von # 21
Ich finde, so einfach ist die Sache nicht. Wenn ich mit einem Menschen eine Beziehung führe, dann will ich auch etwas über seine Vergangenheit erfahren. Das aber nicht um über diesen Menschen moralische Urteile zu fällen, sondern um wichtige, prägende Ereignisse, die seinem Leben eine Wendung gegeben haben, kennenzulernen. Es ist eben nicht so, dass die Vergangenheit keine Bedeutung hat. Sondern das Jetzt und Hier ist bestimmt durch die Biografie. Verstehen kann ich einen Menschen doch nur, wenn er mich in seine guten und schlechten Erfahrungen einweiht.
Wenn ich als Mann – und Vater – eine Frau kennenlerne, die abgetrieben hat, ohne dafür ernsthafte/ medizinische Gründe zu haben, dann würde das meine Ansichten zu dieser Frau verändern. Ich würde mich fragen: Welche Bedeutung hat ein Kind für sie? Hat sie abgetrieben, weil ihr der Mann nicht mehr gefiel? Würde ich mit ihr ein Kind haben wollen, dass - sollten wir uns nicht verstehen – auch einfach „entsorgt“ wird?
Ich muss ehrlich sagen: Mir ist es sehr, sehr suspekt wie manchen Frauen und Männer (!!!) mit dem Thema Schwangerschaft umgehen – als sei das Kind eine Ware, die man bei Bedarf einfach abbestellen kann.
Und an # 24 : Ja: Was ich nicht weiß, macht mich nicht heiß. Aber diese Dinge kommen ans Tageslicht – eben beispielsweise durch den Mutterpass. Und was bitte soll ich über eine Frau denken, die eine oder (schlimmer noch) mehr Abtreibungen aus nichtmedizinischen Gründen vor mir verheimlicht?