Nein, Sexsucht ist keine unmittelbare Folge von Pornographie-Konsum und auch spezielle Fixierungen haben damit eigentlich nichts zu tun. Wie kommst Du nur auf das Krankheitsbild Sexsucht, eine vergleichsweise seltene Diagnose, die allerhöchstens durch die Medien gepusht wird. Vergiss diese Laiendiagnose einfach sofort wieder.
Sicherlich ist es aber so, dass exzessiver Pornokonsum zu gewissen Fixierungen im Sexualverhalten führt, einfach weil bestimmte Praktiken eben die Phantasie besonders anregen und besonder oft zur Masturbation genutzt werden und sich so in das Sexualempfinden einbrennen, und auch weil viele unrealistische Darstellungen in Pornos logischerweise im realen Sexualleben keine Entsprechungen haben und somit die pornographischen Phantasien kaum ausgelebt werden können.
Fixierung auf oralen Sex ist so ein Beispiel für eine oft durch exzessiven pornographischen Konsum verursachte Fixierung, ebenso z.B. starke Präferenz von Intimrasur, von Analverkehr oder flotten Dreiern. Die Fixierung auf den weiblichen Orgasmus kann auch eine Folge davon sein, aber sehr vieel Männer leiten ihre Männlichkeit davon ab, es der Frau "besorgen" zu können. Dieser Wunsch ist nicht selten und keine echte Fixierung, sondern eher Folge des gesellschaftlichen Wunschbildes der weiblichen Sexualität.
Insgesamt kann man feststellen, dass gelegentlicher Pornokonsum völlig normal ist und keine negativen Nachwirkungen zeitigt, dass aber exzessiver Pornokonsum, insbesondere auch ohne regelmäßige begleitende Paar-Sexualität zu einer verzerrten Wahrnehmung, zu sonderlichen Sexualpräferenzen und eine insgesamt zunehmend schwieriger zu befriedigenden Sexualität führt.
Ich glaube aber, das wirklich verliebte Männer durchaus immer zu Emotionen und Intimität fähig sind und partnerschaftliche Sexualität dann durchaus befriedigend verlaufen kann. Krankhafte Exzesse kann es geben, sind aber doch recht selten.