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  • #1

Ist frau als EU-Rentnerin unattraktiv?

Ich lebe seit einigen Jahren von einer geringen Erwerbsunfähigkeits-Rente. Ich habe ein Studium und mich in mehreren Jobs versucht, konnte aber, teilweise gesundheitsbedingt, keine dauerhafte Berufstätigkeit aufbauen. Allerdings habe ich sehr viele Interessen und schon viele spannende Dinge gemacht. Wirkt mein Rentner-Status eventuell abschreckend auf niveavolle Männer oder kann ich mein Defizit mit anderen Dingen ausgleichen? w47
 
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  • #2
Rentner Status ist doch super. Sehr attraktiv da Du Zeit hast - das höchste Gut.
 
  • #3
Ganz geradeheraus: Ja, Marktwert nahe Null.

Wer so gesund und aktiv und interessenreich ist, dass er eine Partnerschaft anstreben kann, der sollte auch gesund und aktiv genug sein, sich selbst zu ernähren und nicht der Gemeinschaft auf der Tasche zu liegen. Sorry, Null Verständnis. Natürlich kann man irgendwas arbeiten und sich selbst versorgen -- und genau das sollte Dein alleroberstes Bestreben sein, in das Du alle verfügbare Energie und Aktivität stecken solltest, aus Eigenverantwortung, Selbstachtung und Anstand.

Falls Gesundheit oder Zustand so schlecht sind, dass das wirklich nicht geht, dann dürfte auch eine Partnerschaft schwierig werden.

Hinzu kommt, dass jeder Mann sofort vermuten wird (egal ob zu recht oder unrecht), dass er irgendwie als Ernährer und Versorger gesucht wird. Außerdem gilt das gleiche wie für alle anderen Partnersuchenden auch: Die Augenhöhe und das soziale Umfeld müssen passen. Wenn einer arbeitet und der andere beliebig viel Freizeit hat, dann harmoniert das im allgemeinen wenig. Wenn einer gerne tolle Urlaube macht und der andere kein Geld dafür hat, dann passt das auch nicht. Das gleiche gilt für fast alle anderen Facetten ebenso.

Deine beste Chance ist noch, dass ein deutlich älterer Mann sich gerne versorgen und hätscheln lassen würde und in Dir die perfekte Frau für so ein quasi-abhängiges Verhältnis sieht. Um echte Liebe wird es dabei dann wohl aber kaum gehen.

...so, und jetzt dürfen die Pharisäer alle schreiben, dass sie das alles gar nicht stören würde... ich glaube so etwas NIEMANDEM.
 
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  • #4
Bist Du denn dauerhaft berufsunfähig bzw. wie stark bist Du denn gesundheitlich eingeschränkt? Zunächst stößt natürlich der Rentnerstatus etwas ab und _jeder_ fragt sich, weshalb eine Frau im arbeitsfähigen Alter eine Rente bezieht (ohne Dich abwerten zu wollen).

Wenn Du viel, viel Glück hast wirst Du ggf. einen Partner finden, der viel verdient, um auch finanziell für Dich aufzukommen, aber darauf hoffen würde ich nicht - natürlich verstehe ich Deinen Wunsch nach einer Partnerschaft, es wird aber schwierig werden für Dich. Vllt. hast Du im RL mehr Glück auf einen adäquaten Partner zu treffen, der diesbezüglich tolerant ist.

w/39
 
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  • #5
Frederika hat es auf den Punkt gebracht. Ein Mann der ein wenig Grips hat, tut sich das kaum an. Vieleicht ein Rentner oder ein Hartz 4-Empfänger. Aber das könnte ja auch passen.
 
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  • #6
Was würden wir nur ohne Frederika machen. Sie hat mal wieder gewagt, Klartext zu reden. Danke!!

Für mich käme so eine Frau ganz bestimmt nicht in Frage. In dem Alter nicht arbeiten? Das müsste schon was gesundheitlich Ernstes sein und das wäre dann ja auch nichts. Will ich eine Frau, die den ganzen Tag nichts zu tun hat und ich schaffe die Kohle ran? Falsch gedacht!

m39
 
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  • #7
Hallo FS,
wenn du als erstes deine EU-Rente vor dir herträgst wirkt das sicher abscheckend. Aber- hast du eine Aufgabe/ Arbeit die irgendetwas einbringt - keinen Lebensunterhalt sondern ein Einkommen?
Dann betone das. Hast Du eine Aufgabe/Aktivität mit der du etwas für dich und die Gesellschaft tust - Malunterricht geben als ein Beispiel das mir einfällt - Jour-Fix - wie Rahel Varnhagen für Freunde und deren Bekannte als ein anderes Beispiel - hast du ein Hobby das mehr ist als Basteln - Ornithologie - da kann man dann auch Vogelstimmen-Spaziergänge führen, Engagement in der Kirchengemeinde z.B. Organisation von Museumsbesuchen für Frauen, und und und
dann betone das.
Es kommt nicht darauf an, dass Du aus irgendeinem Grunde - das kann Krebs sein, das kann
eine psychische Erkrankung sein - irgendwann eine EU-Rente gewährt bekommen hast - die Rente ist - dies an Frederike keine Sozialhife sondern ein Anspruch, den sich die FS erarbeitet hat, also keine Leistung der Gesellschaft sondern ihre eigene Leistung - sondern was du mit der Situation so wie sie ist machst.
Übrigens - in deinem und meinem Alter - haben die meisten Menschen keine vollständige Gesundheit im Sinne der Definition der WHO mehr. Wahrscheinlich haben sie das auch nie gehabt. Tu was für dich!
 
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  • #8
Hallo FS, lass Dich nicht verwirren. Der Rentner Status ist sehr erstrebenswert. Ich - männlich, 49 Jahre - plane auch schon meinen Ruhestand. Wie hieß es früher so schön: Ein Mann muss es bis 50 geschafft haben. Soll das heute anders sein, nur weil die Rentenkassen leer sind? Meine Partnerin in 45 und denkt jetzt auch langsam nach, den Job an den Nagel zu hängen. Wer möchte eine Frau, die viel arbeitet und entsprechend müde ist bzw. keine Zeit hat. Also genieße Deine Situation und such Dir einen Mann der mit Dir die Freiheiten genießen kann.
 
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  • #9
Im Internet wird es schwierig, da dieser "Makel" als erstes wahrgenommen wird. Wenn du so viele Interessen hast, wirst du sicher auf diesem Weg einen Mann kennen lernen.
Im RL wirst du ja als ganzer Mensch wahrgenommen und nicht als Datensatz mit Beruf, Bildung, Hobby, Größe etc.

Gib die Hoffnung nicht auf! Ich wünsche dir ganz viel Glück und Spaß am Leben.
 
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  • #10
Liebe Fragestellerin, wie jede/r von uns hier hast auch Du Defizite und Vorzüge. Manche Partnersuchende wirst Du mit Deinen Defiziten abschrecken, aber nicht zwingend alle. Aus meiner Sicht hängt Dein Erfolg u.a. davon ab, welche Ansprüche (Niveau, in welcher Hinsicht auch immer, wird vermutlich nicht Dein einziger Anspruch sein?) Du an einen Partner hast. Aber auch hierin unterscheidest Du Dich nicht von den meisten Foristen hier.

Aus meiner Sicht steckst Du jedoch in einem zusätzlichen Dilemma:
Um den Intereressentenkreis zu vergößern wäre es sinnvoll, Deine physischen und/oder psychischen Einschränkungen nicht in den Vordergrund zu stellen, was aber gleichzeitig den Eindruck erweckt, Du würdest ohne Not auf Kosten der Allgemeinheit leben. Männer mit Niveau schreckt so etwas ab. Außerdem müssen sie dann davon ausgehen, dass Du auch keine Bedenken hättest auf ihre Kosten zu leben.

Wenn Du Deine physischen und psychischen Einschränkungen jedoch deutlich kommunizierst, um zu verstehen zu geben, dass Du seriös bist und mit Recht auf Kosten der Allgemeinheit lebst, dann überlegt sich ein Partnersuchender genauer, welche Folgen Deine Einschränkungen für eine Beziehung und die gemeinsame Lebensplanung haben und welche zusätzlichen Schwierigkeiten hierdurch in einer Partnerschaft auftreten können.
Trotzdem würde ich an Deiner Stelle diese Variante vorziehen und schauen, was zwischen dem Mann für den Du Dich interessierst und Dir möglich ist.

Ich wünsche Dir alles Gute.

w/49
 
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  • #11
Lieben Dank für Eure Antworten.

An Frederika:
Erstmal danke für Deine schonungslose Ehrlichkeit. Es ist mir natürlich wichtig, die aufrichtige Meinung zu diesem Thema herauszubekommen. Deine Antwort hat mich dann aber doch ganz schön, sagen wir es mal vorsichtig, runter gezogen.
Du kannst mir aber schon mal glauben, dass ich nicht gerne mit diesem Status herumlaufe und ich permanent ein schlechtes Gewissen habe. Ich strebe es an, wieder in irgendeiner Form Beschäftigung zu finden. Ich weiß noch nicht, wie. Ich habe nebenbei noch ein jugendliches Kind zuhause, das mich noch fordert.

Es ist nämlich schon so, wie im Beitrag von #6 beschrieben, dass die Rente keine Sozialhilfe sondern ein Anspruch ist, den ich mir erarbeitet habe. Es ist für mich nicht einfach, das einzusehen oder anzunehmen. Ich habe eine seltene, seit Geburt bestehende, Sehbehinderung. Ich sehe permanent Doppelbilder und wenn ich mit einem Auge etwas fixieren will, fängt das andere an zu zittern. Ich kann zwar alles machen und ich habe mir im Laufe meines Lebens, unbewusst, meine Tricks erarbeitet, mit denen ich ganz gut zurecht komme, aber der Sehvorgang ist sehr anstrengend. Ich bin viel schneller müde, nicht so belastbar, brauche mehr Pausen, bekomme schnell mal Kopf- oder Augenschmerzen. Für Arbeiten in der Nähe brauche ich eine Lesebrille. Wenn ich z.B. im Verkauf wäre, müsste ich dauernd die Brille wechseln, weil ich manche Preisschilder oder Kleingedrucktes sonst nicht lesen könnte. Mit einer Gleitsichtbrille komme ich gar nicht klar, weil ich dann immer ein scharfes und ein unscharfes Bild sehe. Ich bin also nicht so belastbar und brauche länger. Das will oder kann sich kein Arbeitgeber leisten.

Ich habe mich bis zu meinem 42. Lebensjahr wie eine „Gesunde“ gegeben und schon alles Mögliche beruflich probiert. Dazwischen gab es immer wieder Zeiten mit Arbeitslosigkeit oder Kindererziehung. Mir war nie klar, wie ich mich gesundheitlich „einordnen“ soll. Ich bekam von meinen Augenärzten keine Unterstützung oder Beratung. Wenn ich von Kindheit an einen „Sehbehinderten-Weg“ gegangen wäre, hätte ich sicher schon lange einen Job, dem ich gewachsen wäre. Aber damals, in den 70ern, hat man das alles noch nicht so eng gesehen.
Ich sehe eigentlich ganz gut und gesund aus, bin schlank und wendig. Man sieht mir mein Handicap nicht an und ich kann mir vorstellen, dass viele neidisch oder wütend sind und sich fragen: Warum ist denn die zuhause?

Als ich heute Mittag diese Seite aufgerufen habe, war ich dann doch erleichtert, dass es Leute gibt, die das Thema ein bisschen entspannter und positiver sehen.
Ganz lieben Dank an die „Mutmacher“.

Ich war in meiner Erwerbsunfähigkeits-Zeit nicht immer brav zuhause gesessen. Ich war bis vor fünf Jahren ehrenamtlich in der Kirche tätig (Familiengottesdienst und Musik).
Interessen habe ich wirklich sehr viele, die über das Basteln hinausgehen.
 
  • #12
Ich sehe das nicht ganz so eng wie Frederika. Natürlich hast du Chancen. Stelle Dein Handicap nicht in den Vordergrund, sondern ganz normal Dich als Person. Lege die Betonung darauf, was Du alles kannst.

Es gibt ausreichend Männer, welche sehr viel arbeiten und die zum Ausgleich eben KEINE Frau wollen, die ebenfalls viel arbeitet (siehe andere Threads in diesem Forum). Du hast auch ein Kind zu erziehen. Vielleicht gibt es einen alleinerziehenden Vater mit Kind, welcher froh über Dich, Deine Fähigkeiten und Möglichkeiten ist.
Natürlich solltest Du auch alle medizinischen Möglichkeiten ausschöpfen und versuchen, Dir den Alltag mit Hilfsmitteln zu erleichtern. Dabei gehe ich aber davon aus, das Du das sowieso machst.
 
  • #13
@#10: Danke für Dein konstruktives Feedback. Ich bin froh, dass Du meine schonungslose und aufrichtige Antwort zu schätzen weißt.

Man kann manche Dinge gar nicht pragmatisch genug sehen und dazu gehört gerade bei der Partnersuche die Erkenntnis, dass Kompatibilität entscheidend ist. Lebensziele, Freizeitinteressen, Ansichten, aber auch Lebensstandard, Tagesablauf und soziales Umfeld müssen harmonieren, damit man überhaupt erst anbeißt und sich sagt: Ja, das könnte passen.

Jemand, der zu recht oder unrecht von der Allgemeinheit lebt, den Tag über zuhause ist und dann einen Partner sucht, der muss ich leider genau diesen Gedanken stellen: Past das? Werde ich nicht nur als Versorger gesucht? Welche Lebensziele und Gewohnheiten haben wir gemeinsam?

Nun kommt bei Dir laut #10 auch noch hinzu, dass Du alleinerziehend bist. Das ist ohnehin schon mal ein Hindernis bei der Partnersuche und kombiniert mit erwerbsunfähig sicherlich noch ein dickerer Malus.

Was hast Du denn gelernt? Welche Berufe kannst Du ausüben? Gibt es keine Home-Office-Varianten?

Du schreibst, Du suchst einen niveauvollen Partner, also wahrscheinlich einen, der von Deinem Erwerbsunfähigen-Status ziemlich weit entfernt ist. Ist das realistisch? Welches Niveau hast Du selbst zu bieten?

Ganz grob empfiehlt man immer "Augenhöhe" und fast immer passt das auch am besten. #4 hat schon passende Beispiele für Augenhöhe gegeben. Ein niveauvoller Vollverdiener ist so ziemlich das Gegenteil.
 
  • #14
@#12: Ja, mit Glück kann sie einem alleinerziehenden Vater (also keinen Zahlvater, sondern dnm seltenen Fall von wirklich alleinerziehendem Vater) eine große Hilfe sein und eine neue gemeinsame Familie aufbauen, wenn sie Haushalts- und Lebensführung im Griff hat und Kinder betreuen kann. Das wäre sicherlich ein Volltreffer für sie.

Ich wünsche der Fragestellerin von Herzen viel Glück bei der Suche. Aber leicht wird es nicht, das muss man schon sagen dürfen.
 
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  • #15
Wer spricht hier eigentlich vom Charakter ? Ich sehe das die FS keinen Schmarotzertrieb besitzt. Sie arbeitet wo sie kann, gibt sich Mühe, versorgt ihr Kind. Alles andere lässt sich mit Glück richten. Das Glück der wahren Liebe zu begegnen, erhoffen sich die meisten im Leben, ob Millionär oder Champion - es gibt keine Garantie - nur Glück. Alles Gute.
 
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  • #16
Ich habe mir den ganzen Tread durchgelesen und bin ehrlich gesagt bei einigen Kommentaren etwas erschüttert. Vor allem über das Einstiegsvotum von Frederika: ."... und der Gemeinschaft auf der Tasche zu liegen. Sorry, Null Verständnis. " Das ist Moralismus pur, dem jegliches Mitgefühl geschweige denn Einfühlungsvermögen fehlt. Die gleiche Tönung, die so mancher konservativer Politiker an den Tag legt, wenn er wieder mal allen Hartz IV Empfängern chronische Arbeitsscheuheit vorwirft.

Ich selber beziehe seit einigen Jahren EU-Rente wegen einer chronischen Erkrankung und habe mir auch ähnliche Bemerkungen wie Frederika´s zum Teil in sehr aggressivem Ton in "live" anhören müssen. Auch mich hat das damals sehr deprimiert, da ich ohnehin schon an meinem Karriereeinbruch zu knabbern hatte. Da kamen dann so Bemerkungen wie, "mußt Dich nur halt richtig anstrengen"...
Ich wäre nach Trennung/Scheidung und Erkrankung, damit verbundenen Arbeitsplatzverlust restlos untergangen, wenn ich nicht das Rettungsseil unseres Sozialstaates gehabt hätte. Dafür bin ich sehr dankbar. Es kann manchmal Jahre dauern, bis ein Genesungsweg wirklich erzielbar ist. Inzwischen habe ich das Glück, zumindest in einem 400 Euro Job bestehen zu können, mein Selbstbewußtsein ist auch nicht mehr so gering. Der FS wünsche ich, dass sie sich nicht auf außengesteuerte Meinungen verläßt, sondern ihren individuellen Wert zu erspühren lernt. Du hast eine "Sehbehinderung", doch noch fünf weitere Sinne, die wahrscheinlich so gesund und stark sind, wie bei jedem anderen Menschen auch. Ich kenne "sehbehinderte" Menschen die ein erstaunliches Gehör entwickelt haben. Was da alles möglich sein kann, davon hast Du ja wahrscheinlich auch schon gehört. Bei mir hat es damit angefangen, dass ich gelernt habe, mich mit meiner "Einschränkung" vorbehaltlos und ganz zu lieben und anzunehmen.
 
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  • #17
Du, liebe FS, bist gar nicht so weit weg von meinem persönlichen Frauenideal. Ich bin selbst gesundheitlich von Geburt an etwas eingeschränkt, wenn dies mich auch nicht in der Ausübung meines akademischen Berufs behindert. Dafür bin ich unbrauchbar für fast alle Arten von sportlicher Betätigung, weil Gehen und Stehen bei mir immer mit Schmerzen verbunden sind. Auch Aktiv-Urlaube fallen bei mir flach und selbst bei Städtereisen brauch ich eine geduldige Partnerin, die bereit ist, viele kleine Kaffeepausen zwischen den Sehenswürdigkeiten einzulegen. usw. etc.
Mit anderen Worten: Bei einer völlig gesunden Frau hab ich häufig ein leichtes oder auch mal größeres Unterlegenheitsgefühl. Bei Dir, liebe FS, hätte ich das nicht, wir wären sozusagen mehr auf Augenhöhe, als ich das bei Frauen normalerweise erlebe, was Dich für mich besonders attraktiv macht. Dass Du nicht arbeitest, ist mir 100% gleichgültig, ich bin arbeitssüchtig genug für zwei. Was mir wichtig wäre, wären vielseitige Interessen und Begeisterungsfähigkeit, und die scheinst Du ja zu haben, auch ohne Job.
Kurz gesagt: Wär ich bei EP gemeldet und wüßte, wer Du bist, würd ich Dich anschreiben. ;-)
 
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  • #18
Liebe Fragestellerin, lass dich nicht entmutigen.

Ich bin weder ein Pharisäer noch zwanghaft politisch korrekt, aber ich selbst habe als EU-Rentnerin einen Mann kennengelernt, der mich samt Handicap liebt und mich gebeten hat, ihn zu heiraten, was ich inzwischen auch getan habe. Es war niemals mein Anliegen, der Allgemeinheit auf der Tasche zu liegen, sondern ich bin sehr schwer erkrankt und war einfach nur dankbar für diesen Rettungsschirm.

Ich habe studiert und sechs Fremdsprachen gelernt, um nur mal zwei Sachverhalte aufzuzählen.
Inzwischen geht es mir auch wieder viel besser und ich manage die Firma meines Mannes.

Abgesehen davon habe ich wahrscheinlich ein liebevolles und mitfühlendes Wesen ;-) , nicht zuletzt deshalb, weil mich das Schicksal schon etwas gebeutelt hat ... Außerdem bin ich nicht nur gut ausgebildet und keineswegs dumm, sondern auch attraktiv.

Also, liebe Fragestellerin, auch du bist viel mehr als deine Erkrankung oder Behinderung oder wie immer du es nennst. Das ist ein Teil von dir, aber nur EIN Teil. Und, wie #16 richtig schön schreibt, es gibt bestimmt Interessenten für dich.
Mein Mann ist übrigens pumperlgesund, er macht mir das Leben leicht, wo er kann.

Definiere dich bitte NIE allein über deinen EU-Rentnerinnen-Status, sondern führe dir täglich vor Augen, was du alles zu bieten hast.
 
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  • #19
Liebe FS, hatte bereits #15 geschrieben und melde mich noch mal. Ich bin auf jeden Fall neugierig auf Dich, ähnlich wie #16 es ausdrückt. Jemand wie Du hat Tiefgang, ich hatte mich auch immer zwanghaft uneingeschränkt gesund fühlen wollen, eben wie ein ganz normal-gesunder Mensch.
Für mich gilt, was für die Allgemeinheit zutrifft, muss noch lange nicht auf mich passen. Da gilt es also immer in mich hineinzuspüren, meine Leistungsfähigkeit abzuspüren. Ich erschöpfe zum Beispiel sehr leicht. Mit regelmäßiger Gymnastik und Ausdauersport kann ich ein Teil davon kompensieren, das mache ich auch regelmäßig.Mein Stoffwechsel funktioniert von kleinauf nicht so, wie es für einen voll leistungsfähigen Menschen erwünscht ist.
Ich bin zwar Mitglied bei EP, es ist jedoch Teil der Forumsregeln, dass das Forum nicht zur Kontaktaufnahme verwendet wird. Sonst würde ich mal schauen, ob Du nicht einigermaßen in meiner Nähe wohnst. So muss ich es offen lassen, ob wir je in Kontakt miteinander kommen. Auf jeden Fall Dir FS weiter viel Kraft und Mut :)
 
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  • #20
An #16:
Vielen Dank für Deinen netten Beitrag. Es tut mir wirklich gut zu lesen, dass die Berufstätigkeit für manche Menschen nicht so im Vordergrund steht und dass das nur einer von vielen Aspekten ist, die eine Person ausmachen.

Bin jetzt schon überrascht, auf meine Frage so positive Reaktionen zu bekommen.
Ich bin ganz neu und spontan hier im Forum und hatte im Moment (noch) nicht vor, einen Kontakt anzubahnen, aber trotzdem vielen Dank, baut mich sehr auf!

Ich liebe übrigens auch viele Kaffeepausen! Das miteinander Reden bei einer Tasse Kaffee ist ja sowieso am schönsten. :)
 
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  • #21
@15/18
Ja, genauso erging es mir eben auch. Fast mein bisheriges Leben habe ich versucht, leistungsfähig zu sein wie eine Gesunde. Ich wusste nicht einmal, dass ich mich als „behindert“ einstufen könnte. Die vielen beruflichen Anläufe und Misserfolge … irgendwann geht das sehr ans Selbstbewusstsein, aber ich habe noch nicht aufgegeben.

„Da gilt es also immer in mich hineinzuspüren, meine Leistungsfähigkeit abzuspüren.“
Das hast Du gut ausgedrückt, sollte ich mir auch merken.

Vielen Dank für Deinen Beitrag.
Auch Dir wünsche ich weiterhin viel Kraft.
 
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  • #22
zu #20, (ich 15/18) nehme an die FS. Danke für die Rückmeldung! Ich habe auch nicht aufgegeben, im Gegenteil. Es ist nur die Frage, wo der Weg lang geht. Das ist bisweilen nicht einfach zu lösen. Dir viel Kaffee und Klarheit! :)
 
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  • #23
Warum sollen sich EU Rentner schlecht fühlen.
Man sollte doch erstmal nach fragen warum ,wieso denn ich glaube nicht das es in unsere Gesellschaft so einfach ist mal EU Rentner zu werden.
 
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  • #24
Wer so gesund und aktiv und interessenreich ist, dass er eine Partnerschaft anstreben kann, der sollte auch gesund und aktiv genug sein, sich selbst zu ernähren und nicht der Gemeinschaft auf der Tasche zu liegen. Sorry, Null Verständnis.
Warst Du schon mal krank? Ich rede hier nicht von Grippe, Erkältung oder Ähnlichem. Sondern von einer chronischen Krankheit, die über Jahre hinweg besteht und dauerhafte Beschwerden verursacht.
Auch ich konnte ein paar Jahre lang nicht arbeiten, weil ich ungefähr alle drei Tage durch Fieberanfälle schachmatt gesetzt war. Kein Arbeitgeber dieser Welt hätte mich gewollt. Und als Freiberuflerin konnte ich mich damals gegen die Fitteren und Gesünderen, die Deadlines besser als ich einhalten konnten, nicht behaupten. Deshalb konnte ich mich nicht versorgen.
Zum Glück bin ich wieder gesund geworden. Doch der Kampf danach war furchtbar. Denn wenn man einmal krank war und eine große Lücke im Lebenslauf hat, ist man auf dem Arbeitsmarkt unten durch. Da kann das Bestreben anderen nicht auf der Tasche liegen zu wollen noch so groß sein.
Zum Thema Partnersuche: ich kann es verstehen, dass man eine Partnerschaft anstrebt und darauf hofft, dass der Partner für Krankheitsausfälle Verständnis mitbringt (aus Liebe), auch wenn ein Arbeitgeber eben genau das nie tun würde. Und auch ein Mensch, der krank ist, wünscht sich Liebe, Geborgenheit und Gemeinschaft.
w,37
 
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  • #25
Zum Thema Partnersuche: ich kann es verstehen, dass man eine Partnerschaft anstrebt und darauf hofft, dass der Partner für Krankheitsausfälle Verständnis mitbringt (aus Liebe), auch wenn ein Arbeitgeber eben genau das nie tun würde. Und auch ein Mensch, der krank ist, wünscht sich Liebe, Geborgenheit und Gemeinschaft.
w,37

Ich habe beruflich mit EU-Rentner zu tun. Ich differenziere da klar, wenn jemand aus psychischen Gründen Renter wird, oder wegen Krebserkrankung, Unfall oder so.

Verständlich ist, dass jeder Mensch, auch ein kranker Mensch, sich Liebe, Geborgenheit und Gemeinschaft wünscht. Von daher empfehle ich, sich den Partner auch bei EU-Rentner zu suchen. So wenige gibt es gar nicht in Deutschland, wie viele denken. Wenn beide ein ähnliches Schicksal haben, ist eine gesunde Balance vorhanden.

Hinzu kommt, dass viele Männer so eine Frau vielleicht eher bevorzugen, als so eine Frau wie mich, die 2 Jobs haben muss, also relativ täglich eingespannt ist und den Mann nicht so verwöhnen kann, wie jemand, der nicht mehr arbeiten geht. Ausserdem könnte ich mir vorstellen, dass solche Frauen vielleicht eine Beziehung nicht so schnell wegschmeissen, weil sie wissen, dass es sehr schwer ist, einen Mann für sich dauerhaft zu gewinnen.

Also ich sehe, was das Thema Partnerwahl betrifft, sogar Vorteile bei betroffenen EU-Rentnerinnen. Man muss nur schauen, inwiefern die Frau auch Beziehungsfähig ist, aber das gleiche Problem haben ja andere Frauen auch.

w
 
  • #26
Warst Du schon mal krank? Ich rede hier nicht von Grippe, Erkältung oder Ähnlichem. Sondern von einer chronischen Krankheit, die über Jahre hinweg besteht und dauerhafte Beschwerden verursacht.

Ich finde ein solches statement mal sehr wohltuend, Die vermeintlich Elite glaubt tatsächlich es ginge immer aufwärts und würde stets alles besser (in ihrem Leben!)! Demut? Fehlanzeige! Wie schnell kann man infolge eines Unfalls, einer Krebserkrankung, eines Mobbings etc alles verlieren und hilfsbedürftig werden. Wie schön ist es dann, einen verläßlichen Partner an seiner Seite zu wissen, der nicht nur mit einem zusammen ist, weil man "guter Herkunft" ist, einen "guten Job" hat oder weil man einem disziplierten Ernährungs- und Fitnessplan folgt!
 
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  • #27
Aus eigener Erfahrung kann ich hier nur sagen: Leider musste ich mir schon viele dumme Sprüche anhören deswegen. Man wird gefragt, wie man seinen Tag verbringt. Es wird einem gesagt, dass Mann eine Frau sucht, die mit beiden Beinen mitten im Leben steht. Rentnerin wie langweilig. Eine Rentnerin hat doch nichts mehr vor in ihrem Leben. Wer weiß wie das mit dir wird (wegen möglicher gesundheitlicher Defizite etc.)? Mit dir kann ich keine Weltreisen machen (hier vermutet Mann finanzielle Einschränkungen).
All den Käse habe ich schon durch. Wer mich kennenlernt wird eines Besseren belehrt, aber dazu kommt es höchst selten. Rentnerfrau hat´s halt doppelt schwer, aber da muss Frau durch.
Ich wünsche dir viel Durchhaltevermögen und viel Glück!
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
  • #28
Auch wenn das Thema schon älter ist...hier mal meine Meinung dazu, da ich erst gestern darauf gestoßen bin.

Für die FS dürfte in ihrem Alter die ganze Sache wieder etwas leichter sein. Ich m<30 beziehe leider selbst eine solche Rente. Potentielle Partner haben da noch Kinderwünsche, wollen Party machen oder viel Reisen. Auch das sich potentielle Partner denken "er/sie sucht einen Versorger" kann ich verstehen, ist bei einigen Rentnern und mir aber gar nicht der Fall.

Der kritische Punkt ist doch meist, wenn man ins Gespräch startet. Eine der ersten Fragen ist halt immer noch: "Was machst du beruflich" "Ich bin Rentner".
Klar kann man an dieser Stelle lügen, aber was hat man davon?

Ein Punkt, der hier mehrmals angesprochen wurde, ist ganz wichtig: Augenhöhe
Als ich noch arbeiten ging, war meine Ex krankheitsbedingt immer zu Hause. Am Anfang war das i. O. aber irgendwann hat es nur noch genervt und auch mit zur Trennung geführt.
Heute würde es vielleicht klappen, da wir beide zu Hause sind...damals hatte ich kein Verständnis für die Situation und so wird es vielen gesunden arbeitenden Menschen heute mit mir gehen.

Lange Rede, kurzer Sinn. Ich sehe eine Partnersuche als EU-Rentner/in als sehr schwierig an, wenn man nicht auf Augenhöhe sucht. Dabei kommt es wohl zusätzlich noch auf das Alter an z.B. wenn sich altersbedingt das Thema Kinder erledigt hat, wird es schon etwas anders aussehen.
Auch der Grund der Berentung könnte eine Rolle spielen. Körperlich oder Psychisch

Die Partnersuche ist nicht hoffnungslos! Den Beitrag ganz vom Anfang "Marktwert nahe null" sehe ich nicht so!
 
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