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  • #1

Ist es inzwischen "normal" dass eine Beziehung nicht länger als 6 bis 7 Jahre hält?

 
  • #2
Das könnte die Statistik klären. Aber ich habe mal gelesen, dass sehr viele Trennungen nach 4 Jahren passieren.
 
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  • #3
Tja, was ist normal? Normal wäre zB Mann und Frau lernen sich kennen, zeugen ein Kind welches nach 4 Jahren aus dem Gröbsten raus ist. Danach kann das Spiel für den Mann eigentlich wieder von Neuem beginnen! ;-)
Ich weiß natürlich worauf Du hinaus willst :) Die Zeiten wo Ehen durch die Eltern vermittelt wurden und Scheidung eine gesellschaftliche Schade war sind nun einmal (glücklicherweise) vorbei! Folglich müssen Beziehungen (und Ehen) nicht mehr künstlich aufrecht erhalten werden wenn es nicht mehr läuft.
Es ist eben keine "Schande" mehr den Partner von Zeit zu Zeit zu wechseln oder sich scheiden zu lassen. Es ist gesellschaftlich akzeptiert (zumindest in weiten Teilen Europas).
Das alles erweckt vielleicht den Anschein, dass Beziehungen und Ehen heute nicht mehr so lange halten wie "früher". Nur hätten sich die Menschen früher auch getrennt wenn es gesellschaftlich akzeptierter gewesen wäre.

Aber... es gibt natürlich immer wieder Ausnahmen! Paare die es tatsächlich ein Leben lang schaffen. Vermutlich ist das aber einfach nur Glückssache.
 
  • #4
Ich denke, nach 6 oder 7 Jahren taucht oftmals die sehr bedeutsame Frage auf, ob man heiraten möchte. Wenn die Partner darüber unterschiedliche Vorstellungen haben, geht die Beziehung dann oftmals in die Brüche. Die andere Frage, die ich mir hin und wieder stelle, ist, ob es möglich ist, über einen sehr langen Zeitraum monogam zu leben oder ob irgendwann das Bedürfnis nach Sex mit einem anderen Partner sehr stark wird. Da meine bisher längste Beziehung nur viereinhalb Jahre dauerte, kann ich selbst das nicht beurteilen.
 
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  • #5
Lange und erfolgreiche Beziehungen benötigen in jedem Fall eine sehr breite, gemeinsame Basis. Sexuelle Attraktivität gegenüber dem Partner ist da sicher nur ein Punkt unter vielen. Meine längste Beziehung hat immerhin 6 Jahre gedauert. Am Ende war von der Liebe jedoch einfach nichts mehr übrig. Das lässt sich auch nicht mehr zurückholen. Da ist eine Trennung das einzig Richtige.
 
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  • #6
Nach einigen Jahren ist von der anfänglichen sexuellen Anziehung nicht mehr viel übrig. Beziehungsunfähige und emotional unreife Menschen trennen sich dann, weil ihre Beziehung eben nur sexueller Natur war. Bleibt das Paar zusammen, entsteht eine Partnerschaft, die auf Vertrauen und gegenseitiger Wertschätzung beruht. Die Partner passen sich einander an in ihren Gewohnheiten, Vorlieben, Einstellungen und sogar der IQ gleicht sich an. Mit etwas Glück hat man dann einen Seelenpartner, ohne den das Leben nur noch halb so lebenswert wäre. Nahja, mit etwas Glück ... .
 
  • #7
@ #5: Das kann ich nachvollziehen. Worauf Du allerdings gar nicht eingehst, ist die Frage, wie sich dann der Sex gestaltet.
 
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  • #8
könnte man die frage noch erweitern? mir scheint es, dass immer weniger ernsthaft eine neue feste bindung eingehen. als wenn die gesellschaft nur noch die befriedigung der inneren triebe in den vordergrund stellt, menschen die wahren werte nicht mehr erarbeiten wollen, weil es zu aufwendig ist.
täusche ich mich?
 
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  • #9
@ #6: Ist das nicht von Paar zu Paar verschieden? Sie finden Alternativen zum Sex: Sie kümmert sich um die Kinder und er macht Karriere - oder umgekehrt. Sie sucht sich einen Liebhaber und er widmet viel Zeit seinem Hobby - oder umgekehrt. Er treibt regelmäßig Sport und sie geht einkaufen - oder umgekehrt. Sie geht mit ihren Freundinnen weg und er geht zum Arzt - oder umgekehrt.
Vielleicht experimentieren beide auch mit Partnertausch, Swingerclubs, SM, Bondage und was weiß ich noch allem. Ganz normale Leute eben.
 
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  • #10
wegwerfgesellschaft, bei der langlebigkeit der dinge sinnlos ist, weil der markt überschwemmt ist und die sucht nach neuem eine endlose kettenreaktion auslöst? alt nutzt sich ab, neu gibt es jederzeit. warum das alte pflegen, wenn das neue augenscheinlich und anfangs funktional perfekter ist?
 
  • #11
@#7: Wenn ich das Forum hier zugrunde lege für eine Beurteilung, dann würde ich dir tendenziell Recht geben. Aus meinem Freundes- und Bekanntenkreis kann ich das nicht bestätigen. Meine bisherigen Kontakte sind keine gute Grundlage, weil ich nur wenige gut kennengelernt habe.

Solltest du dich nicht täuschen, wäre das für diejenigen, die gerne mal Kinder haben möchten, ziemlich schlecht.
 
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  • #12
@10: ich habe meiner frage noch in #9 etwas hinzugefügt. als grundlage nehme ich die statistiken der letzten jahre, die besagen es gäbe immer mehr singles als langjährige partnerschaften.
mir macht es etwas angst. verliert eine gesellschaft an substanz und verschieben sich wertevorstellungen nicht auch automatisch? verroht das gefüge beziehung nicht durch die einwirkung des marktverhaltens, verursacht durch die aggresivität der wirtschaft? werbung suggeriert schönste emotionen in bezug auf immer neues, perfekt gestaltetes.
 
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  • #13
@#11: Kopf hoch! Viele Gefühle, Bedürfnisse, die früher innerhalb der Familie/Ehe befriedigt wurden, werden von den Singels in ihren Freundschaften oder im Kollegenkreis ausgelebt. Was Partnerschaften betrifft, erschien heute ein Artikel in n-tv

http://www.n-tv.de/panorama/dossier/US-Singles-suchen-online-nach-Halt-article325641.html

zu diesem Thema. Dass Ehe/Partnerschaft nicht mehr mit so viel Unehrlichkeit/Lieblosigkeit verbunden ist, wie das noch zu Zeiten unserer Eltern üblich war, ist doch ein positiver Aspekt.
 
  • #14
@ #5 Bei mir war das anders: Ich (40) habe eine langjährige Beziehung (über 20 Jahre) hinter mir. Wir haben uns sehr früh kennen gelernt und uns im Laufe der Zeit unterschiedlich entwickelt. Somit fehlte eine gesunde Basis, um an dieser Beziehung festzuhalten. Die sexuelle Attraktivität war jedoch auch nach dieser Zeit bei beiden noch vorhanden.
Seit einiger Zeit bin ich nun wieder völlig verliebt...mit Bauchkribbeln und Schmetterlingen. Ich hoffe sehr, hier wieder einen Partner gefunden zu haben, mit dem ich mehr als nur 6 oder 7 Jahre verbringe.
 
  • #15
@#11: Es ist wohl so, dass es diese Wirkungskette gibt, die du beschreibst. Eine etwaige Schuldfrage ist damit aber nicht geklärt. Wenn die Menschen nicht so bequem wären und eigenverantwortlicher und bewusster durch's Leben gingen, dann ließen sie sich gar nicht beirren von dem, was da zum Beispiel in Werbung für "Werte" suggeriert werden. Dann gäbe es eine viel größere Masse an Menschen, die kompatibler zueinander wären. Und nur die Kompatibilität und die Bereitschaft, an einer Partnerschaft permanent zu arbeiten, garantiert deren langfristiges Gelingen.

Gott sei Dank gibt es aber noch Menschen, die sich dieser Sachverhalte bewusst sind. Man muss sie nur finden.
 
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  • #16
Zustimmung zu ThomasHH! Nur, wenn beide etwas für die Partnerschaft tun, nicht nebeneinander, sondern miteinander leben, bleibt eine Beziehung lebendig. Dazu gehört auch die Erkenntnis, dass es einen Wert hat, sich miteinander zu entwickeln und auch Probleme miteinander durchzustehen... Gerade in "schlechten Zeiten" wächst die Beziehung.
Nach einer Statistik im SZ WISSEN Magazin vom Juni sind die meisten Ehescheidungen nach 3-10 Jahren. Sicher sowohl unbewusste biologische Gründe, als auch Zeichen der "normalen" Leichtlebigkeit unserer Zeit.
Übrigens: Habe eine 16-jährige Beziehung hinter mir und die körperliche Anziehung hat bis zuletzt gehalten.
Eli, 49w
 
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  • #17
@3 Pat: also 6-7 Jahre bis zum Endschluss ob man heiraten möchte, halte ich dann doch für viel zu lang. Ich denke, das man nach 2-3 Jahren einen Partner bis in die Letzte Ecke kennt und dann auch Heiratet.

@5 ja das stimmt mit dem angleichen und dem Seelenpartner, jedoch bei Grundlegenden Fragen ändert sich kein Mensch mehr im Alter.
 
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