• #1

Ist das Torschlusspanik?

Hallo liebe Forumschreiber,

Seit neuestem habe ich kleine Panikanfälle, die mich dann überfallen, wenn ich an meine komplizierte Beziehung denke, an mein Alter (33) oder ans Kinderkriegen. Sie spülen über mich wie eine Welle und dauern nur ein paar Sekunden. Ich konnte das bisher nicht zuordnen, jetzt frage ich mich, ob das vielleicht Torschlusspanik ist? Kann sich die Panik als richtige Panik zeigen? Es ist schon verrückt, denn ich habe noch nie vorher Panik gehabt. Es ist auch nicht rational, denn ich weiss ja, dass ich noch Zeit habe, aber diese Wellen kommen trotzdem. Gibt es Leute, denen es ähnlich geht? Muss ich damit rechnen, dass die Panik mehr wird und stärker? Und was macht ihr dagegen?
Eure Antworten könnten mir vielleicht helfen.
 
  • #2
Du solltest das, wenn das zu extrem wird mit einem Arzt besprechen. Inwieweit das gleich "Panik" ist oder einfach Bedenken oder die üblichen Gedanken, die man sich in dem Alter ruhig manchmal machen darf, kann hier keiner beurteilen. Ist es Panik lässt sich das nicht ohne weiteres beheben. Und es stimmt, Gefühle haben nichts mit Rationalität zu tun. Auch das ist normal, dass sie nicht unbedingt auf kluge Gedanken des Bewusstseins hören. Ich habe eben eine Antwort auf einen 7 Jahre alten Thread von dir gesehen, der zu deiner Frage mal passte. Dort beruhigst du dich mit dem Gedanken dann einen Inder zu heiraten. Kommst du aus dem Kulturkreis Indien? Ist jemand auf dich zugekommen um eine Ehe zu arrangieren? Warst du da schon mal? Weißt du was das bedeutet? Wichtig ist zu entscheiden ob es sich um die normale "Torschlusspanik" die eher so ein Fazit mit 33 ist und das man jetzt mal Gas gibt handelt oder eben echte Angstattacken. Übrigens bleiben heute auch "Inder/innen" inzwischen sitzen und finden nichts arrangiertes. Auch da ändern sich die Zeiten. Der Männerüberhang löst das nicht.
 
  • #3
Deine Panikattaken sollten sich eher darum drehen, ob du wirklich mit dem richtigen Partner zusammen bist?

Es gibt Familienmänner, die dir sofort ein Kind machen würden - und zwar ganz problemlos. Und mit 33 bist du jetzt in den letzten Zügen, wo du noch was dingfest machen könntest. Klar kann man auch mit 45 noch sein erstes Kind bekommen, aber naja... man wird halt oft mitleidigt belächelt. Eigentlich ist an mit 33 schon eine sehr sehr später Mutter, wenn man an frühere Generationen zurückdenkt.

Die falschen Männer im Leben kosten einen sehr viel Zeit. Entscheide dich schnell! Du hast echt keine Zeit zu verlieren.

Panikattacken sind überflüssig! Denn wie gesagt, krieg den Hintern hoch, lerne jemanden kennen, der wirklich zu dir und deinen Bedürfnissen passt und nicht irgendeinen Hallodri, der es sich zu gemütlich macht im Leben oder lediglich gut aussieht!
 
  • #4
Na so viel Zeit hast du ja doch nicht mehr und das wird dir jetzt bewusst, weil du in einer komplizierten Beziehung lebst und jetzt irgendwann mal die Entscheidung getroffen werden müsste (nicht muss): Kinder JA oder NEIN!? Heirat JA oder NEIN.
In deiner Beziehung darfst du diese Fragen aber nicht stellen, denn wahrscheinlich wäre die Antwort jedes Mal NEIN oder "vielleicht später".
Also würdest Du gezwungen werden, dir zu überlegen , ob du die Beziehung so weiterführen möchtest mit der Gefahr, niemals zu heiraten und Kinder zu bekommen oder ob du sie lieber beendet, um dein Familienprojekt zu starten.
Irgendwann kann man den Kopf nicht mehr in den Sand stecken und das merkst du jetzt.
Ich würde vielleicht mal in mich gehen und ganz ehrlich vor mir selber diese Fragen beantworten:
Was will ich und was ist mir wichtig im Leben?
Sind Kinder wichtig?
Will mein Freund Kinder? Will er sie mit mir? Will ich sie mit ihm? Wäre er ein guter Vater? Ein guter Ehemann?
Kann ich auch ohne eigene Familie glücklich sein?
Was will ich beruflich? Sind Kinder da kompatibel?

Frauen haben es mit Anfang 30 schwer - sie müssen in diese kurzen Zeit von 30-40 lauter wichtige Fragen auf einmal schaffen: Karriere, Beziehung, Kinder.

Da kann man schon mal Angst bekommen, vor allem, wenn die Realität so gar nichts mit dem zu tun hat, wie man es sich früher mal vorgestellt hat.

Die Uhr tickt - klar ist das eine gewisse Torschlusspanik.
ich denke aber auch, dass du tief im Inneren spürst, dass deine jetzige Beziehung nicht das ist, was du willst, du aber Angst vor den daraus resultierenden Konsequenzen hast.

w,41
 
  • #5
Bist Du Mann oder Frau (ist jetzt nicht so relevant fürs Allgemeine, aber im Speziellen vielleicht doch)?

Ja, ich kenne das auch. Mit Atemnot, nachts wach liegen. Von meiner Erfahrung her würde ich sagen, Du steckst einfach fest und hast Dich selber eingelullt, dass es schon wird. Also die ganzen Punkte verdrängt, die Dir sagten "das passt so nicht" oder "du machst zu viele Kompromisse". Die Panik ist für mich eine unter einem Deckel angestaute Kraft, die es nun endlich schafft, mal an die Oberfläche zu kommen. Je länger Du wartest mit Deiner Problemlösung, um so heftiger wird das. Ich tippe drauf, dass Du Angst vor Veränderungen hast und Dein Leben von jemand oder etwas anderem gelenkt wird. Scheinbar, denn es ist ja Deine Abgängigkeit, die Dich hier lenkt.

Du hast angedeutet, dass Deine Beziehung kompliziert ist und dass Kinderkriegen ein Thema bei Dir ist. Wenn ich das jetzt mal interpretieren soll in Bezug auf die Panik, würde ich sagen, dass Dir blitzweise bewusst wird, dass Du mit diesem Partner das, was Du Dir wünschst, nicht hinkriegst, aber nicht schaffst, die Beziehung zu beenden. (Aus den bekannten Gründen, man weiß nicht, was kommt, man hat sich finanziell verknüpft, man liebt sich ja doch irgendwie, manches ist sehr schön, ...)

Was dagegen tun? Nachdenken, sich emotional abnabeln. Weitere Panikanfälle werden nicht ausbleiben, also sich drauf einstellen, statt "überrascht" zu werden und zu denken, irgendwas bräche herein, das nicht irgendwo eine Wurzel hat. Die musst Du finden, dann kannst Du das ändern, was Dich in Panik versetzt.
Es sei denn, es ist sowas Diffuses wie Arbeitslosigkeitsangst oder Abhängigkeiten von Dingen, die größer sind und deswegen nicht allein in Deiner Entscheidung liegen.
 
  • #6
Torschlusspanik als eigenständige Diagnose, wohl kaum. Aber starke Ängste in Verbindung mit dem eigenen Lebensplan bzw. mit dem Ist-Zustand, das halte ich sehr wohl für möglich.

Vielleicht will Dir Dein Unterbewusstsein auch was sagen, wobei ich nicht weiß, wie problematisch Dein jetziger Partner ist. Manch einer könnte auch bei mir Panikattacken auslösen. Vielleicht hast Du hier noch einiges zu regeln. Viel Erfolg.
 
  • #7
Hattest/hast du in irgendeinem Lebensbereich schon über einen längeren Zeitraum (zu-)viel Stress? Im Job oder in deiner Beziehung? Das ständige stressen strapaziert die Nerven über. Panik-Attacken, die durch unterschiedliche Faktoren ausgelöst werden können, können eine Folge davon sein. (Außerdem so nette Dinge wie Tinnitus, der eine völlig am Schlafen hindert, oder Depressionen, oder Tics, oder Anfälle von Platzangst, Herzrhythmusstörungen, etc pp. - Falls das die Ursache sein könnte, musst du den Dauer-Stress unbedingt radikal reduzieren.
 
  • #8
Für Torschlusspanik ist es mit 33 Jahren noch ein wenig früh finde ich. Für das Kinder bekommen (sofern Du denn unbedingt welche willst) hast noch locker 7-10 Jahre Zeit. Wenn Du definitiv erst Ü40 Kinder bekommen willst, kannst Du über das Einfrieren von Eizellen nachdenken. Das geht bis 34.
 
  • #9
Seit neuestem habe ich kleine Panikanfälle, die mich dann überfallen, wenn ich an meine komplizierte Beziehung denke, an mein Alter (...)
Liebe Mouselion, ja, solche Panikanfälle kenne ich auch und noch einmal ja, bei mir werden bzw. wurden sie mit der Zeit stärker. Ich hatte sie sogar mehr als einmal in meinem Leben. Sie sind immer dann aufgetreten, wenn irgendetwas in meinem Leben "nicht rund" war und eigentlich genau gegen das ging, was ich tief in meinem Innersten richtig fand bzw. für mich wollte. Ich habe sie mittlerweile als ein Warnsignal meiner Psyche akzeptiert, dass es an der Zeit ist, sich mit grundsätzlichen Gegebenheiten auseinanderzusetzen, lange bevor der Verstand realisiert hat, dass mir die Situation nicht gut tut. Um genauer zu sein, bin ich sogar dankbar für meine Panikattacken, auch wenn das nichts Angenehmes ist. Beispiel: Ich hatte einen guten Job - objektiv betrachtet war er in verschiedenen Aspekten sehr gut. Aber irgendwie für mich und meine vollzogene Weiterentwicklung nicht mehr passig. Tat weh, dauerte lang, bis ich es kapiert hatte, im Nachhinein war der Wechsel aber ein Segen und ich war wieder zufriedener und panikfrei. Vielleicht hilft es dir, mal genau auf deine komplizierte Beziehung zu schauen und Veränderung herbeizuführen?
 
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  • #10
Hallo!

Mein guter Rat: Sofort psychiatrische Hilfe in Anspruch nehmen, sofern das wirklich Panikanfälle sind. Am besten behandelt man das im Modul, d.h. zusätzlich durch Gespräche mit einem Psychoanalytiker.

Panikattacken können in jedem Alter erstmals auftreten und durch bestimmte Situationen, Umgebungen, Tätigkeiten u.a. getriggert werden, ohne jedoch, dass man sich dabei bewusst sein muss, was diese Trigger sind.
Tief im Unterbewusstsein steckt schließlich der Kern des Ganzen, und die Bedingungen dafür müssen bereits in der Kindheit geschaffen worden sein.
Und dass diese Attacken plötzlich auftreten, deutet darauf hin, dass Du Dich Deiner Geschichte und Deiner Probleme niemals im professionellen Rahmen angenommen hast.

Mit Torschlusspanik per se muss das nichts zu tun haben, von der ich persönlich sowieso nichts halte. Das sind alles Hirngespinste, die an Lächerlichkeit grenzen - aber wirkliche Panikattacken bedürfen unbedingt professioneller Behandlung!

Alles Gute!

M, 32
 
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