams.de


Am besten gleich antworten (die Zeit drängt), damit wir einen Telefon-Termin für spätestens morgen, Donnerstag, den 7.3. vereinbaren können.

Das Interview führen wir am Telefon. Dauert zirka 20 Minuten.

Ich freue mich jetzt schon euch zuhören und eure Geschichte schön für unsere Leser aufschreiben zu dürfen.


Herzlichst grüßt euch aus Berlin:
Ulrike Schuster“
 
  • #2
Hallo Frau Schuster,
Nur eine höfliche Frage: Was ist denn das für Journalismus, wenn Sie sich hier als Autorin in einem Partnerforum post recherche
die Protagonisten für Ihre fertige Story (mit feststehender Endthese) zusammen suchen.... Ich weiss unter welchem Druck gearbeitet wird, trotzdem und gerade deswegen pflegen sie Ihr journalistisches Handwerk. Die 7 W´s sind immer hilfreich .
Und: nein, ich teile nicht Ihre These, Familien/ Paare gehen an offenen Beziehungen kaputt. Dann lieber ein klarer Schnitt, der eine Trennung mit sich bringt.
 
L

Lionne69

Gast
  • #3
Sehr geehrte Frau Schuster,

Diesem Statement von Tabea schließe ich mich an.
Das Ergebnis steht fest - der Weg für zufriedene Paare ist die Öffnung einer Beziehung.
Dies ist aber individuell, nicht jeder Mensch kann es.

Genügend Menschen ist serielle Monogamie wichtig, genügend Menschen verbinden damit Vertrauen, Verbindlichkeit und Integrität.
Manche Paare können offen leben, die meisten Partnerschaften aber zerbrechen an einem Seitensprung, vor allem wenn es kein einmaliger "Ausrutscher" ist.

Ich sehe Ihre Schlagzeile - Offene Partnerschaften als Modell der Zukunft und Garant für glückliche Partnerschaften.
Ein Interview mit denjenigen, die negative Erlebnisse damit hatten, ist nicht vorgesehen.
Dieses Forum ist voll davon.

Dies zumindest ein Gedankenanstoß.
Und Nein, der andere gehört mir nicht .
Aber ich muss nichts aushalten in einer Partnerschaft, was ich nicht möchte.
Dann darf der Andere gehen, seine Freiheit und auch und vor allem meine.

Ich kenne glückliche monogame Paare, und ich lese und kenne einige, wo dieser Seitensprung eine markante Lebensveränderung nach sich zog.

Mit freundlichen Grüßen
Lionne
 
  • #4
Liebe Frau Schuster, bin mal sehr gespannt auf die nächste Ausgabe der Zeitung. Hoffentlich beleuchten sie auch mal kurz den Background der Teilnehmer. Ich bin davon überzeugt das z.B. Menschen die eine antiautoritäre Erziehung hatten, einfacher in diesen Dingen handeln. Da es ja nie Regeln und kein Nein für diese gegeben hat und nur das persönliche Wohl und nie das Wohl des anderen im Vordergrund stand. Ebenso Einzelkinder und auch Menschen aus Großfamilien.
 
  • #5
Und: nein, ich teile nicht Ihre These, Familien/ Paare gehen an offenen Beziehungen kaputt. Dann lieber ein klarer Schnitt, der eine Trennung mit sich bringt.

Das sehe ich ganz genauso.

Es gibt sicher Beziehungen, die trotz einer Affäre bestehen bleiben.

Die wichtigste Frage sollte hierbei aber sein, ob der/die Betrogene wirklich noch GLÜCKLICH danach weiterlebt, oder ob die Beziehung fortbesteht, weil der Betrogene aus finanzieller Not / Angst vor matriellem Verlust / Angst vorm Alleinsein / "den Kindern zuliebe" etc handelt.


die Protagonisten für Ihre fertige Story (mit feststehender Endthese) zusammen suchen

Das finde ich einfach nur traurig. Nächste Woche steht dann in Zeitung:
"Affären bereichern Beziehungen" als große Überschrift, unter Verweis auf eine Umfrage in einer führenden Partnerbörse.

Und dann stehen sie da, die ganzen Fremdgänger und wedeln der betrogenen Ehefrau mit dem Artikel vor der Nase. "Schatz, ich weiß gar nicht, was du dich so anstellst... das ist doch ganz normal ?! "

Ein tolles Totschlagargument für Fremdgänger die betrogene Ehefrau extra noch zu demütigen.

Aber die passende Reaktion wäre wahrscheinlich: "achso Schatz stimmt, da haben wir das ja gar nicht vereinbart, dass du mir treu sein sollst, konntest du ja gar nicht wissen, entschuldige bitte meine Vorwürfe ..."

Ein medial propagierter Freifahrtschein für Fremdgeher. Super Idee.

Denn eine offene Beziehung führen doch die wenigsten. Und selbst die, die ich kannte, waren damit nicht glücklich und haben sich alle letztlich getrennt, wei einer immer gelitten hat.

Wer von unseren Mitforisten führt den eigentlich eine glückliche Beziehung nachdem der Partner eine Affäre hatte?

Würde mich ja mal interessieren.
 
  • #6
Wer von unseren Mitforisten führt den eigentlich eine glückliche Beziehung nachdem der Partner eine Affäre hatte?
Würde mich ja mal interessieren.

Ich!

Ich fürchte auch hier herrscht ein ziemliches Missverständnis darüber, was es bedeutet in einer gesunden offenen Beziehung zu sein...
Es geht nicht darum, heimliche Affären, die einseitig geführt werden um der Beziehung und/oder der Kinder willen zu erdulden. Oder dem Partner/der Partnerin zu verzeihen, nachdem man betrogen worden ist...
Sondern darum, miteinander zu reden, sich zu öffnen und in gegenseitigem einvernehmen festzulegen, was ok ist und was nicht. Das Ganze geht nicht mit weniger Vertrauen einher (verlässt er/sie mich wegen ihr/ihm?) sondern im Gegenteil mit mehr Vertrauen. Weil man miteinander über seine Gefühle und Gedanken spricht und nicht im unsicheren über die Machenschaften des anderen und den aktuellen Status der Beziehung ist....
Auch ist es im Gegenteil sogar deutlich unwahrscheinlicher betrogen zu werden, denn wenn man offen mit Partner/Partnerin über Affären reden kann, warum diese dann verheimlichen?

Meine Partnerin übernachtet demnächst bei ihrem Exfreund...es ist gut möglich, wenn nicht gar wahrscheinlich, dass sie dabei auch miteinander schlafen werden. Ich weiß das, weil sie das schon vorher getan hat und weil sie mit mir darüber geredet hat, dass sie auch diesmal wieder offen dafür wäre. Für mich ist das in Ordnung, weil wir sehr offen darüber reden, ich mir ihrer Gefühle mir gegenüber gewiss bin und weil wir sehr lange und detailliert über ihre Beziehung zu ihrem Ex geredet haben: ihre beider Geschichte, warum es damals nicht geklappt hat, wie sie ihn heute noch sieht und was sie für ihn empfindet...

Ich weiß, das mag nicht jedermanns Sache sein und ist sicher auch nicht mit jedem möglich...
Aber doch! So etwas gibt es durchaus...
 
  • #7
"Warum auch glückliche Menschen fremdgehen?“

Was für eine irrationale Frage?

Es mag viele Gründe geben seinen Partner zu hintergehen, doch mit jemandem glücklich zu sein, ist sicher keiner davon.

In einer glücklichen Beziehung, in der es mental und körperlich stimmt, kommt bei mir nicht mal der Gedanke auf, fremd gehen zu wollen.
Wieso auch?
 
  • #8
Und selbst die, die ich kannte, waren damit nicht glücklich und haben sich alle letztlich getrennt, wei einer immer gelitten hat.
Beispiele eignen sich nicht zur Beweisführung. Bei manchen Leuten funktionen offene Beziehungen, bei manchen nicht. Ebenso monogame Beziehungen.

Ich führe seit Jahren eine glückliche offene Beziehung, allerdings ist "Bild am Sonntag" für mich eines der Medien ;), mit dem ich nichts zu tun haben will.
 
G

geloeschter Nutzer

Gast
  • #9
Sehr geehrte Frau Schuster,

auch aus männlicher Sicht: Beruf verfehlt.

... ich glaube wir müssen mit dem Tabu „Fremdgehen macht die Beziehung endgültig kaputt“ brechen. Und von der Wirklichkeit erzählen...

Sie möchten brechen mit "Fremdgehen macht die Beziehung kaputt"? Haben Sie schonmal eine Beziehung gesehen, die durch Fremdgehen gerettet wurde? Ist das eine irgendwie erprobte Methode? Dann könnten Sie das doch problemlos recherchieren, fundiert begründen und so einen wirklich lesenswerten Artikel schreiben, der auch sinnvoll wäre, um mein Fremdgehen anschließend zu begründen. Ich bin sicher, meine Partnerin würde der begründeten Meinung einer Frau folgen.
Erzählen Sie doch einfach ihre "wirklichen" Erfahrungen, die dazu führen, dass Sie diese These haben. Und ansonsten: warum nicht einfach einen Artikel schreiben, in dem Sie ihre "Sichtweise und Meinung" kund tun. Darin sind doch sonst alle Autoren in "Qualitätsmedien" wie der Bildzeitung große Klasse.

Wer von unseren Mitforisten führt den eigentlich eine glückliche Beziehung nachdem der Partner eine Affäre hatte?

Würde mich ja mal interessieren.

Ich jedenfalls nicht. Mein Vertrauen wäre dahin.
 
  • #10
Ich kann dazu auch nur sagen, dass ich es seltsam finde, nur noch Protagonisten für eine feststehende These zu suchen. Denn in meinem Umfeld hat eine offene Beziehung nur ein einziges Mal Erfolg, alle anderen sind gescheitert. Und dort hängt es eigentlich vor allem daran, dass beide so krasse sexuelle Anforderungen haben, dass sie wissen, kein anderer Partner könnte ihnen das bieten und ihnen die Freiheit lassen. Mit Liebe hat das nicht so viel zu tun. Das heißt nicht, dass es nicht klappen kann. Aber man sollte bei so einem Bericht dann nicht so tun, als sei das für alle die Lösung und im Endeffekt wären die Leute nur selbst schuld, wenn sie so verkniffen und eifersüchtig sind. Momentan scheint das grad en vogue zu sein; ich lese überall Jubel-Artikel auf offene Beziehungen, aber im Alltag gibt's das kaum. Und zwar nicht, weil es "ein Tabu" ist, sondern, weil die meisten Leute das nicht können oder wollen. Das hat auch einfach biologische Ursachen; Eifersucht ist ein Gefühl, das für (serielle) monogame Tiere wichtig ist, sonst werden nicht die eigenen Gene weitergegeben. Und auch wenn wir natürlich nicht hilflos unseren Instinkten ausgeliefert sind, sollte man die Gefühle und ihre Ursache schon noch nennen und nicht sagen: Friede Freude Eierkuchen ist die freie Liebe. Aber soll wahrscheinlich kein Beitrag mit Tiefgang werden, der verschiedene Gedanken dazu auslotet...

w, 35
 
  • #11
Gemach und den Hintergrund des Anfragequckies betrachten:
Das Thema ist auch Leitartikel im Stern. Im Wesentlichen geht es bei der Aktion nicht darum ein Thema zu erarbeiten sondern das Buch mit dem gleichen Titel zu hypen und den Verkauf zu pushen. Das Thema bietet sich für oberflächliche Medien als Aufreisser auf Seite 1 zu Steigerung der Auflage an.
Die Bildzeitungsredaktion hat es fast verpennt und muss nun auf die Schnelle Interviewpartner rekrutieren, natürlich mit inhaltlicher Ausrichtung, sonst wird es nichts mit der Auflage.

Wenn man sich etwas differenzierter damit befasst und das Reisserische streicht, dann ist in manchen Fällen etwas dran: dass eine Affäre zum hingucken veranlasst, was in der Beziehung eigentlich los ist.

Die Frage ist, wie es dann weitergeht, welche Unterstützung man sich dazuholt, um die ursaechlichen Probleme zu lösen.
Ich kenne keinen einzigen Fall, in dem eine Beziehung nach einer Affäre besser war als vorher. vorher. Entweder blieben die Paare aus finanziellen Gründen zusammen und ertrugen sich nur schwer oder sie trennten sich und machten die Aufarbeitung des Scheitern getrennt - so auch ich.
 
  • #12
Bei einem Mann, der mir mit Argumenten aus dieser Zeitung seine Meinung als zutreffend verkaufen möchte, würde ich meine Partnersuchkriterien in Frage stellen.

Na ja es gibt eben auch etwas weniger gebildete und weniger reflektierte Menschen und irgendwer liest die Zeitung ja, auch wenn es keiner zugibt.

Auch hier im Forum kann man oft genug lesen, wie sich Frauen für dumm verkaufen lassen von Männern, mit was für Argumentationen sie sich vera....n lassen.

Ich denke an die Frauen, die in einer Beziehung mit einem Mann sind, der sie manipuliert, die schwach sind und eben nicht hinterfragen, was er sagt. Für die tut es mir leid. Und ich finde es einfach falsch, deren Leiden in Frage zu stellen und den Fremdgeher zu bestärken.

Ich denke eine offene Beziehung kann wenn denn nur funktionieren, wenn beide von Anfang an ehrlich sind und diese nicht als Ergebnis das Fremdgehens von einem entsteht.
Also ohne dass es jemals zu einem Vertrauensbruch kam.
 
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