[Gast]

Ich bin mit meinem Freund seit einigen Monaten zusammen und beim Sex ist er sehr "schweigsam". Er stöhnt gar nicht., gibt seiner Erregung nicht den geringsten verbalen Ausdruck. Natürlich muss er nicht schreiend in meinen Armen liegen. Aber ich habe dabei oft das Gefühl, dass er gar keinen Spaß hat. Leider merke ich dadurch auch manchmal nicht, wenn er einen Orgasmus hat und komme mir sowas von unsensibel vor. Ich merke am Ergebnis, dass er gekommen ist. Aber es ist mir unangenehm, ihn danach zu fragen. Ich dachte immer, beim Sex sollte man sich für nichts schämen. Aber ich fange an mich dafür zu schämen fragen zu müssen. Bin ich gefühlskalt, weil ich es bei ihm nicht spüre?

 

[Frederika]

Ja, ich denke, von dieser Sorte gibt es schon so einige Männer, wenn sie auch sicherlich in der Minderheit sind. Ein Partner muss eben nicht beim Sex schreien oder stöhnen, Hauptsache es gefällt ihm. Jeder lebt seine Form der Sexualität aus und hat nur begrenzte Möglichkeiten, diese absichtlich zu variieren.

Warum willst Du ihn fragen, wenn Du weißt, dass es klappt? Ich glaube, der richtige Weg wäre, nicht zu fragen, sondern einfach davon auszugehen, dass er zufrieden ist. Solange auch Du auf Deine Kosten kommst und er sich auch bei Dir entsprechend Mühe gibt, ist doch alles in Ordnung. Es ist eben nur ungewohnt für Dich. Mit Gefühlskälte hat das Deinerseits nichts zu tun. du bist ja keine Hellseherin und wenn er keine deutlichen Zeichen gibt, dann muss man das nicht unbedingt sicher wissen. Obwohl ich zugeben muss, dass ein Mann im allgemeinen schon nach dem Orgasmus deutlich verändert im Verhalten ist, ruhiger, erschöpfter wird, das Interesse an Stimulation schlagartig nachlässt. Das sind eigentlich die deutlichen Zeichen. Wenn Du es manuell oder oral machst, weißt Du doch sowieso, wann es soweit ist und kannst ihn genau dabei beobachten, so dass Du seine Zeichen lernen kannst.

 

[Gast]

Alexandra

Ein Erguß geht nicht zwangsläufig mit einem Orgasmus einher.
Bei meinem Freund war das auch so. Ich habe ihn gefragt, warum er so still ist. Wir haben viel darüber geredet. Herausgekommen ist, er hat gar keine Orgasmen gehabt. Es sei wie "pipi" machen gewesen.
Erst im Laufe der Zeit hat er gelernt sich fallen zu lassen und mit der Zeit kamen dann auch seine Orgasmen (mit Kontraktionen also).
Viele Männer sind sehr verspannt um uns Frauen es ja Recht zu machen. Deshalb können sie sich nicht fallen lassen.
Geh auf ihn ein und verwöhne mal nur ihn. Sei sehr sensibel zu ihm und erzähle ihm während du ihn streichelst schöne Dinge. Wie schön du ihn findest usw.

 

[Gast]

Ich muß ehrlich gesagt, auch nicht unbedingt laut sein, wenn ich mit meinem Freund schlafe.
Leider wird dies aber meist vom Partner erwartet. Aber ist es nicht lächerlich der Freundin bzw. dem Freund die eigene Lautstärke aufzwingen zu wollen.
Der Orgasmus wird durch Stöhnen für mich nicht schöner, höchstens anstrengender, da ich darauf achten muß, die - für den Partner notwendigen - Geräusche von mir zu geben.
Ich frage mich immer, wer stellt denn diese angeblich allgemeingültigen Sexregeln auf!
Ich habe ein Recht auf meine eigenen Wünsche im Bett.
Und wenn man Schreie braucht, sollte man vielleicht eher auf den Markt gehen.
W36

 

[Apollo]

Ich denke, das ist bei Männern ganz normal. Die Schweigsamkeit ist ja nur das Zeichen dessen, daß er sich auf sein Tun konzentriert und ohne Konzentration kann er keine Frau befriedigen. Er gibt sich erst in den letzten Momenten kurz vor der Ejakulation hin. sich beherrschen heißt für ihn sich konzentrieren, wenn er die Penetrationsbewegungen ausführt. Selbst in der Reitstellung, wo die Frau sich auf ihm bewegt, muß er sich beherrschen, will er nicht daß er vor ihr kommt. Eine Frau braucht sich auf gar nichts zu konzentrieren, wenn sie Sex genießen will, muß sie sich hingeben können und es von ihm machen lassen. Er genießt sein Tun in der Aktivität (im Nehmen), sie ihr Tun in der Passivität (Genommen-Werden). Frauen und Männer benehmen und verhalten sich beim Sex eben geschlechtsspezifisch anders.

 

[Gast]

Fragestellerin, Du musst Dich auch nicht schämen, dafür, dass Du erst einmal nr Dich selbst, Deinen Orgasmus wahrnimmst. Schau ihm danach in die Augen, ins Gesicht, vielleicht kannst Daraus lesenn, ob er sich glücklich fühlt oder nur so, als ob er seinen "Pflicht getan hätte".
Obwohl das manchmal verpöhnt wird, frage ihn , das sollte Dir nicht unangenehm sein.
Und sonst wie letzter Satz in #2

@#3 So wie Du es beschreibst "...für den Partner notwendige Geräusche ..." ist klar, dass das anstrengend ist. Manche Partner erwarten möglicherweise Lustschreie vom anderen.
Doch ich denke, darum geht es doch gar nicht. Jeder signalisiert siene Erregung, deren Steigerung und schließlich auch wenn er zum Orgasmus gekommen ist, auf seine Weise.
Meist ist das ein Stöhnen, das wie von selbst kommt und die eigene Erregung, das eigene Fallenlassen noch verstärken.

 

[Gast]

Fragestellerin: Ich habe nicht gesagt, dass ich Schreie brauche. Ganz im Gegenteil. Und von allzu lautem Gestöhn habe ich mich selber oft genug ungewollt von meinen Nachbarn gestört gefühlt. Aber ich habe einfach das Gefühl, dass er es nicht zulässt und habe Angst, dass das auch auf andere Situationen übertragbar ist. Er sagt ja, dass es ihm gefällt. Aber ich glaube tatsächlich er steht unter Druck und frage mich oftmals, ob es an mir liegt.

 

[Frederika]

@#6: Ich verstehe zwar, was Du meinst, denke aber, dass man Sexualität nur dann problematisieren sollte, wenn einer dabei zu kurz kommt. In dieser Hinsicht muss man ihm glauben und ihn nicht durch wiederholtes Nachhaken indirekt unterstellen, nicht die ganze Wahrtheit zu sagen.

Also: Kommst Du auf Deine Kosten? Wenn ja, dann genieße den Sex und fertig. Man muss nicht stöhnen, um zu signalisieren, dass man kommt. Warum überhaupt Signale in dem Moment? Entweder einem ist danach oder nicht. Es muss automatisch und natürlich kommen. Ihm kommen offensichtlich keine Geräusche. So what?

 

[Gast]

Es ist aus meiner Sicht möglich, dass dein Partner nicht gewohnt ist, sich so weit gehen zu lassen, dass er stöhnt. Ich denke aber, dass es möglich ist, dass er dies noch "lernt" und anfängt, Gefallen daran zu finden. Ich würde dir empfehlen, ihm zu vermitteln, dass du ihn sehr gern dabei hörst. Mit ein bisschen Zeit kannst du damit vielleicht viel bewirken. Viel Erfolg!

 

[Berliner30]

Einen Orgasmus des Mannes nicht spüren ... das ist selten. Den echten einer Frau zu spüren ist schwierig, da würde ich zustimmen.

Ansonsten finde ich auch hier wieder einmal, das man es mit den Ansprüchen auch deutlich übertreiben kann. Hab ihr alle keine echten Probleme (bzw. kennengelernt oder erlebt), das man sich über so etwas Sorgen macht ???

 

[Gast]

Ich habe auch erst von einer Freundin "gelernt", dass Lustschreie zu gutem Sex dazu gehören können (nicht müssen). Vorher war ich auch eher der stille Typ im Bett, vielleicht nicht so extrem wie von der Fragestellerin beschrieben. Es war für mich eine Bereicherung und deshalb bin ich meiner damaligen Freundin dankbar, von ihr "gelernt" zu haben, wie schön spontanes orgastisches Stöhnen sein kann... Mir ist nicht klar, warum man darüber in einer Partnerschaft nicht reden sollte. Nach meiner Einschätzung ist es für viele Männer sehr erregend, wenn ihre Freundin im Bett nicht stumm ist wie ein Fisch, und ich gehöre zu denen, die sich davon auch gerne "anstecken" lassen...

 

[Gast]

@#9: Mit anderen, schwerwiegenden Problemen, wendet man sich hoffentlich nicht an ein anonymes Internet - Forum. Und dieses hier ist auch dazu da, mal belanglose (Sex-)Themen zu "besprechen". Nimm doch bitte nicht die Leichtigkeit, mit der sich manche wenigstens hier trauen, Fragen zu stellen, die für sie im normalen Alltag tabu sind!

 

[Berliner30]

@11 als (wieder) aktiv suchender kann ich dir leidvoll erzählen, das ich keine Frau mit weniger als 20 Ansprüchen kennengelernt hatte. Meistens waren die Ansprüche derb überzogen und praxisfern. Wenn man mal eine Frau näher kennenlernt gehen die Ansprüche ins Bodenlose weiter. Je toller die Frau, desto absurder und zahlreicher die Ansprüche.
Ich bin da etwas "Anspruchsdenken der Frauen geschädigt" und daher kann ich diese Fragen nicht wirklich gut heißen.

Der Fragenstellerin wünsche ich eine Protion Kompromissfähigkeit und Toleranz, etwas mehr Erfahrung (dann kommt er von ganz alleine in deine Richtung, z.B. macht es mehrmals hintereinander und lass ihn nicht schlapp machen oder gehen), etwas mehr Gedult und etwas einfachere Ansprüche. Der Rest ergibt sich von selbst mit der Zeit (meistens).

 

[Gast]

Ich (w) hatte auch einmal einen Partner, der keinen Laut von sich gab. Es war frustrierend. Beim Sex möchte ich Lustr teilen. Wenn ein Partner seine Lust gar nicht zeigt, entsteht kein Miteinander.---- und das gibt sich auch nicht und es wird auch nicht besser--leider

 

[Gast]

Männer haben leider nicht die Empfindungen wie wir Frauen.
Mir hat noch kein Mann erzählt, er habe Kontraktionen die durch den Körper fluten und intensiver wie die extremste Achterbahn sind.
Sie haben mir nur erzählt, es würde sich innen was "angenehm zusammen ziehen". Das war es.
Sie kennen auch die Nachkontraktionen nicht, oder die kleinen Minikontraktionen beim Streicheln der Vulva die wie Miniorgasmen sind.
Es war für mich auch schwer, das annehmen zu lernen. Da ich ihn aber liebe, lebe ich damit.
Ein Mann der also still ist, ist nur ehrlich.

 

[Gast]

siri
#14
ja, wir Frauen sind schon richtige kleine Wunderwesen.... und dabei auch noch so bescheiden.

Sag mal, ist das dein Ernst? Wollen wir jetzt auch noch über den besseren Orgasmus streiten???

 

[Gast]

@15

Warum sollte das nicht mein Ernst sein? Das ist mein purer Ernst.
Nein streiten wollen wir nicht. Wir, oder vielmehr ich habe das in offenen Gesprächen mit Männern feststellen müssen. Mit großen Augen haben sie mich angesehen, als ich von meinem Orgasmus sprach.
Ein Mann sagte daraufhin sogar, daß Männer demnach gar keine Orgasmen haben, sondern nur "spritzen".
Ich war sehr überrascht und auch traurig darüber. Leider haben mir das alle Männer bestätigt, egal wen ich gefragt habe.
Selbst meinen Vater konnte ich dazu erweichen, mit mir darüber zu reden. Okay, wir haben ein sehr gutes Verhältnis, falls das jemanden irritiert.