Liebe FS, Du schreibst vom gegenseitigen genervt sein. Das ist zermürbend und Du solltest Dich fragen, ob Du das bis ans Ende Deines Lebens mit zunehmender Tendenz aushalten willst. Für mich war das keine Perspektive und so bin ich gegangen. Als immer voll berufstätige Frau war das einfach umzusetzen.
Vorher habe ich aber sehr viel versucht, um die bestehenden Probleme zu lösen, inkl. Psychotherapie. An den Lösungsversuchen hat mein Ex sich nicht beteiligt, sondern die Änderungsversuche unterminiert.
20 gemeinsame Jahre sollte man nicht leichtfertig wegwerfen, aber auch nicht aushalten bis zum Sankt Nimmerleinstag, wenn eine Gemeinsamkeit nicht mehr herzustellen ist.
Die Frage, ob man noch einen anderen Mann finden kann, sollte Deine Entscheidung nicht beeinflussen. Ich habe auch keinen mehr gefunden, aber meinen Ex habe ich nicht eine Sekunde vermisst und ich will ihn nicht zurück. Niemand nervt mehr, demütigt mich, beschämt mich vor anderen .... - wesentlich bessere Zeiten.
Mir ist auch aufgefallen, dass in fortgeschrittenem Alter die Trennungen von den Frauen ausgehen, insbesondere, wenn sie wirtschaftlich eigenständig sind. Das sind nicht die Wechseljahre, sondern die Folge davon, dass die Frauen die groesste Familienlast getragen haben, zuwenig echte Partnerschaft erfahren haben, man ist zu Recht erschöpft und genervt. Natürlich gehören zum scheitern immer zwei, aber ich habe oft gehört, dass Frauen bei ihren Partnern mehr Unterstützung einfordern und sie nicht bekommen haben, aber noch nie, dass Männer sich mehr an der Familienarbeit beteiligen wollten und von den Frauen gehindert wurden.
Jahrzehntelange Enttäuschung tötet jede Liebe.