"Ich wollte immer, dass du dich wohlfühlst...", "... dass alles perfekt ist", "Erwartungen und Wünsche zurückgesteckt"....
Alles schön und gut, aber bitte im richtigen Maß auf Basis eines gesunden Ausgleichs. Das klingt ja fast ein wenig nach Selbstaufgabe. Die wenigsten Frauen wollen ein Alphamännchen, aber ebensowenig wollen sie ein Weichei, das seine eigenen Bedürfnisse komplett hinten anstellt.
Zu einer starken Persönlichkeit gehört nun mal auch, seine Meinung zu vertreten, auch wenn die Freundin Stress macht, und für seine Bedürfnisse und Wünsche einzustehen. Im günstigsten Fall schließt man dann eben Kompromisse.
Stell es dir mal umgekehrt vor: Hättest du gern eine Frau, die zu allem Ja und Amen sagt und sich dir permanent anpasst?
Zu viel Zustimmung, unendliches Verständnis für jeden Unsinn und dauernd liebes Gucken bringen einen nicht weiter - da ist kein Austausch, keine Inspiration, kein Widerstand, der einen herausfordert und vielleicht mal auf neue Gedanken bringt. Man braucht auch jemandem, der einem unbequeme Dinge sagt. Und zwar bitte fair.
Für mich hat das auch etwas mit Abgeben von Verantwortung zu tun. Es ist viel einfacher, sich nach den Wünschen des Partners zu richten als ihn von den eigenen zu überzeugen. Und wenn dann die Freundin doch den falschen Urlaubsort/ den falschen Kinofilm/ die falsche Party/ das falsche Restaurant gewählt hat, so liegt's wenigstens nicht an dir.
Ich kann nur sagen, ich fand die Rolle derjenigen, auf deren Wünsche immer Rücksicht genommen wurde, wahnsinnig ANSTRENGEND!!!!!!!! Weil ich nämlich gar keine Lust habe, ALLES zu entscheiden. Weil ich mich gern auch mal treiben lassen will.
Ich plädiere nicht für ein Alphamännchen, das macht, was es will und kein Einfühlungsvermögen besitzt. Ich will nur einen gleichberechtigten Partner, mit dem sich Anpassung und Bewahren der Eigenständigkeit, Verwirklichung der eigenen Bedürfnisse und Rücksicht auf die des Partners in der Waage halten.
Ich frag mich, wo für Männer das Problem ist, einen gesunden Mittelweg zu finden???