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  • #1

Ist Aids nicht mehr im Bewusstsein der Gesellschaft?

Wir haben im Bekanntenkreise eine Diskussion über die Ansteckungsgefahr mit den HIV-Virus geführt. Die wenigsten Paare haben einen Test gemacht oder Präservative benutzt als sie sich kennengelernt haben. Aids heißt zwar eigentlich "acquired immune deficiency syndrome" man könnte es aber auch mit "ab in den Sarg" übersetzen. Auf den ersten Blick ist diese Bezeichnung geschmacklos, aber vielleicht werden die Menschen dadurch doch etwas sensibler bezüglich dieses Themas. Warum machen Sie keinen Test? Benutzen Sie Kondome?
 
  • #2
HIV ist sehr wohl im Bewusstsein der Bevölkerung, aber die Risikoeinschätzung der Nicht-Risikogruppen ist eben relativ realistisch geworden. Es gibt sehr viel mehr üble Krankheiten als nur Aids und viele davon tragen ein viel höheres Infektionsrisiko als gerade HIV.

Der beste Schutz gegen Aids, und im übrigen auch gegen die meisten anderen sexuell übertragbaren Krankheiten, ist Vermeidung von Promiskuität und wechselnden Geschlechtspartnern. Wäre die Mehrheit treu und hätte nur selten wechselnde Partner, würden sich die meisten Geschlechtskrankheiten totlaufen.

Ich glaube, dass der Großteil der Menschen mit wechselnden Sexualpartnern durchaus Kondome verwendet -- die Akzeptanz ist in dem Bereich erfreulich hoch. In dauerhaften Beziehungen ist dies natürlich zu recht nicht der Fall.
 
  • #3
Ich denke auch, das man es inzwischen sehr gut einschätzen kann, wer aids haben könnte und wer nicht, die ansteckung über blutfusionen oder implantate sind seit jahrzehnten ausgeschlossen.
Bei jemanden, der aids in meinen augen, haben könnte, der ist für sex sowieso uninteressant, da die lebensstile zuweit auseinander klaffen.
 
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  • #4
Man kann doch nicht realistisch einschätzen, wer Aids haben könnte und wer nicht.
Ich selbst hatte wenige Sexualpartner im Leben. Aber mein Exfreund hatte viele und dies wuße ich zum damaligen Zeitpunkt nicht. Es gibt auch Ehemänner, die ins Bordell gehen und die Ehefrau weiß es auch nicht. Wie kann man so naiv sein und glauben, dass es einem selbst nicht passiert.
 
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  • #5
Guten Tag, oh ja, welch wichtiges Thema!
Wie gut, dass der oder die Fragende dieses Thema hier aufwirft!
Ich arbeite u.a. auch mit Menschen mit HIV - daher ist mir dieses Thema auch während der Partnersuche präsent und ich mache es in Gesprächen öfters zum Thema. Da erschrecke ich doch manches Mal über das bestehende Unwissen oder die Nachlässigkeit, mit der diese doch auch heute noch erschreckende Krankheit und die entsprechende Vorbeugung behandelt wird!
In diesem Zusammenhang zu Thomas in Beitrag 2: Thomas, Du gehst falsch, wenn Du annimmst, dass Du es einschätzen kannst, ob jemand mit HIV angesteckt ist oder nicht!!!! Eben das ist nicht möglich: Zum Beispiel: Auch wenn eine mögliche neue Partnerin Dir versichert in ihrer vergangenen Beziehung treu gewesen zu sein, so weiss Du es doch nicht, ob zum Beispiel ihr früherer Partner mit Frauen, die auf den Drogenstrich gehen und HIV-positiv sind,, zusammen war und dies ohne Präservativ. und so weiter... in der Schweiz gab es vor einigen Monaten eindrückliche Plakate der AIDS-Prävention in denen all die vergangenen Partnerinnen und Partner schattenhaft im Schlafzimmer des sich liebenden Paares anwesend waren...
Du weisst also einfach nicht, wer wie vorsichtig mit einer möglichen Ansteckung umgeht und solltest Dich schützen!
Übrigens habe ich auch die Erfahrung gemacht, dass auch im medizinischen Bereich tätige nachlässig mit einer möglichen Ansteckung umgehen! Was wohl dabei die psychologischen Hintergründe sind? Die Annahme, mich wird es nicht treffen, ich bin unversehrbar?
Sicher, es ist schwierig, wenn die Lust, uns "überfällt", drängt, und uns den Kopf "vernebelt", diese so schöne Lust, aber vielleicht doch es vorher zum Thema zu machen und sich die Profilaxe zu überlegen!
Es kann unser Leben retten und uns vor langen belastenden Jahren voller Ängste und dauernder Medikamenteneinnahme und operativen Eingriffen ( z.B. bei Frauen mit HIV ist Gebärmuttermund-Krebs recht häufig ) schützen!
In diesem Sinn mutig dieses Thema und den Schutz durch Präservative, HIV-Test, etc. auf der Partnersuche thematisieren, ja auch bei den über 50-jährigen! Gehens wir an!
 
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  • #6
In unserem Bekanntenkreis haben wir auch die Erfahrung gemacht, dass manche Leute sogar beleidigt sind, wenn man sie auf einen HIV-Test anspricht. "Wie kann man ihnen denn nur unterstellen, dass ausgerechnet sie soetwas nötig hätten."
Es wird dann auch schnell unterstellt, dass man ein ausschweifendes Leben führt, denn umsonst ist man ja auf solche Gedanken nicht gekommen..........
Ich finde solche Unterstellungen einfach nur unverschämt.
Man hat ein Recht seinen eigenen Körper und sein Leben zu schützen.
Und ein Mensch, der nicht bereit ist, einen HIV-Test zu machen, sollte nicht von Liebe sprechen.
 
  • #7
@#5: HIV-Test und Vernunft mögen zusammenhängen, HIV und Liebe aber nun wahrlich nicht. Solche unlogischen Konstrukte verunglimpfen nur. Die Bereitschaft zu einem HIV-Test sagt doch nichts über die Liebe aus. Was für ein Quatsch.

@#4: Die Risikogruppen und Ansteckungswege für HIV sind hinreichend bekannt und en detail vom Robert-Koch-Institut diskutiert und veröffentlicht. Es ist Fakt, auch wenn politisch wenig korrekt, dass sich nur extrem wenige über Sekundärwege anstecken. Drogenkonsum, homosexuelle Kontakte, Einwanderung aus Risikogebieten sind die Ursachen, die den überwältigende Anteil an HIV-Infektionen ausmachen. Bluttransfusionen und Mutter-Kind-Infektionen sind inzwischen extrem selten.

Natürlich ist es sinnvoll, wenig promiske Partner zu wählen und das grobe Vorleben seiner Partner einschätzen zu können. Ein HIV-Test ist im Zweifelsfall nie verkehrt, aber man muss das Thema eben wagen anzusprechen und die Risikoabschätzung muss dementsprechend sein.
 
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  • #8
Also ich selbst bin da schon vorsichtig, Kondome sind ein Muss - meiner Meinung nach auch in einer Partnerschaft, denn man kann sich nicht 100%ig sicher sein, was sich dem hinter dem Rücken abspielt (wie #3 schrieb "Es gibt auch Ehemänner, die ins Bordell gehen und die Ehefrau weiß es auch nicht. ") Letzlich muss es ja Männer in festen Beziehungen geben, die Fremdgehen - nicht alle Männer, die solche Orte aufsuchen sind solo etc. Und diese Krankheit ist zu schwerwiegend, als dass man die Prävention auf die leichte Schulter nehmen sollte. Gesetzt der Fall, man vertraut seinem Partner doch so sehr, dass man auf Kondome verzichten will, dann sollte man einen HIV-Test machen, wobei man auch wissen sollte, dass die nur aussagen, dass vor 3 Monaten keine Übertragung stattfand. Und man kann keinem Menschen ansehen, ob der nun Virusträger ist oder nicht. Es gibt zwar viele Krankheiten, die sich schneller übertragen nur sind die meisten davon heilbar- HIV ist es nicht.
 
  • #9
@#7: Kondome mit wechselnden Partnern oder in der frühen Phase einer Beziehung kann ich nachvollziehen, aber bei einer dauerhaften Partnerschaft auch Kondome? Mann, da fehlt dann wohl doch das Vertrauen, das nötig ist, um eine solche Beziehung erfüllend zu führen. Mal ganz abgesehen davon, dass es mit Kondom bedeutend weniger Spaß macht. Von Familienplanung mal ganz zu schweigen.
 
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  • #10
Hallo Zusammen,
ich finde es gerade in der Frühphase einer Beziehung wichtig, trotz aller veliebt (und Geilheit), beim Sex auf Kondome NICHT zu verzichten.
1. kann ich nicht wissen mit wem er / sie vorher alles sexuellen Kotakt hatte und wie häufig.
2. ich kann bei der Arbeit trotz allen Schutzmaßnahmen in Kontakt mit Blut kommen und mach daher regelmäßig meinen HIV- Test. Würde ich wollen, dass ich einen Menschen, den ich sehr mag, ungewollt mit dem HI- Virus antecke? Ich denke die meisten Stimmen mir zu, dass sie das nicht wollen.
Mal von den Ansteckungskrankheiten abgesehen: Weiß ich dass mein(e) Partner(in) auf irgendeine Weise sicher verhütet?
Wenn Beide der Meinung sind, dass Sex ohne Kondom viel angenehmer und unkomplizierter ist, was spricht nach einem HIV- Test, dagegen?
Ich würde das als eine Art Vertrauensbeweis empfinden. "Schau her, ich habe nicht´s zu verbergen!"
Selbstverständlich geht es auch auf die subtile Art: "Was hälst Du davon wenn wir mal gemeinsam zum Blut spenden gehen?"
Der Vorteil liegt hier meiner Meinung auf der Hand... Man tut etwas gemeinsam für Andere, erlebt etwas zusammen und bezahlt nichts für den HIV- Test...
 
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