[mod]Eva Herman hat diese Debatte vor einigen Jahren losgetreten - die Reaktionen sind bekannt. Ohne Eva Hermans Gedankengänge im einzelnen nachgelesen zu haben, halte ich einige ihrer Thesen für richtig ... stimme aber sicherlich nicht mit allem überein.
Ja, ich denke so - habe aber nicht immer so gedacht.
Ich hielt es auch einmal für einfach, Kinder und Berufstätigkeit so locker-flockig unter einen Hut zu bekommen, zusammen mit einer Ehe, einem Haushalt. Wie gesagt, ich "hielt" es für einfach.
Heute weiß ich, dass dieser ständige Stress um die Organisation von Betreuungsplätzen, Tagesmüttern, Ferienfreizeiten, Ausfallzeiten wegen Brückentagen etc. weder der Frau noch der Ehe noch der Familie bekömmlich ist. Wenn ein Mann sich für Kinder entscheidet, muss er auch damit rechnen, dass er die dazugehörige Mutter als Betreuerin seiner Kinder mitfinanziert - und nicht diverse Tagespflegepersonen.
Das hat nichts damit zu tun, dass die Frau auf die Stufe des Kindes gestellt wird - ihr anders gearteter Einsatz ist nicht minderwertig.
Um mich herum sehe ich zig Frauen, die es eben nicht schaffen! Die es leid sind, nach durchwachten Nächten (Kind krank, Kind zahnt, Kind schläft...) am nächsten Morgen gut aussehend auf der Matte zu stehen, um die Kinder zu verteilen und sich auf einen anstrengenden 8-Stunden-Tag einzulassen, um abends völlig erschöpft vor ihrem Ehemann zu stehen, mit dem im Übrigen kaum noch was läuft... außer finanziellen Fragen und die Frage, wer die Kinder wann wo wie mit welchem Auto hinbringt...
Es mag überzogen klingen, aber es ist das, was ich beobachte.
Ich habe nun noch nicht eine einzige überzeugende Familie gesehen, in der es wirklich gut läuft... nach außen hin ja, aber nicht wirklich.
Unter *gut laufen* verstehe ich nämlich vor allem, dass das Paar sich gut versteht, ein Paar bleibt, emotional, körperlich, seelisch, all das eben - und das kostet Zeit, Kraft und Engergie.
Ein Mann, dem das nichts Wert ist, auch an finanziellem Einsatz, hat meiner Meinung nach Wesentliches nicht verstanden. (Meiner Meinung nach!)
Ich selbst bin ja nun aus dem Alter der Familiengründung raus und habe auch einen Partner, bin aber ansonsten alleinerziehend, weiß also sehr gut, wie es ist, berufstätig zu sein (ich bin es)!
Und gerade deshalb halte ich dieses Modell für überholt.
Wäre ich noch in dem Alter, würde ich mir bei diesem Lebensstil keine weiteren Kinder mehr wünschen...
Für Männer mag es leichter geworden sein, für Frauen sicherlich nicht.