Die TS:
Ich danke euch für die vielen hilfreichen Antworten!
Leider kann ich aufgrund der Anzahl nicht auf Details eingehen.
Ich habe bemerkt, dass einige nicht verstehen, dass wir enttäuscht sind und unsere Tochter das spürt und sich deshalb für dumm hält.
Ich zeige es ihr weniger, während mein Mann halt großen Ehrgeiz hat, ihr aber nicht den Rücken stärkt. Zu Beginn ihrer Schulzeit sah es nämlich noch besser aus als jetzt. Ihr erstes Zeugnis war noch gut, doch mein Mann nörgelte gleich, dass die drei befriedigenden Noten weg müssten.
Auch als sie in der Verwandtschaft gelobt wurde, weil sie schon früh gut lesen konnte und man sie für helle hielt, sagte mein Mann im Besein unserer Tochter, dass sie ganz bestimmt nicht helle sei.
Ich weiß nicht, ob sie das sehr runtergezogen hat, denn ich versuche immer ihr Mut zu machen und mache auch keinen Druck bei Hausaufgaben. Ich helfe ihr dabei und achte aber auch darauf, dass sie noch genügend Freizeit hat. Schließlich soll sie mit 10 Jahren noch Kind sein dürfen.
Natürlich sehe ich auch die Gefahr. Unsere Tochter ist eh ein sehr passives Mädchen. Wenn sie auf die Hauptschule kommt und die Anforderungen sind gering, wird sie evtl. noch weniger Anreiz zum Lernen haben.
Hinzu kommt natürlich der allgemein schlechte Ruf dieser Schulform.
Unsere Tochter ist sehr sensibel und wird sich schwer gegen aggressive und vorlaute Mitschüler durchsetzen können. Allein schon deswegen hätte ich mir für sie die Realschule oder das Gymnasium gewünscht, weil es dort meistens gesitteter zugeht.
Ich denke mal, wir müssen sehen, was die Zukunft bringt.
Es ist kein Trost, dass sie mal einen handwerklichen Beruf ergreifen könnte, denn danach sieht es eher nicht aus. Unsere Tochter ist ungeschickt und hat leider zwei linke Hände. Sie macht vieles kaputt, weil sie eine Grobmotorikerin ist und hat auch kein Talent für Zeichnen oder Bastelarbeiten.
Sicherlich wäre der Besuch einer privaten Schule finanziell möglich, doch wir wollen, dass sie eine ganz normale Schule besucht. Es wäre meiner Ansicht nämlich auch nicht gerade förderlich für ihr Selbstvertrauen, wenn sie mitbekommt, dass sie eine Schule besuchen soll, wo sie speziell gefördert wird. Kein Kind in unsererem Bekanntenkreis oder unserer Verwandtschaft besucht eine private Schule, und sie würde sich so wieder als Außenseiterin, als etwas besonderes im negativen Sinne, fühlen.