• #1

Ist Kuscheln/Zärtlichkeit unabhängig von Sex?

Ab zu ergeben sich Gespräche zum Thema Kuscheln, Schmusen, sexlose Zärtlichkeiten.

Ein Handwerker hat mir einmal unaufgefordert erzählt, dass seine Freundinnen (er hat tatsächlich mehrere) ständig kuscheln wollen. Das will er nicht. Nach dem Sex will er seine Ruhe. Kuscheln ohne Sex schon überhaupt nicht.

Gezieltes Nachfragen ergab, dass es aber auch mehr als einen Mann gibt der dies anders sieht und mit seiner Partnerin gerne auch nur schmust und kuschelt (daher ohne zwingende Koppelung an Sex). Darunter auch ein eher distanzierter Mann der sich mit seiner Freundin nur alle paar Wochen trifft.

Meine aktuelle Beziehung hat mir erzählt, dass sie das letzte mal vor ca. 30 Jahren gekuschelt und geschmust hat. Mit ihrer Mutter. Mit ihren Männern gab es nur im Zusammenhang mit Sex Zärtlichkeiten.

Ich persönlich empfinde Kuscheln/Schmusen (auch ohne Sex) als ein gegenseitiges Energiespenden und eine Art physischen Ausdruck von Liebe. Lediglich an heißen Sommertagen habe ich dazu keine Lust.

Wie sehen das die Forumsmitglieder? Am interessantesten ist für mich die Meinung von Männern? Haben diejenigen die so eine Intimität ablehnen eine Idee warum sie dies nicht mögen?
 
  • #2
Zwar bin ich kein Mann, aber auch mit einem eher wenig kuscheligen Partner zusammen und bin der Frage daher mal irgendwann nachgegangen. Dabei bin ich auf eine These eines auf Männer spezialisierten Psychotherapeuten gestoßen, der beschrieb, dass im Schnitt die meisten kleinen Jungs deutlich weniger Zärtlichkeiten mit ihren Eltern, schon gar nicht mit ihren Vätern erlebten, als Mädchen, und deshalb da deutlich weniger neuronale Verbindungen angelegt sind, die es überhaupt ermöglichen, dass der Wunsch nach Nähe wahrgenommen wird. Inwieweit es dazu tatsächlich valide Studien gibt, danach habe ich dann allerdings nicht mehr genauer gesucht.
Und dass dies nicht für alle Männer in gleicher Weise gilt, dürfte klar sein.

Mein Partner sagte mir mal auf gezielte Nachfrage, er fühlte sich beim Kuscheln ohne Sex irgendwie eigenartig (inzwischen hat er allerdings mir zuliebe freiwillig "trainiert"), und nach dem Sex sei er eben erschöpft....
 
  • #3
Hi,
ich würde schon fast wieder die Evolution vorschieben - mit Ausnahmen gilt m.E., Mann will Sex und ist danach körperlich k.O, "Arbeit getan", rumdrehen und schlafen, Frauen brauchen die Rückversicherung, dass er auch ein Kümmerer um den potentiellen Nachwuchs ist, also will sie Nähe durch Kuscheln herstellen (Kuschelhormon Oxytocin usw.).

Die Familienmänner kuscheln m.E. mehr, und die Alpha-ONS-Männer sind eher die Rein-Raus-fertig-Typen. So viel zum simplen Weltbild, hehe.

Bei uns ist es so, dass wir wegen Familienzuwachs in einer sehr sexarmen Phase sind, aber mein Partner will fast jeden Abend kuscheln, er ist auch der absolute Familienmensch. Er selbst will eher keinen Sex. Bei ihm erzeugt Kuscheln ein Gefühl von Behaglichkeit und Geborgenheit. Extremer Nähemensch, also schon das Gegenteil von deinem Handwerker. Vielleicht ist der Handwerker ein Alphatier mit seinen mehreren Freundinnen?

Hier im Forum liest man aber auch von langjährigen Ehepartnern, die Kinder haben und wo er sie nicht mal küsst, entsprechende Threads werden dir bekannt sein.

w35
 
  • #4
Meinem Partner (54) ist das Kuscheln extrem wichtig, wichtiger als Sex. Er sagt selber, auf Sex könnte er notfalls verzichten, auf das Kuscheln/Berühren/Massieren niemals. Ich (46) bin froh, dass wir beides haben. Wir umarmen und küssen und berühren uns sehr sehr viel und oft jeden Tag, aber dafür schlafen wir nicht jeden Tag miteinander, eher nur 1x die Woche.
 
  • #5
unaufgefordert erzählt, dass seine Freundinnen (er hat tatsächlich mehrere) ständig kuscheln wollen. Das will er nicht.
Weil Kuscheln Nähe bedeutet. Er will keine Nähe. Deswegen hat er mehrere Freundinnen. Bzw. er will über die Nähe bestimmen, wie viel und ob. Menschen, die verliebt sind, wollen kuscheln. Menschen, die nicht verliebt sind, wollen nicht kuscheln. So einfach ist das. Deine Freundin , die vor 30 Jahren gekuschelt hat, sie hat massive Störungen mit männlichem Geschlecht, evtl. Missbrauch, deswegen will sie keine Nähe. Sogar Affen lausen einander. Ich sehe es ganz easy - gibt es Gefühle, kommt automatisch der Wunsch nach Nähe, gibt es keine, dann ist mann"ich mag kein Kuscheln ". Dritte Variante gibt es nicht. Sogar psychisch gestörte Menschen zeigen auf ihre Art Zuneigung, wenn sie vorhanden ist. Alles andere billige Ausreden, um den anderen vom Leib zu halten.
 
  • #6
Bei mir ist kuscheln und Sex auch irgendwas, was nicht so richtig zusammenpasst. Zärtlicher Kuschelsex ist also auch nichts womit man mich aus der Ecke locken kann.

Mein Ex war sehr unkuschelig, jegliche körperliche Annäherung musste für ihn in Sex enden. Nur kuscheln ging irgendwie gar nicht.

Ich kann hingegen mit Menschen für die ich nichts empfinde nicht kuscheln, Sex ist hingegen kein Problem. Kuscheln empfinde ich als intimer.

Umso befremdlicher fand ich es bei meiner langen Affäre, dass er kuscheln wollte, ich habe das immer mit Gefühlen seinerseits (offenbar fälschlicherweise) verbunden.

Mein jetziger Partner ist hingegen sehr liebevoll und kuschelig, was ich auch sehr genieße.
 
  • #7
Ich glaube, das ist abhängig von der Prägung aus der eigenen Kindheit.
Die "kuschlige Geborgenheit" kennt nicht jeder aus der Kindheit, es mag dann fremd erscheinen.
Wahrscheinlich wurden Jungs (zumindest früher und in weiten Kreisen) weniger bekuschelt - zumindest ab einem gewissen Alter.

Ich selbst hatte nur einen Kuschelpartner, der mochte das gern. Das hat er auch an seine Söhne weitergegeben.
 
  • #8
Hallo,

Was ist Kuscheln denn?
Sich umarmen, sich im Arm halten, sich anschmiegen, usw...
Zuneigung zeigen eben.

Also ich finde Kuscheln sehr schön und total unabhängig vom Sex.
Eher nervt es, wenn nach dem Sex gefragt wird "jetzt willst du wohl kuscheln?". So eine Klischeetreiberei turnt total ab. Lasst es einfach, bevor ihr so dämlich fragt. So nach dem Motto "aahhh typisch Frauen-Ding...jetzt will sie bestimmt kuscheln" (obwohl ein Mann darauf ja angeblich nicht so viel Bock hat).
Sowas geht mir tierisch auf die Nüsse. Das ist Majestätsbeleidigung.

Wenn einer wie im Beitrag des FS nicht fähig ist, Nähe zuzulassen (ohne Sex), dann könnte er nicht mein Partner werden. Weil mir dann ganz klar etwas fehlen würde. Das Zeigen von Zuneigung. Ich vermute, solche Männer sind gleichzeitig auch sehr wortkarg. Alles in allem wäre mir das zu wenig. Es wäre so wenig wie nichts.

Auf der anderen Seite ist Kuscheln, Händchen halten, Schmusen...zwar etwas total Schönes, nur auch das sollte sich in Grenzen halten, anstatt übertrieben. Nachts kann ich es z.B. überhaupt nicht haben, wenn sich da jemand auf Dauer an mich klammert. Nachts will ich schlafen und meine Ruhe. Am liebsten alleine. Da war schonmal der ein oder andere Kandidat dabei, der es mit der Zeit einfach übertrieben hat. Da hab ich dann das Gefühl, ich bekomme keine Luft und muss mich befreien.
LG
 
  • #9
Für mich ist kuscheln auch etwas wichtiges. Ich mag es nach einem stressigen Tag Abends mit der Frau auf dem Sofa, oder im Bett zu kuscheln. In den meisten Fällen endet das kuscheln allerdings beim Sex (Natürlich erst wenn die Kids im Bett sind). Es bedeutet natürlich nicht dass wir nur Blümchensex haben. Hinterher wird jeweils noch ein wenig gekuschelt bevor wir dann schlafen. Ich geniesse die Nähe meiner Frau und sie auch meine. Eine Frau, die gar nie kuscheln mag, könnte ich mir nicht vorstellen und hatte ich auch nie.
 
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  • #10
Ich bin auch nicht wirklich der Kuscheltyp.
Kuscheln geht bei uns immer von ihr aus - und kann dann durchaus mit Sex enden.
Von mir gibt es eher die kleinen Berührungen - mal eine Haarsträhne aus dem Gesicht streichen, mal Arm um die Hüfte oder Hand auf den Po.Und mein Mädel ? Die schmiegt sich an mich, wenn sie das möchte.
Nach dem Sex - liegen wir einfach nebeneinander. Manchmal sie noch an mich gekuschelt - aber wenn wir beide verschwitzt sind, mögen wir beide das nicht sonderlich.
Ich kenne das Kuscheln von früher her eigentlich gar nicht. Damals wollte ich nur Sex und habe mir nur Sex geholt. Und heute ? Wenn's ihr wichtig ist - warum nicht.
 
  • #11
Ich kann das nicht unterschreiben, wenn ich das als Kuschelobjekt sagen darf.
Indirekt kann Frau ja mitreden, weil die Herren ja wenn, nicht alleine Kuscheln.

Selbst der sonst distanziertere Mann in meinem Leben, mochte Kuscheln.
Nicht den ganzen Tag lang aber zum einschlafen Löffelchen!
Und nicht mit der Stellung verwechseln...

Und angekuschelt auf der Couch beim TV liegen.
Auch in Momenten, wenn das Pulver schon verschossen wurde, also nicht nur als Einstieg in die Erotik.

Ich bin allerdings dann irgendwann die Wegrückerin, schlafen bitte unter der eigenen Decke.
 
  • #12
Ich hatte bisher leider auch eher Partner, die nicht gern kuschelten bzw. nur mir zuliebe oder in Verbindung mit Sex und dann danach wegen des Oxytocins. Das fand ich irgendwie immer recht unbefriedigend.

Ich habe so auch die Vermutung, dass es beides eher selten gibt...den leidenschaftlichen Typen, der dennoch viel Nähe und Zärtlichkeit braucht wie ich. Wie @Hammel schon schreibt, ist es eher der Familienmensch, der lieber kuschelt und dafür gibts weniger Sex. Irgendwie schade, dass es nicht beides gibt. Tendenziell wäre mir heutzutage dann aber eher der Familienmensch lieber, als der Testosteronmacker.
 
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  • #13
Das ist eine Frage, darauf wirst du keine verallgemeinerte Antwort bekommen. Ist doch jeder Mensch unterschiedlich und so auch sein Bedürfnis nach Nähe.

Was nützt es dir, wenn Dir Männer hier ihre Sicht erläutern, warum sie nur Sex wollen und weniger kuscheln, wenn du das Bedürfnis nach Kuscheln hast.

Schau doch einfach auf deine Bedürfnisse und ob der Partner Dir diese langfristig erfüllen kann. Erzwungenes Kuscheln, wird dich nicht zufrieden stellen, weil du letztendlich dieses immer wieder einfordern musst.

Ich bin entgegen vieler Frauen auch eher der kühle Typ, der nicht ständig mit meinem Partner Kuscheln möchte. Mir reicht es vollkommen aus, wenn wir uns blind verstehen und vertrauen. Wenn ich abends gestresst nach Hause komme, mich mit Liebe empfängt und ich Dampf ablassen kann, gerne auch beim Sex. Natürlich zeigen wir unsere Zuneigung auch nach außen, aber einen Partner der permanentes Kuscheln von mir fordern würde, könnte ich auf Dauer nicht ertragen. Im Gegenteil, ich würde mich erdrückt fühlen und relativ schnell den Rückzug antreten.

Du siehst es gibt viele unterschiedliche Bedürfnisse und ich denke, jede hat ihre Berechtigung. Wichtig ist doch, ob mein Partner diese mit mir teilt. Wenn ich mir, wie in deinem Fall, immer wieder Partner suche, deren Defizite ich bearbeiten müsste, um sie kompatibel mit mir zu machen, würde ich mir langfristig überlegen, ob mit meiner Suchmaschine was nicht stimmt.
 
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  • #14
Aus weiblicher Sicht kann ich sagen: Das ist wohl sehr unterschiedlich je nach Typ, Kindheit usw. Ich hatte bisher immer nur Freunde, denen die körperliche Nähe beim Kuscheln wichtig war, unabhängig vom Sex. Das ist mir auch sehr wichtig; ich glaube, ich könnte nicht damit umgehen, wenn mein Partner das nicht mag. Dabei komme ich aus keiner sehr "körperlichen" Familie. Umso mehr habe ich das in meinen Beziehungen gebraucht. Mir gibt das ein Gefühl von Verbundenheit, von Harmonie. Ich denke, das ist ein Instinkt aus Urzeiten; Schutz der Gruppe, Sozialgefüge etc. Danach fühle ich mich viel glücklicher, komme nach einem stressigen Tag runter und fühle mich dem Partner verbunden. Das gleiche sagt mein Freund. Es gibt jede Menge Studien dazu, dass Kuscheln gesund ist für die Psyche, das Immunsystem und Stressabbau. Männer, die das gar nicht mögen oder generell körperliche Nähe außer beim Sex nicht ertragen, haben nach meiner Beobachtung häufig auch ein Problem damit, loszulassen, Nähe zuzulassen etc. und kommen häufig auf recht leblosen Familien. Dazu kenn ich aber keine wissenschaftlichen Erkenntnisse.

w, 35
 
  • #15
Ich kuschele auch sehr gerne. Ich brauche es einfach. Das hat für mich nichts mit Sex zu tun sondern wie du es auch geschrieben hast, Energie tanken und sich bestätigt fühlen. Mit jemandem, der nur mich anfasst, wenn er Sex will, könnte ich nicht zusammenleben. Ich würde wahrscheinlich eingehen. Generell finde ich auch, dass die Menschen sehr kalt und distanziert miteinander umgehen und das mag ich einfach nicht.
 
  • #16
Ich kenne das Kuscheln von früher her eigentlich gar nicht. Damals wollte ich nur Sex und habe mir nur Sex geholt. Und heute ? Wenn's ihr wichtig ist - warum nicht.
Alle Männer, mit denen ich in meinem Leben zu tun hatte, waren so drauf. Kuscheln ( hier heißt das schmusen ) nur als Mittel zum Zweck, also entweder, um mich zum Sex zu bewegen oder um mir einen Gefallen zu tun.
... mit zunehmendem Alltag kein Kuscheln, keine Zärtlichkeit, außer es war das (möglichst kurze) Vorspiel für Sex.
Genau
Ich hatte bisher leider auch eher Partner, die nicht gern kuschelten bzw. nur mir zuliebe oder in Verbindung mit Sex.
Genau

Ich denke, es gibt nicht viele Männer, die einfach so gerne schmusen ohne etwas damit zu bezwecken.
Ich habe Glück, ich habe einen gefunden.
Er ist unglaublich verschmust und das, obwohl es nie Sex gibt.
Er sagt, auf Sex kann er gut verzichten, auf's Schmusen nicht.


w 51
 
  • #17
Lustige Gespräche führst Du mit den Handwerkern! Und ja, ich sehe das komplett unabhängig voneinander! Du hast zwar vorwiegend nach Männermeinungen gefragt, aber vielleicht sollten wir hier mal mit einigen Klischees aufräumen. Ich bin grundsätzlich sehr körperbezogen, nehme Menschen gerne in den Arm und küsse auch meine Freunde gerne. Ich liebe das Kuscheln mit meiner Tochter, die zwar schon erwachsen ist, aber dennoch gerne mal eben kurz noch ins Bettchen huscht;)) Ich kuschele auch gerne mit meinem Partner, ABER: das ist so gut wie nie eine Vorstufe zum Sex und dem Kuscheln danach kann ich gar nix abgewinnen ... sorry, dann muss ich schlafen! Bin da ganz bei @Schnuppe78 ! Und entgegen jeder Küchenpsychologie, die hier wieder zum Tragen kommt, mein Mann kam aus einer „eiskalten“ Familie, er war aber der Kuschler vor dem Herrn
 
  • #18
Das ist der von mir empfundene Mangel, wenn man „nur“ von Sex redet. Mir ist der Begriff der Sexualität lieber. Er beinhaltet auch andere Dimensionen als den reinen Akt.

Nähe, Berühren und Beieinandersein, ohne Sex, gehören für mich zum täglichen Umgang. Genauso wie (Hin)Sehen, Riechen, Schmecken und (Zu)Hören - wahrnehmen mit allen Sinnen. Das betrifft für mich nicht nur eine Partnerin sondern auch mir liebe Menschen.

Seltsam diese eindimensionale Sichtweise.

Im übrigen kenne ich das nicht aus meiner Kindheit, schon gar nicht aus meinem Elternhaus.

PS: Auch Sex ist mir sehr wichtig.

PPS: Frage mich gerade, welchen Erkenntnisgewinn Dir FS meine Antwort bringen könnte. Ich bin mir umgekehrt bewusst, dass es stumpfsinnige und emphatielose Zeitgenoss(inn)en gibt, aber das juckt mich nicht, ich halte sie mir einfach vom Leibe.
 
  • #19
Dann wirst du zu der Ausnahme gehören.

Die Männern, die ich so alle hatte und kannte, konnten mit Kuscheln oder Zärtlichkeiten allgemein nichts anfangen, mit der Begründung: "Was man nicht kennt, braucht man nicht." Sie waren auch irgendwie unbeholfen und grobmotorig unterwegs, was einfach uncool war. Ich sehe es auch an anderen Männern oder Paaren, das das kein Einzelfall ist.
Außerdem war auch der Sex mit diesen Männern regulär nicht so gut, wie sie selbst dachten. Dafür müsste der Mann schon ein Sex-Profi oder Pornodarsteller sein, denn die meisten Männer beherrschen im Bett lediglich ihre gewohnten Techniken.

Frauen sagen halt, es ist gut, aber nur, damit sie mehr Sex bekommen.
 
  • #20
Weil Kuscheln Nähe bedeutet. Er will keine Nähe. Deswegen hat er mehrere Freundinnen. Bzw. er will über die Nähe bestimmen, wie viel und ob. Menschen, die verliebt sind, wollen kuscheln. Menschen, die nicht verliebt sind, wollen nicht kuscheln.
Sehe ich auch so. Kuscheln ist nicht Trieb, Kuscheln erzeugt Nähe und Intimität und ist etwas sehr persönliches.
Die Frauen, mit denen ich nicht kuscheln wollte, waren die, die ich nicht an mich heranlassen wollte. Natürlich habe ich dann auch einfach gesagt, dass Kuscheln nicht so mein Ding ist. Die meisten Frauen akzeptieren es, weil sie meinen dass Männer so sind - stimmt aber nicht.
 
  • #21
Ohne körperliche Nähe, gelebte physische Liebe in allen Formen, Anschmiegen, Kuscheln, Küssen, Nah-beieinander-sein, Schmecken, Schnuppern... wäre für mich Beziehung gar nicht vorstellbar.
Nie wäre ich bereit gewesen, mit einem körperlich distanzierten Menschen eine Beziehung einzugehen. Insofern wusste ich nach dem ersten Kuss, ob es für mich passen kann.

Auch manche Männer, die Zärtlichkeiten und Lachen von zuhause nicht kannten, sind manchmal in der Lage, ganz neue Wege zu gehen mit einer Partnerin, die sie sehr lieben- das habe ich mit meinem ersten Mann erlebt.
Umgekehrt ist für mich das entstehende fehlende eigene Bedürfnis nach körperlicher "sonstiger" Nähe ein Gradmesser für Entfremdung in der Partnerschaft, eingetretener mangelnder Liebe.
 
  • #22
dass es aber auch mehr als einen Mann gibt der dies anders sieht und mit seiner Partnerin gerne auch nur schmust und kuschelt (daher ohne zwingende Koppelung an Sex).
Das kann ich für meine Person zwar bestätigen, gebe aber auch zu bedenken, daß es bei vielen Frauen gar nicht gut ankommt, wenn der Mann sie aktuell nicht begehrenswert genug findet für Sex. Sie hätte es dann ja auch nicht mehr in der Hand, wie viel Intimität sie jeweils zulassen will.

Die körperliche Nähe zwischen Mann und Frau ist an zwei Faktoren gekoppelt: das Ja des Mannes und das Nein der Frau. Anders herum funktioniert es nicht.
 
  • #23
Die körperliche Nähe zwischen Mann und Frau ist an zwei Faktoren gekoppelt: das Ja des Mannes und das Nein der Frau.
Was? Das ist mir neu. Ich dachte immer, dass beide "ja" sagen sollen.
daß es bei vielen Frauen gar nicht gut ankommt, wenn der Mann sie aktuell nicht begehrenswert genug findet für Sex.
Da gebe ich dir recht. Es ist natürlich nicht schön, wenn die Frau sich eigentlich Sex und Intimität wünscht, der Mann will aber nur kuscheln und wenn es immer wieder passiert dann ist etwas in der Beziehung nicht in Ordnung. Es sollte in einer Beziehung Sex und Zärtlichkeit vorhanden sein. Wenn es nur Sex oder nur Zärtlichkeit/kuscheln/Schmusen da ist, dann stimmt etwas nicht.
 
  • #24
Das kann ich für meine Person zwar bestätigen, gebe aber auch zu bedenken, daß es bei vielen Frauen gar nicht gut ankommt, wenn der Mann sie aktuell nicht begehrenswert genug findet für Sex. Sie hätte es dann ja auch nicht mehr in der Hand, wie viel Intimität sie jeweils zulassen will.

Die körperliche Nähe zwischen Mann und Frau ist an zwei Faktoren gekoppelt: das Ja des Mannes und das Nein der Frau. Anders herum funktioniert es nicht.

Während beim Wunsch nach Sex schon einmal eine Ablehnung drin ist, sagen die wenigsten Frauen Nein wenn man sie einfach nur in den Arm nehmen will. Nicht sofort oder überhaupt zum Sex überzuleiten zeigt kein mangelndes Begehren sondern die Fähigkeit und den Wunsch körperliche Intimität anders auszudrücken und zu genießen. Es erweitert die Verbindung zwischen zwei Menschen. Sich nur auf Sex zu beschränken zeigt eher fehlendes Begehren.

Begehren kann auch bedrängen und je drängender ich begehre um so weniger wird meine Begierde gestillt. Sexuelles Begehren ist grundsätzlich bedrängender als liebevolles Umarmen. Ich bekomme dann keinen Sex und die Frau bekommt die sexlose Intimität die sie sich vielleicht ersehnt hat nicht. Wir beide sind dann frustriert.

Nicht alle Menschen die in ihrer Kindheit keine Zärtlichkeit kennen gelernt haben, übernehmen dies. Allerdings muss ich das Gefühl haben, dass ich auch sexuell respektiert werde. Ohne dieses Gefühl kann ich keiner Frau nicht nonsexuelle körperliche Nähe geben. Mein Wunsch nach Respekt erfüllt sich aber nicht wenn ich sie nicht meinerseits respektiere. Jederzeit schnellstmöglich intime Stellen von ihr zu berühren ist absolut respektlos.
 
  • #25
Das kann ich für meine Person zwar bestätigen, gebe aber auch zu bedenken, daß es bei vielen Frauen gar nicht gut ankommt, wenn der Mann sie aktuell nicht begehrenswert genug findet für Sex. Sie hätte es dann ja auch nicht mehr in der Hand, wie viel Intimität sie jeweils zulassen will.

Die körperliche Nähe zwischen Mann und Frau ist an zwei Faktoren gekoppelt: das Ja des Mannes und das Nein der Frau. Anders herum funktioniert es nicht.

Kann ich so gar nicht sagen. Ich und mein Freund finden beide Sex wichtig und trotzdem kann jeder mal nein sagen, wenn er müde, krank oder sonstwas ist. Es sollte ungefähr ausgeglichen sind. Sobald einer öfter nein sagt als der andere, fühlt der sich eventuell weggestoßen, aber das muss nicht immer der Mann sein und die Frau sagt nein. Das halte ich für eine antiquierte Vorstellung.
Kuscheln hat damit nichts zu tun. Ich hatte auch noch nie einen Freund, der kuscheln nur als Mittel zum Zweck gesehen hat, sondern im Nähe herzustellen. Das brauche ich auch in einer Beziehung. Ich bin kein Wild, dem der Mann immer nachhechelt, um mich zum Sex zu überreden.
 
L

Lionne69

Gast
  • #26
Die körperliche Nähe zwischen Mann und Frau ist an zwei Faktoren gekoppelt: das Ja des Mannes und das Nein der Frau. Anders herum funktioniert es nicht.

Also ich griffel doch nicht an einem Mann herum, wenn er nicht weil.
Weder Zwangskuscheln, noch Zwangssex
Es braucht das Ja auf beiden Seiten.

Es sollte auch nie um Macht gehen, Intimität sollte etwas sein, was beide nach ihrem Bedürfnissen zusammen gestalten.
Kein Zwang, kein Heft in der Hand halten, Kein Bedrängen.
@Ejscheff - für mich sehr schön formuliert.

Was sicher - für mich - richtig ist, ich möchte mich von meinem Partner begehrt fühlen, das hat dann etwas mit meinem Frausein zu tun. Da würde auf Dauer mein Selbstwertgefühl schwächeln.
Aber ich denke, das geht auch den meisten Männern so, dass sie sich von ihren Partnerinnen begehrt fühlen wollen.

Mit den Grenzen zwischen Begehren, Verführen und Bedrängen.
Und dem Bewusstsein, wie es @QFrederick sinngemäß schrieb, dass Intimität (ich benutze lieber dieses Wort) viel mehr ist als der reine sexuelle Akt.

W,49
 
  • #27
Allerdings muss ich das Gefühl haben, dass ich auch sexuell respektiert werde. Ohne dieses Gefühl kann ich keiner Frau nicht nonsexuelle körperliche Nähe geben.
Das ist für mich zu viel Theorie. Du machst dir soviel Gedanken und das erinnert mich an @manchmal.
Wenn Du zum Beispiel in der Küche stehst, deine Freundin kocht etwas und du umarmst sie vom Hinten und gibst ihr einen Kuss auf ihren Hals? Was ist das nun? Ist das kuscheln? Muss man für so etwas eine Fragebogen vorschicken? Und angenommen sie dreht sich um und hat plötzlich Lust auf mehr. Hm, was tust du dann? Ist es respektlos? Hey, sie ist doch deine Freundin und Ihr seid zusammen. Du darfst doch mit ihr Zärtlichkeiten austauschen und sie wird dir signalisieren, wenn sie es nicht möchte. Glaube mir, du wirst es mitbekommen, wenn sie es nicht will.
Ich erinnere mich an einer Diskussion darüber wie oft Sex normal ist und ich meine, dass die Frage auch von @manchmal kam. Wir haben wild diskutiert und am Ende haben wir alle zugestimmt, dass es vielleicht Sinn machen würde sich Termine freizuhalten um Sex zu haben. So ist man vorbereitet auf Angriff ;-).
 
  • #28
Also wenn ich Sex will, will ich kein Gekuschele. Ich bin doch keine 16 mehr! Im Alter will man doch eher härteren Sex und wilde Erotik. Da ist Kuscheln etwas fehl am Platz, wenn man auf diese Art von Sex steht. Außerdem lehrt einem die Lebenserfahrung, dass es zum Sex nun mal selten zum Kuscheln kommt mit Männern. Was soll man da tun? Als Frau heulen? Nein, das geht nicht!

Ich hatte mal einen "kuscheligen" Mann, der hatte einen ziemlich kindlichen "Slang" drauf, und machte immer "hihihi" und komische Faxen. Er verstand überhaupt nichts von Erotik und Sex war ein sehr schwieriges Thema.

Nach dem Sex stehe ich gerne auf, da fühle ich mich gut und fit. Ich liege dann nicht wie ein kleines Mädchen da und an den kuschelnden Märchenprinzen glaube ich auch nicht mehr.

Kuscheln setzt für mich voraus, dass man neben gutem Sex auch mit seiner großen Liebe zusammen ist und "sich gefunden hat". Heutzutage ist beides oftmals abgetrennt.

Ich finde das nicht schlimm: Man muss sich dem Zeitgeist anpassen, um zu überleben. Ich sage dir ganz ehrlich, als Frau hat man sonst keine Chance unter Männern, wenn man da nicht bisschen abgebrühter unterwegs ist.
 
  • #29
Aber, gerade was meine Partnererfahrung angeht - die Intimität blieb oft aus, und irgendwann habe ich dann als Frau auch keine Lust auf den reinen Sex. Das mag am Anfang funktionieren, Biologie.
Aber es ist eben mehr.
Kann das eine Generationenfrage sein? Hier wird ja immer über verweichlichte Männer gelästert, aber ich kann mich an keinen (!) Partner erinnern, bei dem es kein Kuscheln etc. gab.
Früher war der Mann ja auch eher der Ernährer und hatte mehr Verantwortung, heute hat es sich etwas mehr angeglichen und Männer dürfen ruhig Gefühle zeigen.
Wobei das auch mit Mustern zusammenhängt, nach dem man den Mann auswählt. Die Männer der Ex-DDR wurden m.W. ja auch mit mehr Gefühlen erzogen, von dort bin ich es vielleicht gewohnt und alles andere ("Testosteronmacker") zieht mich ohnehin nicht an.

w35
 
  • #30
Also wenn ich Sex will, will ich kein Gekuschele. Ich bin doch keine 16 mehr! Im Alter will man doch eher härteren Sex und wilde Erotik. Da ist Kuscheln etwas fehl am Platz, wenn man auf diese Art von Sex steht. Außerdem lehrt einem die Lebenserfahrung, dass es zum Sex nun mal selten zum Kuscheln kommt mit Männern. Was soll man da tun? Als Frau heulen? Nein, das geht nicht!

Ich hatte mal einen "kuscheligen" Mann, der hatte einen ziemlich kindlichen "Slang" drauf, und machte immer "hihihi" und komische Faxen. Er verstand überhaupt nichts von Erotik und Sex war ein sehr schwieriges Thema.

Nach dem Sex stehe ich gerne auf, da fühle ich mich gut und fit. Ich liege dann nicht wie ein kleines Mädchen da und an den kuschelnden Märchenprinzen glaube ich auch nicht mehr.

Kuscheln setzt für mich voraus, dass man neben gutem Sex auch mit seiner großen Liebe zusammen ist und "sich gefunden hat". Heutzutage ist beides oftmals abgetrennt.

Ich finde das nicht schlimm: Man muss sich dem Zeitgeist anpassen, um zu überleben. Ich sage dir ganz ehrlich, als Frau hat man sonst keine Chance unter Männern, wenn man da nicht bisschen abgebrühter unterwegs ist.

Seltsame Vorstellung. Erstmal ist es nicht so, dass man automatisch im Alter härteten Sex will. Vielleicht ist das bei dir so, aber lange nicht bei allen, auch nicht bei allen Männern. Und dann ist, wie die meisten hier geschrieben haben, ja Kuscheln nicht unbedingt mit Sex verbunden. Viele kuscheln mit ihren Kindern, ihrer besten Freundin, den Geschwistern. Das ist Ausdruck von Intimität und auch nachgewiesen gesund.
 
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