• #1

Ist das Narzissmus?

Hallo Foris,

Ich hatte ein ähnliches Problem, wie es in Pixies Thread diskutiert wird.

Mein Chef gab mir einen Sachverhalt zur Prüfung und Klärung. Er war auf Dienstreise unterwegs. Es stellt es sich heraus, dass eine Kollegin einer anderen Abteilung einen massiven Fehler begangen hat und ihn uns unterschieben wollte. Als ich sie damit konfrontierte rastete sie aus und beschimpfte die ganze Abteilung lautstark, dass es jeder in unserem Großraumbüro hören konnte.

Ich überlegte, es meinem Chef zu erzählen, aber da sie ja letztlich ihn persönlich beschuldigte und mich anging, sprach ich mit ihm. Das auch auf die Gefahr hin, dass man mir unterstellt, ich würde zum Chef rennen. Meine Abteilungskollegen rieten mir auch dazu und ich bin nicht gewillt, mir solches Verhalten von ihr bieten zu lassen, da sie mir nicht zum ersten Mal dumm kam und das völlig unberechtigt.

Mein Chef möchte nun ein Gespräch mit uns. Er ist ein netter ruhiger und überlegter Mensch, mit dem ich gut auskomme.

Bei dieser Kollegin habe ich schon mehrfach mitbekommen, dass sie völlig unprofessionell wurde, wenn sie Fehler machte und man es merkte. Sie wurde laut und hysterisch, zu Kunden als auch andere Mitarbeitern, sogar einem anderen Abteilungsleiter.

Habt ihr solches Verhalten von Kollegen schon erlebt? Ist das heutzutage normal, dass man nicht zu seinen Fehlern steht und um Hilfe bittet, stattdessen schnippisch und fordernd wird? Oder kann man das schon unter Narzissmus verbuchen ?

Wie würdet ihr euch auf so ein Gespräch vorbereiten und dabei auftreten?
 
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  • #2
Sie wurde laut und hysterisch, zu Kunden als auch andere Mitarbeitern, sogar einem anderen Abteilungsleiter.
Hast du eine Idee, warum man das bei euch toleriert?
Als ich sie damit konfrontierte rastete sie aus und beschimpfte die ganze Abteilung lautstark, dass es jeder in unserem Großraumbüro hören konnte.
Wie hast du darauf reagiert?
Ich überlegte, es meinem Chef zu erzählen, aber da sie ja letztlich ihn persönlich beschuldigte und mich anging, sprach ich mit ihm.
Unkluger Schachzug für mein Empfinden, weil es unkollegial wirken kann. Chef sollte immer die letzte Instanz sein, die man in solche Konflikte involviert.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • #3
Als ich sie damit konfrontierte rastete sie aus und beschimpfte die ganze Abteilung lautstark, dass es jeder in unserem Großraumbüro hören konnte.

Vielleicht hast Du nicht den richtigen Ton getroffen und sie fühlte sich zu Unrecht angegriffen?
Kritik aussprechen und Fehler einsehen ist oftmals schwierig.

Sie wurde laut und hysterisch, zu Kunden als auch andere Mitarbeitern, sogar einem anderen Abteilungsleiter.

Dann hat dies der Chef auch schon bemerkt


Ist das heutzutage normal, dass man nicht zu seinen Fehlern steht ... stattdessen schnippisch und fordernd wird?

Niemand wird gerne kritisiert.
Das hat mit heutzutage nichts zu tun.

Oder kann man das schon unter Narzissmus verbuchen ?

Wieso Narzissmus?

Hilfe würdet ihr euch auf so ein Gespräch vorbereiten und dabei auftreten?

Ruhig. Sachlich.
Fakten vorlegen.
Am Besten Du hast ein paar Details schon für Dich notiert. Dann fällt es Dir leichter diese bei einem sich schwierig entwickelnden Gespräch vorzutragen.
So verlierst Du dich nicht in einer emotionalen Diskussion.

Es ist nicht ratsam ihr den Kopf abzureißen. Biete eine Lösung an, einen Konsens. Gesprächsbereitschaft signalisieren auch nach dem Termin.
 
  • #4
Habt ihr solches Verhalten von Kollegen schon erlebt?
Schon öfter, ja…
Ist das heutzutage normal, dass man nicht zu seinen Fehlern steht und um Hilfe bittet, stattdessen schnippisch und fordernd wird?
was heißt normal. Nicht wenige Menschen flüchten sich in Perfektionismus, aus eigenen Unzulänglichkeiten heraus. Da muss man das mit Kritik sehr behutsam umgehen. Ich habe es mir angewöhnt mit viel Charme und Humor zu kritisieren. Das können Menschen wesentlich besser annehmen.

Wie würdet ihr euch auf so ein Gespräch vorbereiten und dabei auftreten?
Ich würde die direkte Konfrontation vermeiden. Damit das Gespräch nicht eskaliert. So kannst du nur Menschen kommen, die selbstsicher sind und das scheint bei deiner Kollegin nicht der Fall zu sein.

Also schön bei dir bleiben, Ich-Botschaften senden, keine Schuldzuweisungen tätigen, oder gar Unterstellungen (sie wollte es deinem Chef unterschieben). Gebe dich kooperativ und verständnisvoll, zeige auf, dass ihr alle mal Fehler macht und dich lediglich der Umgang damit gestört hat. Formuliere klar heraus was du dir wünscht, auch in Bezug auf den Umgang miteinander.

Lass dich von ihr nicht triggern. Denn genau das wollen solche Schreihälse erreichen. Andere genauso verunsichern, wie sie es selbst sind. Agieren statt reagieren. Dann bist du die Stärkere in der Interaktion und führst.

Ich hatte vor zwei Wochen auch eine Auseinandersetzung mit unserem kaufmännischen Leiter. Er ist ein sehr emotionaler Typ, der schnell auf 100 ist, weil er sich selbst enorm unter Leistungsdruck setzt, sehr unzufrieden mit sich ist selbst im Moment usw.

Ich habe es gewagt mich seinen Anweisungen zu widersetzen und damit kam er gar nicht klar. Er ist laut geworden, ich blieb ruhig und wiederholte meine Beweggründe; warum ich seiner Anweisung nicht folge leisten werden.

Kaum war ich in meinem Büro, klingelte mein Telefon. Er war dran, ganz kleinlaut, bat um Entschuldigung und lenkte ein. Meine Überlegungen wären korrekt und richtig bla bla bla….

Solche Menschen wirst du immer mal wieder in der Firma haben.
 
  • #5
Sie wurde laut und hysterisch, zu Kunden als auch andere Mitarbeitern, sogar einem anderen Abteilungsleiter.
Das geht gar nicht!
Als ich sie damit konfrontierte rastete sie aus und beschimpfte die ganze Abteilung lautstark, dass es jeder in unserem Großraumbüro hören konnte.
Absolut unmöglich!
Habt ihr solches Verhalten von Kollegen schon erlebt? Ist das heutzutage normal, dass man nicht zu seinen Fehlern steht und um Hilfe bittet, stattdessen schnippisch und fordernd wird? Oder kann man das schon unter Narzissmus verbuchen ?
Wie würdet ihr euch auf so ein Gespräch vorbereiten und dabei auftreten?
Ob das heutzutage normal ist oder ob das Narzissmus ist, spielt alles keine Rolle, es geht einzig alleine darum, dass ein solches Fehlverhalten Konsequenzen durch die GL haben muss. Wenn du ehrlich, aufrichtig und authentisch bei diesem Gespräch sein willst, was ich dir empfehle, dann bist du gut vorbereitet!
 
  • #7
Ja, solche Kollegen kenne ich auch. Was ich empfehlen kann:
- Beweise sammeln.
- Ruhig bleiben, niemals emotional werden, immer bei den Fakten bleiben.
- Vor dem Gespräch aufschreiben, was du sagen möchtest.
- Kritik nur vor Zeugen äussern. Das ist zwar etwas gemein, verhindert aber Geschrei, Beschimpfungen etc., die du danach nicht beweisen kannst.
- Der Person nicht mehr vertrauen, sondern möglichst alles überprüfen.
 
  • #8
Weshalb konfrontierst du diese Kollegin mit Fehlern?
Ist das deine Aufgabe?
Das ist das was du dir dazu denkst. Ob das wirklich so ist, ist wieder eine andere Frage. Vielleicht lehnst du dich dabei sehr aus dem Fenster.
Oder du bist ihr zu Nahe getreten, nicht zum ersten Mal.
Würde ich als Chef auch so machen.
Wie würdet ihr euch auf so ein Gespräch vorbereiten und dabei auftreten?
Weiss nicht, ich habe solche Probleme nicht. Ich beschuldige niemanden vor versammelter Mannschaft. Ist nicht mein Stil.
 
  • #9
Lieben Dank für eure bisherigen Antworten.
Hast du eine Idee, warum man das bei euch toleriert
Ich denke viele haben Angst vor ihrer aggressiven Art . Ich wurde auch vor ihr gewarnt und bin ihr so gut wie es geht aus dem Weg gegangen. Aber der Spaß hört für mich auf, wenn sie mich völlig grundlos oder aus ihrer eigenen Wut über sich selbst heraus vor anderen verleumdet Auch leiden wir bereits jetzt unter Personalmangel. Sie hat gutes Fachwissen, macht aber oft Faselfehler.
Ich habe ihr widersprochen und gesagt das ist eine Unverschämtheit ist, was sie sich erlaubt und wie sie über unsere Abteilung spricht. Nur haben das die anderen natürlich nicht gehört, weil ich nicht schreie.
Ich habe eine Weile gebraucht um zu verstehen, warum sie mich per Telefon so anging und nicht einfach in mein Büro rüber kam, aber da sollte wohl offenbar diese öffentliche Herabsetzung das Hauptziel sein, wo keiner meinen Widerspruch hören konnte.

Unkluger Schachzug für mein Empfinden, weil es unkollegial wirken kann. Chef sollte immer die letzte Instanz sein, die man in solche Konflikte involviert
Wie hätte ich denn deiner Meinung nach besser reagieren können?

Jede normale Mensch wäre doch dann in die Defensive gegangen hätte sich für seinen Fehler entschuldigt und eine Lösung gesucht, die ich ihr sicher nicht verwehrt hätte.


Ich habe es mir angewöhnt mit viel Charme und Humor zu kritisieren. Das können Menschen wesentlich besser annehmen.
Das mache ich normal auch.
Aber da hatte sie schon in aggressiver Weise versucht, uns den Fehler mit allen Konsequenzen zuzuschieben. Es ging hier um 10.000 €, deren Finanzierung nicht sichergestellt war. Mein Humor ihren den Fehler nachzuweisen, hielt sich dann in Grenzen und ich blieb sachlich.
 
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  • #10
Mein Chef gab mir einen Sachverhalt zur Prüfung und Klärung.
Du hattest den Auftrag, Du hast geprüft
Es stellt es sich heraus, dass eine Kollegin einer anderen Abteilung einen massiven Fehler begangen hat und ihn uns unterschieben wollte.
Ich gehe davon aus, Du hast die Belege.
Als ich sie damit konfrontierte rastete sie aus und beschimpfte die ganze Abteilung lautstark
Dein Auftrag war zu klären, Du hast diesen Weg gewählt, vielleicht unklug, weil Du ihre Reaktion hättest vorher sehen können, aber korrekt im Rahmen des Auftrages.
Du hättest doch auf jeden Fall mit ihm reden müssen, Ergebnis Deines Auftrages?
Das auch auf die Gefahr hin, dass man mir unterstellt,
Blödsinn, Dein Auftrag.
ich bin nicht gewillt, mir solches Verhalten von ihr bieten zu lassen, da sie mir nicht zum ersten Mal dumm kam und das völlig unberechtigt.
Hier vermischt Du zwei Themen, Deinen Auftrag und die persönliche Ebene, dass Ihr miteinander nicht auskommt.
Selbstverständlich, und er vertraut Dir, daher der Auftrag, er erwartet aber nun sachliches Verhalten keinen Krieg, also versachliche das Ganze.
Wie sie mit Anderen umgeht, ob sie eine Störung hat, ist nicht Dein Thema.
Ins Gespräch gehört als Thema 1 der Auftrag, sachlich, die Ergebnisse, nachvollziehbar aufgelistet, ohne Interpretation, wie "anderen in die Schuhe schieben", ihre Verantwortlichkeit ist sicher zweifelsfrei darstellbar.
Das 2. Thema, sachlich(!), Du setzt Deine Grenze, der Vorfall war so und so, Fakten auflisten, ohne Emotionen, ohne Ausschmückung, und was Du für die Zukunft möchtest, einen angemessenen Umgangston und sachliches Verhalten.
Keine Angriffe Deinerseits, keine Interpretationen, keine Emotionen, keine Rechtfertigungen, nur Fakten. Lass sie ausrasten, Dich angreifen, ggf. Sagst Du ruhig, das stimmt so nicht, und verweise auf die Fakten.
Bereite Dich vor, mache Dir Notizen, und denke daran, es ist NICHT persönlich, sie macht es immer.
Du möchtest einen angemessenen Umgangston, das reicht, alles andere ist Thema des Chefs.
Müßig, das war immer so, DAS ist der neue Trend-
Jedem Verhalten das Etikett psychische Störung zu verpassen, bringt nichts, bleibe bei Dir, Du hast beruflich Deine Pflichten und Du hast Grenzen, die setzt Du hier.
Bei einem guten Chef kein Problem.
 
  • #11
Hallo @Kaffeejunkie ,

mit - ich nenne es mal: schwierigen Persönlichkeiten habe ich beruflich auch immer wieder zu tun. Gerade bei diesen lege ich viel Wert darauf, die berufliche und persönliche Ebene zu trennen, ähnlich wie es auch @Max-i-mum schreibt:
Hier vermischt Du zwei Themen, Deinen Auftrag und die persönliche Ebene, dass Ihr miteinander nicht auskommt.

Kommt es zum Streit, bleibe ich auf der Sachebene und bitte mein Gegenüber darum, nicht auf die persönliche zu rutschen. Kann oder will er dies nicht und überschreitet immer wieder meine Grenzen, führe ich ihn immer wieder dorthin zurück bzw. beende das Gespräch vorzeitig. Alles andere läuft Gefahr, sich immer weiter hochzuschaukeln. Und bringt niemanden weiter.

Den Chef weihe ich nur im Notfall ein, bspw. wenn es um eine Fragestellung geht, die in seiner Entscheidungsbefugnis liegt.

So wie ich es verstehe, geht es bei Euch aber eben nicht vorrangig um die Sach-, sondern und die persönliche Ebene:
Ich überlegte, es meinem Chef zu erzählen, aber da sie ja letztlich ihn persönlich beschuldigte und mich anging, sprach ich mit ihm. Das auch auf die Gefahr hin, dass man mir unterstellt, ich würde zum Chef rennen. Meine Abteilungskollegen rieten mir auch dazu und ich bin nicht gewillt, mir solches Verhalten von ihr bieten zu lassen, da sie mir nicht zum ersten Mal dumm kam und das völlig unberechtigt.

Als Chefin würde ich in solchen Situationen genauso reagieren:

Ist das heutzutage normal, dass man nicht zu seinen Fehlern steht und um Hilfe bittet, stattdessen schnippisch und fordernd wird?
Diese Frage verstehe ich nicht. Kollegen, mit denen "man" (ich übernehme mal diese allgemeine Ausdrucksform) nicht auskommt, gab und gibt es doch immer wieder. Genauso auch Menschen, die nicht zu Fehlern stehen. Wie kommst Du zu der Vermutung, dies sei nur "heutzutage" der Fall? Und wie definierst Du "normal"?

Wie würdet ihr euch auf so ein Gespräch vorbereiten und dabei auftreten?
Siehe oben. Ich würde auf der sachlichen Ebene bleiben und die Fakten auf den Tisch legen.

Alles Gute!
 
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  • #12
Als ich sie damit konfrontierte rastete sie aus und beschimpfte die ganze Abteilung lautstark, dass es jeder in unserem Großraumbüro hören konnte.
Das ist kein Narzissmus, das ist schlechtes Benehmen und Unbeherrschtheit - ganz viel schiefgegangen in der Erziehung. Dafür sollte man keine Psychodiagnose suchen sondern die Dinge benennen, wie sie sind. Das macht den Umgang damit einfacher, ist weniger einschüchternd.

Ich überlegte, es meinem Chef zu erzählen.....
Dein Chef hat Dich beauftragt zu prüfen. Du hast schon einen Fehler gemacht, überhaupt mit ihr zu reden. Das Prüfergebnis hättest Du dem Chef darlegen sollen, ohne in die Konfrontation mit ihr zu gehen. Dafür wird er als Chef bezahlt, sich mit ihr abzuärgern.

Sie wurde laut und hysterisch, zu Kunden als auch andere Mitarbeitern, sogar einem anderen Abteilungsleiter.
Arbeitest Du im öffentlichen Dienst, wo sowas Usus ist - FK ohne Führungskompetenzen, Mitarbeiter mit Kündigungsschutz nach langer Betriebszugehörigkeit die sich sowas leisten können etc?

Habt ihr solches Verhalten von Kollegen schon erlebt? ...
In einem ganz langen Berufsleben genau einmal. Da habe ich die Kollegin aus meinem Büro rausgeworfen und ihr gesagt, dass sie wiederkommen und ihr Anliegen vortragen kann, wenn sie sich sozial verträglich benehmen kann.

Dass Menschen zunehmend keinerlei Kritik vertragen können weil sie von Geburt an als hochbegabt galten obwohl kaum durchschnittlich, weiß man heutzutage und geht souverän damit um - meidet sie, s.o.

Oder kann man das schon unter Narzissmus verbuchen ?
s.o. ich halte das für schlechtes Benehmen und finde Dich total übergriffig ihr eine Psychodiagnose anheften zu wollen. Zeugt bei Dir von wenig Souveranität.

Wie würdet ihr euch auf so ein Gespräch vorbereiten und dabei auftreten?
Alle Fakten griffbereit haben, keinerlei persönliche Anrede (also nicht Fr X hat....), keinen Bezug auf sie, nur pure Fakten und das Gespräch ruhig, höflich, souverän führen.
Wenn sie versucht zu unterbrechen, dann kam bei mir "jetzt rede ich und werde nicht unterbrochen".

Unkluger Schachzug für mein Empfinden, weil es unkollegial wirken kann. Chef sollte immer die letzte Instanz sein, die man in solche Konflikte involviert.
Er/sie hatte den Prüfauftrag vom Chef. Sein/ihr Fehler war überhaupt mit ihr darüber zu reden. Chef gibt Auftrag, Chef bekommt das Ergebnis und verarbeitet es, statt dass der MA sich selber ermächtigt sich zum Minichefchen aufzuspielen und MA aus anderen Bereichen zu kritisiieren.
 
  • #13
Er/sie hatte den Prüfauftrag vom Chef. Sein/ihr Fehler war überhaupt mit ihr darüber zu reden. Chef gibt Auftrag, Chef bekommt das Ergebnis und verarbeitet es, statt dass der MA sich selber ermächtigt sich zum Minichefchen aufzuspielen und MA aus anderen Bereichen zu kritisiieren.
Das stimmt so nicht. Mein Auftrag bestand darin zu prüfen und mit ihr zu klären, warum ihre Zahlen von unseren abweichen, um dann die Umsetzung des Projektes zu veranlassen. Ich habe sie nicht kritisiert, sondern bei Prüfung ihre Fehler festgestellt und sie gebeten, das zu klären, da das Projekt so nicht umgesetzt werden konnte. Sie war für die Finanzierung zuständig und hatte einen zu geringen Betrag freigegeben lassen. Daraufhin behauptete sie, die Unterlagen nicht bekommen zu haben. Als ich ihr die Mail übersandte, mit der sie die Unterlagen bekommen hatte, wurde sie ausfällig.

o. ich halte das für schlechtes Benehmen und finde Dich total übergriffig ihr eine Psychodiagnose anheften zu wollen. Zeugt bei Dir von wenig Souveranität.
Ich hatte letztens einen Beitrag über Narzissmus gesehen, in dem berichtet wurde, dass diese überhaupt nicht mit Kritik umgehen können, weil es das Selbstbild ins Wanken bringt und sie für Aussenstehende oft nicht nachvollziehbar heftig um sich schlagen. War doch nur ein Gedanke, da ich solches Verhalten trotz vieler Berufsjahr nie erlebt habe.
 
  • #14
Ich hatte letztens einen Beitrag über Narzissmus gesehen, in dem berichtet wurde, dass diese überhaupt nicht mit Kritik umgehen können, weil es das Selbstbild ins Wanken bringt und sie für Aussenstehende oft nicht nachvollziehbar heftig um sich schlagen.
Zustimmung!
Narzissten mögen es nicht kritisiert zu werden, auch wenn das situationsbedingt sein muss! Alle Bereiche in denen der Narzisst nicht gut ist, werden von ihm ausgeblendet. Dazu zählen auch persönliches Scheitern, eigene Fehler und Schuld. Empathische Eigenschaften eines Menschen sind ihm fremd. Daher fehlt ihm auch die Fähigkeit, Mitgefühl für andere Menschen zu haben!
 
  • #15
Das alleine ist kein Narzissmus, sondern schwieriger Umgang mnit eigene Fehlern,

Es müsste dann auch auch krankhafte Abwertung ALLER anderen Menschen (und Du kennst sie ja nur beruflich) dazukommen und eine stetige Übersteigerung und Überhöhung der eigene Person hinzukommen und so gut kennst Du sie halt nicht.

Wie dem auch sei, die Dame braucht mal dringend den Kopf gewaschen.
 
  • #17
Prinzipiell gut, dass der Chef sich jetzt selbst drum kümmert .......

Wobei ich als Chef, wenn ich so jemand nicht schon längst entsorgt hätte, immer selbst Sachverhalte mit einer solchen Person klären würde. Aber ok, er war ja unterwegs.

Was man machen kann ?
In dem Fall sich sehr gut auf das Gespräch beim Chef vorbereiten, alle Fakten auf den Tisch legen ohne Rücksichten .....
In Zukunft - mit dieser Person ausschliesslich per mail kommunzieren und darauf bestehen, alles schriftlich haben zu wollen. Deine Rede sei - "Guten Tag" - und "Bitte per mail" . Ansonsten - Ignorieren. Konsquent.

Was bei ihr nicht stimmt - ihr Problem. Nicht deins.
 
  • #19
Habt ihr solches Verhalten von Kollegen schon erlebt? Ist das heutzutage normal, dass man nicht zu seinen Fehlern steht und um Hilfe bittet, stattdessen schnippisch und fordernd wird?
Ja, erlebe ich bei meinem derzeitigen Arbeitgeber ganz schlimm. Habe schon einige AG gehabt, aber hier bei diesem ist es ganz schlimm. Erst recht, wenn die Vorgesetzten lauter Fehler machen, diese vertuschen wollen, aber mit Argusaugen auf die Fehler nur bestimmter MA schauen, die sich nicht bei den Vorgesetzten einschleimen und andere Kollegen/Kolleginnen bei den Vorgesetzten ständig wegen Fehler verpetzen.
Oder kann man das schon unter Narzissmus verbuchen ?
Ist ja egal, was diese MA hat. So ein Verhalten geht gar nicht und der Chef der anderen Abteilung, wo sie arbeitet, sollte auch ein Gespräch mit ihr führen. Eigentlich ist so ein Verhalten schon eine Abmahnung wertig.
Wie würdet ihr euch auf so ein Gespräch vorbereiten und dabei auftreten?
Ich würde solche Gespräche nie zu dritt führen, immer zu viert. Gibt es einen Betriebsrat oder ähnliches bei euch?

Ansonsten sachlich, freundlich, und auch wertschätzend, vielleicht ist die Frage, warum sie so ausgetickt ist und ob sie meint, damit das Problem lösen zu können, hilfreich. Wenn sie fachlich wirklich so gut ist, ich kenne es dann, wo viel Licht ist, ist auch viel Schatten, sollte man sie konkret auf ihr Verhalten ansprechen.

WÜ55
 
  • #20
Solche Kandidatinnen sind mir auch durch mein Arbeitsumfeld bekannt. Ich rate, emotionale Distanz zu bewahren. Andernfalls wird man leicht Teil des Problems. Ich biete auch solchen Kolleginnen bis zu einem gewissen Grad Hilfe an – so dass sich gar nicht erst eine Feindseligkeit unterstellen läßt. Dort, wo es aber taktisch nützlich ist, tue ich dann auch mal so, als ob ich nicht helfen könne.
Erfahrungsgemäß braucht man schon mal 2, 3 Jahre, bis man die sprichwörtliche Leiche im Fluß vorbei schwimmen sieht. Aber Geduld ist manchmal besser, als unüberlegte riskante Manöver.
 
  • #22
Nicht Aufgabe der FS, genauso wenig wie eine Psychoanalyse.
Also ich finde die Überlegung, wie die Dame tickt gar nicht so verkehrt, um die richtige Taktik für das eigene Auftreten zu finden, natürlich nicht, um irgendeinen Bewertung nach aussen hinzugeben.

Einem Narzissten geht es doch immer darum andere niederzumachen, zu manipulieren und selbst gut dazustehen. Es geht Ihnen ausschließlich um Macht. Ihm geht es nicht um Fakten.

Sie ist anscheinend wütend wegen der FS, weil sie sich an ihr die Zähne ausbeißt und sie es nicht schafft, sie nach ihrer Pfeife tanzen zu lassen.

Und auf solches Verhalten sollte man sich vielleicht AUCH vorbereiten. Weniger dass sie dann die Fragestellerin manipuliert, aber den Chef. Die meisten Männer sind bei solchen Themen ja sowieso merkbefreit. Ein paar Krokodilstränen in der Opferrolle und schon wird fast jeder Mann weich.

Mit Fakten und Sachlichkeit gewinnt man dann keinen Blumentopf, denn Männer fallen dann in ihre Beschützerrolle.

Ich würde der Fragestellerin daher raten, sich so zu verhalten, dass der Chef das Bedürfnis hat, sie zu beschützen. Sachlich, aber nicht zu emotionslos.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • #23
Mein Chef gab mir einen Sachverhalt zur Prüfung und Klärung. Er war auf Dienstreise unterwegs. Es stellt es sich heraus, dass eine Kollegin einer anderen Abteilung einen massiven Fehler begangen hat und ihn uns unterschieben wollte. Als ich sie damit konfrontierte
Wie hast du sie denn damit "konfrontiert"? Ich hoffe doch schriftlich, also per E-Mail und so, dass der Sachverhalt klar und deutlich ist?
rastete sie aus und beschimpfte die ganze Abteilung lautstark, dass es jeder in unserem Großraumbüro hören konnte.
OK. Wohl nicht.
Ich überlegte, es meinem Chef zu erzählen, aber da sie ja letztlich ihn persönlich beschuldigte und mich anging, sprach ich mit ihm.
Leider hast du dich damit in eine ungünstige Position gebracht. Und letztendlich dich aktiv daran beteiligt.
Meine Abteilungskollegen rieten mir auch dazu
Was haben die Kollegen, deine peers, zu entscheiden? Nichts.
und ich bin nicht gewillt, mir solches Verhalten von ihr bieten zu lassen, da sie mir nicht zum ersten Mal dumm kam und das völlig unberechtigt.
Das ist kein konstruktiver Umgang. Ja, von ihr natürlich auch unprofessionell, aber von dir auch.
Mein Chef möchte nun ein Gespräch mit uns. Er ist ein netter ruhiger und überlegter Mensch, mit dem ich gut auskomme.
Ja, wenn er sie immer noch beschäftigt, sind ihm wohl gute Atmosphäre und Teamarbeit wichtig.
Bei dieser Kollegin habe ich schon mehrfach mitbekommen, dass sie völlig unprofessionell wurde, wenn sie Fehler machte und man es merkte. Sie wurde laut und hysterisch, zu Kunden als auch andere Mitarbeitern, sogar einem anderen Abteilungsleiter.
Und doch ist sie immer noch in der Firma. Andererseits konfrontierst du diese offen, das wohlwissend.
Habt ihr solches Verhalten von Kollegen schon erlebt?
Nein, zum Glück nicht! Zum Glück arbeite ich fast ausschließlich unter Männern und habe keine weiblichen hysterischen Kolleginnen. Da gibt es natürlich anderes, aber das nicht.
Ist das heutzutage normal, dass man nicht zu seinen Fehlern steht und um Hilfe bittet, stattdessen schnippisch und fordernd wird?
Der ganze Sachverhalt ist mir immer noch nicht ganz klar. Bevor man jemanden mit etwas konfrontiert, muss man das nachweisen und natürlich alles schriftlich machen. Wie hier schon von Tom geraten wurde..
 
  • #25
Ich habe sie nicht kritisiert, sondern bei Prüfung ihre Fehler festgestellt und sie gebeten, das zu klären...... wurde sie ausfällig.
Damit hast Du Deinen Auftrag richtig gemacht und ihr geht jegliche Fähigkeit zur Selbstkritik ab.
Da kannst Du garnichts machen, außer supervorsichtig kommunizieren, jede persönliche Ebene vermeiden (erst recht psychiatrische Diagnostizierung die für den Sachverhalt komplett irrelevant ist), am besten immer siezen, auf innerer und äußerer Diasdtanz bleiben - bevorzugt schriftlich kommunizieren und selbst Chats speichern, damit Du alles belegen kannst.
Und bei so schwierigen Kollegen: Telefon ausklingeln lassen, sollten sie sich per Mail melden, wenn sie was von mir wollten.

Du kannst nochmal bei Dir gucken, wie Du was formuliert hast. Ich habe bei solche Dingen Nennung von Namen/Schuldzuweisung zu einer Person konsequent vermieden und nur Organisationsnummern oder Abteilungsbezeichnung der Fehlerquelle sowie den unterlaufenen ursächlichen Fehler genannt. Das hat meistens die Lage sehr entspannt.

Als ich sie damit konfrontierte..... Ich habe ihr widersprochen und gesagt das ist eine Unverschämtheit ist, was sie sich erlaubt und wie sie über unsere Abteilung spricht.
Das ist natürlich auch eine sehr emotionale Reaktion bei Dir und dann schaukelt sich die Sache schnell hoch.
Deeskalation geht anders: rein auf der Sachebene bleiben und solche Eskalationen nur von Vorgesetztem zu Vorgesetztem laufen zu lassen.

Wie hätte ich denn deiner Meinung nach besser reagieren können?
Du hattest den Zusammenhang nicht vollständig dargestellt. Dein Vorgesetzer hat Dich beauftragt die Dinge zu klären und ihm zu berichten.
Du kannst mit der Frau und ihrem explosiven Verhalten nicht umgehen und da ist es richtig, Deinen Vorgesetzen nicht nur vom Sachergebnis sondern auch von dem Verlauf und den Versuchen euch den Fehler unterzuschieben in Kenntnis zu setzen.

Ich würde der Fragestellerin daher raten, sich so zu verhalten, dass der Chef das Bedürfnis hat, sie zu beschützen.
Die Klein-Mädchennummer würde ich im Job nicht ziehen, denn damit kickt sie sich aus dem Feld was zukünftige verantwortungsvolle Themen angeht.

Ich habe bei solchen Albernheiten mit Delegation an den Vorgesetzten die besten Erfahrungen gemacht: ich kläre den Sachverhalt, er die Personalführung, denn genau das sind unsere unterschiedlichen Aufgaben im Unternehmen.
 
  • #26
Einem Narzissten geht es doch immer darum andere niederzumachen, zu manipulieren und selbst gut dazustehen. Es geht Ihnen ausschließlich um Macht. Ihm geht es nicht um Fakten.

Einer narzisstischen Persönlichkeit geht es in erster Linie um den Schutz des fragilen Selbst.

In dieser Situation würde sie kritisiert, reagiert sehr empfindlich, weil sie ggf. in ihrer Urproblematik verletzt wurde.

Alles was Du oben beschreibst sehe ich eher als Kompensationsstragetie, um eben jenes fragile ICH vor den Blicken der anderen zu schützen.
 
  • #27
Der, der begonnen und lautstark rumgeschrien hat, die Kollegin, wer sonst?
Begonnen?
Die FS hat ihren Kompetenzbereich überschritten. Sie ist nicht zuständig andere Kollegen zu maßregeln.
Sie ist bereits mit einer höchst negativen Grundstimmung auf die Kollegin zugegangen. Sie sagte selbst, sie war nicht zu Freundlichkeit aufgelegt. Zudem unterstellte sie der Kollegin Absicht. Sie ist nicht fähig, konstruktive Kritik zu üben. Entsprechend war dann wohl das Echo der Kollegin.
Besser wäre gewesen, sie hätte ihre Erkenntnisse dem Chef dargelegt. Dieser hätte dann entscheiden können, wie er vorgehen möchte.
Es sieht aber eher so aus, als ob die FS das nicht wollte, sondern selbsttätig der Kollegin auf die Füße treten wollte.
Das Ergebnis ist ein gemeinsames Gespräch mit dem Chef.
 
  • #28
Die Klein-Mädchennummer würde ich im Job nicht ziehen, denn damit kickt sie sich aus dem Feld was zukünftige verantwortungsvolle Themen angeht.
Das meinte ich nich so krass.
Mir ist aufgefallen, dass viele Frauen sich im Job wie Männer benehmen, sich besonders hart und tough geben, dabei aber überhaupt nicht mehr authentisch sind, sondern ihre eigenen Gefühle unterdrücken. Bei einem Mann wirkt solches Verhalten gegebenenfalls noch männlich und auf Männer beeindruckend und auf Frauen auch attraktiv, bei einer Frau ist solches Verhalten aber dann nur komisch, denn sie ist nun mal kein sexuelles Neutrum - auch wenn wir das auf Arbeit sein wollen und sollten sind wir es nicht.
Daher finde ich es durchaus angebracht sich von Männern gewisse Dinge abzugucken und anzuwenden aber dabei die Weiblichkeit und insbesondere die weiblichen Waffen nicht abzulegen. ?
 
  • #29
Daher finde ich es durchaus angebracht sich von Männern gewisse Dinge abzugucken und anzuwenden aber dabei die Weiblichkeit und insbesondere die weiblichen Waffen nicht abzulegen. ?
Wir haben hier zwei Frauen, die im Clinch miteinander liegen. Was glaubst Du wie interessiert der Vorgesetzte da am Einsatz der "weiblichen Waffen" ist?

Der ist pur genervt wegen der Überflüssigkeit der Angelegenheit, denkt sich "blöde Kampfhennen" und beauftragt beim nächsten mal jemand anderen weil er nicht jedes Mal nachkehren will bei Kleinaufträgen.
Er will Aufgaben so delegieren, dass sie ohne nachfolgende Kettenreaktionen, die seine Kapazität wegfressen zu erzeugenerledigt werden.
 
  • #30
Der ist pur genervt wegen der Überflüssigkeit der Angelegenheit, denkt sich "blöde Kampfhennen" und beauftragt beim nächsten mal jemand anderen weil er nicht jedes Mal nachkehren will bei Kleinaufträgen.
Genervt ist er sicher davon. Da die FS glaube von Personalmangel schrieb, sind seine Möglichkeiten begrenzt.

Was glaubst Du wie interessiert der Vorgesetzte da am Einsatz der "weiblichen Waffen" ist?

Er soll ja kein Interesse daran bemerken, sondern es nur subtil zu spüren bekommen ?. Wenn jemand zwischen zwei Mitarbeitern entscheiden muss, mal die gleiche fachliche Kompetenz unterstellt, wird er sich mit Sicherheit für denjenigen entscheiden, die ihm sympathischer ist und wo er weniger Stress zu erwarten hat. Also halte ich es nicht für schädlich, etwas für den Sympathiebonus zu tun.
Wie war das? Das gesprochene Wort macht lediglich 7% der Wahrnehmung aus? Der Rest ist Körpersprache, etc.
 
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