Ich habe Freundinnen, die keinen Alkohol trinken und mein Freund verträgt aufgrund asiatischer Gene nur sehr wenig (mehr als ein Glas Wein - danach ist ihm die ganze Nacht schlecht). Mir wäre eher zu viel Alkohol ein wirklicher Dorn im Auge. Ich fand sinnloses Besaufen schon im Teenageralter furchtbar, habe selbst nichts getrunken, bis ich 21 war, weil es mich nicht interessiert habe, habe auch nie geraucht (also, probiert schon, aber mehr nicht). Jetzt trinke ich gern mal ein Bier oder ein, zwei Gläser Wein in Gesellschaft, aber wenn mein Partner das nicht tut, dann ist mir das auch völlig egal.
Ich kenne eher Männer, die das dann unmännlich finden, wenn einer aus der Gruppe nicht mittrinken will und dann alles versuchen, um ihn zu überreden. So etwas finde ich unmöglich.
Besoffene Männergruppen (auch Frauengruppen, gibt's hier etwas seltener) ekeln mich regelrecht an; die lauten Stimmen, das dumme Lachen - meine Ex-Freunde waren ab und an mal so betrunken, und ich musste mich echt zusammenreißen, um dann nicht sauer zu sein. Es stand mir aber nicht zu, denen was zu verbieten, ein Alkoholproblem hatten beide nicht. Da ist mir mein sehr wenig trinkender Freund allerdings tausendmal lieber.
Was mich aber abschrecken würde, wäre so ein Gesundheitsfanatiker, der nicht mal ne Pizza essen würde, mit dem man nicht einfach spontan essen gehen kann, und der vor allem mir dann mein Essen vermiest. Gesund essen ist schön, aber so übertrieben hat für mich jede Leichtigkeit und Lebensfreude verloren. (Nicht umsonst gibt es das Krankheitsbild Orthorexie.) Die Veganer beim Studium waren da besonders extrem, den anderen ständig ins Gewissen reden zu wollen. Das würde dann einfach zu sehr in meinen Alltag eingreifen.
w, 36