A

A.nie

Gast
  • #1

Ist mein Partner gewalttätig oder einfach nur temperamentvoll?

Hallo Ihr Lieben,
Ich weiß garnicht wo ich anfangen soll. Ich bin seit 17 Jahren mit meinem Mann zusammen und seit 3 Jahren verheiratet und seit 2 Jahren haben wir einen kleinen Sohn. Ich bin wieder schwanger. Wir hatten schon immer eine temperamentvolle Streitkultur ohne Gewalt aber hin und wieder gab es mal verbale Beleidigungen seinerseits. Das hat mich irgendwie nie gejuckt weil es so selten war und ich war mega im Job eingespannt. Jetzt wo der Kleine da ist haben sich diese Beleidigungen am Ende eines Streits gehäuft. Im Prinzip ist es immer dasselbe. Er meint ich provoziere ihn solange bis es bei ihm einen Schalter umlegt. Ich weiß dass ich manchmal nicht damit klarkomme wenn Er meine Meinung nicht akzeptiert Gestern ging es um unseren unordentlichen Keller - er sagt mir das normal - ich zicke - die Situation schaukelt sich hoch - er schreit - ich schreie - er sagt rede normal und akzeptiert aber nicht das was ich zu ihm sage - ich rase vor Wut - bis er mega aggro auf mich zu stürmt und kurz vor meinem Gesicht stehen bleibt und brüllt - ich erhebe aus Angst meine Faust - er sagt er geht jetzt bevor er mir eine reinhaut. Jetzt meint er weil ich die Faust erhoben habe dass er sich überlegt ob wir noch eine Zukunft haben. Da frage ich mich ernsthaft ob er jetzt total ausblendet was er gemacht hat. Wir haben geredet jeder hat sich entschuldigt aber bei Gewalt geht es mit zu weit. Ich möchte dass er mir zeigt dass er sich ändern will. Er meint es reiche ja wenn er sich entschuldigt. Finde ich nicht. Wenn ich das hier lese denke ich, ich bin verrückt. Wir haben es nun 2 Monate hinbekommen und alles war schön. Wir hatten trotzdem etwas normalen Streit, haben aber respektvoll Lösungen gefunden. Ich verstehe das nicht. Woher kommt das? Ich frage mich echt ob das noch Sinn macht. Irgendwie ist zu 95% alles super - dann gibt es wieder diesen einen Moment. Ich bin echt sehr verzweifelt und ich möchte für uns und vor allem für die Kleinen so etwas nicht mehr haben. Könnt Ihr mir Tipps geben was ich machen kann? Ich bin wirklich sehr verzweifelt.
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
  • #2
Ich möchte dass er mir zeigt dass er sich ändern will.
Menschen ändern sich nur, wenn sie es selbst wollen. Bei deiner Schilderung ist Einsicht deines Partners nicht zu erkennen, daher wird er sich wohl nicht ändern. Schau dir die Frauen im Frauenhaus an, die wenigsten sind zum ersten Mal dort. In der Regel wird es noch schlimmer. Der Ablauf solcher Gewaltbeziehungen ist immer gleich. Zuerst ist es psychische Gewalt, dann irgendwann physische.

Du bist schwanger und er wollte dir eine reinhauen. Merkst du was? Ihr seid schon bei der physischen Gewalt angekommen. Schütze dich und deine Kinder, bevor es zu spät ist.
 
L

Lionne69

Gast
  • #3
Ihr streitet Euch beide., beide inzwischen aggressiv.
Denn es ist auch von Deiner Seite aus aggressiv
Auch wenn es Angst ist dahinter, sieht er die Geste.

Macht hier, jetzt Stopp.
Bei der nächsten sich ankündigenden Stresssituation Stopp.
Geht auseinander. Was Euch gut tut, alleine. Sport, Spaziergang, raus. Solange ihr braucht zum Abdampfen.
Wenn ihr wieder ruhig seid, geht miteinander einen Kaffee trinken - an einem öffentlichen Ort streitet man sich eher weniger. Klärt, um was es geht.
Wen. Ihr nicht gut reden könnt, soll jede*r aufschreiben, was nicht passt. Dann liest jede*r vor, zuhören! Und dann reden...
Bitte beim Reden immer durchatmen, ggf. bewusst, bevor man antwortet.
Keine Vorwürfe! Es heißt nicht - DU räumst den Keller nicht auf, es heißt, MICH stört, dass der Keller nicht aufgeräumt ist...
Also immer eigenes Gefühl, eigene Wahrnehmung, statt Du... Schon dieses Du kann aggressiv ankommen.

Wenn Ihr Euch liebt, Eure Partnerschaft nicht krachend an die Wand fahren wollt, wäre ähnliches ein möglicher Weg.

Ich würde Euch empfehlen, dringend, ein Kommunikationstraining zu machen.
Ihr werdet zum 2mal Eltern, da wird es erst richtig stressig. Dazu Hormone.
Auf dem Weg legt Ihr wirklich Eure Partnerschaft absehbar in Trümmer.

W, 51
 
  • #4
Häusliche Gewalt spielt sich nach einem Reiz-Reaktions-Muster der Beteiligten ab. Dabei sind beide Täter, wie es aus Deinen Schilderungen auch klar hervor geht. Du übst psychische Gewalt aus, bis er in sein Muster physischer Gewalt zu verfallen droht. Deine Rolle dabei reflektierst Du aber nur ansatzweise. Du musst Dir darüber klar werden, dass Du primär gewalttätig bist.

Es gab 2009 (?) die sogenannte Thüringer Frauenhaus-Studie. Aufsehen erregt hat dabei, die Gewaltneigung der Bewohnerinnen, die sie zum Vorschein brauchte. Die dortigen Frauen waren selbst ganz überwiegend sogar körperlich hochaggressiv und mussten u.a. vom Betreuungspersonal immer wieder davon abgehalten werden, ihre Kinder (im Frauenhaus!) zu verprügeln.

Im Einzelnen:

Ich weiß dass ich manchmal nicht damit klarkomme wenn Er meine Meinung nicht akzeptiert Gestern ging es um unseren unordentlichen Keller - er sagt mir das normal - ich zicke - die Situation schaukelt sich hoch - er schreit - ich schreie - er sagt rede normal und akzeptiert aber nicht das was ich zu ihm sage - ich rase vor Wut - bis er mega aggro auf mich zu stürmt und kurz vor meinem Gesicht stehen bleibt und brüllt - ich erhebe aus Angst meine Faust - er sagt er geht jetzt bevor er mir eine reinhaut.

Da ist er weit kontrollierter als Du!

Deine Meinung muss kein Mensch auf der Welt akzeptieren. Sie ist nicht Gesetz, sondern nur Deine unerhebliche Meinung. Du hast den Grandiositätswahn.

Du hast auch nicht zu rasen vor Wut, wenn er Deine Meinung nicht teilt. Du hast nur Kenntnis zu nehmen und Dich inhaltlich damit auseinander zu setzen.

Wir haben geredet jeder hat sich entschuldigt aber bei Gewalt geht es mit zu weit. Ich möchte dass er mir zeigt dass er sich ändern will. Er meint es reiche ja wenn er sich entschuldigt. Finde ich nicht.

Erst behauptest Du, jeder habe sich entschuldigt. Sodann reicht es Dir nicht damit. Du hast Dich also nur pro forma entschuldigt, ohne Deine eigene Schuld wirklich anerkannt zu haben. Im Weiteren setzt Du nach, seine Entschuldigung genüge Dir nicht. Das ist ein klares Missbrauchsmuster.

Du leidest unter mangelnder Selbsterkenntnis und Selbstüberhöhung. Du erkennst Dich nicht als die Gewalttäterin, die Du bist. Hast Du schon einmal über professionelle Hilfe nachgedacht?
 
D

Dianthus

Gast
  • #5
Du darfst dich trennen, aber von einem Änderungen zu erwarten bei einem Verhalten, dass du gnadenlos provozierst ist pure Selbsterhöhung.

Er ist der "böse Gewalttäter" und du das arme Opfer. Deswegen darfst du über ihn richten und ihn erziehen wollen.

Ihr habt Kinder also trennt euch.
Wegen dem Schutz der Kinder, ihr habt ein eingefahrenes absolut toxisches Streitverhalten.
Was zu Lasten eurer Kinder geht.

Ihr seit also beide Täter, ihr vergeht euch an der seelischen Unversehrtheit eurer Kinder.
 
  • #6
Wir haben es nun 2 Monate hinbekommen und alles war schön. Wir hatten trotzdem etwas normalen Streit, haben aber respektvoll Lösungen gefunden. Ich verstehe das nicht. Woher kommt das? Ich frage mich echt ob das noch Sinn macht. Irgendwie ist zu 95% alles super - dann gibt es wieder diesen einen Moment.
Wäre vielleicht spannend, diesen Trigger, der euch aneinander hochgehen lässt, zu enttarnen. Dazu würde ich einen Profi hinzuziehen. Lasst euch helfen, wir können hier nur spekulieren.
 
  • #7
Wäre vielleicht spannend, diesen Trigger, der euch aneinander hochgehen lässt, zu enttarnen. Dazu würde ich einen Profi hinzuziehen. Lasst euch helfen, wir können hier nur spekulieren.
Genau meine Ansicht.
Ich teile nicht die Ratschläge sich direkt zu trennen. Ihr habt ein Kind und bekommt noch ein weiteres. Alleinerziehend ist nicht nur für dich schwer, sondern man nimmt den Kindern auch etwas "weg".
Und abgesehen von den Streits scheint eure Beziehung noch intakt zu sein.
Daher schließe ich mich meinen Vorrednern an, sucht euch DRINGEND professionelle Hilfe! Man kann auch Streiten, ohne dass es so eskaliert.
Und ja, auch ich habe nach deinen Schilderungen das Gefühl, dass du einen gehörigen Teil an der Eskalation hast!
 
  • #9
Ihr nehmt euch nicht viel. Ihr seid beide nicht in der Lage, einen Streit auf niedrigem Level zu führen. Du provozierst ihn ja genauso und weißt das auch. Warum soll er sich da ändern, aber du willst nicht an dir arbeiten? Ich würde euch beiden eine Therapie empfehlen, die ergründet, warum ihr so reagiert (in der Kindheit erlernt?) und wie ihr es anders machen könnt. Sonst ist das in der nächsten Beziehung unter Umständen genauso oder ein friedlicher Partner muss unter eurem Verhalten leiden. Eure Kinder erlernen Streitkultur von euch und werden das in ihren Beziehungen fortführen. Also handelt jetzt.
w, 37
 
A

A.nie

Gast
  • #10
Hallo Zusammen,
Vielen Dank für Eure ehrliche Meinung. Es ist sehr viel wert das auch mal von Unbeteiligten zu hören, die uns nicht kennen. Wir haben heute nochmal gesprochen und ich habe gemerkt dass auch ich enorm viel Mist gemacht habe. Wir lieben uns sehr und ansonsten ist alles wirklich schön. Ich denke das erste Mal seit zwei Jahren weiß ich nun auch dass ich nicht nur das Opfer bin. Ich werde mir nun auch Hilfe suchen um die Dinge klarer zu sehen. Unabhängig davon wird er ebenso mit Jemandem sprechen. Ich hoffe so können wir diese Spirale zumindest eingrenzen.
 
A

A.nie

Gast
  • #11
Häusliche Gewalt spielt sich nach einem Reiz-Reaktions-Muster der Beteiligten ab. Dabei sind beide Täter, wie es aus Deinen Schilderungen auch klar hervor geht. Du übst psychische Gewalt aus, bis er in sein Muster physischer Gewalt zu verfallen droht. Deine Rolle dabei reflektierst Du aber nur ansatzweise. Du musst Dir darüber klar werden, dass Du primär gewalttätig bist.

Es gab 2009 (?) die sogenannte Thüringer Frauenhaus-Studie. Aufsehen erregt hat dabei, die Gewaltneigung der Bewohnerinnen, die sie zum Vorschein brauchte. Die dortigen Frauen waren selbst ganz überwiegend sogar körperlich hochaggressiv und mussten u.a. vom Betreuungspersonal immer wieder davon abgehalten werden, ihre Kinder (im Frauenhaus!) zu verprügeln.

Im Einzelnen:



Da ist er weit kontrollierter als Du!

Deine Meinung muss kein Mensch auf der Welt akzeptieren. Sie ist nicht Gesetz, sondern nur Deine unerhebliche Meinung. Du hast den Grandiositätswahn.

Du hast auch nicht zu rasen vor Wut, wenn er Deine Meinung nicht teilt. Du hast nur Kenntnis zu nehmen und Dich inhaltlich damit auseinander zu setzen.



Erst behauptest Du, jeder habe sich entschuldigt. Sodann reicht es Dir nicht damit. Du hast Dich also nur pro forma entschuldigt, ohne Deine eigene Schuld wirklich anerkannt zu haben. Im Weiteren setzt Du nach, seine Entschuldigung genüge Dir nicht. Das ist ein klares Missbrauchsmuster.

Du leidest unter mangelnder Selbsterkenntnis und Selbstüberhöhung. Du erkennst Dich nicht als die Gewalttäterin, die Du bist. Hast Du schon einmal über professionelle Hilfe nachgedacht?
Das ist deine Meinung und diese teile ich auch teilweise. Aber das Beispiel mit den Kindern ist hier super übertrieben. Was mich angeht. Ich bin eine sehr ausgeglichene Person. Das hat mit den Kindern nicht zutun, es ist eine Sache die zwischen meinem Partner und mir passiert. Bei uns läuft etwas schief aber wir sind beide trotzdem sehr gute Eltern.
 
L

Lionne69

Gast
  • #12
Bei uns läuft etwas schief aber wir sind beide trotzdem sehr gute Eltern.

Ihr mögt gute Eltern sein.

Aber bitte habe nicht die Illusion, dass Dein Kind Eure Streitereien nicht mitbekommt.
Die Atmosphäre, und es wird ja laut, Ihr schreit... Kinder spüren - ich das Werdende.

Kinder ducken sich weg, ziehen sich zurück und im schlimmsten Fall beziehen sie Streit der Eltern auf sich.

Es ist gut und wichtig (!), wenn Ihr Euch Unterstützung holt.
Ansonsten ist tatsächlich eine Trennung besser, wo ihr beide Eltern sein könnt - ohne Streit.

W, 51
 
D

Dianthus

Gast
  • #13
Das ist deine Meinung und diese teile ich auch teilweise. Aber das Beispiel mit den Kindern ist hier super übertrieben. Was mich angeht. Ich bin eine sehr ausgeglichene Person. Das hat mit den Kindern nicht zutun, es ist eine Sache die zwischen meinem Partner und mir passiert. Bei uns läuft etwas schief aber wir sind beide trotzdem sehr gute Eltern.

Das ist eine komplette Fehleinschätzung.
Das Kind in deinem Bauch bekommt seine Hormonlage zu spüren!
Zudem kommt es zu einer Kopplung der Gefühle wie Angst/Wut an die Situation (in dem Fall wird es die Stimme des Vaters als Stressor erleben).
Dein schon lebendes Kind bekommt genug mit.

Es gibt in einer Familie keinen seperaten Paarkonflikt. Die Kinder sind in jedem Fall involviert.

Entschuldige, aber du scheinst keine Ahnung von den Auswirkungen partnerschaftlicher Streitereien auf die Kinder zu haben.
Insofern es dich interessiert wirst du in der einschlägigen Fachliteratur viel dazu finden.
Hier die Stichworte:
Kindeswohlgefährdung
Häusliche Gewalt
Bindungsstile
Partnerschaftskonflikt
 
  • #14
Sehr ausgeglichene Person und heftige Streits bis zu Gewaltandrohung passt nicht zusammen. Ich habe gestern ein Video gesehen-ein Mann geht über die Straße, eine Frau stellt sich ihm in den Weg, er sagt, sie soll weggehen, daraufhin kommt sie ihm körperlich sehr nahe und fängt an, ins Gesicht zu brüllen. Er sagt trotzdem noch ruhig, sie soll ihm aus dem Weg gehen. Keine Ahnung, ob es ein Pärchen war. Ich bin ein absoluter Gewaltgegner, aber ich weiss, wie Frauen zu Weißglut treiben können, auch die, die mit ruhiger sanfter Stimme reden, ich hätte der Frau wahrscheinlich schon eine geknallt oder wenigstens versucht, sie auf Distanz zu bringen. Es ist unangenehm, wenn dir jemand zu nahe kommt und wenn da noch rumschreit, dann muss man auf der Hut sein. Kein Mann, wenn er nicht absoluter Psycho ist, droht einer Frau und vor allem Schwangeren mit Gewalt. Insofern, du kannst deinen Mann nicht ändern und vielleicht ist er auch nicht ohne, aber du bist hier definitiv kein Opfer, sondern trägst massiven Teil zu Eskalation bei. Im übrigen darfst du dich aus der Situation entziehen , buchstäblich, wenn du siehst, dass es unangenehm wird. Stattdessen kämpfst du. In diesem Moment sieht ein Mann keine Frau, sondern einen Gegner und da ist eben in der männlicher Welt "Sieg oder stirb". Da brauchst du nicht mit der Aussage kommen "Hui, Hui, Hui, der will mir was antun". Willst du wie eine Frau behandelt werden, verhalte dich wie eine Frau.
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
  • #15
Ich finde es ziemlich erschreckend wie einige hier das Verhalten des Mannes bagatellisieren und der FS die Schuld in die Schuhe schieben, siehe Andreas.

Ich gehe auch davon aus, dass die FS nicht gänzlich unbeteiligt an den Streiterein ist.
Dennoch:
Die FS ist schwanger, hat wahrscheinlich dadurch körperliche Beschwerden und Hormonschwankungen. Ist doch klar, dass sie aktuell sehr empfindlich reagiert und eher mal rumzickt. Da muss man als Mann nun mal zurückstecken, er ist ja nicht ganz unbeteiligt an ihrem Zustand.
Ich könnte meinem Partner nach so einer Androhung von Gewalt nicht mehr vertrauen und hätte Angst, dass er den Kindern auch etwas antut, wenn er sich mal wieder nicht unter Kontrolle hat. Gründe finden solche Männer immer wieder.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • #16
Für Dich wird es höchste Zeit Grenzen zu setzen. Schaue bitte den Tatsachen ins Gesicht und schütze zunächst mal Dein ungeborenes Kind, Deinen Sohn und auch Dich. Du musst Dir Hilfe organisieren. Du hast auch kein Recht, das Leben Deiner Kinder so zu vermiesen und auch letztendlich Schaden zuzuführen, nur weil ihr als Paar nicht klar kommt. Ich finde Dich verantwortungslos, mir fehlen da echt die Worte.
 
  • #17
Beleidigen ist keine Temperamentsäußerung. Und zu Dir rennen und sich dicht vor Dir aufbauen, wirkt sehr bedrohlich.

Der wichtige Schritt bei Dir ist, dass Du erkennst, wie DU Dich verhältst, ist ja anscheinend schon passiert. Nimm einfach mal Deine Gedanken weg und sieh Dir Deine Pose und Dein Verhalten wie in einem Stummfilm an.
Ihr müsst den Punkt in euch finden, wo ihr selbst anfang, zu eskalieren. Wenn Du das merkst, kannst Du gleich gegensteuern und sagen "ich geh mal ne Runde um den Block". Reden kann man später.

Gerade kürzlich hörte ich zufällig in irgendeinem Bericht, dass das Hören das erste Sinnesempfinden ist, was ein Fötus entwickelt. Du weißt doch sicher auch, dass werdende Mütter "mit ihrem Bauch" reden, bestimmte Musik hören für das werdende Kind usw..
Und Dein schon geborenes Kind kann doch überhaupt nicht einschätzen, was da abgeht. Es sieht zwei brüllende Riesen. Vielleicht kann es auch schon urinstinktlich die Gesten einordnen, keine Ahnung. Auf jeden Fall kriegen Kinder Stimmungen und natürlich Lautstärken mit.

Bei uns läuft etwas schief aber wir sind beide trotzdem sehr gute Eltern.
Ich finde hier generell für alle Eltern Zweifel besser, statt gleich der Meinung zu sein, man selbst und der andere machten es richtig. Dein Kind kann es Dir noch nicht sagen, Du kannst es nur hoffen, dass ihr als gute Eltern für es rüberkommt. Und Dich sehr bemühen. Ich finde gut, dass Du euer Thema "Gewalt verbal und möglicherweise auch körperlich" angehst.
Ich persönlich glaube, dass einer, der generell der Ansicht ist, Gewalt sei eine Lösung gegen einen anderen Menschen und entsprechend dann auch austicken KÖNNTE, auch vor Kindern nicht Halt macht, wenn es brenzlig wird in der Situation. Einfach weil der Punkt, wo man austickt, nicht beherrscht wird. Immerhin sagt Dein Mann ja
er sagt er geht jetzt bevor er mir eine reinhaut
Hoffentlich hat er den Respekt auch später, wenn eins eurer Kinder ihn reizt. Und hoffentlich brüllt er dann nicht vor so einem kleinen Gesicht rum.

Jedenfalls gibt es Hilfe für euch. Therapien, dass er z.B. mal begreift, dass Du nicht - wie er denkt - allein schuld bist an der Situation und ihn provozierst. Das klingt, als würdest Du das mit Absicht machen, nur für ihn. Denke ich nicht, wenn man irgendwas anspricht und will, dass es auch ankommt. Aber denk drüber nach. Angenommen, Du willst über den Keller reden, er kommt vom Arbeitsstress und will in Ruhe gelassen werden und sagt das. Dann kannst Du ruhig sagen "WANN können wir drüber reden", statt weiter drüber zu reden, weil es Dir nicht passt, dass er sich jetzt Ruhe gönnt, wo Du über den Keller aufgebracht bist. Und ihn dann auch in Ruhe lassen, das Thema sein lassen.
Wenn der Zeitpunkt dann doch NIE kommt, wo gewinnbringend drüber geredet werden kann, muss trotzdem was anderes als Brüllen gefunden werden.
 
Zuletzt bearbeitet:
G

geloeschter Nutzer

Gast
  • #18
Die Erziehung, die Deine beiden Kinder zweifellos brauchen, funktioniert bei Deinem Mann nicht. Ich würde gemeinsam am Thema Kommunikation arbeiten.

Die FS ist schwanger, hat wahrscheinlich dadurch körperliche Beschwerden und Hormonschwankungen. Ist doch klar, dass sie aktuell sehr empfindlich reagiert und eher mal rumzickt. Da muss man als Mann nun mal zurückstecken, er ist ja nicht ganz unbeteiligt an ihrem Zustand.

ich sehe da keine Entschuldigung. Für die Beziehung sind beide zuständig und er kann sich auch nicht mit Stress auf der Arbeit, Hormonschwankungen oder irgendwas rausreden. Es schaukeln sich hier ja offenbar beide hoch. Dann müssen auch beide daran arbeiten, die Beziehung zu verbessern.
 
  • #19
Du hast dich genau so wenig unter Kontrolle. Du bist doch auch rasend vor Wut. Warum soll er dann deine Meinung akzeptieren. Ich war auch mal mit so einer Frau zusammen. Nur ihre Meinung hat gezählt und sonst keine.
Es gab 2009 (?) die sogenannte Thüringer Frauenhaus-Studie. Aufsehen erregt hat dabei, die Gewaltneigung der Bewohnerinnen, die sie zum Vorschein brauchte. Die dortigen Frauen waren selbst ganz überwiegend sogar körperlich hochaggressiv und mussten u.a. vom Betreuungspersonal immer wieder davon abgehalten werden, ihre Kinder (im Frauenhaus!) zu verprügeln.
Ich bin normalerweise nie gleicher mit Andreas1965. Hier muss ich ihm allerdings völlig recht geben. Ich möchte allerdings noch was hinzu fügen. Ich finde Gewalt in einer Beziehung oder Ehe das allerletzte. Ich verstehe nur nicht warum da immer unterschieden wird wer zu schlägt.

Das ist jetzt kein Unsinn was ich da schreibe. Kenne Frauen die es in Ordnung finden einen Mann zu schlagen es aber anders rum ein völliges Nogo ist. Ich finde beides genau gleich schlimm. Warum wird bei Gewalt immer unterschieden. Das Argument, dass Männer oft stärker sind zieht nicht. Wir gehen ja auch nicht zu einem der stärker ist und fangen eine Schlägerei an.
 
  • #20
Kinder bekommen mehr mit als man denkt. Selbst wenn ihr euch nicht vor eurem schon geborenen Kind streitet, hört es euch aus dem anderen Raum. Außerdem nehmen Kinder die negative Stimmung zwischen euch wahr, selbst wenn ihr gerade nichts zueinander sagt.

Euch beiden würde ich eine Paar- und Aggressionstherapie empfehlen. Es ist nicht gut, wie ihr euch gegenseitig hochschaukelt. Es gibt andere Wege, sich zu streiten als sich gegenseitig Schläge anzudrohen.

Auch das ungeborene Kind bekommt alles mit. Ich nehme an, du hast dich mit deiner Schwangerschaft und der Entwicklung deines Kindes auseinandergesetzt. Dann müsstest du wissen, das das Kind im Bauch deine komplette Stimmungslage, deinen Stress, die Stresshormone, den Krach und was nicht sonst noch alles mitbekommt. Das liest man eigentlich in JEDEM Schwangerschaftsratgeber. Zu viel Stress ist übrigens ein Risikofaktor für Frühgeburten, ein geringes Geburtsgewicht, und eine schlechte körperliche und geistige Entwicklung deines Kindes.

Ich will dir kein schlechtes Gewissen machen, aber informiere dich mal darüber, wenn du das noch nicht weißt.

W35
 
  • #21
Ihr schenkt euch beide nichts ......
Er hat sich immerhin soweit beherrscht, dir klar zu machen, dass im Endeffekt er der Stärkere ist.
Ich würde mir überlegen, ob ich mich wirklich mit einem deutlich Überlegenen anlegen will.
Aus der Schilderung geht klar hervor, dass er ruhig gesprochen hat, du dann ausgetickt bist und er dann zurück gebrüllt hat. Bedrohung ? Nun ja, wer mir mit der Faust droht bekommt auch nicht meine freundliche Seite zu sehen ....
 
A

A.nie

Gast
  • #22
Du hast dich genau so wenig unter Kontrolle. Du bist doch auch rasend vor Wut. Warum soll er dann deine Meinung akzeptieren. Ich war auch mal mit so einer Frau zusammen. Nur ihre Meinung hat gezählt und sonst keine.

Ich bin normalerweise nie gleicher mit Andreas1965. Hier muss ich ihm allerdings völlig recht geben. Ich möchte allerdings noch was hinzu fügen. Ich finde Gewalt in einer Beziehung oder Ehe das allerletzte. Ich verstehe nur nicht warum da immer unterschieden wird wer zu schlägt.

Das ist jetzt kein Unsinn was ich da schreibe. Kenne Frauen die es in Ordnung finden einen Mann zu schlagen es aber anders rum ein völliges Nogo ist. Ich finde beides genau gleich schlimm. Warum wird bei Gewalt immer unterschieden. Das Argument, dass Männer oft stärker sind zieht nicht. Wir gehen ja auch nicht zu einem der stärker ist und fangen eine Schlägerei an.

Also darum geht es doch garnicht. Ich meine nur dass mein Mann und ich Differenzen haben. Bei uns hat noch nie Jemand jemanden geschlagen. Und wir streiten uns auch nicht jeden Tag so. Es ist eine Ausnahme. Trotzdem ist es Zermürbend und zerstört unsere Beziehung auf die lange Frist. Wir sind mit unserem Kind ausnahmslos Liebevoll und geduldig. Ich weiß dass sowohl der Bauchbewohner als auch der kleine alles mitbekommt was zwischen uns passiert. Das finde ich selbst schrecklich. Wir wollen uns wieder besser verstehen und etwas dafür tun. Es bringt nur niemand etwas Beispiele mit Frauenhäusern in denen Kinder geschlagen werden zu bringen. Wo kommt das denn her? Bin ich jetzt eine schlechte Mutter weil ich mich Mit meinem Partner streite? Und im Übrigen bin ich auch komplett gegen Gewalt und selbst erschrocken wie es zu solchen hässlichen verbalen Auseinandersetzungen kommt. Niemand sollte irgendjemanden schlagen, ich weiß auch nicht was das mit dem Thema an sich zutun hat. Man bittet hier um eine Einschätzung und aufeinmal ist man eine Schlägerin und schlechte Mutter. Das finde ich sehr schade.
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
D

Dianthus

Gast
  • #23
Wir hatten schon immer eine temperamentvolle Streitkultur ohne Gewalt aber hin und wieder gab es mal verbale Beleidigungen seinerseits

Dies + das Wissen ihr seit seid 17 Jahren zusammen, zeigt das ihr eine eingespielte Streitkultur habt, die Kindern nicht zugemutet werden kann.
Sorry, das ich hier nicht deine Seele streichel.
Aber die Schädlichkeit eurer eingefahrenen Muster ist dir sicher nicht bewusst.

Niemand sagt das du eine schlechte Mutter bist!

Aber du erkennst das Gefährdungspotential eures Verhaltens nicht.
Euer Streit ist für euch normal (s.o.), aber für eure Kinder nicht.
Wenn eure Gefühle so am Kochen sind, dann seid ihr für eure Kinder emotional auch nicht erreichbar.

Du siehst nicht Mal das eure Streitursache eine komplette Unsinnigkeit war. Wenn ihr wegen irgendeinem nebensächlichen Ding so austickt, dann wird es bei bedeutsamen Themen weitaus schlimmer sein.
 
  • #24
Bin ich jetzt eine schlechte Mutter weil ich mich Mit meinem Partner streite?
Das hat doch niemand behauptet, dass du eine schlechte Mutter bist bzw, dass ihr schlechte Eltern seid. Natürlich kann es in jeder Beziehung oder Ehe auch mal zu einem Streit kommen. Dann sollte man es aber nicht vor den Kindern machen. Ich gehe aber davon aus, dass ihr es nicht eurem Kind macht.
 
A

A.nie

Gast
  • #25
Ist ok. ich bin auch nicht hergekommen dass jemand meine Seele streichelt. Ich wollte eine konstruktive Einschätzung von Unbeteiligten. Diese habe ich auch teilweise erhalten. Dafür bin ich dankbar. Es gab auch harte Antworten und wenn diese begründet sind ist das für mich total okay. Ich finde aber dass manche hier Ihren Frust auf einem so sensiblen Thema abladen nicht okay.
 
A

A.nie

Gast
  • #26
Das hat doch niemand behauptet, dass du eine schlechte Mutter bist bzw, dass ihr schlechte Eltern seid. Natürlich kann es in jeder Beziehung oder Ehe auch mal zu einem Streit kommen. Dann sollte man es aber nicht vor den Kindern machen. Ich gehe aber davon aus, dass ihr es nicht eurem Kind macht.

Genau da hast Du vollkommen recht. Und wie jedes Elternpaar wachsen wir in diese Rolle rein und würden uns lieber trennen als das er oder der kleine leidet. Mein Herz blutet wenn wir uns streiten Sie ne der kleine dabei ist. Ich finde das auch nicht toll und normal. Nun ging es aber vornehmlich um eine Einschätzung wie wir funktionieren und nicht um elterliche Fähigkeiten.
 
D

Dianthus

Gast
  • #27
Nun ging es aber vornehmlich um eine Einschätzung wie wir funktionieren und nicht um elterliche Fähigkeiten

Ja, eure Beziehung ist aggressiv.
Der Beleg dafür ist das auch du weißt das es nicht normal ist.
Da ihr beide autonome selbstständige Erwachsene seid könnt ihr eure Beziehung so leben.

Aber halt nicht mit Kindern.
Das ist im Übrigen nicht meine persönliche sondern fachliche Meinung.
Wenn eure Streiterein so schlimm sind dass dein ❤️ der Kinder wegen blutet, dann solltet ihr etwas ändern.
Räumliche Trennung, Erziehungsberatung.

Vermutlich wirkt mein nüchternen Schreibstil für dich nicht so freundlich, aber versuch den Inhalt dennoch anzunehmen.
Ist doch schön wenn wir deine Sorgen wegen der Kinder teilt (s.o.)
 
  • #28
Oft ist sogar eine Trennung das beste. Selbst wenn man Kinder hat. Kinder stecken eine Trennung normalerweise recht gut weg. Sie bekommen es ja selber mit wenn es nicht mehr läuft. Ich weiß es wovon ich spreche. Meine Schwester hat sich von ihrem Ex auch getrennt und sich scheiden lassen. Sie haben auch zwei Kinder.
 
  • #29
Ich finde aber dass manche hier Ihren Frust auf einem so sensiblen Thema abladen nicht okay.
Das hat mit Frust nichts zu tun. Du hast bloß andere Antworten erwartet. Wahrscheinlich sowas in der Art "oh, du arme, dein Mann ist aber böse, bububu.." Du kennst ihn seit 17 Jahren, hast aber nicht gelernt, mit seiner Art umzugehen bzw. bestimmte Situationen zu vermeiden, bei denen du weisst, dass er da gern austickt. Du willst auch nicht dein Anteil sehen und daran arbeiten, wenn du merkst, dass ihr da regelmäßig entgleist. Foristen sind nicht dazu da, die nach dem Mund zu reden, sondern sprechen aus eigener Erfahrung und für viele, mich inklusive, ist eben verbale Gewalt das schlimmste, was es geben kann. Weil man das eben erlebt und mit den Folgen zu kämpfen hat, sowohl als Kind als auch als Partner.
 
  • #30
Oft ist sogar eine Trennung das beste. Selbst wenn man Kinder hat.
Sorry, aber das würde ich so nicht pauschalisieren! Ein Kind sollte nach Möglichkeit mit beiden Elternteilen aufwachsen. Ich sehe es an meinem eigenen Sohn, wie sehr er mich vermisst, auch wenn er die Trennung "gut wegsteckt".
Wenn ein Problem (Streit) da ist, würde ich immer zuerst probieren, das Problem zu lösen (Hilfe in Anspruch nehmen, s.o.). Erst wenn das Problem auf dauer nicht lösbar ist, würde ich die entsprechenden Konsequenzen ziehen.
Ganz häufig in den threads jedoch so, dass ´die Lage generell schon so festgefahren ist, dass keine Problemlösung mehr möglich ist. Hier sehe ich das (noch) nicht.

Die Worte sind manchmal schon hart, aber im Grunde teilt jeder nur seine Einstellung zu dem geschilderten Vorfall. Manche sind extremer als andere.
Wir hatten trotzdem etwas normalen Streit, haben aber respektvoll Lösungen gefunden.
DAS muss der Normalfall werden!
 
Top