Liebe Frederika,(ich hoffe EP, lässt diese Seite nicht öffentlich verlinken)
hierzu mal meine zwar nicht INSIDERMEINUNG, sondern nur von einem INSIDER (nicht gepierced oder tätowiert!) berichteten Erfahrungen und die Zusammenfassung der Schlüsse die ich aus den vielen Interviews zog.
SM oder BDSM ist eine für die meisten Menschen zugegebener Maßen ungewöhnliche und teilweise durchaus auch von mir in den Bereich der Arbartigkeit einzustufende Form der Sexualität.
Den Begriff abartig würde ich für MICH!!! genau dann definieren, wenn die Handlung bleibende Spuren am anderen hinterlässt oder sehr gefährlich werden kann z.B. Branding, Cutting oder das Einführen von medizinischen Geräten in die Harnröhre u.s.w.. Ich habe derartiges zum Glück noch nie life gesehen, aber Filme darüber angesehen und mit auf diesem Gebiet erfahrenen Menschen gesprochen. Wobei die medizinische, oder ethische Form von abartigen Verhalten noch genauer und differenzierter werden müsste, aber das würde den Rahmen sprengen, also belassen wir es mal bei unserer persönlichen Wertung!
Mein persönlicher Eindruck zum Thema BDSM (ich ziehe hier bewusst keine wissenschaftlichen Studien heran, sondern gebe persönliche Eindrücke wieder, denn diese sind es, mit denen wir im normalen Alltag konfrontiert werden, die Forensiker und Gerichtsmediziner unter uns mögen lächelnd weghören...)
BDSM ist in den meisten Fällen eine klar definierte Form der Sexualität. Es wird deutlich mehr kommuniziert über die Wünsche und Vorstellungen der Praktizierenden, als dies in den normalen heterosexuellen Beziehungen der Fall ist. Die Menschen sind sich meist ihrer Rollenvorstellung, denn diese ist es letztendlich die den Lustgewinn verschafft und nicht die praktizierte Sexualität, sehr bewusst und dadurch auch besser geschützt.
Das lässt BDSMler auch verächtlich über die sogenannten Swinger reden. Die einen ziehen ihre Lust aus der Rolle, die sie in einer Partnerschaft einnehmen, die anderen aus der öffentlichen Auslebung ihrer Sexualität. Es gibt Überschneidungen, aber sagen wir es mal so, im Mittelfeld wird strikt getrennt.
Daher gibt es hier deutlich mehr Absprachen. Falls sich jemand die Mühe machen möchte mal eine der von Katharina erwähnten Seiten anzusehen, dann wird er erstaunt feststellen wie genau und deutlich hier Menschen ihre Wünsche und Abneigungen definieren.
Oft liest man auch Angaben wie ich stehe für einen sexuellen Austausch mit anderen Menschen nicht zur Verfügung oder eindeutige Hinweise auf den entsprechenden Partner auf diesen Seiten.
Wer BDSM in die pomiske Ecke drängt hat etwas grundlegendes noch nicht begriffen, es geht um Rollen und weniger um wirklich praktizierten Geschlechtsverkehr. Wenn es dazu kommt, was oft nicht einmal der Fall ist, so geschieht dies in einem Rollenspielartigen Kontext.
Nehmen wir hierzu mal ein konkretes Beispiel das ich mir von meinem Freund erklären lies.
Eine Domina, in hohen Lederstiefeln und einem langen Kleid, lässt den Mann ihre Stiefel lecken.
Ist das für Dich praktizierter Sex?
Für mich nicht!
Sie befiehlt ihrem Sklaven seine Sache ja gründlich zu machen und falls er dem nicht nachkommt, gäbe es Haue mit dem Stöckchen...
Ist das jetzt Sex? Für mich immer noch nicht.
So und jetzt könnten wir die Geschichte immer weiter spinnen, bis der arme Mann seinen Samenerguss hatte und glücklich mit ein paar Flecken nach Hause geht....
In der ganzen Zeit gab es keine für uns wirklich nachvollziehbaren sexuellen Handlungen, für die beiden sehr wohl und das kennzeichnet die Fetischneigung. Nicht die wechselnden Partner!
Menschen die zu Drogenkonsum neigen oder trinken gibt es in allen Schichten, es dient nicht zum Verständnis einer Sache wenn man alles durcheinandermischt.
Drogen in Situationen zu konsumieren, in denen äußerste Vorsicht geboten ist, kommt in der Szene überhaupt nicht gut an. Selbst von übermäßigem Alkoholkonsum wurde mir nicht berichtet. Sinn und Zweck ist ja ein ganz anderer.
Daher gibt es auch sehr strenge Codes unter denen diese Handlungen vollzogen werden, eine davon ist SAVE, das bedeutet auch, dass das benutzen von Kondomen und Latexhandschuhen (für bestimmte Praktiken) Pflicht ist. Sicherheit, Übereinstimmung und Verantwortungsbewusstsein wird groß geschrieben. Es könnte rechtliche Konsequenzen haben hier einen Fehler zu machen.
Wenn mir mein Freund über die Berufe seiner BDSM praktizierenden Bekannten berichtet kann ich da keine Hauptschüler sehen. Er bewegt sich auch in der Szene nur in Akademikerkreisen. Von daher möchte ich keine Rückschlüsse auf das Bildungsniveau ziehen.
Wobei ich den Anteil etwas höher einschätze als im normalen Alltag. Warum? Nun ganz einfach, weil nur ein kreativer und intelligenter Mensch in der Lage sein wird seine Fetischneigung in eine für ihn lebbare Form zu bringen.
Ich nehme auch an, dass Du lernfähig und aufgeschlossen genug bist, Dich nun ein bisschen zurück zu lehnen und Dich vielleicht bei Katharina zu entschuldigen.
Es soll nämlich Menschen geben die in sensibel reagieren, wenn sie versuchen über ein sehr heikles Thema möglichst neutral zu berichten und dabei ständig in die Ecke gedrängt werden.
So viel gebietet einfach der Anstand!
Fräuelein Smilla 7E1DA741 was tut man nicht alles für dieses Forum....