• #1

Ist "Nicht unglücklich" ausreichend?

Hallo Zusammen,

ich bin Anfang 30 und seit 5 Jahren mit meiner Freundin zusammen.

Wenn ich unsere Beziehung beschreiben müsste, würde ich sagen wir sind ein tolles Team im Alltag, haben gemeinsame Aktivitäten, gleiche Werte und Lebensvorstellungen usw.

Doch irgendwie fehlt mir seit geraumer Zeit etwas... Ich kuschel zwar gerne mit ihr, wir schlafen 1-2 die Woche miteinander, aber ich merke immer mehr, dass ich das oft (nicht immer!) für sie tue. Gerade nachdem wir miteinander geschlafen haben, erwische ich mich bei dem Gedanken jetzt wieder ein paar Tage Ruhe zu haben, weil sie zufrieden ist und die benötigte Nähe bekommen hat. Ich brauche das natürlich auch, doch wenn ich währenddessen versuche in mich reinzuhorchen, bin ich nicht wirklich glücklich. Ich finde sie auch einfach nicht mehr anziehend; wenn ich etwas mache, dann scheint es mir irgendwie aus Gewohnheit zu passieren...

Mir ist klar, dass eine Beziehung irgendwann abflacht. Doch das scheint mir irgendwie mehr als ein "ist halt kein Wolke 7 mehr" zu sein.

Ich erwische mich auch dabei schon nach anderen Frauen Ausschau zu halten... Ich habe ein paar Tage sogar mit einer Frau geschrieben, ihr dann jedoch gesagt, dass ich das nicht weitermachen kann, bis ich meinen Beziehungsstatus geklärt habe.

Dabei ist das Kind schon zum Teil in den Brunnen gefallen: Vor ein paar Wochen hat mir meine Freundin eine Art Liebeserklärung gemacht, dass sie findet, dass wir - "obwohl nicht alles rundläuft", ein tolles Team sind, sie sich ein langes Leben mit mir wünscht usw.
An meiner Reaktion hat sie gemerkt, dass ich aktuell nicht so denke. Wir haben dann natürlich auch darüber gesprochen und sie merkte bereits vorher, dass ich seit einiger Zeit etwas abweisender und nicht mit dem Herzen bei der Sache bin...
Wir haben abgemacht, dass wir mal weiter machen und schauen, wie es sich entwickelt. Aber das ist ziemlich quälend für sie (und auch für mich).

Für mich stehend schon einige Zeichen auf Trennung. Doch gleichzeitig habe ich Bedenken, dass das der falsche Schritt ist. Ich wüsste auch gar nicht was eine andere Frau besser machen könnte... Eben "nur", dass ich wieder mit Gefühl bei der Sache bin...

Wäre euch dankbar für ein paar Meinungen hierzu!

Danke
Oli.
 
  • #2
Hallo Oli. Was genau stört Dich denn, ausser, dass Deine Gefühle abgeflacht sind. Was könnte Deine Partnerin anders machen, damit es Dir wieder gut geht?

Und was meint sie damit, wenn sie sagt, dass "nicht alles rund läuft"?
 
  • #3
Wann und in welcher Situation, trat das Gefühl, Dir fehle etwas, zum ersten Mal auf?
Die Entscheidung, weiter in dieser Beziehung zu bleiben, kannst nur Du alleine treffen; Du musst für Dich selber wissen, ob Du mit dieser "Qual", wie Du sie beschreibst, weiter leben möchtest. Ich würde mir selber einfach eine Frist setzen und sagen, ändert sich innerhalb dieser Zeitspanne nichts, ziehe ich die Reisleine. Wann gab es denn zuletzt gemeinsame Aktivitäten und wie war die Stimmung?
 
  • #4
Ist das Deine erste längere Beziehung oder hattest Du eine Beziehung über diese Zeit schon vorher mit einer anderen Frau?

Du bist ziemlich gut beim selbsterkennen, Dein Vorteil! Und auch Deine Freundin weiß schon Bescheid.

Natürlich ist es möglich, dass man sich einfach so entliebt. Wahrscheinlich ist Dir das passiert. Und in dem Fall wäre eine zeitnahe Trennung für alle das Beste.

Aber vielleicht seid ihr beide ein "Fall", dass Dir/euch eine Paartherapie helfen könnte. Auch wenn ihr nicht wieder zusammenfinden würdet, so hast Du es zumindest versucht und ihr wüßtet dann ziemlich genau, warum es auf Dauer nicht geklappt hat.

ErwinM, 49
 
  • #5
Oh oh...das klingt leider schon nach dem Anfang vom Ende :(

Du weißt nicht, woran es liegt bzw. was konkret stört?

Das ist dann so auch nicht greifbar und somit nicht in der Beziehung zu klären..wird sich aber aus meiner Erfahrung heraus weiter verstärken.

Ansonsten möchte ich ungern im Nebel stochern...da hilft nur Ehrlichkeit sich selbst gegenüber...auch wenn es weh tut
 
  • #6
Mich würde auch interessieren, was genau nach ihrer Meinung "nicht rund läuft". Fehlt dir irgendetwas, müsste sie irgendwas tun, damit deine Gefühle aufleben? Was meint sie damit?
Aus Erfahrung muss ich leider sagen: Wenn die Liebe wegbleibt, muss das nicht unbedingt einen Grund haben, und häufig kommt sie nicht wieder. Das ist umso schlimmer, wenn die Beziehung eigentlich keine großen negativen Punkte aufweist, denn dann hat der andere das Gefühl, er kann sich auch beim nächsten Partner nie sicher sein, und das weckt ziemliche Ängste (aus Erfahrung). Und es könnte auch sein, dass du später eine Trennung bereust (kenn ich auch Leute). Aber wenn es keine konkreten Dinge gibt, an denen ihr gemeinsam arbeiten könntet (bessere Gespräche, Zeit füreinander, sexuelle Ideen, die man umsetzen möchte), dann seh ich da wenig Hoffnung. Dann wäre eine Trennung wohl besser.
Ich kenne viele Leute, die schon zehn Jahre zusammen sind und (teils auch trotz Problemen) noch immer ein Gefühl der Liebe für den Partner hegen. Ob das nun Glück ist oder ob die irgendwas anders machen als du, kann ich leider auch nicht sagen. Manchmal trennen sich Menschen heutzutage auch einfach zu schnell meiner Meinung nach. Aufregend bleibt eine Beziehung eben nicht so wie am Anfang; sie ändert sich und gewinnt andere Qualitäten, verliert aber auch welche. Andererseits sollte man nicht in einer Beziehung verharren, in der man unglücklich ist. Letzten Endes ist es auch für den anderen nur fair, wenn er einen Partner finden kann, der seine Gefühle dauerhaft erwidert.

Warst du die ersten drei oder vier Jahre überzeugt, dass sie die Frau deines Lebens ist, oder war es ganz nett, aber auch nicht das absolut größte? Wie lange sind deine Gefühle denn schon anders? Gab es einen Auslöser?

w, 35
 
  • #7
Ich glaube, deine Freundin und du haben ein Nähe- Distanz- Problem. Sie würde für dich sicherlich spannender werden, wenn sie sich mehr auf sich konzentrieren würde, du Angst haben müsstest, sie an einen anderen Mann zu verlieren, weil sie diejenige ist, der der Alltag zu langweilig wird, die sich mit anderen Männern schreibt oder offensiv (zurück)flirtet und sich nach leidenschaftlichem Sex sehnt.

Du beschreibst deine Freundin als recht entspannt. Sie scheint kein Klammeräffchen zu sein, du schreibst nichts von Eifersucht oder Eingrenzung. 1-2 mal Sex pro Woche sollten keine Überforderung darstellen, ebenso sind tägliche Zärtlichkeiten ziemlich normal. Sie scheint die übliche Nähe zu mögen und hegt vielleicht weitere "Normalopläne" wie Heirat oder Kinder. Ist das so? Dann wärest du derjenige, der da etwas problematisch oder zumindest etwas anders gestrickt ist und dem es -wie du selbst ja schon andeutest- mit den meisten Frauen ähnlich gehen würde.

Vielleicht spürt sie das auch, versucht deshalb, besonders zärtlich zu sein, "schönen", regelmäßigen Sex zu liefern, vielleicht sogar Leidenschaft vorzutäuschen, auch allgemein es "dir recht" zu machen, dich zu "loben". Und erreicht damit genau das Gegenteil?

Wie auch immer. Hab einfach den Mut, ehrlich zu ihr zu sein. Richtig ehrlich.

Bestenfalls kommen dadurch von allein neue Spannung und ganz neue Erkenntnisse in eure Beziehung. Auf jeden Fall kommt endlich wieder Leben in die Bude.

Schlimmstenfalls zeigt sie dir die rote Karte, allein schon wegen deiner Internetanbändelei, aber auch, weil sie sich zu recht ungeliebt fühlt. Dann bist du immerhin die Pflicht los, ihr regelmäßig Leidenschaft vorzutäuschen. Und bitte sei auch ehrlich zu ihr, was eure Zukunftspläne angeht. Du solltest so fair sein, ihr nach fünf Jahren reinen Wein einzuschenken und die Konsequenzen tragen. Es müssen ja keine schlechten sein. Entweder ihr findet gemeinsam einen Weg oder ihr trennt euch und jeder kriegt eine neue Chance. Die hat nämlich auch sie verdient.
 
  • #8
Hallo Oliver,
es klingt ein wenig passiv bei Dir: "Ich bin nicht glücklich, also bin ich hier fasch".
Man muss auch selbst beitragen, dass es schöner wird.
Man muss die Blume schon gießen, damit sie blüht, wächst und gedeiht.
Von allein bleibt es nicht schön.
Wenn eine Partnerin selten Zuneigung erhält, gar abgewiesen wird, dann verliert sie ganz gewiss ihr Strahlen und ihren Liebreiz (im Wortsinne).
Du musst alles pflegen, was schön bleiben soll: Den Garten, das Haus, das Auto, die Freundschaft, das Haustier.
Und auch die Liebe braucht Pflege, damit sie glänzt ...

Hast Du schon einmal einer Fremden ein ehrliches Kompliment gemacht? Erlebt, was das auslöst?
Und im Gegenteil dazu: Was geschieht, wenn Du jemanden bestenfalls duldest? Wird der nicht von allein stumpfer und verliert an Esprit, Charme, Ausstrahlung?

Vielleicht seid Ihr das klassische Klientel für eine Paarberatung.
Die Zeit und das Geld sollte es Euch wert sein. Beenden kann man es dann immer noch.
So ein Paarberater kann zumindest mit Euch erarbeiten, was da fehlt und ob man es wiederbeleben kann.
 
  • #9
Wenn die Liebe weg ist?
Dann kommt die tiefe Zuneigung und Verbundenheit. Dennoch: Es fehlt dir etwas und deiner Partnerin auch. Warum habt ihr eigentlich verabredet, dass es einfach so weiter läuft mit euch? Bis einer die Beziehung an die Wand fährt, aussteigt, fremdgeht? Habt ihr keine anderen Ideen? Trennung auf Zeit. Auf Freundschaftsmodus schalten, mal getrennt verreisen, eine Mediation, ...

Um deine Eingangsfrage zu beantworten: Nein, das würde mir auf gar keinen Fall reichen, dass Glück nur die Abwesenheit von Unglück sein soll. Kennst du alle Gefühle?
 
  • #10
Ich wüsste auch gar nicht was eine andere Frau besser machen könnte...
Warum muss die »andere Frau« etwas besser machen - und nicht du? Eine bestehende Beziehung flacht nicht ab, weil eine/r von den Beteiligten nicht mehr mitspielt = es liegt immer an BEIDEN.

Verstehe mich nicht falsch, dies ist kein Aufruf, deine eingeschlafene Beziehung wieder aufzuwecken. Sie passt dir nicht mehr, das kann passieren. Doch solltest du nicht alleine den Fehler bei deiner Freundin suchen und von einer »neuen« Frau erwarten, dass sie dich bespielt und du wieder Spaß am Leben hast.
Veränderungen sollten immer bei einem selbst anfangen ...
 
  • #11
Hallo Oli. Was genau stört Dich denn, ausser, dass Deine Gefühle abgeflacht sind. Was könnte Deine Partnerin anders machen, damit es Dir wieder gut geht?

Und was meint sie damit, wenn sie sagt, dass "nicht alles rund läuft"?

Ich wüsste nicht was sie anders machen soll. Sie bemüht sich sehr.
Mit "es läuft nicht alles rund" meinte Sie, dass Sie merkt, dass ich nicht mehr mit Gefühl dabei bin. Es macht einen Unterschied ob ich abwesend streichel, küsse oder ob ich Lust darauf habe. Das merkt sie. Solche Tiefs hatte ich auch schon ein, zweimal. Bereits vor vor einem Jahr.
Mit der Zeit verging das wieder, wir hatten schöne Tage und ich dachte das passt schon. In letzter Zeit häuft sich das aber und ich komme grundlegend ins Zweifeln.

Wann gab es denn zuletzt gemeinsame Aktivitäten und wie war die Stimmung?
Erst letzte Woche waren wir gemeinsam bowlen. Weil wir abgemacht hatten, einfach mal weiterzumachen und zu schauen ob es sich "wieder einrenkt". Wie oben beschrieben unternehmen wir auch als Paar öfter etwas. Tatsächlich war neben uns auch ein Paar und ich habe oft neidisch gedacht, dass wir nicht so Spaß haben wie die beiden. Es ist alles aktuell etwas taub. Meine Freundin ist natürlich verunsichert. Und ich weiß nicht was passieren müsste, damit ich sag wir hatten zu Zweit Spaß. Von außen betrachtet war das sicherlich gar nicht schlecht.
Habe nur Bedenken, dass ich gerade alles andere (wie beispielsweise dieses Paar) viel toller finde. Die Wiese des Nachbarn ist immer grüner...
Ist das Deine erste längere Beziehung oder hattest Du eine Beziehung über diese Zeit schon vorher mit einer anderen Frau?

Aber vielleicht seid ihr beide ein "Fall", dass Dir/euch eine Paartherapie helfen könnte. Auch wenn ihr nicht wieder zusammenfinden würdet, so hast Du es zumindest versucht und ihr wüßtet dann ziemlich genau, warum es auf Dauer nicht geklappt hat.

ErwinM, 49

Nein, hatte bisher zwei Beziehungen bis 1 Jahr. Das ist die erste längere.

Paartherapie werde ich mir mal durch den Kopf gehen lassen oder ansprechen.
Es ist tatsächlich so, dass es kein konkretes Problem gibt, das aus der Welt geschafft werden müsste. Es fehlt die Liebe, die ich am liebsten wieder hätte.
Nur ohne geht nicht. Wir wollen aich beide Ehe und Kinder; gerade für mich jedoch nicht denkbar.
 
  • #12
Nun hab' mal eine zu hohen Erwartungen. Nichts ist perfekt. Und so wie Du Deine Beziehung schilderst, macht das auf mich einen lebensweltlich sehr guten Eindruck.

Wenn Du Dich von ihr trennst und überzogenen Erwartungen wie einer Fata Morgana folgst, könntest Du es später bereuen, weil alles was danach kommt, Dir erst zeigt, wie schlecht es auch laufen kann. Aber vielleicht gehört es dazu, solche Erfahrungen im Leben auch zu machen.

Verliebtheitsgefühle nutzen sich ab, die sexuelle Anziehung nutzt sich ab. Alles im Leben nutzt sich ab. Das Leben ist eben grundsätzlich nicht für die Ewigkeit, die kommt erst nachher :)
 
  • #13
Hi Oli,
Wir sind ja exakt gleich alt, und ganz ehrlich, das würde mir nicht reichen für eine Beziehung. Wir sind zu jung um nicht verliebt zu sein. Um zu denken, okay, geht so, aber anderswo ist das gras gruner.
Ihr habt keine Kinder, keine gemeinsame Verantwortung. Daher geht eine trennung technisch zumindest leicht.
Klar könnt ihr Mediation probieren, Therapie zusammen machen, aber meinst du, das könnte die Liebe zurück bringen? Ich bin da leider skeptisch.
Jedoch trenne dich sauber bevor du andere triffst. Generell, wozu eine andere Frau suchen, wenn du selbst noch nicht geerdet bist. das bist du nicht, es dauert seine Zeit.
 
  • #14
Du wirkst sehr hin- und hergerissen. Ich denke, eine kurze "Auszeit" würde dir gut tun - zB ein Wochenendurlaub mit einem Freund/Familienangehörigen/alleine. Dann wirst du schon merken, ob sie dir fehlt.
Mir persönlich haben deine Worte beim Lesen weh getan - "ich finde sie nicht mehr anziehend". Wenn mein Partner so etwas über mich denken/sagen würde, wäre ich am Boden zerstört. Er sollte doch mit mir aus Liebe zusammen sein...
Wichtig finde ich auch, dass du nur mit ihr schläfst, wenn du es auch willst und nichts ihr zuliebe machst.
 
  • #15
Wenn ich unsere Beziehung beschreiben müsste, würde ich sagen wir sind ein tolles Team im Alltag, haben gemeinsame Aktivitäten, gleiche Werte und Lebensvorstellungen usw.
Lieber Oli, ich will Dich hier nicht kritisieren, aber ließ Dir Deinen Text oben nochmals durch. Das ist das Übel heutzutage, das wenn die Verliebtheit und die erste Beziehungszeit “abgeklungen” ist, das es dann nicht mehr reicht, offenbar und wo noch keine wirklichen Probleme sind werden welche gesucht. Was gibt es schöneres als im Leben zusammen zu funktionieren?
 
  • #16
Nein, Oliver, das reicht nicht.
Willst du dein Leben lang jede Woche das "Pflichtaufhüpferle" machen müssen? Mit einer Frau zusammen sein, die du am liebsten auf Weltraummission schicken würdest? (weil das lange dauert).
Und hat deine Freundin einen Mann verdient, der sie weit weg wünscht? Oder nur das "Pflichtaufhüpferle"?

Auch wenn deine Schilderung deines Mädels recht trocken ist - so scheint sie doch ganz ok zu sein. Gib sie frei - oder finde den Weg, der sie glücklich macht. Und dich auch.
 
  • #17
Hi,
Ich glaube auch, du erliegst dem klassischen Gefühl, dass es immer irgendwie prickeln muss. Um meine Beziehung lebendig zu halten, muss ich immer wieder meinen Partner mit neuen Augen betrachten, es gibt Aufs und Abs, d.h. mal streiten wir mehr, mal ist alles schick. Aber der andere ist immer fie gleiche Person, darum muss man ab und zu die Augen neu aufmachen, um neue Aspekte an ihm zu sehen. Ich finde jedenfalls, Beziehungsarbeit gehört dazu, und wenn du glaubst, bei anderen läuft das immer von allein und die Liebe ist unterschwellig immer da, weil die Passung optimal ist, dann glaube ich irrst du. Vielleicht machen diese Paare ihre Beziehungsarbeit einfach intuitiver und betrachten es nicht als Arbeit.
Was hat dich an deiner Freundin vor 5 Jahren fasziniert, was du.jetzt nicht mehr in ihr siehst? Oder kamst du nur mit ihr zusammen, weil.gerade "keine Bessere" in Sicht war?
w34
 
  • #18
Hallo Oliver,
du schreibst dass du die Liebe zu ihr gerne wieder hättest. Aber wonach du suchst, ist die Verliebtheit. Liebe ist das, was auf den Hormon-Cocktail folgt. Man sagt, dass die Verliebtheit zwischen einem halben Jahr und drei Jahren andauern kann.

In der Zeit danach befindet man sich erst auf dem Weg eine tiefe Verbundenheit zueinander zu entwickeln, die weit über die körperliche Anziehungskraft hinausgeht. Man ist miteinander vertraut, man spürt was in dem Partner vorgeht.

Was empfindest du, wenn du deine Freundin ansiehst? Damit meine ich nicht, was in deinem Körper, respektive an deinem Körper, vor sich geht.

Ein Beispiel: wenn ich meinen Mann ansehe, empfinde ich Wärme, ich habe das Gefühl angekommen zu sein und verstanden zu werden.

Kannst du was damit anfangen?

Ihr seid ein tolles Team im Alltag, schreibst du. Das ist in meinen Augen eine tolle Sache und verdammt viel wert, deshalb solltest du das nicht leichtfertig wegwerfen.

Aber ihr solltet nicht dabei zusehen, wie eure Beziehung allmählich im Morast versinkt, sondern aktiv werden. Es kann sich nichts verändern, wenn ihr es so vor sich hin plätschern lasst.

Vielleicht wäre es sinnvoll mal ein bisschen mehr Qualitätszeit einfließen zu lassen. Ein ganz bewusstes Beisammensein leben. Vielleicht auch einfach mal über ein verlängertes WE dem Alltag entfliehen.

Womöglich müsst ihr das zarte Pflänzchen Liebe nur etwas düngen, damit es weiter gedeihen kann.

Von einer Auszeit würde ich allerdings abraten. So etwas ist meist der Anfang vom Ende und nicht zielführend,wenn man eine Beziehung wieder beleben möchte.
 
  • #19
Kommt drauf an.

Warum sollte Deine Freundin mit Dir glücklich sein?
Was hast Du zu bieten?
Wofür brennst Du?

Ich finde der Fehler liegt in Dir und ja jemand anderes, auch eine andere Frau, ist nicht die Lösung. Du bist und machst es Dir bequem, schiebst Deine Freundin vor. Starte durch, begeistere und schaue, ob Deine Freundin folgen mag.
 
  • #20
Solche Tiefs hatte ich auch schon ein, zweimal. Bereits vor vor einem Jahr.
Hmmm. Könnte hier eine zeitweise depressive Verstimmung / zeitweise leichte Depression deinerseits vorliegen? Also ein Zustand völlig unabhängig von Deiner Freudin. Schau mal nach, ob es noch andere Symptome gibt. Ich will Dich nicht pathologisieren, dennoch denke ich, dass das eine Möglichkeit seine könnte, warum Du Dich so leer fühlst. Betrifft das auch andere Lebensbereiche?

Nein, hatte bisher zwei Beziehungen bis 1 Jahr. Das ist die erste längere.
Danke! Ok, dann weißt Du natürlich nicht, wie es sich normalerweise nach längerer Zeit anfühlt. Aber bitte check mal das obige für Dich ab!
ErwinM, 49
 
  • #21
Ich finde sie auch einfach nicht mehr anziehend; wenn ich etwas mache, dann scheint es mir irgendwie aus Gewohnheit zu passieren...

Trenne Dich konsequent, und habe kein schlechtes Gewissen! Lass Dich nicht umstimmen. Es ist Dein Leben, Deine Lebensqualität.

Eine tote Beziehung führen machen nicht wenige, führt aber zu beidseitigen Frust und schiebt eine Trennung meistens nur auf.

Aber vielleicht seid ihr beide ein "Fall", dass Dir/euch eine Paartherapie helfen könnte.

Zeitverschwendung. Ich kenne keinen Fall wo das geholfen hat. Es sei denn der Coach war so fair und hat zur Trennung geraten.

m, 39
 
  • #22
Lieber FS,

kannst du benennen was dir fehlt? In meiner letzten Beziehung war es so ähnlich wie du beschreibst. Ich habe am Ende der Beziehung ständig andere Paare angeschaut und mir gedacht "warum ist das bei uns nicht so schön". Das heißt nicht, dass das Gras dort grüner ist. Es war vielmehr so, dass man sich nicht viel zu sagen hatte (insbesondere nach einer gewissen Zeit). Ich habe das ganze nach der Trenung durchdacht und festgestellt, dass wir so gar nicht zusammenpassten. Wir hatten z.B. einen unterschiedlichen Humor. Er lachte bei Dingen, die ich nicht lustig fand. Wenn ich mich selbst auf die Schippe nahm, weil ich Selbstironie liebe, da hatte er nur die Augen verdreht. Außerdem war der Austausch für mich schon am Anfang nicht gerade gut, denn ich mag es schöne Gespräche zu führen. Nach der Trennung bin ich nun froh, weil ich mittlerweile weiss auf was es mir in einer Partnerschaft ankommt.

Es wäre gut, wenn du selbst darauf kommst was dich stört und an was ihr arbeiten könnt. Wenn es so grundlegend nicht passt (unterschiedliche Werte), dann werdet ihr keine gemeinsame Zukunft haben und das Ende naht so oder so.

Manche Menschen jedoch trennen sich in meinen Augen aber auch viel zu schnell. Sie passen zusammen, aber aufgrund von Ängsten (vor Nähe), flüchten sie sobald es ernster wird. Das solltest du herausfinden, ob es bei dir so ist. Wie waren deine Erfahrungen in der Kindheit? Bist du Scheidungskind? Hier kannst du ja nachforschen.

Falls du nämlich vor der Verbindlichkeit davonrennst wirst du das ganze immer wiederholen und dich nach ca. 3-5 Jahren trennen.

Also mein Rat an dich: überlege dich was dich genau stört und ob du die Beziehung zu deiner Freundin aufgrund ihres Aussehens eingegangen bist. Das ist nämlich oft der Fehler, den gerade junge Leute machen. Nach der Verliebtheit ist einfach die Luft raus. Man passt von den Einstellungen und vom Charakter nicht zusammen und daraus kann sich wiederum keine Liebe entwickeln. Was meinst du warum sich dann so viele nach ein paar Jahren trennen. Ist doch klar, dass nach ein paar Jahren die Verliebtheit nicht mehr so da ist. Danach wird es anders und viele verwechseln es und sehen es als „entliebt“, was es nicht ist.
 
  • #23
Solche Tiefs hatte ich auch schon ein, zweimal. Bereits vor vor einem Jahr.
Mit der Zeit verging das wieder, wir hatten schöne Tage und ich dachte das passt schon. In letzter Zeit häuft sich das aber und ich komme grundlegend ins Zweifeln.
.

Okay, nach dieser nachgeschobenen Information seh ich eher schwarz. Wenn schon öfter Phasen waren, in denen du dir mit ihr und der Beziehung unsicher warst, dann passt es gefühlsmäßig für dich nicht. Ich kenne keine Beziehung, die solche ständigen Phasen auf Dauer ausgehalten und die, die sich getrennt haben, waren mit ihrem nächsten Partner dann einfach oft insgesamt "sicherer". Speziell ein Kumpel von mir, aber von Frauenseite. Der hatte das zweimal; die Freundinnen (beide Beziehungen 3 Jahre) hatten schon nach einem Jahr, und dann immer wieder Zweifel, ob es "das jetzt ist". Sie haben sich dann letztendlich beide getrennt, er war am Boden zerstört. Die Zeit haben sie ihm quasi geklaut. Beide haben kurz danach neue Beziehungen angefangen, die schon Jahre halten und die eine hat schon ein Kind und soweit ich höre, sind sie beide glücklich (ich bin mit denen nicht eng befreundet). Ich denke, du warst wahrscheinlich verliebt, dann ist das abgeflacht und nicht wirklich in Liebe, eher in Gewöhnung übergegangen, daher die ständig wieder auftauchenden Zweifeln. Wenn es ansonsten nichts zu Meckern gibt an der Beziehung, versucht man es natürlich aber weiter, weil es keinen konkreten Grund für eine Trennung gibt. Aber ich würde deiner Freundin dann wünschen, dass sie auch jemanden findet, der sie wirklich liebt - so wie sie dich.
Natürlich wäre eine Paartherapie auch eine Möglichkeit, wie hier schon angesprochen. Aber ich bin skeptisch, was die Grundgefühle angeht.

w, 35
 
  • #24
Ich wüsste nicht was sie anders machen soll. Sie bemüht sich sehr.
Mit "es läuft nicht alles rund" meinte Sie, dass Sie merkt, dass ich nicht mehr mit Gefühl dabei bin.

.........Nein, hatte bisher zwei Beziehungen bis 1 Jahr. Das ist die erste längere.

Lieber Oli. Mir gefällt, dass Du sehr ehrlich und selbstreflektiert bist.

Ich schreibe Dir daher ein paar Punkte und dann denke mal darüber nach, ob Du Dich da wiederfindest:

Wie war es, als Du alleine warst oder prinzipiell in Deinem Leben? Kannst Du prinzipiell glücklich sein?

Es gibt Menschen, und ja, das ist grotesk, die können längere Phasen von Harmonie nicht ertragen.

Es gibt Menschen, die können nicht allzu lange in harmonischen Beziehungen verweilen, ihre Gefühle flachen ab, wenn sie nicht ständig getriggert werden, entweder durch Frischverlieben, was einer Droge gleichkommt oder durch Dramen und Probleme auf die sie konditioniert sind und die sie dann in Schwung halten.

Und sobald der Hormonrausch des Verliebtseins nachlässt, und das wird er irgendwann, dann fühlen sie sich entliebt, genau dann, wenn die Liebe im eigentlichen Sinne anfängt. Das ist der Knackpunkt, an dem manche scheitern, warum auch immer. Lieben muß man nämlich "gelernt" haben, idealerweise in einer intakten und glücklichen Herkunftsfamilie.

Du bist noch relativ jung, hattest aber zuvor "nur" zwei Beziehungen von unter einem Jahr. Erzähl mal was darüber. Woran sind die kaputt gegangen?

Ich lege noch was nach: vielleicht brauchst Du gar keine Paartherapie, sondern eine Therapie nur für Dich?

Wie war es in Deiner Herkunftsfamilie? Wie bist Du beziehungstechnisch geprägt? Bist Du in einer liebevollen stabilen Familie aufgewachsen, in der Dir Deine Eltern eine lange und liebevolle Beziehung vorgelebt haben? Las mich raten: eher nicht, stimmts?

Weißt Du, warum ich dieses Thema so intensiv erforscht habe? Weil es mir davor graust, an einen Partner wie Dich zu geraten, einen bei dem mal einfach so die Gefühle weg sind. Ich bin nämlich von der anderen Fraktion, ich bin von den Verlustängstlern. Und solche wie ich geraten gerne mal an solche wie Dich. Ist leider so.

Und jetzt lieber Oli bin ich aber sehr auf Deine Antwort gespannt.
 
  • #25
Was hat dich an deiner Freundin vor 5 Jahren fasziniert, was du.jetzt nicht mehr in ihr siehst? Oder kamst du nur mit ihr zusammen, weil.gerade "keine Bessere" in Sicht war?

ich fürchte leider das wird es wohl sein bzw. kommt ziemlich oft vor. Nicht jeder sucht sich den partner nach Passung sondern eher nach anderen Kritieren wie nur Aussehen. Dann ist klar, dass es irgendwann nicht mehr reicht, wenn das Prickeln vorbei ist. Es ist schade, wenn Menschen ihre Beziehungen immer schnell aufgeben, finde ich.
 
  • #26
Weißt Du, warum ich dieses Thema so intensiv erforscht habe? Weil es mir davor graust, an einen Partner wie Dich zu geraten, einen bei dem mal einfach so die Gefühle weg sind. Ich bin nämlich von der anderen Fraktion, ich bin von den Verlustängstlern. Und solche wie ich geraten gerne mal an solche wie Dich. Ist leider so.

ich dachte wieder dasselbe. Mein letzter Freund war so einer, der sich entliebt hat. Ich bin auch eine Verlustängstlerin und habe seither auch eher Probleme damit einem Mann zu vertrauen.
 
  • #27
Ich finde die Herangehensweise von @Moona auch richtig. Ich denke, es ist nur schwer zu entscheiden, ob es an einer "Harmonie-Unverträglichkeit" liegt oder ob der Partner nicht passt, wenn es keine anderen längeren Beziehungen in der Vergangenheit als Vergleich gibt. Und auch schwer, das mal eben zu beheben.
Das Problem hat eine Freundin von mir auch. Sie ist seit acht Jahren mit ihrem Freund zusammen und zweifelt ständig wieder. Nun kann es vom Charakter auch sein, dass es an ihr liegt und in zukünftigen Partnerschaften auch immer der Fall sein wird (auch im Job und bei Freundschaften zeigt sie diese Tendenz). Dummerweise kann sie das nicht sicher wissen. Sie ist schon lange in Therapie und geholfen hat das bisher nichts. Für den Partner wäre es in diesem Fall so oder so besser, er würde nach einer Trennung eine andere Partnerin finden, egal, was die Ursachen sind..
 
  • #28
Lieber Oli, ich will Dich hier nicht kritisieren, aber ließ Dir Deinen Text oben nochmals durch. Das ist das Übel heutzutage, das wenn die Verliebtheit und die erste Beziehungszeit “abgeklungen” ist, das es dann nicht mehr reicht, offenbar und wo noch keine wirklichen Probleme sind werden welche gesucht. Was gibt es schöneres als im Leben zusammen zu funktionieren?

So gehen die Meinungen auseinander. "Zusammen funktionieren" ist für mich genau das, was nicht eine "Liebesbeziehung" ausmacht. Zusammen fumktionieren kann ich mit meiner besten Freundin, meiner Familie, meinen Arbeitskollegen...

Lieber Oli, ich bin in genau der selben Situation gerade wie Du, deshalb kann ich Dir gerade auch keinen wirklich tollen Rat geben. Ich hätte ihn selbst gern ;)

Aber eine Liebesbeziehung ohne Liebe, klingt schon nicht gut. Das es in einer Beziehung ganz verschiedene Arten von Liebe gibt, ist klar. Aber sie sollte doch immer da sein...

W33
 
  • #29
Hallo Oli,

das Problem ist nicht Deine Freundin. Es ist wichtig, zu lernen, Deine eigenen Bedürfnisse und Wünsche zu erkennen, Verantwortung zu übernehmen, im Leben, Handeln, der Partnerschaft. Gefühle verkümmern, wenn Du Dich um sie nicht kümmerst. Wenn Dich etwas einengt, Du andere Vorstellungen vom Leben hast, schaffe Raum und ändere etwas. Du hast es selbst in der Hand ! Was brauchst Du, wünschst Du Dir ? Eine andere Frau wird Dein Problem vermutlich nicht lösen.
 
  • #30
Aber eine Liebesbeziehung ohne Liebe, klingt schon nicht gut. Das es in einer Beziehung ganz verschiedene Arten von Liebe gibt, ist klar. Aber sie sollte doch immer da sein...
das ist unbestritten das, in welcher Form auch immer, eine Art der Liebe da sein muss. Aber, ich halte mich ja nur an den Text den der FS erzählt. Und ich kann so nichts verwerfliches an der Beziehung erkennen. Sie machen noch genügend Dinge zusammen, sie verstehen sich, der Sex ist noch regelmäßig. Wäre alles keine Liebe mehr, sondern nur noch Pflichtprogramm, würde der FS es so nicht leben. Dann wäre er nachlässiger. Im Zusammensein, im Sex, in allem. Ich weiß von was ich rede. Meine Ehe war weit schlechter. Deshalb sollte der FS das was er, meiner Ansicht nach hat, zu schätzen wissen.
Nämlich eine Beziehung,die von Verliebtheit vielleicht nicht in Liebe wie sie allgemein gesehen wird gereift ist, aber in eine Beziehung die rein dem Text nach besser ist wie viele weil der Alltag mit Unternehmungen, Sex Vertrautheit funktioniert. Wer weiß, ob jemals wieder so ein Zustand erreicht wird nach Trennung.
 
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