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LadyGrey

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  • #1

Ist nicht jeder ein bisschen Psycho?

Angesichts einiger Threads in denen über die psychische Gesundheit des (Date)Partners gemutmaßt wird, stellt sich mir die Frage ob es wirklich so viele "Verrückte", Narzissten, Beziehungsphobiker uvm. gibt.
Machen wir uns da nicht selbst etwas vor und sind etwas vorschnell mit dieser Diagnose, aus verletzem Stolz? Und zeigen wir nicht manchmal (unbeabsichtigt) selbst derartige Symptome, wenn's nicht passt mit der Partnerwahl oder unsere Motive in eine andere Richtung gehen als die des (Date)Partners?
Was denkt ihr?
 
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  • #2
Ich glaube, dass bestimmt 80 % der Bevölkerung den ein oder anderen "Knacks" hat. Manches zeigt sich offensichtlich, anderes wird auch toleriert, wie z.B. Eifersucht oder Klammern, aber so ganz normal ist kaum jemand.
 
  • #3
Nicht jeder von uns ist ein Modell-Athlet. Wir haben unterschiedliche Gene und Talente. - Und jeder von uns hatte schon einmal eine Erkältung, eine Grippe, eine Schnittwunde, oder Schlimmeres, und das meiste davon ist gut heilbar, wenn man es rechtzeitig erkennt, und es entsprechend behandelt.

Die Anlage der Psyche ist ähnlich individuell wie unsere Körper. Wir haben unterschiedliche Talente, die unterschiedlich gefördert und gefordert werden, und manche verkümmern geradezu. Und so wie es eine Balance bei der körperlichen Gesundheit gibt, so ist das auch bei der Psyche. - Sehr viele Menschen haben körperliche Beschwerden, warum sollte da ausgerechnet die Psyche gesund sein?

Ich will sagen: niemand von uns ist zu jeder Zeit völlig gesund, weder körperlich noch psychisch, und wir sind generell unterschiedlich leistungsfähig. Und manchmal geraten wir außer Balance. - Zum Glück ist das meiste leicht heilbar, und psychische Probleme noch viel leichter als körperliche Defizite.

Das größte Problem sehe ich darin, dass wir unsere Psyche tabuisieren, und manche Menschen sogar ihren Körper.
 
  • #4
Die Übergänge sind fliessend. Klammern oder Verlustängste? Da wird natürlich je nach Situation das "Passendste" ausgewählt.

Das Wort Narzisst wird hier gerne inflationär gebraucht. Sogar für Leute die sich in meinen Augen normal verhalten. Es ist letztendlich ein Totschlagargument. "An mir lag es nicht, der andere war einfach ein Narzisst."

Und projeziert wird hier auch sehr gerne.
 
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  • #5
Psychische Krankheiten steigen an und das ist wissenschaftlich schon längst abgeklärt, und warum das so ist. Die Eltern oder (bei manchen sind es die Großeltern) sind meist selber noch kriegsgeschädigt und psychopatisch "verunreinigt". Wie soll man so normale Menschen in die Welt setzen? Ist es normal, seine Kinder bis 30 daheim wohnen zu lassen, um ihnen "was Besseres" zu ermöglichen? Man sieht ja, wohin es führt - verwöhnte Einzelgänger, Egozentriker, Muttersöhnchen, die nicht im Stande sind, ihr Leben familiär alleine zu stämmen/stämmen zu wollen. Die schlechte Saat pflanzt man oftmals selbst daheim! Will nur keiner hören...

Ein Großteil der Menschen ist dumm, engstirnig und ignorant und steht evolutionstechnisch in den Kinderschuhen - nicht die armen, zu nichts bringenden Kinder sind Schuld, sondern die bösen, uneinsichtigen Erziehungsberechtigten. Wir zerstören und selber und unsere Umwelt und freuen uns daran. Wir wählen die falsche Politik, wir schließen uns falschen Gruppen an, wir haben falsche Werte. Nur wenn man sich davon abnabelt, hat man vielleicht noch eine Chance, auf ein "normales" Leben, aber normal ist nicht so, wie die Masse lebt.
 
  • #6
Ich will sagen: niemand von uns ist zu jeder Zeit völlig gesund, weder körperlich noch psychisch, und wir sind generell unterschiedlich leistungsfähig. Und manchmal geraten wir außer Balance. - Zum Glück ist das meiste leicht heilbar, und psychische Probleme noch viel leichter als körperliche Defizite.

Na, das finde ich ja nun garnicht!

Viele, viele Menschen schleppen irgendwelche unaufgearbeiteten "Rucksäcke" mit Kränkungen, Enttäuschungen, Traumata etc mit sich herum, die - oft völlig unerwartet - sie einholen und zu schlimmen Krisen führen können. Das ist in keiner Weise so ganz leicht in den Griff zu bekommen.

Ich will in keiner Weise jeden Menschen zum Therapeuten jagen, wirklich nicht.

Aber in der heutigen Leistungsgesellschaft, die ständige Erreichbarheit, Einsatzbereitschaft und Mobilität einfordert, sind viele Menschen dauergestresst und gleichzeitig einsam, haben ihre soziale Einbindung verloren.

Wie sollte sich das nicht auf die Liebesbeziehungen auswirken? Mir gruselt es ein wenig vor der Welt, in der unsere Kinder leben müssen.......
 
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  • #7
Während meiner Date - Laufzeit sind mir sehr kommische Männer über den Weg gelaufen ...
- er 51 J., 3 Kinder (9,12 und 14) meldete sich nie bei SB´s ab und betrog mich nach Strich und Faden. Er hat geklaut und kaute Fingernägel. Rückwirkend gehe ich von einer Selbstbewusstseinsproblematik aus die er mit Fremdgehen zu kompensieren versuchte.
- er 38 J. (ohne Kinder) hatte mit einer 9 J. älteren Frau ein Haus. Zudem arbeiteten beide in ein und der gleichen Versicherung. Dort nahm er sich dann direkt in der Abteilung eine 23 J. junge Affäre. Bis heute ist er in SB´s und sucht dort seine Traumfrau. Wirklich frei ist der gute nicht und wollte mich quasi als 3 Frau mit hineinziehen. Er wirkt auf mich sehr krank.
- er 45 J. (ohne Kinder) war angeblich frei ... sprach oft über seine Ex die ihn auch misshandelt hatte. Rutschte dann in eine Depression ab.
Ich könnte diese Auflistung noch um ein vielfaches erweitern. Gerne würde ich Namen nennen - das ist mir jedoch nicht erlaubt.
Grundsätzlich gehe ich davon aus das 85 % aller Menschen Probleme haben die behandelt werden sollten. Nur die Hälfte sucht sich Hilfe bei Psychotherapeuten und das finde ich sehr tragisch.

Ich selbst suchte mir auch Hilfe und habe diese auch bekommen - sonst hätte ich diese wirklich kranken Herren nicht verkraften könnnen. Es stellte sich mir die Frage warum ich bei diesen landete!?
Heute weiß ich das eben viele Menschen krank sind und man den Blick dafür entwickeln muss.
 
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  • #8
Es kommt nur darauf an, dass die "Macken" zueinander passen :D

Ich rede hier nicht von Schizophrenie oder Depressionen.
Ich meine nur, dass Narzissten eben auch immer ihre "Opfer" finden. Jemand, der damit nichts am Hut hat, nimmt Reißaus, wenn ein Narzisst seine Muster abzieht.

Und ja, ich denke auch, dass jeder irgendwas hat, das ihn "besonders" macht. Ich finde es lustig, wenn Menschen meinen, sie wären der Normalstandard und mit ihnen könne man glücklich werden, oder es stimmt was nicht mit einem.

Der Bindungsängstliche kriegt jemanden, der zu Klammern neigt, und wenn beide an sich arbeiten, wird der Bindungsängstliche zugänglicher und der Klammernde etwas souveräner.
So kann man das mit jedem "mackenbehafteten" Menschen machen, der sein Gegenstück findet. Und wer ohne Macke ist, werfe die erste Überweisung zum Psychologen.
 
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  • #9
Alle wissen Ingenieur, Chemiker usw. muß man studieren, von Psychologie meint jeder etwas zu verstehen.
Eine NPS ist sehr selten, gewisse narzisstische Anteile hat jeder Mensch genau wie Ängste. Das ist alles völlig normal bis zu einer gewissen Ausprägung.
In postings hier wird jeder rücksichtslose Egoist sofort als Narzisst bezeichnet.

Wenn heute ein junger Mann nicht heiraten will, dann schickt ihn seine Freundin zum Psychologen um seine Beziehungsphobie therapieren zu lassen. Ich habe bereits einige Männer um die 30 weggeschickt und ihnen gesagt, das sei kein Anzeichen für eine psychische Störung, sondern für einen gesunden Menschenverstand.

Ein Mann der fremdgeht, ist natürlich nicht angenehm für eine Frau, aber deshalb ist er noch lange nicht psychisch krank. Ein geschiedener Mann, der sich nicht mehr dauerhaft binden will, ist nicht behandlungsbedürftig, sondern hat aus seinen Fehlern gelernt. Behandlungsbedürftig ist nur, was einen starken LEIDENSDRUCK bei dem Betroffenen erzeugt oder auch bei anderen (wie Pädophilie, tätliche Aggression usw.)

Wer mal operiert wurde, meint nicht gleich, er sei nun auch Chirurg, wer aber eine Therapie gemacht hat, der meint er könne nun bei anderen psychische Störungen diagnostizieren:

....Rückwirkend gehe ich von einer Selbstbewusstseinsproblematik aus die er mit Fremdgehen zu kompensieren versuchte.
- er 38 J. .... Er wirkt auf mich sehr krank.
Gerne würde ich Namen nennen - das ist mir jedoch nicht erlaubt.

Grundsätzlich gehe ich davon aus das 85 % aller Menschen Probleme haben die behandelt werden sollten. Nur die Hälfte sucht sich Hilfe bei Psychotherapeuten und das finde ich sehr tragisch.

Ich selbst suchte mir auch Hilfe und habe diese auch bekommen - sonst hätte ich diese wirklich kranken Herren nicht verkraften könnnen.
.
85% sollten behandelt werden? Woher stammt dieser Blödsinn? Wer soll dass zahlen, die Solidargemeinschaft?

Hier ist auf jeden Fall die posterin behandlungsbedürftig, da sie normale Enttäuschungen offenbar nicht verkraften kann, aufgrund mangelnder Frustrationstoleranz. Die Therapie scheint aber nicht viel genützt zu haben, wenn noch bedauert wird, dass man Männer, die einen enttäuscht haben, nicht namentlich (!!!) im Netz an den Pranger stellen darf!

w (Dipl.-Psych., Psychotherapeutin)
 
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  • #10
Na, das finde ich ja nun garnicht!
...

Aber in der heutigen Leistungsgesellschaft, die ständige Erreichbarheit, Einsatzbereitschaft und Mobilität einfordert, sind viele Menschen dauergestresst und gleichzeitig einsam, haben ihre soziale Einbindung verloren.

.....

Hahahaha, früher war alles besser, sogar das Wetter, nicht ?

Wir leben in der besten aller Zeiten, die es je gegeben hat.
Wir sind so frei wie nie zuvor, wir haben alle Möglichkeiten, gerade als Frau. Wir sind nicht gestreßt und einsam, vielmehr wird uns das eingeredet.
Unsere Arbeitswoche ist nur noch halb so lang wie die der Frauen vor dem zweiten Weltkrieg und zuhause warten die Waschmaschine und der Staubsauger auf uns, nicht das Waschbrett und der Teppichklopfer. Wir haben auch nur zwei Kinder und nicht 6 oder 10. ...to be continued...
Wie können wir also gestreßt sein ?
Wir reden uns das ein, weil es chic ist, nichts weiter.

Also bitte: nicht jammern. Kopf hoch, Brust raus und was machen.

@ LadyGrey: Ich kenne genau einen Menschen, der psychisch krank ist, oder sagen wir, er sagt das von sich. Ich schlage ihm vor, den A... hochzukriegen und sich nicht leid zu tun.

Alle anderen sind völlig normal und gesund ( meine Freundeskreisgestörtenquote liegt also mitnichten bei 85% wie bei Gast 6 ). Meine Freunde sind mal unzuverlässig, sie streiten sich, sie sind eifersüchtig, sie spionieren und intrigieren. Sie kämpfen und betrügen...to be continued...alles in milder Form und damit völlig normal. Alle sind normal und gesund. So sehe ich das. Es könnte eine Frage der Definition sein, was meinst du ?

Ich würde den Schwarzsehern hier empfehlen, über ihr eigenes Weltbild nachzudenken. Man kann sich die Augen zuhalten und dann über die Dunkelheit klagen, man kann aber auch ins Licht gehen.

w 47
 
  • #11
Als Mann bekomme ich unter Männern mehr Einblicke, als eine Frau.
Es sind nicht alle Männer schlecht. Aber -nach meinen Maßstäben- ein sehr großer Teil. (milde ausgedrückt) Deswegen bin ich froh, daß ich keine Frau bin (die auf Männer steht)
Den Stress und Horror, den man als Frau mitmacht, wenn man auf Männersuche ist - wollte ich nicht mitmachen.
Aber da auch die m.E. "schlechten" Männer nicht lebenslang Single sind, scheint mir auch für solche Männer eine Nachfrage bei Frauen zu bestehen. Diese Frauen wollen es so haben - wie sie es bekommen.
Ich wäre als Frau sehr männerkritisch, vielleicht sogar männerfeindlich.
Aber nicht aus falscher Emanzipation oder "Kampflesbe", sondern durch Erfahrungen (eigene und von Anderen).
Oder gleich von Anfang an lesbisch. Um diesen "Dreck" erst gar nicht an sich ran lassen.
Sehr viele Männer sind nun mal Egoisten, Narzissten, Fremdgeher, Lügner, Betrüger, sexgierig, ggf. Charakterschwein oder gar gewalttätig. Diese Männer halten das für völlig normal..... weil sie Männer sind, und sowas für "männlich" halten.
Allgemein: Die Menschen sind so, wie sie sind - und fast Alle wollen so sein, wie sie sind. Und deren Partner wollen solche Menschen. Sonst würden sie sich ja trennen oder gar nicht erst zusammen kommen ?
Ich habe sehr lange gebraucht, um sowas zu verstehen oder zumindest zu akzeptieren.
Wer sind dann die guten Männer ? Die sind entweder "in festen Händen" - oder sind "lieb, nett, hilfsbereit" = für viele Frauen langweilig oder wirken gar "unmännlich".
Gibt es deswegen soviel Schlechtes an so vielen Männern, weil es zur "Männlichkeit" des Mannes gehört ? Mein subjektiver Eindruck: JA.
Wenn das Männchen in der freien Wildbahn dem Weibchen hinterher jagt, es "erobert" und schließlich (relativ gewalttätig) begattet, dann ist das zwischen Tierreich und Menschen im Prinzip das gleiche System.
Der Eine tut es - der Andere lässt es mit sich machen.
Wenn der Löwe oder die Katze beim GV dem Weibchen ins Genick beisst - regt sich ja auch Keiner auf. Bei manchen Frauen scheinen Schläge auf den Po anregend zu wirken ?
Wir haben eine bunte Vielfalt an Lebewesen auf unserem Planeten Erde. Und Jede mit seinen Eigenarten. Bitte sehr - "viel Spass"
(Aber ich muß nicht Alles praktizieren, was andere Männer tun, nur weil ich ein Mann bin.)
Jeder hat seine Vorstellungen und Maßstäbe von Liebe, Beziehung, Lebensplanung, usw. Aber diese Maßstäbe sind nicht allgemeinverbindlich. Sondern nur noch das Strafgesetzbuch.
 
  • #12
Ich mag keine Pauschalurteile.

Es gibt viele Leute - die nicht mehr ganz richtig ticken.
Aber genausoviele ganz normale.

Es hängt nur damit zusammen, ob man kompatibel ist oder nicht.

Für mich ist es schon ein Wunder an einen Mann zu geraten, der Manieren, Stil und eine gute Kinderstube hatte. Ein Mann, für den erst der Charakter und das Wesen einer Frau im Vordergrund steht als sexuelle Triebabfuhr.

So, für einige bin ich jetzt nicht normal.

Für mich sind diese Attribute Grundvoraussetzung für ein zweites Date, sonst war das erste auch gleichzeitig das letzte.
 
D

Delta

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  • #13
Leider wird heute, und wurde früher wahrscheinlich noch viel mehr ein von der gesellschaftlichen Norm abweichendes Verhalten recht schnell als unnormal/krank/verrückt deklariert und stigmatisiert.

Dieses Zitat ist zwar zugespitzt aber ich finde es irgendwie treffend: „Wenn wir bedenken, daß wir alle verrückt sind, ist das Leben erklärt.“ (vom guten Mark Twain)

Ohne Zweifel dürfte jeder! seine kleine "liebliche Macke" haben, die doch nur eine Abweichung der "Norm" ist. Ohne Macke ist auch nicht mehr normal... :)
Bei der Norm selbst wird es für mich schon schwierig; sie ist meiner Meinung nach (in gewissen Grenzen) gesellschaftsabhängig gesetzt, wird aber - wie alles andere auch, leider - globalisiert.

Aber "irgendwo" ist dann wirklich die Grenze, wo es stark auffällig wird und diesen Menschen selbst beeinträchtigt, und auch sein Umfeld. Dann hat so jemand wirklich ein psychisches Problem, was man aber, zumal als Laie, kaum nach kurzem oberflächlichen Beschnuppern exakt benennen können dürfte und auch nicht sollte.

Mich stört es sehr, dass man gerade in Beziehungsforen mit diesen Fachbegriffen sehr schnell (ver)urteilt; mit Begriffen, die den Schreibenden in ihrer Dimension manchmal gar nicht klar zu sein scheinen. Oft habe ich den Eindruck, solche Menschen beschreiben (komplementär) ihr eigenes Problem, wie man auch in diesem Thread nachlesen kann.
 
  • #14
Alle wissen Ingenieur, Chemiker usw. muß man studieren, von Psychologie meint jeder etwas zu verstehen.
Das Problem haben meines Wissens auch Lehrer.

Ein geschiedener Mann, der sich nicht mehr dauerhaft binden will, ist nicht behandlungsbedürftig, sondern hat aus seinen Fehlern gelernt.
So weit ich mich erinnern kann, ist im Forum folgende Konstellation ein Dauerbrenner an Problematik: einer von beiden will und lebt dies auch, der andere sagt er/sie will und macht das Gegenteil davon. Und das manchmal über Jahre hinweg. Der Leidensdruck des ständig verunsicherten Parts führt vielleicht zum Griff nach dem Strohhalm, wie ihn z. B. "Jein" o. "So nah und doch so fern" bieten. Hilflose Selbsthilfe?

Ebenfalls kann ich mich an Threads erinnern, die ich damals mit hochgezogener Augenbraue gelesen habe, weil sich die Herren und Damen Psychologen/Psychiater(EP-Forums-User da Pathologisierungen vom Feinsten erlaubt haben, per Ferndiagnose:
https://www.elitepartner.de/forum/f...ehr-junge-frau-brauche-bitte-rat.38548/page-2
https://www.elitepartner.de/forum/frage/wie-affaere-gestehen-das-ich-verheiratet-bin.53500/
Und die ganzen Pickup-Threads, die immer wieder auf Literatur verweisen, mithilfe derer Frauen nach einem ganz einfachen Raster in psychisch krank/gesund eingeteilt werden.

Das Label "Bindungsphobiker" wird ganz bestimmt inflationär benutzt. Ebenso das Schreckgespenst aller datenden Männer: "Borderlinerin". Ja, FS - Ventil für Frustrationen ist das Stichwort.
 
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LadyGrey

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  • #15
Zwischendurch muss ich mal "Danke für die großartigen Kommentare!" sagen und hoffe auf weitere spannende Beiträge.
Ich war beim Mitlesen im Forum schon in Sorge, dass Reflektiertheit und der Blick über den Tellerrand verloren gegangen sind. Nein, ist doch nicht so. ;-)
 
  • #16
Ja wir sind alle etwas Psycho. Ich bin mittlerweile eine der größten. Aber ich habe etwas Hoffnung noch erhalten können. Ich m war über 25 Jahre verheiratet. Jugendliebe mit 16 bla,bla,bla. Ich habe meine Frau in den ersten 20 Jahren mehrmals betrogen. Habe nie dabei so etwas wie Verliebtheit gespürt. Schlicht weg ich war ein arschloch. Selbst in dieser Zeit war meine Frau für mich die Liebe des Lebens. Verrückt oder? Psycho Anfangsstadium . Nach ca 20 arschloch jähren habe ich damit einfach aufgehört. Ich wollte es nicht mehr und hatte auch kein verlangen mehr. Hatte immer ein schlechtes Gewissen. Wie auch immer. Ich dachte meine Frau die für mich eine Heilige immer war und für mich rein wie ein Blatt war, hatte das nicht verdient. Und dann Krise. Ich bekam heraus, dass auch sie mich mehrmals betrogen hatte im Laufe der Jahre. Und stellt euch vor. Es hat dem arschloch, den Boden unter den Füßen weggerissen. Ich dachte in den zwei Jahren danach ich gehe daran zugrunde. Und wäre auch fast so gekommen. Mein Leben war zerstört. Was folgte nach dem ich ihr alles beichtete und sie mir auch, war die Hölle. Ich konnte nicht mehr vertrauen, Hass,Wut, Enttäuschung,alles üble überfiel mich mit einem hammerschlag. Ich leidere wie ein geprügelter Hund. Ich das arschloch. Das hat mich so verletzt, obwohl ich jahrelang dasselbe in viel häufigerem Masse gemacht habe als sie. Das ich sie verlassen habe, obwohl ich sie bis heute mehr liebe als alles andere in meinem Leben. Aber ich habe Angst, sehr große Angst gehabt, dieses Gefühl bis an mein Lebensende zu ertragen. Sie sagt sie kann verzeihen. Ich kann das leider nicht. Nicht nicht. Ist das nicht Psycho. Aber ich lerne dadurch jeden Tag über mich und das Leben. Und ich glaube das auch ich es schaffe, den Psycho abzulegen. Denn ich war genauso schuldig wie sie. Wir waren jung, dumm und sehr unerfahren. Nun sehen wir uns mit viel erwachseneren Augen als je zuvor. Wir lieben uns immer noch so abgöttisch. Und wenn das Schicksal es will, bin ich irgendwann einmal ein glücklicher ex Psycho. Glück auf!!!!!!!!
 
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Gast

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  • #17
Aber "irgendwo" ist dann wirklich die Grenze, wo es stark auffällig wird und diesen Menschen selbst beeinträchtigt, und auch sein Umfeld. Dann hat so jemand wirklich ein psychisches Problem, was man aber, zumal als Laie, kaum nach kurzem oberflächlichen Beschnuppern exakt benennen können dürfte und auch nicht sollte.

Mich stört es sehr, dass man gerade in Beziehungsforen mit diesen Fachbegriffen sehr schnell (ver)urteilt; mit Begriffen, die den Schreibenden in ihrer Dimension manchmal gar nicht klar zu sein scheinen. Oft habe ich den Eindruck, solche Menschen beschreiben (komplementär) ihr eigenes Problem, wie man auch in diesem Thread nachlesen kann.

Da gehe ich nicht mit, wenn ich sehe, wie jemand schlecht mit sich und seiner Umwelt umgeht, kann ich selbst nach kurzer Betrachtung sehen, dass das was nicht stimmen kann. Da muss ich nicht Psychologie studiert haben, gerade erst nicht, wenn ich mit mir gut umgehe und genau das Gegenteil von dem besagten Menschen bin.

z.B. Alkoholiker, dem man das schon ansieht.
 
  • #18
Zwischen "liebenswert verrückt" und "Dachschaden bis zum Keller" liegen Welten.. und ich hatte schon beides zur Freundin... leider sind es meistens die "Leisen" und "Zarten" die den epischsten Knall haben..
 
D

Delta

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  • #19
Da gehe ich nicht mit, wenn ich sehe, wie jemand schlecht mit sich und seiner Umwelt umgeht, kann ich selbst nach kurzer Betrachtung sehen, dass das was nicht stimmen kann. Da muss ich nicht Psychologie studiert haben, ...

Kein Widerspruch zu dem, was ich schrieb. Und wenn was nicht stimmt, dann passt es eben nicht.
Aber das Stellen einer Diagnose finde ich speziell "nach kurzer Betrachtung" anmaßend.

Ein offensichtlicher Alkoholiker ist ein schlichtes Beispiel; es gibt genug Menschen, denen auch Du diese Krankheit nicht so schnell oder gar nicht anmerkst.
 
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