• #1

Ist es „normal“, dass eine neue Beziehung nach ein paar Monaten scheitert?

Oft wird hier ja geschrieben, dass es nach ein paar Monaten noch keine echte Beziehung sei, eher so eine erweiterte Kennenlernphase, immer noch die Zeit der Anbahnung. Eine Trennung in dieser Zeit wäre dann fast mit mit der Kündigung in der Probezeit vergleichbar, sicher für beide Teile nicht schön, aber irgendwie auch nicht katastrophal, weil eben bewusst als Möglichkeit vorgesehen.

Wie sind eure Erfahrungen und Einschätzungen: ist das wirklich eine legitime, realistische, konsensfähige Sichtweise?
 
  • #2
Es gibt noch andere Zeiträume, die dafür angesagt werden. 1,5 Jahre z.B.. Kommt vielleicht auch drauf an, wie oft man sich sieht.

Ich denke schon, dass Verliebtheit erstmal weg muss, bevor man erkennen kann, ob man wirklich ganz gut passt. Und das dauert mindestens einige Monate. Es heißt ja auch mitunter, man solle mit der Person mal in den Urlaub fahren, um sich richtig kennenzulernen. Das macht man ja meist erst nach einigen Monaten des Kennens.
 
  • #3
Ich hatte immer längere Kennenlernphasen vor den Beziehungen. Erst wenn ich mir sicher gewesen bin, dass das „der Richtige“ ist, wollte ich mich ganz auf diese Person einlassen. Ich hatte zu große Angst verletzt/enttäuscht zu werden. Dementsprechend gingen die Beziehungen dann immer einige Jahre.
 
  • #4
Ich hatte immer längere Kennenlernphasen vor den Beziehungen.

Ja, hatte ich auch. Bei den ersten beiden war ich nicht gleich verliebt oder interessiert. Das hat sich über einen längeren Zeitraum ergeben.
Bei C. war Interesse sofort da, sie aber vergeben. Als wir uns Monate später zum zweiten Mal sahen war sie Single und wir nach ca. 4 Monaten zusammen.

Wie bei einer Aktie ? ist die 100 Tagelinie auch in einer Beziehung ein erster Indikator. Ich denke nach einem Jahr steht die Beziehung auf dem erneuten Prüfstand.

Kritisch wurde es bei mir im verflixten siebten Jahr ?
 
  • #5
In meinen zwanzigern sind wir einfach zusammen gezogen, so schnell wie es ging. Wenn es nicht gut war haben wir uns wieder getrennt. Das Ziel war aber immer das zusammen leben. Mit meinem Mann, den ich erst mit 52 kennenlernte, bin ich nach 3 Monaten zusammen gezogen, wir haben nach 11 Monaten geheiratet, also alles ganz schön schnell. Immerhin hält das schon 8 Jahre also kann es nicht so falsch gewesen sein. Ich denke, da gibt es keine Regeln. Es muss passen. Wenn du dein Leben an Regeln anpasst ist es nichtmehr deines, also schau, wie du, und nur du, fühlst.
 
  • #6
Ich hatte immer längere Kennenlernphasen vor den Beziehungen. Erst wenn ich mir sicher gewesen bin, dass das „der Richtige“ ist, wollte ich mich ganz auf diese Person einlassen. Ich hatte zu große Angst verletzt/enttäuscht zu werden. Dementsprechend gingen die Beziehungen dann immer einige Jahre.

Bei mir ist das ebenfalls so.

Bevor ich irgendwas Beziehung nenne, bin ich mir schon sicher, dass es ne Weile halten wird.

Kurze Techtelmechtel sind Affairen.
 
  • #7
Bei mir ist das ebenfalls so.

Bevor ich irgendwas Beziehung nenne, bin ich mir schon sicher, dass es ne Weile halten wird.

Kurze Techtelmechtel sind Affairen.
Irgendwie muss man ja anfangen. Man kann auch alles gründlich zerdenken und sich wundern, dass nix klappt. Das ist kontraproduktiv. Ausprobieren, hinfallen, Krone richten, weiter suchen. Oder so ähnlich. Versuch macht kluch.
 
  • #8
Darauf kann es keine allgemeingültige Antwort geben, da es immer von den einzelnen Personen abhängig ist. Was für den/die Eine/n ein NoGo darstellt, kann für andere völlig unproblematisch sein. Es ist abhängig von den Präferenzen und Einschätzungen der Partner zueinander. Ich lese hier immer wieder potentielle NoGo's. Würde ich diese alle so betrachten, wie viele Personen hier im Forum, wäre ich schon lange getrennt. Ich kann mit den benannten NoGo's, die mein Mann hat oder lebt sehr gut leben. Eine andere Frau wäre evtl. schon lange davongelaufen. Meiner Liebe macht es keine Abbruch und ich höre auf mich. Ich denke das ist das Wichtigste in einer Beziehung. Sich zu kennen, die Toleranzgrenzen festzulegen und sich nicht für andere verbiegen, sondern bei sich zu bleiben. Wird es grenzwertig spreche ich mit meinem Partner und signalisiere auch ganz klar, das meine Grenze evtl. überschritten ist. Allerdings trenne ich mich dann auch nicht sofort, sollte mal eine Grenze überschritten sein, sondern kläre es und wir versuchen einen kompatiblen Mittelweg zu finden. Das ist bislang immer gelungen.
w53
 
  • #9
wenn ich mir sicher gewesen bin, dass das „der Richtige“ ist, wollte ich mich ganz auf diese Person einlassen.
Erkäre mir doch wie sowas denn in der Realität zu leben ist. Wird die Person auf Abstand gehalten, darf sie dich und deine Freunde nicht kennen lernen. Wie lange dauern diese Phasen.
Aber eine Verbindung hast du doch zu einem Menschen und diese Verbindung ist doch schon ewas anderes als die Beziehung zu deinen Freunden. - Irgendwas - ist niemals eine Beziehung, eine Beziehung ist immer etwas besonderes.
 
  • #10
Einige Antworten gehen in die Richtung „ich lasse mich erst nach mehreren Monaten richtig auf den anderen ein“, @void meinte, sie wartet, bis die Verliebtheit vorbei ist, bevor sie das als etwas Ernsteres betrachtet. Das hört sich schon recht kontrolliert an und würde dem „Probezeit“- Ansatz entsprechen. Dadurch vermeidet man vor allem auch, extrem zu leiden, wenn es in dieser Zeit in die Brüche geht.
Leider können das wohl nicht alle Menschen und leiden trotzdem sehr (eine Nebenfrage wäre, ob es besser ist, wenn es nach einem, als zB nach drei Monaten auseinander geht).
 
  • #11
Erkäre mir doch wie sowas denn in der Realität zu leben ist. Wird die Person auf Abstand gehalten, darf sie dich und deine Freunde nicht kennen lernen. Wie lange dauern diese Phasen.
So 2-3 Monate lerne ich den Mann kennen. Regelmäßige Treffen, Ausflüge, viele Gespräche finden statt, um zu schauen, ob man ähnlich tickt. Meine Freunde und Familie lernt derjenige erst kennen, wenn es eine Beziehung ist. Ich wüsste ja auch gar nicht, wie ich den vorstellen sollte.
 
  • #12
Ich denke schon, wenn z B. Wegen Onlinedating (Kaltakquise) das Kennenlernen mit der Beziehung beginnt. Dann stellt man im Verlauf der Zeit halt fest: passt doch nicht auf Dauer - eine Erkenntnis die man bei Menschen aus dem eigenen Umfeld vorher hat und darum Beziehungen garnicht erst zustande kommen.

Ein weiterer Faktor ist m.E auch das Alter (Beziehungserfahrung). Man weiss einfach, was für einen funktioniert, was nicht und ist darum schneller bereit etwas zu beenden, weil man das nicht mehr braucht.
 
  • #13
Für mich gehört zum Kennenlernen unbedingt dazu, daß recht schnell viele Facetten durchlaufen werden.

Passt Freizeit nicht, oder Sex, Nähe und Distanz, wie derjenige sich im gemeinsamen Haushalt verhält, der Freundeskreis....Lebenspläne....

Wird recht schnell die Reissleine gezogen. Und trotzdem dauerte das alles mehrere Monate. Und ich würde auch niemals mehr davon abrücken das so zu handhaben
 
  • #14
Also das Thema Trennung schwebt für mich IMMER über einem Kennen lernen und auch eine Beziehung ist ja nicht zwangsläufig auf ein "für immer" betoniert. Nicht mal dann, wenn man sich das hochoffiziell versprochen hat. In so fern, empfinde ich eine spätere Trennung, so sie nicht einvernehmlich ausgesprochen wird als viel schmerzhafter. Deinen Vergleich verstehe ich also nicht so richtig. Ich habe das Gefühl, es ist ein persönliches Ding, wie man sich verliebt und wann man das Gefühl von Beziehung empfindet. Jeder verliebt sich anders. Ich habe die Erfahrung gemacht, das ich Zeit brauche. Ich habe mich bisher nie ad hoc verliebt. Darum hatte ich auch nie diese hormonelle Verblendung aus der so mancher, völlig verkatert aufzuwachen scheint.
Dazu kommt, Männer und Frauen durchlaufen sehr unterschiedliche Phasen. Da kneift es dann oft, weil sie meistens nicht parallel verlaufen.
Ich persönlich spreche erst dann von Beziehung, wenn es schon mal Phasen gab, die mir beweisen wie Alltagstauglich der Mann auch in Krisenzeiten ist. Wie verhält er sich, wenn es mir oder ihm mal schlecht geht? Wie verhält er sich in stressigen Situationen? Wie geht er mit meinen und seinen Freunden um? Wie interessiert ist er an mir und meinem Leben? Was teilt er aus seinem? Passt das Nähe Distanz Bedürfnis? Vor allem, hat er aufgehört mir gefallen zu wollen? make a long Story Short. Jemanden kennen zu lernen dauert in meinem Orkus dann doch länger als ein halbes Jahr. Je länger desto intensiver werden meine Gefühle. Oder sie verpuffen wie ein nasser Sylvesterböller, weil es einfach nicht passt ;-)
 
  • #15
Ja, bei mir dauerte es auch meist so 3 Monate, bis ich mir ein Bild machen konnte,bis ich merke,ob ich mich verliebe und ob es wirklich passt oder nicht
 
  • #16
Ja, bei mir dauerte es auch meist so 3 Monate, bis ich mir ein Bild machen konnte
Ich habe die Erfahrung gemacht, das ich Zeit brauche. Ich habe mich bisher nie ad hoc verliebt
Für mich gehört zum Kennenlernen unbedingt dazu, daß recht schnell viele Facetten durchlaufen werden. [...] Und trotzdem dauerte das alles mehrere Monate.
Bei diesen euren Erfahrungen bzw. "Vorgehensweisen" (wobei sich das grässlich geplant anhört) finde ich mich auch sehr gut wieder.
Dazu kommt, Männer und Frauen durchlaufen sehr unterschiedliche Phasen. Da kneift es dann oft, weil sie meistens nicht parallel verlaufen.
Ja, das kann wohl ein ernstes Problem sein. Wenn sich einer in der Kennenlernphase quasi "ganz normal" trennt, der andere sich aber schon in großer Liebe wähnte (so eine Erfahrung war der Anlass für meine Frage hier)... aber was soll man machen, man kann kaum ernsthaft eine Probezeit vereinbaren, das ist ja eher so eine Frage der Logik bzw. ein Grundkonsens.
So 2-3 Monate lerne ich den Mann kennen. Regelmäßige Treffen, Ausflüge, viele Gespräche finden statt, um zu schauen, ob man ähnlich tickt. Meine Freunde und Familie lernt derjenige erst kennen, wenn es eine Beziehung ist.
Irgendwie ist das immer noch nicht klar. Du meinst, dass es mit weniger als 2-3 Monaten einfach noch keine Beziehung sein kann, oder? Also nicht, dass du irgendein spezielles Distanz-Programm in dieser Zeit fährst. Allerdings ist deine Zeitschwelle dann gar nicht so hoch - 2-3 Monate würden eben viele noch als Kennenlernphase ansehen.
Ich denke schon, wenn z B. Wegen Onlinedating (Kaltakquise) das Kennenlernen mit der Beziehung beginnt.
Da triffst du so einige Nägel auf den Kopf, ja, sehr gut ausgedrückt. Das ist schon eine verrückte Sache, wenn man genau drüber nachdenkt.
 
  • #17
Bei diesen euren Erfahrungen bzw. "Vorgehensweisen" (wobei sich das grässlich geplant anhört)
Also ich plane da nichts. Wenn mir einer gefällt, dann treff ich ihn, unternehme was mit ihm.

Ich lerne ihn halt kennen, merke dann, ob er pünklich ist, zuverlässig, wie er mich und auch andere Leute behandelt.

Die Verliebtheit kann da sein, aber ich stelle sie nicht (mehr) über meinen Verstand.

Wenn da zu viele NoGos auftauchen, trenne ich mich halt wieder, weil ich weiss, dass es mir sonst schlecht gehen würde.
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
  • #18
Wenn da zu viele NoGos auftauchen, trenne ich mich halt wieder
"Halt" finde ich in diesem Zusammenhang ein interessantes Füllwort, und natürlich genügt ein NoGo, sonst ist es keines

Vielleicht wäre es wirklich gut, so etwas wie eine Drei-Monats-"Regel" zu verinnerlichen, bis zu einem Grade, dass man das gar nicht mehr extra thematisieren muss. Ähnlich wie z.B., dass der Mann beim ersten Date den Kaffee bezahlt, ist einfach so, hat keine besondere Aussagekraft über seine Großzügigkeit etc.
Der Nachteil wäre die solange "gebremste" Emotionalität, wie man ja auch nicht schon in der Probezeit eine teure Wohnung am Dienstort mietet.
 
  • #19
Ob es normal ist, dass eine Beziehung nach ein paar Monaten endet? Anscheinend! Es passt aber auch sehr zum Zeitgeist! Und das Gras ist woanders immer grüner!

Es ist interessant wie manche "eine Beziehung haben" definieren/ empfinden!

Für mich ist das erst eine Beziehung wenn man zusammenlebt!!!
Warum erst dann?
Weil man sich erst ab diesem Zeitpunkt mit der anderen Person im Detail auseinandersetzen muss! Vorher ist das doch mehr irgendwie oberflächlich, lediglich mit Affairencharakter!

Bis dahin geht man einen gemeinsamen Weg. Mehr oder weniger intensiv. Mal kann man sich an einer Weggabelung über die Richtung einigen ein anderes mal nicht (mehr).
Wann das ist, ist individuell verschieden. Eben ein paar Monate. Für mehr hat es nicht gereicht oder es wurde nicht mehr gewollt!
 
  • #20
Es ist interessant wie manche "eine Beziehung haben" definieren/ empfinden!

Für mich ist das erst eine Beziehung wenn man zusammenlebt!!!
Warum erst dann?
Weil man sich erst ab diesem Zeitpunkt mit der anderen Person im Detail auseinandersetzen muss! Vorher ist das doch mehr irgendwie oberflächlich, lediglich mit Affairencharakter!
Wie meinst du das? Erst, wenn man zusammengezogen ist? Erst, wenn man Sex hatte?
Die Fragestellung hier kreist etwas um das Problem, dass einige schon nach ein paar Wochen sehr starke Verbundenheit empfinden, andere eine Trennung zu diesem Zeitpunkt als Teil der Spielregeln und recht erwartete sehen.
 
  • #21
Vielleicht wäre es wirklich gut, so etwas wie eine Drei-Monats-"Regel" zu verinnerlichen, bis zu einem Grade, dass man das gar nicht mehr extra thematisieren muss. Ähnlich wie z.B., dass der Mann beim ersten Date den Kaffee bezahlt, ist einfach so, hat keine besondere Aussagekraft über seine Großzügigkeit etc.
Sorry, aber solche genauen Regeln, wer was bezahlt, wann Sex, wann Beziehung, finde ich etwas doof, das hat so was Künstliches. Ich habe Partner auch erst monatelang kennengelernt, bevor daraus dann stabile Beziehungen ohne böse Überraschungen wurden, aber das geschah sozusagen natürlich, ohne dass ich eine chronologisch sortierte To-do-Liste abgearbeitet hätte. Ich finde, mit so was legt man sich nur selbst Fesseln an und macht Dinge kompliziert, dabei ist es doch viel schöner, sein Verhalten flexibel und authentisch der jeweiligen Situation anzupassen. Ich finde es übrigens auch gar nicht mal selbstverständlich, dass der Mann den Kaffee (oder so) bezahlt, wie du schreibst, habe alle Varianten schon erlebt (jeder zahlt seinen eigenen, er zahlt beide, ich zahle beide), eben je nach Situation. Vor ein paar Wochen erst hatte ich Besuch von einem Mann, war kein Date, aber theoretisch vergleichbar, ich habe gekocht, wir sind danach im Park spazieren gegangen und ich meinte, ich habe Lust auf ein Eis. Er hatte sein Portemonnaie im Rucksack in meiner Wohnung liegen lassen, war aber kein Problem, ich habe einfach uns beiden das Eis bezahlt. Ja, ok, er hätte mich lieber eingeladen und es war ihm kurz unangenehm, zumal ich schon aufwendig gekocht hatte, aber hey, ist mir doch wurscht, als ob ich wegen so was dann auf mein Eis verzichte, nur weil er versehentlich kein Geld dabei hat, es war meine Idee, also kann ich es auch zahlen. Er kann mich ja beim nächsten Mal einladen. Ich finde, so was ergibt sich ganz spontan und situativ, genau so mit der Beziehung.

Ich habe nie offiziell gefragt oder definiert, ob wir zusammen sind, wir waren es einfach nach dem ersten Kuss, dem eine lange Kennenlernphase vorausging, das wurde gar nicht hinterfragt. Ich kenne dein Problem nicht, weil ich mich mit Männern, die ich kennenlernte, immer erst monatelang freundschaftlich (alles Beziehungsmäßige, nur ohne Küssen, Sex etc.) quasi wie in einer Beziehung verhalten habe (gemeinsame Aktivitäten, Gespräche, zusammen kochen/essen/sporten ...), bevor dann nach langer Kennenlernphase durch Kuss und Sex auch die Romantik reinkam und eine Beziehung draus wurde. Im Prinzip hat das Zusammensein aber vorher schon geklappt und wurde durch die zusätzliche romantische Ebene einfach noch besser, macht ja alles noch schöner und spannender. Zu dem Zeitpunkt mochte man sich schon menschlich so sehr, dass keiner Sorgen haben musste, verletzt oder plötzlich abgeschoben zu werden.
w26
 
  • #22
Meine persönliche Erfahrung ist, dass man eigentlich sehr schnell mitkriegt, wie der andere tickt, wenn man NICHT verliebt ist, sich am Anfang und öfters sieht und spricht.
Bei mir vernebeln gute Küsse und Sex den Verstand. Auch nach ein paar Monaten sehr ich da nicht klar.
Zu schnelle körperliche Anbahnung hat mich mehrmals an unpassende Männer gebracht.
Tatsächlich hatte/ habe ich zwei lange Beziehungen und hatte ein paar kurze Techtelmechtel, bzw Beziehung die mich emotional dennoch aus der Bahn geworfen haben.

und Einschätzungen: ist das wirklich eine legitime, realistische, konsensfähige Sichtweise?
Eine Probezeit oder sowas finde ich auch albern.
Allerdings kann man durchaus darüber sprechen, dass man keine anderen Leute datet, sich aber noch näher kennenzulernen will.
Ich finde zb den Schlüssel übergeben nach drei Monaten oder so, ganz passend.

Da allerdings alles gut gehen kann (superschneller Start in Traumbeziehung, ganz langsamer Weg über Freundschaft), kann da, finde ich,.kein allgemeiner Fahrplan zum Erfolg rausgegeben werden.
 
  • #23
Die Fragestellung hier kreist etwas um das Problem, dass einige schon nach ein paar Wochen sehr starke Verbundenheit empfinden, andere eine Trennung zu diesem Zeitpunkt als Teil der Spielregeln und recht erwartete sehen.

Ich bin da voll bei @Vikky.
Es ist ein riesengroßer Unterschied, ob ich mich verliebe, nachdem ich jemanden schon länger kenne (aus dem Freundeskreis etwa) oder ob ich über Onlinedating jemanden "ausgucke", mich mit dem ein paar Male treffe und dann mehr oder weniger beschließe, mir den eine Weile anzuschauen.

Wenn ich jemanden schon länger kenne, dann ist es im Grunde ab dann eine Beziehung, wenn man beginnt, sich ohne die anderen zu treffen und Paardinge zu machen.

Wenn ich jemanden beim ersten Date zum ersten Mal sehe, bin ich von Beziehung gefühlsmäßig noch weit, weit weg. (Daher auch mein Gruseln, wenn dann einer "erwartet", dass es innerhalt der ersten drei Dates schon ins Bett geht.)
Da muss ich denjenigen wirklich erst ein paar Monate lang "beschnuppern". Was nicht heißt, dass ich dann nicht verliebt bin. Aber der Blick ist nüchterner.

Kann dann beim eventuell gewünschten Zusammenziehen noch einmal auf den Prüfstand kommen, aber das passiert bei anders "gewachsenen" Beziehungen ja auch ...
 
  • #24
Ich weiß nicht @Verwirrt1111.
du verkopfst das Thema ganz schön.
Probezeit?! Wofür? Ich kenne so viele Menschen die sich eine ganze Weile bemühen dem Wunschpartner zu gefallen. Diese Maske fällt unterschiedlich schnell....meistens wenn man sich beginnt sicher zu fühlen. Dann findet ein Kennen lernen statt, keinen Moment eher.
Bei deinen Ausführungen habe ich den Eindruck, du strengst dich innerhalb einer nicht festgelegten "Probezeit" an, sie sagt JA, ab jetzt nennen wir es Beziehung und du atmest entspannt auf und nennst es auch so? Und dann? Ab da kannst du dir dann deiner Sicher sein? Ab dann darf sie es Liebe nennen? Habe ich das richtig verstanden?
Das erinnert mich an eine Anekdote. In jüngeren Jahren lernte ich einen Mann kennen. Ich dachte, er sei ein 6er im Lotto! Charmant und unheimlich wohl erzogen. Er machte mir entzückend den Hof. Gott, was für ein smarter Typ! Als wir uns comittet hatten, lies das auffällig nach. Irgendwann lagen wir gemeinsam im Bett, kuschelten, ich war so happy. Im nächsten Moment furzte er mit voller Inbrunst. Ich war entsetzt. Das hätte ich niemals erwartet! Als ich ihn fragte wie ich diese Respektlosigkeit jetzt werten soll, antwortete er völlig verblüff: Wir wären doch jetzt ein Paar und fest zusammen. Aha! Für mich war es der Anfang vom Ende. Plötzlich pinkelte er im stehen, obwohl er wusste auf meiner Toilette ist das Tabu, er rülpste und furzte. Kurz um, ich hatte das Gefühl einen völlig anderen Mann in meinem Leben zu haben. Mir war egal ob wir fest zusammen waren, kurze Zeit später waren wir es nicht mehr.
Es ist "normal", dass sich immer und zu jedem Zeitpunkt jemand entscheidet sich zu trennen. Egal wie der offizielle Status ist, unabhängig von der Vorlaufzeit. Man kann das alles nicht erzwingen, in dem man es in ein vorher festgelegtes Korsett packt. Es geht um Gefühle und bestenfalls Liebe. Beide halten sich nicht an Regeln und spielen nicht im Wunschkonzert.
 
  • #25
Eine Trennung in dieser Zeit wäre dann fast mit mit der Kündigung in der Probezeit vergleichbar,
Ich finde Probezeit das schrecklichste Arbeit- und Beziehungsmodell, das es gibt. Ich habe nie, wirklich nieeee, eine Beziehung angefangen mit den Hintergedanken es zu probieren. Man hat auch keine Probezeit in der Schule oder an der Uni oder in der Familie und wohnt auch nicht zur Probe in einem Haus oder in einer Wohnung. Probezeit bedeutet von Anfang an Zweifel haben und das macht mich unsicher. Wenn es nicht passt, dann passt es nicht und dann trennt man sich auch aber ich gehe nicht in eine Beziehung rein um es mal zu probieren. Das entwertet die Stellung der Beziehung für mich. Ich finde es besser eine Entscheidung zu treffen und diese auch einzuhalten mit allen Konsequenzen. Deshalb habe ich auch nur langjährige Beziehungen gehabt und auch im Job bin ich sehr lange bei gleichem Arbeitgeber.
 
  • #26
Halt" finde ich in diesem Zusammenhang ein interessantes Füllwort, und natürlich genügt ein NoGo, sonst ist es keines

Dieses Wort kann Frau sich heutzutage glücklicherweise leisten, da sie unabhängig vom Mann ist, nicht aus finanziellen oder gesellschaftlichen Gründen ihn ertragen muss, wenn es nicht passt.


Vielleicht wäre es wirklich gut, so etwas wie eine Drei-Monats-"Regel" zu verinnerlichen, bis zu einem Grade, dass man das gar nicht mehr extra thematisieren muss.
Ich habe keine 3 Monatsregel, ich kann nur rückblickend sagen, dass es ungefähr dieser Zeitraum war, in dem ich gemerkt habe, ob es passt oder nicht, dass dieser Zeitraum für mich notwendig ist, um das Wesen eines anderen zu erkennen, wenn man sich zB. einmal unter der Woche und am WE trifft.

Aber dennoch bin ich vorsichtig, bis ich weiß, wie er tickt. Ich würde einem quasi Fremden kein Geld leihen oä, anders, wenn ich jemandens Zahlungsmoral kenne - also wirklich kenne und nicht nur schöne Worte von ihm gehört habe.

Ich teste auch gelegentlich, ob jemand lügt.

Ich denke auch, dass Leute, sofort Feuer und Flamme sind, gar nicht wirklich in den Partner verliebt sibd (mangels echtem Kennen) sondern nur in die Projektionsfläche ihrer eigenen Wünsche - merken sie nur nicht.
 
  • #27
Bei deinen Ausführungen habe ich den Eindruck, du strengst dich innerhalb einer nicht festgelegten "Probezeit" an, sie sagt JA, ab jetzt nennen wir es Beziehung und du atmest entspannt auf und nennst es auch so?
Warum mich diese Frage beschäftigt, ist ein Kennenlernen, bei dem ich nach wenigen Monaten beschlossen hatte, Schluss zu machen. Ich fand das zwar sehr schade, aber auch wieder nicht besonders ungewöhnlich, dass es in diesem Zeitrahmen aus verschiedenen Gründen endet. Sie war dagegen komplett vor den Kopf gestoßen, weil sie in uns die große und einzige Liebe gesehen hatte.
Ich hatte deswegen ziemlich darüber gegrübelt, wessen Sichtweise, wessen Tempo „normaler“ war. Ich könnte mir zB vorwerfen, dass ich nicht schon nach einem Monat entschiedener über das Schlussmachen nachgedacht hatte.
 
  • #28
Probezeit bedeutet von Anfang an Zweifel haben und das macht mich unsicher
Ich finde es auch unpassend, das "Probezeit" zu nennen und so ranzugehen. Aber ich finde auch, dass manche Frauen nicht so schnell denken sollten "nun bin ich in einer Beziehung" und davon ausgehen, dass man das nicht mehr lösen darf, sondern ab jetzt anfängt, sich zu verbiegen, den anderen zu verbiegen und alles passend machen zu wollen. Wenn solche Leute mal mehr von Probezeit ausgehen, können sie vielleicht aufhören, schon gleich an was arbeiten zu wollen, das gar nicht passt.

Es heißt doch auch: Das, was am Anfang stört, wird nachher der Grund, weshalb man sich trennt. Ich glaube, das kann so mancher bestätigen.
 
  • #29
Die Fragestellung hier kreist etwas um das Problem, dass einige schon nach ein paar Wochen sehr starke Verbundenheit empfinden,
ehrlich gesagt, ist das meiner Meinung nach auch dem Umstand geschuldet, dass da oft der Partner ( in dem Fall du) nur Seiten zeigen, die passend sind...vielleicht sogar nach dem Mund geredet wird und du damit die Frau in falscher Passung - (Sicherheit) wiegst.
Ich weiß noch wie verwundert ich war, dass zwei Männer in meiner Gegenwart bestimmte Aussagen tätigten, die sie im Gespräch mit anderen ( das ich zufällig auch hörte) völlig widerlegten. Also inhaltlich.
So zb: meine Aussage: " ich bin ein Morgenmensch", der Mann: "ja, ich funktioniere am Morgen auch am besten" Passt, freute ich mich innerlich.
Auf einer Feier wird dann beim Kumpel gejammert wie schrecklich die ersten Stunden des Tages allgemein wären.
..
HM?
Ist doch klar, dass die Frau dann denkt den Traummann zu verpassen, wenn der die unpassenden Seiten nicht zu erkennengibt, dann aber wegen diesen abtaucht...
Findest du nicht?

andere eine Trennung zu diesem Zeitpunkt als Teil der Spielregeln und recht erwartete sehen.
Das klappt doch nicht.
Es gibt auch Menschen, die ihrem Wunschpartner nie nahe kamen und trotzdem lange an der Verliebtheit, die nicht erwidert wurde leiden.
 
  • #30
@void meinte, sie wartet, bis die Verliebtheit vorbei ist, bevor sie das als etwas Ernsteres betrachtet.
Ich meine, dass es allgemein so ist, dass man, wenn die Schmetterlinge im Bauch weg sind und man den Partner so sieht, wie er ist, erst sehen kann, ob es passt. Vorher guckt man drüber weg oder "veräppelt" sich selbst mit "das wird schon". Oder man denkt, dass man das schon hinkriegt, obwohl sich schon Unpassungen auftun.

Und ich warte nicht darauf, dass die Verliebtheit weg ist. Ich habe in meiner Exbeziehung nach 3 Jahren (!) festgestellt, dass einige Dinge wirklich NICHT passen und ich versuche, sie passend zu machen. Es war die Zeit, in der ich dachte "der Mann ist ganz anders als ich und ich kann ihn auch nicht ändern". Ich habe (leider) auch versucht, mich gegen meine Natur für die Beziehung zu ändern. Es geht dabei nicht um schlechte Verhaltensweisen oder Reifeaspekte, die man bearbeiten kann, um dann trotzdem zusammen zu bleiben, sondern es ging um wirklich andere Vorstellungen und echtes Nicht-Passen.

Nach 3 Jahren erst, weil ich vorher so glücklich war, diese Beziehung zu haben, weil anderes wirklich gut passte.

Deshalb ist es kein WARTEN darauf, dass die Verliebtheit weg ist. Die geht von allein weg und dann wird es ernst: Will man mit demjenigen zusammenbleiben oder nicht.

Wer lockerer drauf ist, stellt das schneller fest. Und wenn man sich mit Beziehungsabcheck-Absichten kennenlernt wie über Partnerbörsen, dann tickt der NoGo-Checker vermutlich die ganze Zeit, es sei denn, jemand muss auf Krampf eine Beziehung haben.

Leider können das wohl nicht alle Menschen und leiden trotzdem sehr
Die haben vielleicht dann wirklich eine Bedürftigkeit nach einer Beziehung, weil sie einsam sind oder über was anderes hinwegkommen wollen oder weil sie der Welt beweisen wollen, dass sie auch als Partner*in interessant sind.
 
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