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  • #1

Ist eine Hauptschulempfehlung enttäuschend und Grund zur Sorge?

Unsere Tocher wird nach den Sommerferien auf die weiterführende Schule gehen.
Leider wurde uns nicht zum Gymnasium und auch nicht zur Realschule geraten, sondern zur Hauptschule.

Ehrlich gesagt war das für meinen Mann und ich erst einmal eine große Enttäuschung!
Wir beide sind ehrgeizig und haben gute Jobs. Mein Mann ist IT-Spezialist und ich arbeite als Röntgenassistentin.
Unsere Tochter hat motorische Entwicklungsverzögerungen und große Schwierigkeiten mit dem Rechnen. Ansonsten waren ihr schulische Leistungen bisher aber gut bis mittelmäßig.
Trotzdem fiel der Eignungstest für die weiterführende Schule, der in der vierten Klasse gemacht wurde, bei ihr katastrophal aus.
Ihre emotionale Reife entspricht auch nicht der einer 10-jährigen, sondern eher einer 7-jährigen. Sie ist auch in allem langsamer als Gleichaltrige, was seit Beginn der Grundschule auffällig wurde.

Unsere Tochter ist traurig, weil ihre beiden Freundinnen aufs Gymnasium gehen werden. Ihr Selbstvertrauen ist jetzt schon angeknackst, weil sie sich aufgrund der Hauptschulempfehlung für dumm hält.
Auch wir als Eltern sind natürlich nicht begeistert.
Zum einen sind in einer Hauptschule oft Schüler aus sozial benachteiligten Elternhäusern und zum anderen fragen wir uns, ob unsere Tochter mit einem Hauptschulabschluss später mal Chancen auf einen guten Ausbildungsplatz haben wird.

Ist das ganze ein Grund zur Sorge oder sollen wir erst mal abwarten, wie sich unsere Tochter auf der Hauptschule entwickelt?
 
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  • #2
Nur weil jemand in der 5. Klasse in der Hauptschule war, heißt das nicht, dass derjenige keine gute Ausbildung machen wird. Die meisten, die mit mir in der 5. Klasse in der Hauptschule waren, haben jetzt 15 Jahre später, mindestens einen Realschulabschluss und eine entsprechende Ausbildung. Ca. ein Drittel hat studiert.

Wegen der Entwicklungsverzögerungen eurer Tochter ist eine Hauptschule vielleicht nicht die beste Schulwahl. Habt ihr euch schon mal überlegt sie auf eine Privatschule zu schicken, damit sie individueller gefördert wird?
 
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  • #3
Lieber Eltern,
ich möchte Euch empfehlen, Euch jetzt aus der Sicht Eures Kindes zu betrachten. Es sieht Eltern die es enttäuscht hat. Es hält sich für "dumm". Könntet ihr Euch vorstellen, Eurer Verhalten zu ändern, und Eurem Kind zeigen, dass ihr stolz seid, auf das was es leistet und toll ist, so wie es ist? Man kann mit einem gesunden Selbstbewusstsein durch die Hauptschule gehen und auch ohne Abitur sehr glücklich werden.
Denkt mal drüber nach.

Es gibt viele Wege in ein selbstbestimmtes glückliches Leben. Fördert die Stärken Eures Kindes und haut nicht auf den Schwächen rum. Legt ein wenig mehr Gelassenheit an den Tag.

Eine Mutter, die selbst einmal auf der Hauptschule war und heute Wirtschaftswissenschaftlerin ist.
Auch meine Schwester war auf einer Hauptschule, lernte anschließend den Beruf der Verkäuferin. Ist ein glücklicher Mensch, und macht ihren Status nicht von Schulabschlüssen und Materiellem abhängig, und schon gar nicht ihr Selbstbewusstsein.
 
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  • #4
Ginge es euch und vor allem eurer Tochter besser, wenn ihre Defizite auf einem Gymnasium noch stärker heraustreten und sie noch mehr daran zu knacken hat, "anders" zu sein?

Manchmal frage ich mich echt, was mit einigen Eltern los ist.

Ja, Deine Tochter wird auch mit einem guten Hauptschulabschluss einen guten Ausbildungsplatz bekommen, DER FÜR SIE GEEIGNET IST.
Sie kann sogar noch auf die Realschule wechseln und auch das Abitur steht ihr noch offen - möglicherweise erst später nach der Ausbildung...

Aber natürlich könnt ihr das Kind JETZT auf's Gymnasium schicken, wo es tagtäglich zwar mit den Freunden aus der GS zusammen ist, aber ansonsten kein Bein auf die Erde kriegt.
Frust vorprogrammiert und ich erwarte dazu dann den entsprechenden Thread hier.

w, Ü40, kein Abitur, aber trotzdem studiert nach der Ausbildung
 
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  • #5
Dass ihr euch Sorgen macht, verstehe ich absolut. Ihr wollt natürlich nur das Beste für euer Kind.

Dass ihr so überrascht über die Schulempfehlung seid, verstehe ich wiederum nicht, schließlich wisst ihr um die Entwicklungsverzögerungen bei eurer Tochter. Ihr habt doch sicherlich auch schon im Vorfeld immer mal wieder Gespräche mit den Lehrern geführt und wusstet, wie die Lage ist. Habt ihr allen Ernstes eine Gymnasialempfehlung erwartet?

Wichtig ist, das Selbstvertrauen und Selbstbewusstsein der Tochter aufzubauen, die nun sehr enttäuscht ist und sich für dumm hält. Ich würde mich an eurer Stelle mal ans Schulamt oder eine Beratungsstelle wenden oder im Internet nachschauen, ob es nicht eine Privatschule gibt, die als Gesamtschule oder ähnliches aufgebaut ist, in die ihr eure Tochter geben könnt. Da ihr beide berufstätig seid, könnt ihr euch das sicher leisten und eure Tochter wäre da bestimmt besser aufgehoben als in einer regulären Hauptschule, wo viele Schüler aus schwierigen Elternhäusern sind.

Ich wünsche euch und eurem Kind alles Gute.
 
  • #6
Hallo FS,

Unsere Tochter hat motorische Entwicklungsverzögerungen und große Schwierigkeiten mit dem Rechnen. Ansonsten waren ihr schulische Leistungen bisher aber gut bis mittelmäßig.

Auch wenn das jetz keine richtige Antwort auf die Frage ist: Gab oder gibt es Hinweise dass eure Tochter eine umgeschulte Linkshänderin ist? Gerade die beiden Motorik ('tapsig' da nicht auf der dominanten Seite agierend) und Rechnen fallen mir da auf. Meine Tochter war eine, und da sah es ähnlich aus - das mit dem Rechnen geht so weit dass ihr eine Dyskalkulie attestiert ist.

Wenn ihr mögt macht euch doch mal schlau dazu. Es ist ein sehr sensibles Thema mit sehr komplexen Auswirkungen. Je nachdem wie jemand veranlagt ist kann er bspw. in logisch-analytischen Bereichen brillieren, aber man merkt es dann woanders. Ich schreibe dies deshalb weil es auch (vermutlich) eine ererbte Komponente betreffend der Händigkeit gibt, einer der Eltern kann es also ebenso sein aber hatte nicht die Probleme damit. Das Schulsystem berücksichtigt dies natürlich gar nicht, auch nicht eine wie ich meine beobachtet zu haben, 'längere Reifezeit' ;) .

Es wäre wichtig so etwas zu klären da verkehrte Händigkeit viele Neben-effekte mit sich bringt, für das ganze Leben, auch oder vielleicht insbesondere für die seelische Entwicklung.

Es gibt, falls Anhaltspunkte da wären, sehr gute Lektüre von Dr. Sattler sowie Linkshänderspezialisten die Händigkeitstests vornehmen können. Auch da muss man an einen guten geraten, also schlau machen.

Wie gesagt nur für den Fall, dass dies der Fall sein könnte ;)

Alles Gute euch!
 
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  • #7
Liebe FS, ich möchte dir mal meine Geschichte erzählen:

Ich (w, 24) war auch auf der Hauptschule. Eigentlich wollte ich aber immer auf's Gymnasium gehen, so wie die meisten in meiner Klasse. Das Gymnasium war halt "etwas Besseres" für "kluge" Kinder und die "dummen" Kinder kamen in die Hauptschule. Wie ich heute weiß - kleinbürgerliches Denken!

Jedenfalls: Ich habe es damals nicht auf's Gymnasium geschafft, weshalb meine Mutter (AE, die es immer schwer hatte in ihrem Leben) auch fürchterlich getobt hatte. Nie im Leben werde ich diesen Tage vergessen. Sie hatte damals auch die Sorge, dass aus mir deshalb nichts "Gescheites" wird. Ich habe mich richtig schlecht gefühlt. Ich hatte meine Mutter vollkommen enttäuscht und aufgebracht, ich kam mir total dumm vor und ehemalige Schulkolleginnen blickten auf uns herab (was sie aber auch schon vorher getan hatten, jetzt aber umso mehr) und deren geheucheltes Mitleid.

Naja, der Start in der Hauptschule war folgend: Ich hatte meiner Meinung nach einiges bei meiner Mutter wieder gutzumachen und gab in der Schule gleich alles. Mit Erfolg: War jahrelang die Klassenbeste. Mein Klassenlehrer glaubte von Anfang an an mich (was ich bis dahin noch nicht gekannt hatte). Auf die Frage meiner Mutter, ob ich denn die Matura (= Abitur) auf einer Höheren Schule schaffen könnte, antwortete er: "Wenn nicht sie, wer dann?"

Die Matura hab ich dann geschafft, mit sehr guten Noten und mit einem besonderen Lob einiger Lehrer. Das nicht auf dem Gymnasium, sondern auf einer Schule mit wirtschaftlich-technischem Schwerpunkt, die schwieriger zu schaffen war als das auch so tolle Gymnasium. Mit dieser Matura hatte ich bereits ein Berufsausbildung für eine Vielzahl von Berufen erlangt, ohne extra eine Ausbildung gemacht haben zu müssen. Eine Kollegin vom Gymnasium hingegen konnte mit ihrer Matura nichts anfangen, musste erst eine Ausbildung machen um überhaupt einen Beruf zu haben und putzt jetzt bei einem Zahnarzt. Ich studiere Jura (in weniger als einem Jahr bin ich fertig) und arbeite nebenbei in einer Kanzlei. Meiner Meinung nach ist das auch nichts besonderes, weil jeder Beruf für mich wertvoll ist, aber die Denke der Meisten ist leider eine andere.

Was ich eigentlich sagen will: Ich kann mich sehr gut in deine Tochter hineinversetzten, verstehe aber auch dich. Bei mir war es vor allem der Wille, etwas zu erreichen, was mir keiner je zugetraut hätte (auch meine Mutter nicht, habe sie gefragt). Ich war übrigens in der Volksschule (= Grundschule) auch immer bei den langsameren und den schlechteren. Danach habe ich den Spieß umgedreht und war das nie wieder.

Fortsetzung im nächsten Beitrag...
 
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  • #8
Fortsetzung meines Beitrages:

Also: Egal was wer über deine Tochter sagt: Sie kann alles schaffen was sie will. Wenn man nur auf andere hört, wird man nie etwas erreichen. Wenn du ihr deine Enttäuschung zeigst, wird sie sich nur noch schlechter fühlen. Mir hat keiner gesagt, was alles für mich möglich ist. Ich musste es selbst herausfinden und habe mich immer selbst um alles gekümmert (auf welche Schule ich komme und wie ich diese dann schaffe). Naja, früher haben viele auf mich herabgesehen (Kind einer AE-Mutter, von dem der Vater nichts wissen will und dann auf die Hauptschule), heute blicken sie neidvoll herüber, weil ich mehr "geschafft" habe als ihre Kinder (die ständig unter der Fuchtel der Hausmütterchen standen).

Eines habe ich im Leben gelernt und das weiß ich ganz sicher: Mit einem starken Willen kann man viel mehr schaffen als andere sich erträumen und oft auch mehr als man sich selbst erträumt. Alles ist möglich.

Ich wünsche dir und deiner Tochter alles Gute!

w, 24
 
  • #9
Wie wäre es mit der Werkrealschule ? (wenn dort möglich)
Die ist anfangs wie die Hauptschule, aber man kann dort später auch den Realschulabschluss erzielen.

Der Tochter nützt das Gymnasium nichts, wenn sie es nicht schafft.
UInd die Lehrer vielleicht bereits nach sechs Monaten den Eltern raten, ihre Tochter vom Gymnasium herunter zu nehmen ?

Die Tochter soll den Kontakt zu ihren zwei Freundinnen aufrecht halten.
Und sie fragen + sich zeigen lassen, was die im Gymnasium lernen.
So das die Tochter selber zur Überzeugung kommt, ob sie das schaffen würde, oder eben nicht.

Außerdem sind gerade Gymnasien sehr unterschiedlich. (eigene Erfahrungen)
Zum einen sind in einer Hauptschule oft Schüler aus sozial benachteiligten Elternhäusern
Ausgerechnet auf dem Gymnasium erlebte ich tlw. Jungs = Mitschüler, die in ihrer Persönlichkeit und Sozialdenken m.E. mehr benachteiligt waren, als Hauptschüler. Während die Mädchen eher zurückhaltend, aber fleißig und strebsam erschienen.
...ob unsere Tochter mit einem Hauptschulabschluss später mal Chancen auf einen guten Ausbildungsplatz haben wird.
Viele Hauptschulabsolventen besuchen danach eine (beruflich orientierte) weiterführende Schule. Um dann mit mehr Bildung und diesem Abschluss bessere Chancen auf einen Ausbildungsplatz zu haben.
Es gibt also nach der Hauptschule weitere Bildungsmöglichkeiten. So das man 1-2 Jahre länger auf Schulen ist, bis zur beruflichen Ausbildungsstelle.
 
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  • #10
Wie kann das denn sein: bislang gute bis mittelmäßige Leistungen und nur wegen des Tests die Empfehlung? Was sagt denn der Klassenlehrer dazu? Hatte sie bei dem Test vielleicht einen schlechten Tag?
Ihr Selbstvertrauen ist jetzt schon angeknackst, weil sie sich aufgrund der Hauptschulempfehlung für dumm hält.
Vielleicht habe ich einfach nur Glück mit meiner Tochter (kommt jetzt in die vierte Klasse) und es mag komisch klingen, aber sie hält das von sich, was ich von ihr halte. Ich habe nie direkt gute Noten von ihr erwartet, sondern ihr immer gesagt, dass ich es toll finde, dass sie sich in der Schule anstrengt und Mühe gibt. Nur nach der ersten Klasse gab es ein Problem, weil sie in den "Laberfächern" sich zu selten meldete. Habe ihr freundlich aber klar gesagt, dass sie sich häufiger melden soll, auch wenn sie sich nicht sicher ist, ob die Antwort die richtige ist. Das hat dann auch geklappt. In der dritten Klasse kam von der Klassenlehrerin die Rückmeldung, dass sie die Empfehlung für das Gymnasium bekäme, wenn es weiter läuft wie bisher.
Worauf ich hinaus will: ich glaube, Selbstvertrauen kann man einem Kind auch "einimpfen". Man muss irgendwie den richtigen Mittelweg finden zwischen Fördern und Fordern.
Ist das ganze ein Grund zur Sorge oder sollen wir erst mal abwarten, wie sich unsere Tochter auf der Hauptschule entwickelt?
Es ist ein Grund zur Sorge und ihr solltet nicht abwarten. Ich habe meiner Tochter die Liebe zum Lesen beigebracht. Sie liest Bücher und Comics, teilweise auch Sachbücher (was ist was und so´n Kram). Leiht sich jede Woche zwei neue Bücher in der Schulbücherei aus. Das finde ich schonmal sehr wichtig und förderlich.
Manchmal haben wir zu Hause Matheaufgaben zusammen gemacht oder unterwegs ein paar Rechenaufgaben im Kopf gerechnet.
Wie durchlässig ist denn das Schulsystem in eurem Bundesland? Welche Möglichkeiten gibt es, evtl. nach der 6. Klasse die Schule zu wechseln?
Last but not least: als meine ex-Frau und Mutter meiner Tochter psychisch schwer krank wurde und die damalige Familie eine schwere Krise durchmachte, habe ich lernen müssen, dass ein gewisses schauspielerisches Talent für Eltern ganz hilfreich ist. Also Nerven bewahren, kühlen Kopf behalten, Souveränität an den Tag legen und das Kind nicht mitbekommen lassen, was man sich für Sorgen macht.
Als erstes würde ich übrigens der Tochter versichern, dass sie weiterhin mit ihren Freundinnen befreundet sein kann und zusehen, dass das durch sonstige Freizeitaktivitäten auch wirklich gewährleistet ist.
Als nächstes dann versuchen, eine Perspektive zu vermitteln. Nicht in dem Sinne, dass sie in der Hauptschule am falschen Platz ist, sondern dass sich alle zusammen (Tochter und Eltern) etwas vornehmen, was erreichbar ist. Vielleicht entweder das Motorische stärken oder eine neue Lern- und Anstrengungskultur bzgl. der Schule.
Viel Glück!
m
 
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  • #11
Ich habe mal kurz im staatlichen Schuldienst gearbeitet und hoffe nicht, dass Ihr in einer (Groß-)-Stadt lebt - dort ist das Klientel auf den Hauptschulen wirklich zum Davonlaufen. Sowohl die Kinder als auch die Eltern.
Besser ist es auf dem Land oder in Kleinstädten.
 
  • #12
Mein Sohn hat Lese-Rechtschreibschwäche und damals auch eine Hauptschulempfehlung bekommen.Ich fand es nicht schlimm, da er so in eine Inbterationsklasse gekommen ist und die beste Förderung erhalten hat. Statt 1 Lehrer und 30 Schüler waren es bei ihm mindestens 2 Lehrer und 14 Schüler. Die Reaktion des Umfeldes ist schon nicht schön gewesen. Er hat die Hauptschule mit dem erweiterten Realschulabschluß mit 1,4 beendet und macht jetzt Fachabi für Technik. Nächstes Jahr will er dann ein Ing.-Studium beginnen. Auch so kann es gehen. W52
 
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  • #13
Hallo, FS

drei Beispiele:
- mein Lebensgefährte (jetzt 45) wurde auch aufgrund der Einschätzung der Lehrer (damals war die Zeit aber sicher noch anders) in die Hauptschule gesteckt. Ergebnis: Er hat "trotzdem" einen ausgezeichneten Beruf erlangt. Ist heute Selbständig und gut verdienend (auch wenn Geld nicht alles ist, aber es geht ihm sehr gut dabei!)
- Meine Schwester (heute 49) wurde auch aufgrund einer "Langsamkeit" in die Hauptschule befördert. Ergebnis: Sie hat einen sehr schönen Beruf erlernt und ist heute damit sehr glücklich.
- Und ich wurde ins Gymnasium befördert, ob ich wollte oder nicht. Ergebnis: ich habe kurz vor der Matura aufgehört, einen Beruf erlernt und weil ich lieber praktisch arbeiten wollte statt zu lernen ist es mir gelungen, eine sehr gute Position zu erreichen und sehr gutes Geld zu verdienen.
Bei uns allen fragt kein Mensch mehr nach Hauptschule oder nicht.
Was ich Dir damit sagen will: So wie fast alle Vorschreiber hier: gib Deiner Tochter keine Schuldgefühle oder das Gefühl, sie sei falsch/nicht gut genug. Sie hat die besten Voraussetzungen, Ihre Persönlichkeit und Individualität zu leben. Also kein Schema F (weil "man" das so macht) sondern im Vordergrund steht der Mensch als Persönlichkeit. Talente und Fähigkeiten dürfen meiner Meinung nach nicht in Klassen eingeteilt werden.
 
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  • #14
Wie könnt ihr euer Kind ruhigen Gewissens auf die weiterführende Schule schicken, wenn sie gerade mal die Hauptschulempfehlung hat? Nur um vor Freunden und Bekannten EUER EGO zu befriedigen!? ABER: Das ist eine Frechheit für alle anderen Schüler in der Klasse, die wirklich eine Gym-Empfehlung haben. Sie sollen deine entwicklungsverzögerte Tochter mit durchschleppen und dabei selbst ins Hintertreffen geraten? Genau aus diesem Grund gibt es Schulempfehlungen - aufs Gym gehören nur die Schlauen - aber leider wird dies von Übereltern heute anders gesehen - nach dem Prinzip: Ich bin doch xyz, also ist mein Kind auch etwas Besseres! Ihr seid egoistisch und unrealistisch, denn auch eurer Tochter tut ihr keinen Gefallen damit, wenn sie feststellt, sie ist wirklich hinten dran und schafft es nicht. Der Knax ist vorprogrammiert.

Erfolgserlebnisse auf der Hauptschule könnten sie weiter bringen, weil sie selbstbewusster wird - ständige Niederlagen auf dem Gym - dann wird sie bald alles verweigern.

kopfschüttelnd w/43
 
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  • #15
Wieso gibst Du Dein Kind nicht auf eine evangelische oder andere Privatschule?
Dort lernen die Kinder alle gemeinsam, einige verlassen dann ab Klasse 9. mit der Hauptschulreife die Schule, weitere machen ihren mittleren Schulabschluss und eine Gruppe zum Schluss macht das Abitur.

Ihr verdient doch beide offenbar gutes Geld, dann gebt doch etwas Schulgeld für Eure Tochter aus, spart Euch die Hauptschule ("tolles Klientel" geht häufig auf diese Art Schule) und meldet sie in einer Privatschule an...?

Ich selbst habe eine Hauptschule besucht und hätte die dort gemachten Erfahrungen (Schläge, sexuelle Übergriffe, Gewalt) am liebsten für immer vergessen. Meinen Kindern wollte ich das nie zumuten, sie haben Abitur gemacht auf einer privaten Schule.

Es ist leider so, dass viele Kinder auf der Hauptschule solche Kinder sind, welche ihren Eltern komplett egal sind - entsprechend wird nicht selten ein Verhalten in die Klassen getragen, welches begabtere Kinder am Lernen hindert. Ihr seid Doppelverdiener und könntet Euch eine private Schule bestimmt leisten. Euer Kind wird es Euch danken! LG!
 
  • #16
Unsere Tochter ist traurig, weil ihre beiden Freundinnen aufs Gymnasium gehen werden. Ihr Selbstvertrauen ist jetzt schon angeknackst, weil sie sich aufgrund der Hauptschulempfehlung für dumm hält.
Auch wir als Eltern sind natürlich nicht begeistert.
Zum einen sind in einer Hauptschule oft Schüler aus sozial benachteiligten Elternhäusern und zum anderen fragen wir uns, ob unsere Tochter mit einem Hauptschulabschluss später mal Chancen auf einen guten Ausbildungsplatz haben wird.
Je nachdem, welche Argumente der Lehrer vorgebracht hat, hätte ich ähnliche Bedenken. Ich würde unter den beschriebenen Bedingungen deshalb auch dazu tendieren, mein Kind entgegen der Empfehlung zur Realschule zu schicken.
 
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  • #17
Ich bin selbst Lehrerin und kann euch nur raten, eurem Kind den Stress Gymnasium der Realschule erstmal zu ersparen.
Wenn sie (wie du selbst schreibst) eher die Reife einer 7jährigen hat, dann würde sie an einer höheren Schule gnadenlos überfordert sein und ihr Selbstwertgefühl würde ins Bodenlose stürzen.
Worum geht es denn? Um euch und eure Vorstellungen oder um eure Tochter und ihr Glück.
Ja, ich weiß, dass die Hauptschulen oft einen schlechten Ruf haben. Schaut euch die Schule an, vielleicht gibt es auch Alternativen wie private Hauptschulen.
Geht auf jeden Fall mal zu einer Schulberatung. Hat eure Tochter Dyskalkulie? Das kann und sollte therapiert werden.
Manchmal ist die Hauptschule eine Erleichterung für die Kinder. Die leistungsstarken Schüler sind weg und nun rücken die mittleren Schüler auf die besseren Plätze nach. Plötzlich sind sie dann unter den Klassenbesten und dabei ist es dann egal, welche Schule es ist. So etwas spornt an. Aber die Eltern müssen eben dahinterstehen und nicht "na ja, eben nur Hauptschule" denken.
Ich kenne einige frühere Schüler, die "nur" auf der Hauptschule waren, dann eine gute Berufsausbildung gemacht haben, dort ihren mittleren Bildungsabschluss gemacht haben und dann die Berufs- oder Fachberschule besucht haben. Neulich hat mich erst eine frühere Schülerin besucht, die diesen Weg gegangen ist und nun gerade Chemie studiert.
Unser Schulsystem ist nicht ideal, aber es ist ziemlich durchlässig, man kann immer noch alles nachholen.
Als lasst sie erst einmal reifen und gebt ihr das Gefühl, dass es gut ist, so wie es ist.
 
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  • #18
Ich habe mal kurz im staatlichen Schuldienst gearbeitet und hoffe nicht, dass Ihr in einer (Groß-)-Stadt lebt - dort ist das Klientel auf den Hauptschulen wirklich zum Davonlaufen. Sowohl die Kinder als auch die Eltern.
Besser ist es auf dem Land oder in Kleinstädten.

Ich kenne eine sehr gute ev. Schule in Berlin, wo von Hauptschüler bis Gymnasiasten alle zusammen lernen dürfen. Funktioniert ganz gut.

Allerdings verstehe ich die Frage der FS nicht, denn wenn das Kind in verzögert ist, hätte das schon in der Kita bzw. zum Anfang der Grundschulzeit festgestellt und durch entprechende Therapien "behandelt" werden müssen.

Das so ein Kind nicht auf ein Gymnasium kommen kann, muss den Eltern doch klar sein. Bei meinem Kind gab es Ende der 5. Klasse (bei uns fängt das Gymnasim mit der 7. Klasse an) Gespräche mit dem Klassenlehrer, der schon Hinweise und Tipps gab, in welche Richtung es bei dem Kind laufen könnte bzw. wohin es laufen wird. Damit waren alle Eltern vorab schon informiert.

Gab es das bei der FS nicht? Bei uns kommen nur noch Schüler mit einem Notendurchschnitt von unter 2,00 aufs Gymnasium. Oft werden auch Schüler abgelehnt, die zwar guten Noten habem, aber von der Sozialkompetenz daneben sind.

Das Leben auf einem Gymnasium ist knallhart, wer da mitkommen will, braucht gewisse Basics, die die Tochter der FS nicht hat. Ich finde die Frage der FS naiv.

w
 
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  • #19
Ich weiss nicht, wo ihr wohnt.
Eine Hauptschule in Berlin z. B. wäre für mich bzw. mein Kind ganz sicher keine Option.

Dem Tipp für Privatschulen möchte ich mich anschließen.
Konfessionelle Schulen wären eine Möglichkeit.
Waldorf oder Montessori o. ä. auch.

Informiert euch! Teuer muss es nicht sein, das hängt in vielen Fällen von eurem Einkommen ab.
 
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  • #20
Das ist absolut kein Grund zur Sorge, wichtig wird nur sein das ihr die Defizite identifiziert und daran arbeitet, auch wenn das aus eigener Tasche bezahlt werden muss (bspw. Nachhilfelehrer).

Eure Tochter hat nachher immer noch die Möglichkeit auf eine weiterführende Schule zu gehen um Mittlere Reife, Fachhochschulreife oder sogar Abitur nachzuholen. Ihr stehen also alle Wege offen - gib ihr die Zeit, aber arbeitet zusammen an den Optimierungspotentialen.

Ich kannte eine Dame die hat sich über einen Hauptschulabschluss mit anschließender kaufmännischer Ausbildung über den zweiten Bildungsweg hochgearbeitet bis zur Doktorin mit gutem Job und Verdienst in der Schweiz.

Das kann, wenn man will, jeder schaffen.
 
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  • #22
Ja es ist enttäuschend und ein Grund zur Sorge.
Wenn die Erwartungen der Eltern andere waren und sich über die Fähigkeiten des Kindes nicht im klaren sind.

Aber wie es aussieht, wisst ihr doch über die Entwicklungsverzögerung und Schwierigkeiten eures Kindes Bescheid. Dann sollte ihr erst recht darauf bedacht sein, dass die richten Anforderungen an eure Kind gestellt werden.

Eure Berufe und euer Ehrgeiz sind für euer Kind erst mal unerheblich. Unterstützt, liebt und fördert euer Kind.

Lieber eine glückliche Gärtnerin, als eine unglückliche Managerin.
 
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  • #23
Ich erzähle auch mal meine Geschichte: In der vierten Klasse bekam ich aufgrund von extremer Schüchternheit und damit verbundener Angst, mich zu melden, eine Realschulempfehlung und kam mir danach jahrelang unterbelichtet vor, weil alle außer mir (Cousinen, Freundinnen) auf das Gymnasium gingen. Das Gymnasium war für mich immer das Nonplusultra, weil einem danach alle beruflichen Wege offen stehen und ich eigentlich immer Jura studieren wollte. Trotz sehr guter Noten war mir und anderen Guten der Weg auf's Gymnasium dann bis zum Realschulabschluss verwehrt, während sehr viele wegen schlechter Noten auf die Hauptschule wechseln mussten. In der 10. Klasse beschloss ich, zumindest Fachabi zu machen und mein Vater ging meinen Klassenlehrer daraufhin fragen, ob er mir das zutrauen würde. Dieser sagte ihm, dass ich mit meinen Noten auch auf das Gymnasium wechseln könnte und empfahl mich hierfür beim dortigen Schuldirektor (es handelte sich um ein Schulzentrum und die Lehrer der Schularten kannten sich untereinander). Dort machte ich 3 Jahre später mit 3 anderen aus meinem Realschulabschlussjahrgang Abitur und studierte danach Jura, was ich erfolgreich abschloss.

Was ich damit sagen will: Für deine Tochter ist noch alles möglich. Ihr Weg an's Ziel wird aber wohl steiniger sein, als wenn sie den geraden Weg hätte nehmen können, z. B. wird sie bei einem späteren Wechsel der Schulart gerade in den Sprachfächern wohl Defizite gegenüber den anderen Schülern aufarbeiten müssen. Zudem wird man als "Emporkömmling" von denen, die von Anfang an die Schule besuchen durften, erstmal kritisch beäugt und als weniger intelligent eingestuft und je nach Charakter zum Außenseiter degradiert. Ob man später auf die höhere Schule wechseln kann, hängt viel vom Engagement der Lehrer und auch von Glück und Zufall ab. Mein Klassenlehrer hat damals rein aus dem Bauchgefühl entschieden und hätte auch ganz anders handeln können, da es keine Regelung gab, ab welcher Note Schülern nach dem Realschulabschluss das Gymnasium offen steht. Mein Lebensweg wäre ohne diese Entscheidung ein ganz anderer geworden, da ich dann weder Abi machen noch Jura hätte studieren können. Daher ist es wichtig, dass ihr Eltern euch zu jeder Zeit gut darüber informiert, was schulisch für eure Tochter möglich ist, auch bezüglich früher Schulwechsel in der Orientierungsstufe. Vielleicht könnt ihr eure Tochter auch auf eine Gesamtschule schicken, dort sollen die Wege "nach oben" durchlässiger sein, als bei voneinander abgetrennten Schulen, weil dort alle Schularten mehr miteinander kooperieren.

w, 29
 
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  • #24
Ginge es euch und vor allem eurer Tochter besser, wenn ihre Defizite auf einem Gymnasium noch stärker heraustreten und sie noch mehr daran zu knacken hat, "anders" zu sein?

Manchmal frage ich mich echt, was mit einigen Eltern los ist.

Ja, Deine Tochter wird auch mit einem guten Hauptschulabschluss einen guten Ausbildungsplatz bekommen, DER FÜR SIE GEEIGNET IST.
Sie kann sogar noch auf die Realschule wechseln und auch das Abitur steht ihr noch offen - möglicherweise erst später nach der Ausbildung...

Aber natürlich könnt ihr das Kind JETZT auf's Gymnasium schicken, wo es tagtäglich zwar mit den Freunden aus der GS zusammen ist, aber ansonsten kein Bein auf die Erde kriegt.
Frust vorprogrammiert und ich erwarte dazu dann den entsprechenden Thread hier.

w, Ü40, kein Abitur, aber trotzdem studiert nach der Ausbildung


Da muss ich jetzt aber mal ganz stark aus Sicht der Personalerin wiedersprechen. Mit Hauptschulabaschluss kann man heut gar nichts mehr. Man braucht für fast alle Ausbilungsberufe Abi. Sicher gibt es einige (Frisör, Handwerker...) die auch ohne gehen. Aber das sind die Ausnahmen. Leider ist das heute so. Ich habe vor 16 Jahren Realschullabschluss gemacht und einen Ausbildugnsberuf gelernt. Für den braucht mah heute Abi!

Ich würde sehen ob Ihr Eure Tochter nicht auf eine spezielle Schule schicken könnt, wo sie gefördert wird. Sie aufs Gymnasium zu schicken wär falscher Ehrgeiz eurerseits. Wenn sie gut gefördert wird, kann sie ja evtl. immer noch Realschulabschluss oder Abi nachmachen. Oder sie lernt was und macht dann den Meister und kann dann an einer Fachhochschule studieren.

Tragisch finde ich nur, warum ist sie nicht schon vorher gefördert worden?
 
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  • #25
Du hast die gleiche Frage doch vor ein paar Wochen schn gestellt - mit dem Hinweis darauf, dass sie sogar neurologische Störungen von Geburt an hat? Das ist für die Einschätzung des Falls sehr wichtig!
Ansonsten: stell DEIN Ego mal zum Wohl deiner Tochter zurück. Jedes Kind, das nicht funktioniert, wie es sich die Eltern ei nbilden, wird heute gleich als defizitäre Enttauschung gesehen.
Schlimm!
 
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  • #26
Ich würde alles tun, damit mein Kind nicht auf die Hauptschule gehen muss. Geht auf gar keinen Fall! Zudem gibt es eben auch viele Lehrer, denen die persönlichen Schicksale der Kinder letztendlich doch egal sind. Ich würde mich da niemals auf ein solches Urteil verlassen.

Und natürlich gibt es nahezu keine guten und rentablen Ausbildungsplätze für Menschen mit Hauptschulabschluss. Da sollte man nichts beschönigen. So sieht es aus!

w
 
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  • #27
Das ist ein sehr ähnlicher Fall wie bei meiner Schwester mit meiner Nichte (wird 9) die jetzt nach den Ferien in die 4. Klasse kommt. Meine Schwester ist Oberärztin, mein Schwager Chefarzt - sie kommen beide aus Akademikerdynastien. Mein Neffe (14) ist hochbegabt und hat bereits eine Klasse im Gymnasium übersprungen. Meine Nichte hingegen litt schon seit der Geburt unter einer Schilddrüsenbedingten Entwicklungsverzögerung. Sie ist heute mit fast 9 auf etwa dem körperlichen und geistigen Stand einer 5 - 6 jährigen und die Empfehlung bei der Einschulung lautete damals - aus meiner Sicht völlig richtig - Förder- oder Montessorischule bzw noch nicht einschulen. Mit vielen Anwälten und Klagen schafften ihre Eltern es aber, sie doch in die normale Grundschule einzuklagen, wo sie sich - wieder mit Hilfe von Anwälten und 3 Nachhilfelehrern - mit Ach und Krach nun von Stufe zu Stufe hangelt (sie hat in den Kernfächern nur 4en und 5en). Von den anderen Kindern wird sie ständig gehänselt weil sie viel kleiner ist und sich komisch benimmt und die natürlich auch nichts mit ihr anfangen können weil sie eben erst auf dem Stand einer Vorschülerin ist. Nun überlegen die beiden ob sie meine arme Nichte nächstes Jahr nicht doch irgendwie ins Gymnasium einklagen können obwohl die Empfehlungen eindeutig Haupt - bzw Förderschule lauten. Ich kann der FS nur raten der Empfehlung der Lehrer Folge zu leisten und das Kind nicht entgegen seinen Anlagen auf eine weiterführende Schule zwingen auf der es nur gnadenlos untergehen wird. Meine Nichte hat zb. seit sie in der Schule ist massive Tics, nässt nachts ein und hat auch tagsüber ständig Wein- und Schreikrämpfe wenn es ums Hausaufgabenmachen geht weil sie damit restlos überfordert ist. Ich würde so etwas meinem Kind nicht antun wollen.
 
  • #28
kein Abitur, aber trotzdem studiert nach der Ausbildung
Da stellt sich die Frage nach der Definition des Studiums. Welches Studium kann man ohne Abitur absolvieren?

Ich kenne einige frühere Schüler, die "nur" auf der Hauptschule waren, dann eine gute Berufsausbildung gemacht haben, dort ihren mittleren Bildungsabschluss gemacht haben und dann die Berufs- oder Fachberschule besucht haben. Neulich hat mich erst eine frühere Schülerin besucht, die diesen Weg gegangen ist und nun gerade Chemie studiert.
Ich denke, das wäre auch der Weg für das Kind der FS. Problematisch sehe ich, wenn das Kind an der HS wegen den schlechten Bedingungen weiter abbaut.
 
  • #29
Schickt man ein Kind mit diesen Defiziten zum Gymnasium, macht man sich 1. selbst etwas vor und tut 2. seinem Kind nichts gutes. Bei uns gibt es diese Gesamtschulen, die auch für Spätentwickler eine gymnasiale Oberstufe bieten, weiterhin in 13 Jahren zum Abitur. Das würde ich für mein Kind in kauf nehmen, wenn es denn so wäre.
Ich habe in der näheren Bekanntschaft einen Fall, da wollte die Mutti, dass das Kind zum Gymnasium geht. Die Ärmste hat gepaukt, war fleißig und war ständig weit abgeschlagenes Schlußlicht in der Klasse, ein Mißerfolg wurde vom nächsten verfolgt.....jetzt geht sie an solch eine Gesamtschule und fühlt sich wohl.
 
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  • #30
Ich finde, es ist überhaupt kein Grund zur Sorge und es ist schade, dass Du nur die Defizite Deines Kindes und nicht die Stärken erwähnst.

Zudem, hast Du schon mal überlegt, dass es auch Menschen gibt, die mit Begeisterung eine Handwerkslehre absolvieren und später als Meister/in einen eigenen Betrieb haben, oder auch als Geselle weiterarbeiten ?

Hast Du schon mal überlegt, warum ein Studium etc. besser sein soll als eine Lehre und Ausbildung ? Was glaubst Du, wer schneidet unsere Haare, wer baut unsere Häuser, wer bäckt unsere Brötchen, wunderschöne leckere Torten oder bekocht uns im Restaurant oder sorgt dafür, dass im Hotel alles gut abläuft - durch Hotelfachleute? Ich denke, in Berufen in dieser Richtung hat man sehr gute Berufschancen, denn diese Berufe werden sehr gefragt. Von Krankenschwestern etc. mal ganz zu schweigen.

Ich denke, das wichtigste ist, dass Dein Kind einen guten Hauptschulabschluss hat, und danach kann sie ja evtl. je nach Bundesland die Wirtschaftsschule nachholen. Oder eine Lehre beginnen .. siehe oben.

In einigen Köpfen hat sich da wohl Denken in eine gewisse Richtung breitgemacht, welche uns implizieren soll, dass Berufe, welche Hauptschule und Lehre beinhalten nur für die "niederen Kasten" sind. Davon muss man in jedem Fall weg, sonst hausen wir mal in selbergebauten Lehmhütten und essen Brei aus handgemahlenem Getreide.. geschweige denn wer unsere Autos zusammenbaut und die Elektrik unserer Häuser installiert.

Ich hoffe, das macht Dich etwas nachdenklich und ich wünsche euch viel Spass !

Die vorhergenannte Idee mit einer Büchereikarte finde ich übrigens gut zum Anregen von Lesen, ich hatte damals auch eine bekommen und seit damals lese ich liebend gerne.

w,40
 
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