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  • #1

Ist es sinnvoll sich zurückzuziehen?

Ich bin jetzt bei mit meiner Parftnerin ca. eineinhalb Jahre zusammen. Obwohl sie mir am Anfang der Beziehung vermittelt hat, dass Sex für sie noch nie so richtig wichtig gewesen sei hatten wir sehr viel und sehr guten Sex. In der Zwischenzeit hat es sich auf 2-4 mal pro Monat "eingependelt". Was mich zudem beschäftigt, ist meine Gefühl das es sich dabei oft um Sex aus einer gewissen Verpflichtung gegenüber mir ist. Fühlt sich nicht gut an. Wir haben über die Situation bereits ausführlich geredet. Doch was bringt es wenn der eine weniger Lust als der andere hat. Da ich nicht in die Position eines Bittstellers gehen möchte, mir Sex aus Pflichtgefühl des anderen gegenüber mir nichts bringt und Diskussionen ab einem gewissen Maß eher destruktiv wirken, habe ich für mich beschlossen mich etwas zurückzuziehen. Vielleicht hat jemand gute Gedanken. m
 
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  • #2
sich mal eine zeitlang zurückzuziehen um den "druck" aus der Vepflichtung sex zu nehmen, ist sicher nicht verkehrt. vielleicht entspannt es deine partnerin und sie kommt von selbst wieder auf dich zu. vielleicht ist sie dann aber auch froh, das sich das thema sex "erledigt" hat und der meinung, das du es auch nicht mehr benötigst. du musst für dich entscheiden, wie wichtig ist dir die partnerschaft, inwieweit kannst du kompromisse schließen, weil der rest perfekt passt oder bist du nicht bereit darauf zu verzichten, weil du einfach mehr sex zum glücklichsein brauchst.wenn es nach 1,5 jahren schon nicht mehr soviel ist, wie wird es dann in 5 oder 10 jahren sein? gib ihr ein bischen zeit und sprich es dann nochmal an. und denke nicht, das eine "außereheliche" Affäire zur lustbefriedigung dir bei deinen problemen hilft, das ist der anfang vom ende und schafft nur noch mehr probleme.
 
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  • #3
#1 So ähnliche waren meine Gedanken bei meiner Überlegung.
Druck habe ich keinen ausgeübt, da ich weiß Druck bringt nichts schon garnicht in diesem sensibelen Bereich.
Ich denke Sex kann nur gut und erfüllend sein wenn beide Partner es aktiv erleben möchten.
Ich denke sich macht sich selbst Druck, da sie ja mein Verlagen kennt.
Und genau aus diesem Grund wollte ich mich im Sexuellen zurückziehen und etwas neutral verhalten. Eine Affäre ist für mich undenkbar. Da ich sie liebe und wir im "normalen" Leben
viele Gemeinsamkeiten haben und auch einige "Beziehungsklippen" umschifft haben.
Was mir auch klar ist, dass ich nur ein Leben habe und da beginnt eine wichtige Frage:
Kann man langfristig eine persönliche Lebenseinstellung unterdrücken?
'Wie weit kann man gehen? Da wird es dann schwer eine Antwort zu finden.

FS
 
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  • #4
Ich kenne dieses Problem aus eigener Erfahrung -mir geht es wie Deiner Freundin, ich wäre mit 2-4x Sex im Monat zufrieden. Bei mir ist es eine Mischung aus

1. wohl angeboren niedrigem sexuellen Verlangen (auch auf Selbstbefriedigung habe ich nur 2-4 x im Monat, wochenlang aber auch gar keine Lust)

2. unbefriedigendem Sex, d.h. ich komme mit Partner extrem selten und nur mit Mühe zum Höhepunkt.

Gegen Punkt 1 kannst Du m.E. als Partner wenig aktiv tun. Ich denke, es würde sich aber lohnen, mit Deiner Freundin zu sprechen, ob nicht auch Punkt 2 ein Grund für ihre seltene Lust ist. Auch wenn sich die Lustlosigkeit scheinbar schon durch frühere Beziehungen zog, kann mangelnde Befriedigung durch Partnersex ein Grund sein (es gibt leider sehr viele technisch schlechte Liebhaber).

Wie empfindet Deine Freundin denn den Sex mit Dir? Kommt sie regelmäßig zum Höhepunkt (oder spielt sie ihn eventuell, um die Sache zu Ende zu bringen)? Bist Du ein guter Liebhaber, habt ihr ein ausgiebiges, zärtliches Vor- und Nachspiel. Oder reduzierte sich Sex mit der Zeit auf "90% Geschlechtsverkehr", so dass sie das Gefühl hat, es geht nur um Lustbefriedigung und weniger um ein liebendes und zärtliches Zusammensein? Hier wäre vielleicht ein Anknüpfungspunkt, sich von ihr mal schildern zu lassen, wie SIE im Ablauf ein sexuelles Zusammensein am liebsten hätte.

Dass Du mit dem Gefühl, Deine Freundin macht beim Sex nur Dir zuliebe mit, nicht leben magst, ist verständlich. Es ehrt Dich übrigens, dass Du es überhaupt merkst, ich denke, das würden nicht viele Männer merken!
 
  • #5
Nein, ich glaube Zurürkziehen wird nichts nützen. Was versprichst Du Dir davon, lieber Fragesteller? Meinst Du, dass sie dadurch mehr Lust bekommt? Meinst Du, dass Du dadurch mehr Sex bekommst? Beides wird wohl nicht zutreffen, somit ist die Maßnahme unsinnig.

Zurückziehen klingt einfach trotzig, infantil: Als ob Du sie strafen würdest dafür, dass sie weniger Lust hat als Du. Das, was Du vorhast, wird die Beziehung ganz grundlegend beeinträchtigen und womöglich zerstören, denn: Du spielst ein Spiel, Du bist nicht Du selbst, Du strafst sie, ärgest sie, lässt sie Konsequenzen spüren. Damit aber wird Sex zum Druckmittel auf beiden Seiten: Sie bietet zu wenig Sex, Du ziehst Dich zurück. Solche infantilen Spiele zerstören das Grundvertrauen, die Geborgenheit, die Zusammengehörigkeit.

Nein, wennn die Beziehung überhaupt eine Chance haben soll, dann nur wenn sich beide Partner offen und ehrlich zeigen: Ich liebe Dich! Ich will Dich, auch wenn es in einem Bereich Probleme gibt, weil so vieles andere an Dir liebenswert ist. Ich genieße Zweisamkeit und Partnerschaft mit Dir und stehe zu Dir! Das sind die Signale, die retten -- nicht aber das genaue Gegenteil, das Du vorhast: Wenn ich nicht genug Sex bekomme, sagst Du, möchte ich auch ansonsten nicht so mit Dir zusammen sein. Ganz hart gesagt, teilst Du ihr eigentlich mit: Ich bin mit Dir zusammen wegen des Sex. Ohne Sex auch keine Partnerschaft. Das aber ist fatal und zutiefst zerstörerisch für eine Beziehung.

Ihr beide müsst Euch einfach die Frage stellen: Liebt Ihr Euch? Ist zumindest Küssen und Kuscheln schön, gemeinsam Schlafen schön? Passt Ihr ansonsten zusammen und seid kompatibel? Wenn ja, müssen eben beide etwas über ihren Schatten springen: Sie vielleicht öfter tatsächlich mal einfach aus Gefälligkeit mitmachen (der Appetit kommt oft beim Essen!), oder Dir Handbetrieb oder Oralverkehr bieten, Du dagegen eben auch genau damit und mit Kuschelnächten ohne Sx zufrieden sein. Wenn Ihr diesen Kompromiss nicht leben könnte, dann müsst Ihr eher die ernste Konsequenz ziehen: Wir sind sexuell so unterschiedlich, dass eine Partnerschaft nicht möglich ist. Aber halbe Sachen, etwas zurückziehen, etwas zicken, etwas meckern, das ist infantil und zerstörerisch.
 
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  • #6
@3 Es erscheint so du hast nicht ganz richtig gelesen oder verstanden. Es ging mir nicht darum mich emotional zurückzuziehen sondern nur sexuell. Habe ich oben geschrieben.

Ich habe mit keinem Wort geschrieben, "ohne Sex keine Partnerschaft". Wo habe ich geschrieben, "Ich bin mit dir zusammen wegen Sex"? Wenn das so wäre hätte ich bestimmt schon die Konsequenzen gezogen und müsste hier nicht mehr schreiben.

Ich habe eigentlich genau das Gegenteil beschrieben. #1 hat es doch auch verstanden. Es geht hier auch nicht um die Liebe! Dieser sind wir uns sicher und das wissen wir und sagen es auch gegenseitig und zeigen es. Daran liegt es auch nicht!

Ich kann auch kein kindliches Verhalten erkennen wenn, man dem Anderen Luft gibt und den Druck rausnimmt. Für mich zeigt sich hier vielmehr erwachsenes Verhalten welches auf
Lebenserfahrung beruht. Welche man mit Mitte vierzig und nach einigen Partnerschaften haben sollte.

Und genau die von dir beschriebene "Gefälligkeit" möchte ich eben nicht!
Weil diese kleinen "Gefälligkeiten" auf Dauer die Liebe töten können!

Sex als Kompromiss? Da bin ich jetzt wirklich fassungslos. Welcher halbwegs vernünftige Mensch hat so etwas nötig und praktiziert das? Für mich gibt es da kein über den Schatten springen! Wer verlangt so etwas von einem Menschen den er angeblich liebt?

Es geht hier um viel mehr.

Nämlich darum ob man mit einem Partner zusammenbleiben kann weil man ihn liebt und dafür
sein eigenes Leben in einem wichtigen Punkt einschränkt?

Das ist nicht kindlich, die Frage ist vielmehr Verantwortung für sein eigenes Leben übernehmen und auch für das Leben des Partners.

Darüber hinaus zu überlegen ob es sinnvoll ist, sich genau in diesem Punkt erst einmal selbst einmal zurückzunehmen. Z.B. um zu sehen was passiert.

FS
 
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  • #7
@3
Der Fragesteller hat schon deutlich geschrieben, dass die Partnerin aus 'Gefälligkeit' einer gewissen Verpflichtung ihm gegenüber mitmacht.
Er hat deutlich geschrieben, dass er dies Gefühl definitiv nicht mag!
Der Fragesteller hat geschrieben (als #2), er möchte sich im sexuellen Bereich etwas zurück ziehen. Das hat mit dem, was Du da schreibst, nichts zu tun!

Ich rate dringend davon ab, aus Gefälligkeit beim Sex mitzumachen, zum einen bekommt es der Partner früher oder später mit, da doch deutlich wird, dass man eigentlich nicht möchte und zum anderen ist dies das beste Mittel eine totale Abneigung gegen Sex zu entwickeln.

Hier sind zwei Menschen mit sehr unterschiedlichem Bedürfnis nach Sex zusammen gekommen. Vielleicht, lieber Fragesteller hilft Euch das Gespräch mit einer dritten, kompetenten Person, Wege zu finden, damit umzugehen.
 
  • #8
@FS: Nein infantil bist du gar nicht, sondern ich finde es sehr angenehm was du machst und wie du es machst, lass dich da nicht irritieren. Genau das ist für mich wahre Liebe, ich werde ein wenig sentimental.

Ich habe zwei Ideen dazu. Erstens, im Kopf kann sie dich mögen -lieben, aber aus dem Unterbewußtsein feuern ständig negative Signale hoch. Der Geruchssinn spielt bei Menschen eine wichtige Rolle, und wenn das Unterbewußtsein bei ihr meint, nein er passt nicht zu mir, dann hast du -ihr- leider keine Chance. Meine Ex hatte das mit ihrem früheren Partner, und die haben so 20 Jahre ihres Lebens vertändelt.

Die zweite Möglichkeit ist, dass sie eine negative Einstellung zur Sexualität hat, kommt bei Frauen nicht so selten vor. Die hatte ich als Mann früher selbst entwickelt. Das Positive ist, dass man prinzipiell da herauskommen kann, wenn man an sich selber arbeitet. Das muss allerdings eigeninitiativ kommen, du kannst es ihr nicht einreden und ihr allenfalls durch Verständnis und Mitarbeit helfen. Die Motivation für den Gewaltakt, und ja es ist ein Gewaltakt, weil man sich an die eigenen Ängste heranwagen, kam für mich aus einer hochemotionalen heftigen Trennung und die Erkenntnis, wie wichtig für manche Menschen Sex ist und wie unwichtig er für mich damals war.
Ich wünsche dir wirklich alles Gute, und bleib so wie du bist!
m43
 
  • #9
@#5: Lieber Fragesteller, dann musst Du Dich klarer ausdrücken! Lass Dir das doch eine wArnung sein für eventuelle partnerschaftliche Gespräche. Immerhin hattest Du hier Zeit, schriftlich zu formulieren und dennoch war es missverständlich. Du schreibst wörtlich in der Frage, "habe ich für mich beschlossen mich etwas zurückzuziehen.". Da steht nichts von "sexuell zurückziehen" oder so, und jeder normale Leser versteht diesen Satz als insgesamt zurückziehen. Wenn Du das nicht meinst, musst Du es eben auch nicht sagen.

Ich habe verstanden, dass Du Sex aus Gefälligkeit nicht magst, ich aber sage Dir: Das ist eine psychische Blockade auf Deiner Seite. Gefälligkeitssex ist völlig Ok, solange es beide freiwillig und aus Liebe machen. Du solltest eher daran arbeiten, dass Du so eine Gefälligkeit genau wie jeden anderen Gefallen in einer Partnerschaft eben auch annehmen kannst. Sie ust auf Dich zugegangen, Du aber willst Dich zurückziehen, statt Nähe zu erzeugen. Das ist nicht sinnvoll.

Ich habe Dich außerdem auch darauf hingewiesen, dass es sein könnte, dass Ihr Euch als sexuell inkompatibel herausstellt. Dann müsstest Ihr Euch trennen. Aber bevor diese endgültige Entscheidung fällt, sollte man sich aufeinander zu und nicht voneinander weg bewegen. Zurückziehen bringt gar nichts.
 
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  • #10
Lieber FS, hier ist nochmal die #4:

Deine Idee des Zurückziehens im Bezug auf Sex finde ich prinzipiell einen gangbaren Weg, der auch Deine Partnerin entlasten könnte. Du beschreibst sehr gut, dass sie sich "selbst Druck macht", weil sie ja Deine Bedürfnisse kennt und das Gefühl hat, Dir etwas vorzuenthalten.

Das kenne ich sehr gut von mir selbst. Natürlich hat man als der/diejenige, der weniger häufig Sex möchte, das ungute Gefühl, dem geliebten Partner etwas Schlechtes zu tun, etwas zu "verweigern", das er gerne hätte. Dann denkt man "ich müsste mal wieder... " oder "jetzt durfte er schon so lange nicht, er tut mir leid..." und unter diesem Druck wird das eigene Verlangen dann eher noch geringer.

Die Vorstellung, den der wenig Sex möchte durch "sexuelles Aushungern" zu mehr Sex zu bewegen, trifft m.E. nicht zu. So empfinden Menschen mit starkem Sexualtrieb, der durch Aushungern irgendwann übermässig wird. Ich denke nicht, dass das bei Menschen mit eher schwachem Trieb funktioniert. Die Lust auf Sex wächst bei denen nicht durch den zeitlichen Abstand zum letzten Sex , sondern ist von anderen Umständen abhängig.

Ich würde Dir daher eher vorschlagen, das was Du hier geschrieben hast, nämlich Deine Überlegung, aus LIEBE zu ihr Deine Bedürfnisse zurückzustellen, Deiner Partnerin eine riesige psychische Entlastung brächte. Du solltest es ihr auch ganz offen sagen, im Grundton, dass Dir Deine Liebe zu ihr wichtiger ist, als das körperliche Bedürfnis nach Sex. Schränke das aber auf keinen Fall ein nach dem Motto "ich mach das vorübergehend, vielleicht kriegst Du ja dadurch mehr Lust!", denn damit ist der Druck für sie wieder da. Auch wenn Du selbst den Zeitraum, den Du mit wenig Sex durchhalten kannst, vielleicht kennst, würde ich das auf keinen Fall sagen, sondern "unbegrenzte Gültigkeit" postulieren.

Zeitgleich solltest Du aber eines tun: Kuscheln, Kuscheln, Kuscheln, aber ohne irgendwelche Erwartungen auf folgenden Sex. Nimm sie in den Arm, streichle sie ohne sie erregen zu wollen, wirklich ohne jede Erwartungshaltung. Dadurch kann sich ein Grundvertrauen, dass körperliche Berührung nicht automatisch "ich will jetzt Sex" bedeutet, bei ihr aufbauen. Oft geht man als der/diejenige, der wenig Sex will, bereits normaler körperlicher Berührung aus dem Weg, damit der Partner sich keine falschen Hoffnungen macht.

Den Rat von #3, es bei eigener Unlust dem Partner halt mit Hand oder Mund zu besorgen, halte ich nicht für sinnig. Wenn man keine Lust auf Sex hat, heißt das meist nicht nur, man will keinen Geschlechtsverkehr, sondern man will halt gerade überhaupt keinen Sex. In dieser Situation dem anderen einen runterzuholen, damit "die liebe Seele ihre Ruh hat" ist für beide zutiefst kränkend. Das kann man vielleicht ganz selten mal aus grosser Liebe tun, aber nicht als Dauerzustand oder Lösung des Problems unterschiedlicher Häufigkeitswünsche.
 
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  • #11
@4 Ob ich ein guter Liebhaber bin?
Es ist schwer diese Frage selbst zu beantworten.
Da ich auch nie die berühmte Frage danach "War ich gut?" gestellt habe.
Was ich aber sagen kann, ist dass ich im Verlauf meiner Partnerschaften
immer ein gutes und sehr erfülltes erotisches Leben gehabt habe.
Meine Partnerinnen waren mir positiv zugetan.
Ich denke sowie man im "normalen" Leben mit Menschen umgeht überträgt sich auch
in gewisser Weise auf den Sex.
So war es ja auch am Anfang in dieser Partnerschaft.
Nach ihren eigenen Aussagen ist sie sehr zufrieden.
Ich hoffe das ich über genug Sensitivität und Aufmerksamkeit verfüge um
zu erkennen wenn es nicht so wäre.
Wobei es mir wie gesagt ein ungutes Gefühl bereitet sofern der Sex auf "Gefälligkeiten"
beruht. Wir haben ja auch schon sehr offen darüber gesprochen.
Nur mit immer wieder darüber sprechen macht man es auch eher schlechter.
Ich mache ihr ja auch keine Vorwürfe.
Deshalb meine Entscheidung erst einmal Ruhe zu bewahren und mich zurücknehmen.

Aber was mich wirklich beschäftigt ist, was ist wenn es wirklich an mangelnder Kompatibilität liegt?

Ist es vertretbar sich selbst ein leben lang zurückzunehmen?
Denkt man irgendwann einmal (vielleicht einmal in der Stunde in der das Leben nocheinmal in Gedanken vorbeizieht) man einen wichtigen Teil nicht gelebt?

FS
 
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  • #12
@8
Ich denke die anderen Diskutanten haben doch das Gleiche gelesen und auch verstanden was ich gemeint habe. Den Eindruck gewinnt man zumindest wenn man die verschiedenen Antworten liest.

Eine psychische Blockade zu vermuten wenn ich keinen Sex aus Gefälligkeit möchte halte
für unzutreffend. Für mich zeigt sich hier Empathie und Liebe, dass Andere würde ich einfach als Egoismus bezeichnen. Sex mit anderen Gefälligkeiten in der Partnerschaft zu vergleichen?
Da habe ich ehrlich auch so meine Probleme. Ich denke zwischen eine Besorgung für den Anderen zu machen und Sex ist ein großer Unterschied. Wo steht das ich mich auf der emotionalen Ebene zurückziehen möchte? Unter #2 steht das ich mich sexuell zurückziehen möchte.

FS
 
  • #13
Lieber Fragesteller, lass dich bitte nicht irritieren!

Ich (w) finde, so wie du an dein Problem herangehst, ist sympathisch und richtig und es ist wirklich leicht nachzuvollziehen, dass du dich zurückziehst, weil du keinen "Gefälligkeitssex" haben möchtest.

Sex ist keine nett gemeinte Dienstleistung, die man in eine Partnerschaft einbringt, damit sich beide oder der andere einigermaßen zufrieden fühlt.
Es ist schon ein unbeschreiblich schönens Gefühl und auch wichtig für eine Liebesbeziehung, wenn man vom Partner eben auch sexuell leidenschaftlich begehrt wird.

Ich denke, deine Freundin ist vielleicht noch nicht richtig "geweckt" worden, denn eigentlich haben die meisten Menschen an dem, was ihnen Erfüllung, Spaß und Befriedigung bereitet, Gefallen und verlangen immer wieder danach.
Vielleicht hilft euch eine Paarberatung, versucht es einfach!
 
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  • #14
Liebe Frederika,
oft schätze ich die Klarheit Deiner Beiträge, aber in diesem Fall scheint mir, dass Du den Fragesteller falsch verstanden hast.

Er liebt seine Frau, er spürt, dass sie Sex nicht geniesst und will sich zurückziehen, d.h. er will keine sexuellen Erwartungen an sie stellen. Das finde ich ausgesprochen rücksichtsvoll von ihm und keineswegs infantil.

Dass er auf die Dauer mit dieser Situation leben kann, glaube ich nicht. Sex als "Gefallen" und als lustlose Dienstleistung, um den anderen zufrieden zu stellen, ist ja gerade nicht das, was er sich wünscht. Er wünscht sich nicht nur Sex, sondern echte Liebe und Leidenschaft - und dazu gehören zwei !

Ich weiss keinen Rat, tut mir Leid.

w48
 
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  • #15
Also ich kann mir vorstellen, dass das sexuelle Zurückhalten schon helfen kann. Wie lange sei dahin gestellt, das kommt auch vielleicht darauf an, wie sehr sich Deine Freundin schon selbst den Stress macht, es für Dich zu tun, ohne, dass sie eigenltich Lust hat. Ich denke, Sie muss erstmal wieder zu "Atem" kommen, um sich wieder frei für Sex entscheiden zu können, ohne das Gefühl zu haben, ich muss jetzt aber, mein Partner kann ja nicht ewig ohne Sex leben.
 
  • #16
Hallo FS,
Ich tue mich sehr schwer mit einem vernünftigen Ratschlag. Ich kann nur wieder mal was aus meinem Erfahrungsschatz berichten: Mein Schatz ist von der natürlichen Veranlagung her ein sexuell sehr aktiver Mensch. Während seiner Ehe hat seine damalige Frau die Lust auf Sex komplett verloren. Er lebte einige Jahre abstinent, aber die Situation wurde für ihn unerträglich. Er trennte sich, hauptsächlich wegen der Differenzen im Sexleben.

Daher glaube ich schon, dass du es schwer haben wirst, wenn du den Sex auf ein Minimum runterschraubst. Ich denke, professionelle Hilfe ist angebracht. Der Sex anfangs war ja auch häufig und erfüllend, vielleicht ist irgendetwas "passiert", worüber sie sich nicht öffnen kann. Manchmal reicht da schon eine deftige Wortwahl, oder eine gern gewählte Stellung von dir, die ihr eigentlich nicht behagt?
 
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  • #17
Eigentlich steht man der Sache etwas hilflos gegenüber.
Die hier gemachten Antworten (DANKE!) bestätigen mich in meinem Vorhaben mich sexuell zurückzuziehen und neutral zu verhalten.
Ich denke mehr kann ich im Moment nicht machen. Emotional und auf der zärtlichen Ebene ist ja alles in bester Ordnung.
In Verbindung mit der biologischen Libido beginnt ja Sex bekanntlich im Kopf.
Auf seine Gedanken hat man ja einen gewissen Einfluss und den muss ich hier wohl erst einmal
verstärkt einsetzen. Und hoffen, dass sich auf der anderen Seite die Gedankenwelt etwas
in eine andere Richtung bewegt.

FS
 
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  • #18
Lieber Fragesteller,

ich weiss nicht, wie alt ihr seid und wie eure Situation sonst ist.
Vielleicht ist Deine Partnerin zusätzlich zur 'natürlich weniger ausgeprägten' Lust in einer Stress- oder Umbruchsituation, die ihre Libido weiter bremst? Vielleicht spielen auch hormonelle Veränderungen eine Rolle?
Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass ich nach einer Unterleibsoperation mehr Lust als zuvor hatte - was definitiv keine psych(olog)ischen Gründe hatte. Vielleicht gibt es auch körperliche Ursachen, die lustmindernd wirken, die sich aber sonst nicht negativ bemerkbar machen?

Dies nur als Denkanstösse; es liegt mir fern, ihr somatische Störungen andichten zu wollen.
Euch beiden viel Glück!
 
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  • #19
Lieber FS,

ich möchte noch einmal aufgreifen und betonen, was #9 erwähnt hat: Zärtlichkeit nur um der Zärtlichkeit willen!

Frauen sind nach meinem Eindruck in ihrer absoluten Mehrzahl erotik-begeistert und ich denke, dass es mit dem Muster der weiblichen Erregbarkeit zusammenhängen muss. Ich habe seitdem ich siebzehn bin keinerlei Problem mit Sex gehabt, oft mehrfach einen Orgasmus und dennoch fehlte mir etwas, ohne dass ich es wußte.

In meiner letzten Beziehung war der Mann ein solch unglaublicher Kuschler und Streichler, einfach so, immer wieder, aus einem eigenen inneren Bedürfnis heraus- ich schwebte sozusagen in einer Erotik-Wolke und wenn er dann leidenschaftlicher wurde, hob sozusagen der Senkrechtstarter ab- ich schwöre, ganz unglaublich.

Wenn Dir wirklich so viel an der Frau liegt, versuch einfach daraus eine Gewohnheit zu machen: Sie steht in der Küche-n bekommt einen Kuss.... Du geht an ihr vorbei- Du nimmst sie kurz in den Arm und gehst weiter.... Sie stellt einen Teller vor Dich, Du nimmst ihre Hand, drückst einen Kuss darauf und lässt wieder los....

Wenn das nach ein paar Wochen nicht die Atmosphäre zwischen Euch in Richtung Erotik verändert hat, habt ihr ein Problem und Du musst ggfs nach Hilfe suchen.
 
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  • #20
Ich bin auch eine Frau mit niedrigen Verlangen, aber ich glaube, es kann auch oftmals genau der falsche Weg sein, sich sexuell zurückzuziehen.

Je öfter es gemacht wird, desto "normaler" ist es. Mein Ex hat sich auch zurückgezogen und gewartet, dass ich anfange und umso höher wurde die Hürde. Ich hätte mir da öfters gewünscht, dass er einfach mal macht, nicht nur zärtlich und einfühlsam, sondern leidenschaftlich.

Ist natürlich schwer, wenn der Gegenpart eher passiv ist und ich denke auch drüber nach, wie ich es in der nächsten Beziehung besser machen kann, aber das als Gedankenanstoß.
 
  • #21
Lieber FS!
Vorderweg ich schätze Deine Einstellung sehr! Ich meine, dass man aus dieser Situation nicht mehr "alleine" herauskommt. Meine letzte (12-jährige) Beziehung, mein Mann verstarb leider, war nach 4 Jahren (ähnliche Problematik) nur mittels Paartherapie zu retten, was hervorragend gelang. Ich würde professionelle Hilfe in Anspruch nehmen. Alles Gute w46
 
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  • #22
Das Thema wurde nun von allen möglichen Seiten betrachtet.
Ein Teil fehlt mir.
Der sexuelle Trieb ist natürlich und gehört zum Leben für den einen Menschen mehr, für andere weniger, unabhängig vom Geschlecht.
Lebt man in einer Beziehung kann man natürlich viel bewusst steuern,
man kann sich in der Frequenz einander annähern.
Man kann in Krisen/Stress/Krankheitszeiten Verzicht üben.
Doch wenn man über einen langen Zeitraum zu sehr seine eigentlichen Bedürfnisse in den Hintergrund stellt/stellen muß, baut sich ein innere unbewusste, oder auch bewusste Aggression auf.
Die Gefahr bei diesem liebevollen taktischen Rückzug sehe ich genau da!
Es mag sein, dass dies kurzfristig zu einer Besserung führt, doch scheint mir dass auf Dauer kein gangbarer Lösungsweg zu sein.
Der verzichtende Teil, bringt ohne Wissen der Partnerin ein Opfer, dass nicht zu seinem eigentlichen Bedürfnissen passt.
Die Auseinandersetzung wird meiner Meinung nach früher oder später auf eine nichtsexuelle Ebene verlagert, deren wahrer Hintergrund, aber sexuell motiviert ist. Das verkompliziert die Lage! Ich würde therapeuthische Hilfe vorschlagen! Im Rahmen einer Paartherapie ausloten in wie weit eine Annäherung zur Zufriedenheit des Paares möglich ist.
Sonst steht am Ende das beide viele Jahre ihres Lebens unnötig verschenkt haben. Manchmal muss man annehmen, dass der Partner ein zwar liebenswerter Mensch ist, aber es leider auf Dauer sexuell nicht übereinstimmt. Dann kann dieser Mensch aber kein passender Partner sein.
Meine Meinung ist, dass die sexuellen Bedürfnisse auf Dauer umbedingt übereinstimmen müssen um eine erfüllende, glückliche Partnerschaft zu führen. FS ich rate dir nicht zu experimentieren, sondern einen offenen Weg in Einbeziehung deiner Partnerin zu wählen und wünsche dir dabei alles Gute!
 
  • #23
ich glaube, wenn die Libido von 2 Menschen so unterschiedlich ist, dann hat eine dauerhafte Beziehung in der beide Partner glücklich und zufrieden sind, unmöglich.
 
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  • #24
Du machst es nach meinem Erachten sehr richtig, FS: du bleibst liebevoll und achtsam, machst dir deine Gedanken und suchst nicht die schnelle Lösung, sondern die zu euch p a s s e n d e . Das ist eine ganz Menge.

Was hat deine Partnerin in der Zeit, als sie sexuell aufgeschlossener war als jetzt, so sein lassen?
Hast du sie umworben? Habt ihr manchmal gemeinsam etwas unternommen, das neu oder anders war als bisherige Tätigkeiten (Hobby etc.) und euch ein wenig abenteuerlich gestimmt zusammen sein ließ? Vielleicht willst du das ab und zu mal wieder tun - auch - oder grade weil - ihr einen vertrauten Alltag miteinander habt.
Wie wäre da ein spontanes Wellnesswochenende, ein Billigflug in eine europäische Hauptstadt, eine ungewöhnliche Sportart, ein Tandemflug? etc. etc.?

Wenn ihr "sexfrei" Spaß miteinander habt - bevorzugt an frischer Luft und mit Bewegung - dann könnte das eure Erotik wieder ein wenig entzünden.

w,57
 
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  • #25
Hallo,

was auch immer du versuchst: Solange ihr es nicht irgendwie schafft, eure Bedürfnisse aufeinander abzustimmen, dann bleibt einer auf der Strecke. Entweder du - im Sinne deiner Bedürfnisse - unbefriedigt oder sie durch dich überfordert und einfach mitmachend.

Da du dich schon fragst, wie lange du wohl deine Bedürfniss zurück stellen kannst, um die Umgleichheit auszugleichen, hast du dir darüber sicher schon mehr als einen Gedanken gemacht.

Sex ist nich alles, aber alles ist nichts ohne Sex.Ich finde, immer dann, wenn zwei Menschen nicht zusammen passen, dann sollten sie auch nicht mehr gemeinsam diesen Weg gehen. Freunde könnt ihr auch so bleiben und euch den anderen lieben Menschen in eurem Leben erhalten. Eine Beziehung ist Leidenschaft und lebt durch Leidenschaft. Wie soll diese erhalten bleiben oder immer wieder neu aufleben, wenn der eine sich bedrängt und der andere sich bedrängend fühlt? Das geht auf Dauer auseinander - siehe #21.

Meine "Dauer" dauert nun schon über 12 Jahre und nur noch so lange bis die Kinder groß genug sind um zu verstehen, warum Papa geht. Sehr, sehr gut kann ich nachvollziehen, wie du dich fühlst - auch wenn du nach 1,5 Jahren noch nicht diese ganze Bandbreite an Gefühlen und Gedanken durch haben wirst.

Tu dir das nicht weiter an und entscheide dich dann lieber für gute Freundschaft als für eine schlechte Beziehung!

Viel Glück auf deinem Weg! :)
 
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