Mein erster Gedanke war, dass es doch von den Hobbys abhängt. Zum Beispiel Autoschrauben kann man gut allein, aber ich habe auch schon mit Freunden längere Bastelstunden und -tage hinter mich gebracht und dabei eine schöne Zeit gehabt. Sport, Nähen, Natur, Wandern ... überall das gleiche.
Es gibt auch Ausnahmen, zum Beispiel Tanzen. Das kann man nicht allein. Und wenn der Eine Tanzen gehen will, der Andere aber nicht und es dann auch noch verbieten will. Und wenn andere Tanzpartner ins Spiel kommen, dann ist die Situation ungünstig. Für mich wäre es kein Problem, wenn das Vertrauen da ist.
Also an der Art des Hobbys liegt es nicht.
Manche haben einfach keine Hobbys, das finde ich schonmal langweilig und wenig attraktiv. Aber auch für diese Menschen findet sich ein passender Partner, wahrscheinlich hat dieser ebenso wenige Hobbys. Bestenfalls motivieren die sich gegenseitig und kommen ein wenig raus.
Ich finde wichtig, dass mein Partner überhaupt Hobbys und Interessen hat, auch wenn ich selbst diese an sich langweilig finde. Wenn jemand für etwas eine Begeisterung hat, dann macht es mir auch Spaß zuzuhören wie er darüber erzählt oder auch mal dabei zuzuschauen. Das bringt auch wieder eine wertvolle, schöne, gemeinsame Zeit, die die Partner verbindet.
Das ist doch wichtig, denn damit man sich in einer langfristigen Partnerschaft, mit eigenen Herrausforderungen und neben dem Alltag nicht entfremdet, braucht es gemeinsame Zeit. Hier liegt doch die Krux. Eine Partnerschaft braucht schöne gemeinsame Erlebnisse. Das können Hobbys, der allgemeine Austausch (ggf über eigene Hobbys, Arbeit, Kinder) oder auch Sex sein. Ich denke, dass ist das beliebteste gemeinsame Hobby.
Ausserdem hängt es davon ab, was die generellen Erwartungen an eine Partnerschaft sind. Wieviel Nähe oder Zeit für sich man benötigt. Braucht man viel gemeinsame Zeit, dann sollte diese auch sinnvoll gefüllt werden und
dann braucht man auch gemeinsame Hobbys.
Paare die viel Nähe brauchen und keine Hobbys haben, sitzen dann einmal die Woche beim Lieblingsitaliener und schweigen sich an.... Würrgh...Da bleibe ich lieber allein....
Wie gehe ich damit um: Ich empfinde es als eine Art Wertschätzung, wenn ich
mindestens ein wenig interesse an dem Hobby des Partners zeige, auch wenn es mich inhaltlich Null interessiert.
Das ist ein Zeichen von Respekt und handhabe ich bei Freunden genauso. Manchmal genügt es, dem anderen einfach mal zuzuhören. Das ist kein Verbiegen oder Selbstaufgabe, wie es in einem anderen Thread breit diskutiert wurde. Da Partnerschaft keine Einbahnstraße ist, bekommt man ja auch was zurück.