• #1

Ist solch eine interkulturelle Beziehung möglich?

Hallo,

hoffe, dass ich ernst gemeinte Ratschläge oder Erfahrungsberichte erhalten kann.

Mein Dilemma ist folgendes:
Vor einiger Zeit habe ich eine Frau angesprochen während der Arbeit. Sie gefiel mir sehr und ich fragte sie, ob sie doch mit mir Treffen mag und sie bejahte. Gesagt getan und wir hatten unser erstes Treffen.
Von Anfang an haben wir uns sehr gut verstanden und lange Spaziergänge unternommen. Dies ging weiter und es sind mehrere Treffen entstanden, wodurch wir uns näher kennen gelernt hatten, sehr intimes geteilt und unsere Verrückten Seiten zeigten. Nach dem 3 oder 4 Treffen wurde man intimer, gab sich auch einen Kuss und sie küsste mich einfach so mehrmals und umarmte mich sehr feste. Unser Abschied verlief genauso intim und sie fing mit Kosenamen für mich an, weil sie mich sehr mag meinte sie und sich mehr vorstellen konnte. Es war wunderschön bis zu dem Tag an dem ich ihr sagte, dass ich Türke und Muslim sei. Selbst bin ich sehr aufgeschlossen und modern. Trinke gerne und mit sehr tolerant und weltoffen. Ich praktiziere nur die Grundzüge, sprich Fasten (was jetzt war!) und ab und an mal das Freitagsgebet (wie Sonntag die Kirche), dass war es dann auch schon mit dem Glauben. Sie ist Christin aber hat mit der Kirche nix am Hut und lebt es auf ihre eigene Art. Wir beide konnten uns weit mehr vorstellen bis dann die Religion zu einem Thema wurde. Sie wolle jemanden für die Ewigkeit haben und bei mir würde es nur Probleme geben., da ich Muslim bin (Zukunftsgedanken). Auf die Frage ob es nur die Religion sei und man miteinander Reden kann änderte wenig an dieser Ansicht. Sie sagte nach 5 Treffen, dass sie mich besser kennen lernen will und sie nicht genau weiß was sie jetzt will. Momentan doch lieber die Freundschaft und sie schreibt mir auch täglich mehrmals bevor ich es tue und sendet Nachrichten und Fotos. Sie schreibt sie will nicht das ich gehe.
Ich selber war natürlich schockiert das man mich auf meine Religion reduziert hatte und nicht mich als Mensch sah mit vielen Facetten. Aus dem smarten, charismatischen und gebildeten Mann wurde nur noch als Schwerpunkt der Muslim betrachtet.
Vorerst habe ich ihr Angebot akzeptiert mit der Hoffnung sie von mir zu überzeugen und ging bei Nachrichten auf Distanz im Schreib-ton.
Ich habe sie zu gern und obwohl alles gegeben ist für eine Beziehung hatte sie einen plötzlichen Rückzieher gemacht.

Hat jemand eine Idee, wie ich vorgehen sollte oder ob jemand solch eine Situation kennt?
Will definitiv kein Best-Buddy-Typ sein und habe ihr gesagt, dass ich auch daran denke den Kontakt abzubrechen aber sie war entschieden dagegen und sagt sie bräuchte Zeit und müsse inne gehen und mich eben besser kennen lernen. Sie wolle eben was auf die Ewigkeit, weil sie 30 ist und dementsprechend ihre hormonelle Zeit tickt.

Gibt es einen weg sie zu überzeugen, dass es doch Hoffnung gibt, den ich könnte mir vorstellen, dafür zu kämpfen!
 
  • #2
Ihr habt euch als Mensch gern und das scheint auch so zu funktionieren. Lasst das dann einfach so und versucht nicht, Hürden aufzubauen. Für mich würde das heissen: beide verzichten auf ihre Religion und die Kinder werden ohne Religion erzogen.

Wenn euch das möglich ist, dann klappt das, sonst nicht. Denn die Probleme mit der Religion werden später noch viel schlimmer...
 
  • #3
Sie hat nicht Unrecht. Wenn ihr beide euch vorstellen könnt, dass eure Kinder ohne Religion aufwachsen, dann kann es was werden. Die Kombination ergibt jedoch oft Schwierigkeiten. Ich denke, dass sie nicht will, dass ihre Kinder muslimisch erzogen werden. Aber denkst du überhaupt an heiraten? Wie alt seid ihr denn?.Seltsam finde ich auch, dass sie nicht von Beginn an deine Herkunft kannte und ihr schon intim wart ohne dass sie nicht mal weiß woher du bist.
 
  • #4
Lieber Fragesteller, es klingt für mich nach einer sehr schönen Liebesgeschichte mit Potential! Die Art, wie du sie -im Besten Sinne männlich!- spontan angesprochen hast, ihr schöne lange Spaziergänge gemacht habt, der erste Kuss....es ist so wunderbar romantisch!
Nun hat sie sich von der Sache mit der Religion abschrecken lassen. Dabei geht es ihr sicher nicht um deinen Glauben an sich, sondern um das, was sie aus den Medien über das Verhältnis von Mann und Frau im Islam weiß. Ich habe mich selbst im Rahmen eines Ehrenamts in dieses Thema eingelesen in der Hoffnung, postitiv überrascht zu werden. Leider war dem nicht so und ich war etwas erschrocken über das Rollen-und Beziehungsverständnis im Islam. Nun weiß ich nicht, wie es bei dir damit aussieht und ob du in dem Punkt auch 'modern' bist. Vielleicht geht es ihr ähnlich und sie hat da Befürchtungen, dass sie bald von dir untergebuttert würde, im schlimmsten Falle geschlagen......Dies wird nicht angenehm für dich zu lesen sein, aber ich könnte mir vorstellen, dass hier ihre Ängste liegen.
Mein Tipp ist, dass du weiter um sie wirbst, ganz im Sinne eures schönen Anfangs, ohne komplizierte Metagespräche. Lass das Thema erstmal beiseite, bitte sie, dich erst noch ein wenig besser kennenzulernen. Lade sie romantisch ein, mach nette Vorschläge, sei der Gentleman, der du wie ich vermute, wirklich bist. Sei höflich, charmant, zuvorkommend, aufmerksam, galant und zeige ihr, dass du sie wirklich meinst und willst, als Frau. Zum Aufgeben ist es zu früh und ich glaube, du kannst sie noch von dir überzeugen! Viel Erfolg!
 
  • #5
Trinke gerne und mit sehr tolerant und weltoffen. Ich praktiziere nur die Grundzüge, sprich Fasten (was jetzt war!) und ab und an mal das Freitagsgebet (wie Sonntag die Kirche), dass war es dann auch schon mit dem Glauben
Das ist aber schon ziemlich viel, du befolgst die Ramadan-Regeln und betest, obwohl dir die Religion an sich gar nicht wichtig ist?

Find ich scheinheilig. Ich persönlich hab mit Religionen einfach gar nichts am Hut, deshalb würde ich als ehemalige Katholikin (getauft halt) niemals zur Beichte oder Kommunion gehen, weil das für mich absolut nichts bedeutet, und mir die Institution Kirche einfach sehr suspekt ist, egal welche.

Das Vorurteil gegenüber muslimischen Männern, du darfst mich gerne eines Besseren belehren, ist das, sobald man zusammen oder verheiratet ist, kommen dann doch die konservativen Ideale hoch. Auch wie die Familie das sieht, wird plötzlich ganz wichtig. Schon oft gehört. Damit hat man als selbständige Frau schon ein Problem.
Aus dem smarten, charismatischen und gebildeten Mann wurde nur noch als Schwerpunkt der Muslim betrachtet.
Religion ist ein Problem für viele Menschen, weil es irrational ist. Und wenn der "smarte, charismatische und gebildete Mann" dann einen Monat lang out of order ist, weil sein imaginärer Gott ihm das befiehlt, find ich ihn halt nicht mehr so smart.
Gibt es einen weg sie zu überzeugen, dass es doch Hoffnung gibt, den ich könnte mir vorstellen, dafür zu kämpfen!
Sicher, ihr habt ja einiges gemeinsam, stell das in den Vordergrund.
Vorerst habe ich ihr Angebot akzeptiert mit der Hoffnung sie von mir zu überzeugen und ging bei Nachrichten auf Distanz im Schreib-ton.
Distanz erzeugt Distanz, das bringt sicher nichts. Aufdringlichkeit allerdings auch nicht.

Sei einfach so wie du bist, hat ja bisher auch funktioniert, sie mag dich ja.
 
  • #6
Sie macht sich Gedanken über ihre Eltern als mehr über sich selbst und ihren Bezug zur Religion. Ich bin da offen aber sicherlich bin ich auch bereit Kompromisse zu schließen. Weil ich finde es geht nur, wenn man miteinander redet und das viel!

Frage ist, ob ich den Kontakt zu ihr abbrechen soll oder es versuchen soll, da ich nicht der liebe gute Freund bleiben will!
 
L

Lionne69

Gast
  • #7
Eigentlich klänge es gut, aber -

Es ist natürlich Deine Entscheidung, aber Du bist einer Frau begegnet, die mit Vorurteilen lebt, und mit Intoleranz.
Diese Seite an Ihr wirst Du nicht ändern, und ob sie Dich je ganz akzeptieren wird - mit dem für sie Makel "Muslime"?
Wie lange wird sie Deine Art, Deine Religion zu leben, akzeptieren?
Oder wann erwarten, dass Du konvertierst?

Deine Religion gehört zu Dir, und diesen Teil von Dir akzeptiert sie nicht.
Ich möchte keinen Partner, der mich nicht ganz und gar akzeptieren kann.

Auch die Fragen nach Heirat, Konfession der Kinder wird kommen - das ist oft genug schon (Streit-)Thema auch innerhalb christlicher Richtungen.

Wenn sie offen wäre, hätte sie Dich einfach weiter kennen lernen können, wertfrei nachfragen, wie Du Deine Religion lebst, beobachten,und dann ggf. entscheiden, ob es weiter gehen kann.

Es gibt außer Religion, ob verschiedene Richtung oder die Art der Praktizieren, noch viele andere Haltungen, an denen die Entstehung von Partnerschaften scheitern können.
Bei ihr ist es dieser.
Es gibt anderen Frauen, für die wäre es kein Thema.

Dir viel Glück
W 48

Nachtrag
@Camille - sehe ich nicht als Lösung
Ich würde auch nicht konvertieren, oder meine eigene Religion aufgeben, oder dies von einem Partner verlangen.
Religion ist nichts, was man einfach so ablegt.
 
  • #8
Lieber FS,

ich sollte noch hinzufügen, dass Frauen oft zukunftsorientierter nachdenken. Männer denken eher an Momente. Im Moment empfindest du es schön, weil du etwas Nähe brauchst. So nicht religiös bist du nämlich gar nicht, wie du angibst (siehe du fastest und betest). Du denkst leichtsinnig nach. Das ist so ein ähnlicher Fall, wie die tausenden Fälle, wo ledige Männer ohne Kinder sich auf geschiedene Frauen mit Kindern einlassen und dann erst viel später sich der Verantwortung bewusst werden und sich trennen. Ich habe so gar nicht das Gefühl dass du genauso wie sie an heiraten denkst, denn dann würdest du dir tiefere Gedanken machen und feststellen dass ihr doch zu unterschiedlich seid und den Kontakt abbrechen.
 
  • #9
Deine "Religion" hat eben keinen guten Ruf in der westlichen Welt. Du weisst selber, dass dafür einige gar nicht so seltene Fanatiker verantwortlich sind.
Was du tun kannst: Kinder ohne jegliche religiöse Unterweisung aufziehen ist klar. Einem Ehevertrag zustimmen, der sie und Kinder vor deiner Religion schützt. Falls du Verwandte hast, die ähnlich ticken wie du - stell sie ihr vor. Damit sie das Leben deiner Familie besser einordnen kann. Du selbst solltest dir ebenfalls überlegen, ob du nicht besser ohne Religion lebst.
Kannst und willst du nicht auf deinen Glauben verzichten, wirst du sie vergessen müssen. Ich weiss, wovon ich rede, hatte vor einigen Jahren das Theater mit einer Türkin, deren Bruder - positiv ausgedrückt - sehr verblendet von seiner Religion war. Sie wäre ok gewesen, ihre Eltern und der andere Bruder auch. Aber nachdem ich diesem "Gläubigen" einmal das Messer aus der Hand schlagen musste, habe ich beschlossen, mein Glück nicht weiter zu strapazieren und auf immer und ewig im Islam nichts Gutes zu sehen.
 
  • #10
Aus dem smarten, charismatischen und gebildeten Mann wurde nur noch als Schwerpunkt der Muslim betrachtet.

Lieber FS,

Bildung ist nicht das Thema zwischen euch. sondern die kulturellen Unterschiede, die in jedem, der vom Elternhaus Indoktriniert wurde, tief verwurzelt sind und die man nicht als nebensächlich abtun kann.

Auch ein gebildeter Mensch kann in Traditionen verhaftet sein und diese praktizieren. Und er kann - trotz oder gerade wegen seiner Intelligenz und Bildung - aus seiner Überzeugung heraus zu Dingen fähig sein, die andere nur mit Unverständnis wahrnehmen.

Wenn überhaupt, kann eine interkulturelle Beziehung zwischen zwei Menschen nur funktionieren, wenn entweder einer zum Glauben des anderen konvertiert oder wenn gegenseitige Glaubensansichten völlig außen vor bleiben, auch - und besonders, wenn es um die Erziehung von Kindern geht.

Bei Ehen in den Königshäusern, in die zunehmend bürgerliche Frauen mit einem abweichenden religiösen Hintergrund einheiraten, wird das noch vor der Eheschließung geregelt, in dem die Frau den Glauben des Mannes annehmen muss. Oder in den seltenen Fällen eben der Mann den Glauben der zukünftigen Regentin.

Unstimmigkeiten bezüglich der Glaubensausübung habe ich schon bei Mischehen zwischen katholischen und evangelischen Normalbürgern gesehen, wenn es darum ging, in welchem Glauben die Kinder nun getauft und belehrt werden sollten, obwohl es da bereits ökumenische Möglichkeiten gibt.

Zwischen einem Muslim und einer Christin, die ihren Glauben praktizieren wollen, wäre das wahrscheinlich ungleich komplizierter, besonders dann, wenn die Verwandtschaft sich einmischt und mitreden will. Da müssen nicht nur beide Partner eine sehr liberale Ansicht haben, sondern auch die Eltern von beiden und die übrige Verwandtschaft, wenn man nicht mit allen den Kontakt abbrechen will.

Würden deine Eltern es nicht auch lieber sehen, wenn du dich für eine junge, hübsche und gebildete muslimische Frau interessieren würdest?

Wie auch immer, ihr wäret nicht die Ersten und die Einzigen, die eine interkulturelle Verbindung eingehen.

BUT:

Einfach ist anders und mit Sicherheit würdet ihr ziemlichen Rede- und Klärungsbedarf haben, wenn ihr zusammenkommen wollt.
 
  • #11
Es war wunderschön bis zu dem Tag an dem ich ihr sagte, dass ich Türke und Muslim sei.
(...)
Sie wolle jemanden für die Ewigkeit haben und bei mir würde es nur Probleme geben., da ich Muslim bin (Zukunftsgedanken). Auf die Frage ob es nur die Religion sei und man miteinander Reden kann änderte wenig an dieser Ansicht. Sie sagte nach 5 Treffen, dass sie mich besser kennen lernen will und sie nicht genau weiß was sie jetzt will. Momentan doch lieber die Freundschaft und sie schreibt mir auch täglich mehrmals bevor ich es tue und sendet Nachrichten und Fotos. Sie schreibt sie will nicht das ich gehe.
Ich selber war natürlich schockiert das man mich auf meine Religion reduziert hatte und nicht mich als Mensch sah mit vielen Facetten. Aus dem smarten, charismatischen und gebildeten Mann wurde nur noch als Schwerpunkt der Muslim betrachtet.

Na,ja. Soll schon häufiger vorkommen, dass eine Frau nach drei oder fünf Treffen nicht so genau weiß, was sie will. Wenn du glaubst, dass wäre wegen der Religion, dann siehst du es halt so.

Wenn es so wäre, dass Religion bei dir keine Rolle spielt, hättest du deinen Post anders formuliert. Deine Religion spielt sehr wohl eine Rolle und deshalb hast du es thematisiert. Jetzt andersherum zu erwarten, dass deine Religion keine Rolle spielen dürfe, weil du abseits der Religion ein toller Typ bist, finde ich etwas unfair.
Würde quasi bedeuten: Ich bin liberaler, guter Muslim und dehalb darf es keine Rolle spielen, dass ich Muslim bin. Oder noch schlimmer: Ich bin ein Opfer, weil ich Muslim bin und weil die Frau mich nicht möchte.
 
  • #12
Ich bin mir sicher, dass sie verliebt in Dich ist aber sie hat Angst!

Das liegt sicher nicht daran, dass Dein Gott Allah heisst, Du fastest und sie eben Weihnachten feiert.
Und da sie weiter Deine Nähe wünscht, wirft sie Dich auch nicht mit Islamisten in einen Topf.

Aber fast jede Frau hier, sieht oder hört mehrfach in ihrem Leben, dass zb die Gleichberechtigung bei Moslems selten gelebt wird.
Sich ein Mann in der Beziehung/Ehe oft anders verhält, weil es kulturell tief verankert ist und zur männlichen Ehre gehört.
Für die meisten Frauen hier, der Horror. Somit sieht sie das Risiko für sich bei einem Muslim höher an, als bei anderen Religionen.
Ich zb hätte überhaupt kein Problem irgendwann einmal eine muslimische Schwiegertochter zu bekommen, wäre aber ängstlicher was auf meine ( gedachte) Tochter zukäme mit muslimischen Schwiegersohn.

Aber ich kenne zwei tolle Paare ( (Muslim/Christin) auf Augenhöhe sogar sehr gut und somit würde ich nicht sofort ablehnen aber länger prüfen.

Und das glaube ich bei Euch auch...
Sie mag Dich sehr und deshalb das Angebot auf: Freundschaft.
So wie sie sich verhält, möchte sie dich nur vorsichtig kennenlernen zb ob Du wirklich die moderne Ausnahme bist.
Den Best-Body sehe ich da nicht!

Wenn Du modern bist, hast Du ja nicht zu befürchten, dass sie das mit der Zeit erkennt oder?
Ich denke sie wird Dich bald nach Deiner Familie fragen und wie diese lebt...
 
  • #13
Erst einmal danke für die ganzen Antworten.
Sicherlich sieht es für euch so aus als wäre ich sehr religiös, was aber definitiv nicht der Fall ist. Klar, jeder sieht es anders. Ich habe es ihr gesagt und sage es auch jedem den ich kennen lerne, niemals die Religion wechseln nur weil es einer will, das ist falsch. Mich stört es nicht das sie Christin ist und sie soll es auch bleiben. Meine Familie ist tolerant und selbst wir sind multikulturell aufgestellt innerhalb der Familie. Meine Lebensweise wird von vielen Muslimen verachtet, weil ich zu modern lebe was mir egal ist. Jeder ist so wie er eben ist und ich akzeptiere jeden, ob gläubig oder nicht. Was die Kinder angehen sollte, dann lieber ohne Religion aber glücklich.
Mir geht es um sie und das sie mich kennen lernen soll als Mensch und Person.
Was die Religion angeht lebt jeder Mensch diese anders aus, nur weil ich Muslim bin bete ich nicht 5x am Tag oder dergleichen. Ich habe ich von Anfang an gesagt woher ich abstamme und wer ich bin. Nur im Verlauf ist das mit der Religion erwähnt worden, weil es für mich uninteressant war und ist. Ich sehe sie als Person, Mensch für wichtiger als eine Religion. Selber bin ich Mitte 30 und weiß sehr wohl was ich im Leben will und wir beide sind ledig und haben keine Kinder.
Fakt ist: ich will sie und weil alles so schön verlief und nur weil wir unterschiedliche Religionen haben, sollte dies kein K.O. Kriterium sein. Denn dann ist es zu leicht gemacht.

Daher meine Frage nochmals, kennt jemand von euch Menschen mit ähnlichen Beziehungen und wie sie verliefen?
 
  • #14
Mein Erfahrungsbericht dazu:
Vor einiger Zeit datete ich über mehrere Wochen einen türkischen Mann. Er war für deine Begriffe weltoffen und modern. Zwischen uns war alles schön, er hatte seinen Glauben (Moslem) und ich meinen (Christin). Er sagte von sich aus dass seine Kinder ihren eigenen Glauben frei wählen dürfen. Im Glaube kein Zwang, so heißt es. Zurückgezogen habe ich mich irgendwann deshalb weil er immer wieder fröhlich und unbedarft von seinen Eltern und deren Ansichten redete.

So modern er auch war, so gab es immer wieder auch Konflikte bei ihm Zuhause weil die junge Generation dieses ganze konservative Zeug einfach satt hatte und leben wollte, wie es ihnen passt.

Das hat in meinen Augen nichts mit dem Glauben an sich zu tun. Diese Menschen sind zum großen Teil einfach ungebildet, haben nie den Koran selbst gelesen, weil sie zwar gelernt haben das geschriebene Wort auf Arabisch zu lesen und auszusprechen, lernen Passagen auswendig, haben aber keine Ahnung, was diese Worte bedeuten. Und bei aller Liebe, auch in der Bibel stehen Passagen die ich am liebsten mit dem Edding überstreichen würde.

Dass es in den Familien so zugeht hat nichts mit dem Islam zu tun, sondern ist einfach darin begründet, dass in diesen Regionen traditionell ein Patriarchat herrscht.

Ich verstehe Männer wie dich. Du möchtest frei leben, genießt die Vorzüge hier in Deutschland, du und deine Familie möchten genommen und akzeptiert werden, wie sie sind. Aber wenn du Mal ganz ehrlich bist: Ihr seid freundlich zu den Deutschen, aber in der Familie wollt ihr keinen haben. Ich denke da werden deine Eltern keine Ausnahme sein.

Keine deutsche Frau, die etwas auf sich hält, macht das mit. Du musst auch zugeben, dass deine Religion nicht gerade gut weg kommt. Es ist an Leuten wie dir, die Wogen zu glätten, zu reden und aufzuklären. Nach jedem Anschlag würde ich mir wünschen, dass Moslems in meinem Umfeld irgendetwas dazu sagen, sich distanzieren oder sonst was. Stattdessen immer nur das große Schweigen.

Es tut mir leid für dich, du hast es nicht verdient aufgrund deiner Religion in irgendeiner Weise Nachteile zu erfahren. Aber das hat deine Freundin auch nicht. Und Rassismus funktioniert auf beiden Seiten.
 
  • #15
Tja. Du wärst nicht der erste weltoffene Muslim, der sich um 180 Grad dreht, wenn er die Frau in trockenen Tüchern wähnt. Das muss auf dich ja nicht zutreffen.
Die Frau hat dich ja noch nicht abgeschrieben. So wie du es beschreibst, scheint sie ja an dir zu hängen. Wenn du dich wirklich für sie interessierst, dann lasse ihr Zeit. Sie soll dich kennenlernen, wie du dich verhältst, wenn sie anderer Meinung bist als du. Wenn sie andere Sachen machen will, welche sich eventuell in deinem Kulturkreis nicht schicken. Wenn sie ihr Leben so lebt, wie es vielleicht deine Eltern nicht gutheißen. Sie soll sehen, wie du dich verhältst, wenn deine Mutter das will, sie aber was anderes. Würdest du dich offen gegen deine Eltern stellen?
Wenn beiden die Religion wichtig ist, hat es natürlich keinen Sinn dieses Thema auszusparen. Ihr müsstet schon vorher festlegen, nach welcher Religion die Kinder erzogen werden sollen. Gibt's da einen kleinsten gemeinsamen Nenner? Diese Frage bietet wirklich Zündstoff.

Es ist natürlich Deine Entscheidung, aber Du bist einer Frau begegnet, die mit Vorurteilen lebt, und mit Intoleranz.
Diese Seite an Ihr wirst Du nicht ändern, und ob sie Dich je ganz akzeptieren wird - mit dem für sie Makel "Muslime"?

Ach so? Bisher ist die Frau nur etwas auf Abstand gegangen, um sich klar zu werden, was das für sie bedeutet. Wo siehst du die Vorurteile und die Intoleranz?
Ich kann mich an eine Frau erinnern, die hier gepostet hat, dass ein Mann, der das christliche Weihnachtsfest nicht mit ihr feiern mag, ein no go wäre. Ist diese Frau auch so intolerant? Oder noch intoleranter?
 
  • #16
Hallo FS,

Religionen sind Gründe für Kriege und gerade deine wartet mit mittelalterlichen Ansichten auf. Die in meinem Freundeskreis aus muslimischen Ländern stammenden Menschen folgen alle keinen einzigen “Religionsritual“, weder fasten noch beten (die Christen und Katholiken unter ihnen übrigens auch nicht) und grenzen sich von gläubigen Muslimen ab. Wäre es bei dir das Selbe, kämst du vermutlich eher als Partner in Betracht, mM.
 
  • #17
FS, was du tun kannst, ist, die Klischees zu widerlegen. Lernt euch einfach näher kennen und zeig ihr, dass du kein Macho mit veraltetem Frauenbild bist. Bist du doch bestimmt nicht, oder?

Kann auch sein, dass ihr was anderes nicht gefällt, aber das die bessere Ausrede ist, wir wissen es nicht.
ich könnte mir niemals vorstellen eine Frau zu haben die Muslime ist, ich möchte das einfach nicht, weil es sind einfach verschiedene Welten, die letztendlich meistens nicht harmonieren, es mag Ausnahmen geben,
Welch unfassbare Engstirnigkeit vom "allwissenden Erleuchteten", ich bin echt schockiert.
 
  • #18
Beide die Religion ablegen. Basta! Nur schwache Männer glauben an übersinnliche Dämonen und Bestrafungen. In hochentwickelten Ländern haben die Leute nicht umsonst ihre Religion abgelegt, sonst wäre es nie was geworden in dieser Kultur.
 
  • #19
Ich kenne so einen Fall nach der Trennung:

Er Muslim, hat seinen Sohn dann gegen den Wunsch der Mutter beschneiden lassen als er Umgangsrecht hatte, dafür bekommt der Junge jedes Mal Schweinefleisch und andere "verbotene" Sachen zu essen, wenn er zuhause ist.

Ich denke das funktioniert perfekt.

Der Sohn kriegt das beste aus beiden Welten, solange es den Expartner aufregt.
 
  • #20
Lieber @bluewhite, du solltest dir eine glaubensgleiche Frau suchen. Jemand, der die geistige Kraft aufbringt, einen Monat lang tagsüber zu fasten, ist doch schon recht verwurzelt in seiner Religion. Was machst du bspw., wenn du ihre Eltern kennenlernst und sie dir Schweinefleisch servieren? Ablehnen und sie damit brüskieren oder munter zulangen?

Was ist, wenn deine Bekannte während des Ramadans fleißig isst und du nur zuschaust? Geht du zu Weihnachten mit ihr gemeinsam in die Kirche oder flüchtest du in die Moschee wie jeden Freitag? Darf sie in einer Ehe auch männliche Freunde haben oder vermutest du gleich Unmoral dahinter?

Deine Probleme mit ihr wären allerdings ungleich schlimmer, wenn einer von euch Zeuge Jehovas wäre, mit all der Abkapselung vom Weltlichen. Dagegen ist der Islam vergleichsweise tolerant.
 
  • #21
Meine Familie ist tolerant und selbst wir sind multikulturell aufgestellt innerhalb der Familie.?

Inwiefern ist denn deine Familie multikulturell aufgestellt? Und wenn deine Familie angeblich so multikulturell aufgestellt ist, warum fragst du dann hier nach Erfahrungsberichten, wie es bei anderen gelaufen ist. Die Antwort müsstest du doch schon aus deiner Familie kennen.

Zu deiner Frage: Ja, ich kenne zwei solche Ehen, beide sind bereits nach kurzer Zeit gescheitert. Warum suchst du dir nicht eine attraktive, gebildete Muslimin aus sondern macht es so kompliziert?
 
  • #22
Also, mir wäre es wurscht, wenn du in der Moschee betest und auch, dass du fastest, Hauptsache, ich muss das nicht.
Mein Freund geht auch ab und an in die Kirche und liest wirklich jeden Morgen zur Erbauung in der Bibel. Ist mir komplett wurscht.

Kannst du dir vorstellen, deine künftige Frau und deine künftigen Kinder, vor allem Töchter so zu behandeln, wie es Deutsche tun ?
Darf deine Tochter mit 16 im kurzen Rock auf eine Party gehen ?
Sex mit ihrem ersten Freund haben ? Also ich war 16 und mein Vater hat zwar geschluckt, aber mir dann den Krankenschein für den Frauenarzt gegeben, weil ich die Pille wollte.
Wie fühlt sich für dich dieses Gedankenspiel an ?

Wie liefe es ab, wenn ihr bei deinen Eltern eingeladen wärt ? Sie bleibt sitzen, weil sie der Gast ist, während du den Tisch abräumst ? Und wie gucken deine Eltern, wenn es so läuft ?
Wie finden die es, wenn deine Frau weiter berufstätig ist und du die Kleinen nachmittags von der Kita abholst, weil du früher frei hast ?
Sind die dann stolz auf ihre toughe Schwiegertochter ? Und auf dich liberalen Mann ?
Und wie gehst du damit um, wenn sie es nicht sind.
Stellst du dich loyal hinter deine Frau und weist deine Eltern vor ihr in ihre Schranken ?

Mir wäre deine Religion komplett wurscht, aber nicht die Kultur, die für Männer und Frauen festgefügte Rollen vorsieht.
Mir würde die Rolle, die mir deine Kultur zuweist, nicht gefallen und deswegen würde ich einen türkischen Mann und sei er auch noch so assimiliert, sehr kritisch prüfen. Vor allem, wenn es um Heirat und noch mehr, wenn es um Kinder geht. Denn aus der Nummer kommt man nie mehr raus, auch nicht nach einer Trennung.
Und so sage ich: sorry, du müßtest schon ein mördermäßig guter Typ sein, dass ich das Risiko einginge, mit dir Kinder zu zeugen.
Mit dir eine Beziehung zu haben, wie ich sie habe ( LAT ohne Kinder, ohne Trauschein ), wäre aber gar kein Problem.
Es geht vor allem um Kinder, da wäre mir das Risiko, dass du später unerfreulich mutierst, zu hoch.

w 51
 
  • #23
Hallo TE,
ich kenne durch meine Arbeit und meinen langjährigen Wohnort etliche Mitbürger mit Migrationshintergrund.
Was mich bei Dir wundert, Du kennst sie durch die Arbeit, heißt Du Klaus-Dieter Schmidt? Sag mir mal welche Frau so doof ist, wenn der Mann sich als Mezut Gündogan(Wortwitz) vorstellt, zu glauben sie hätte einen evangelischen Deutschen vor sich.
Es gibt viele die Trinken, Schweinefleisch essen und offener sind. Aber wie Du schon schreibst sind diese oft bei ihresgleichen nicht besonders angesehen. Nicht jede Frau träumt von einem Rebellenleben.
Eine kleine Anekdote, ein Türke(er bezeichnet sich selber auch nicht als Deutscher) ist mittlerweile 32, normalerweise wäre er schon lange verheiratet, er hat aber keine Lust. Die Ehekandidatinnen, die ihm vorgestellt wurden bisher, waren alles duckmäuserische Türkinnen, die keine eigene Meinung hatten, die will er nicht. Ob das eine Ausnahme bleibt oder vermehrt auftreten wird weiß ich nicht, müsste jemand mal aus Köln-Mülheim oder andere Zentren berichten.
Er Muslim, hat seinen Sohn dann gegen den Wunsch der Mutter beschneiden lassen als er Umgangsrecht hatte,
Dem Vater würde ich die Hände abhacken, das alleine wäre schon für mich mit der wichtigste Grund. Mich schüttelt es wenn ich daran denke.
 
  • #24
Solange das Thema Kinder im Raum stünde, könnte ich keine Beziehung mit einem andersgläubigen Mann eingehen, da es mir sehr wichtig ist, dass meine Kinder christlich getauft sind.

Gleichzeitig könnte ich es aber irgendwie nicht mit meinem Gewissen vereinbaren, wenn mein Partner mir zuliebe darauf verzichten würde, die Kinder in seiner Religion zu erziehen, und auch seiner Familie gegenüber würde ich mich latent schuldig fühlen.

Für mich wären unterschiedliche Religionen also durchaus ein Hinderungsgrund für das Eingehen einer festen Beziehung, wenn man sich auch noch so gut versteht.
 
  • #25
Also
Irgendwie traurig.

Wenn ihr euch gerne habt.

Solltet ihr darüber reden.

Was bringt es Menschen die nichts
damit zum tun haben, um Rat zu fragen?

Religionen sind nicht immer gut oder schlecht.
Menschen sind nicht...

Lad Sie zu einen Essen ein.


Konflikt
Wenn es wegen deiner Religion ihrerseits
zu negativen Gedanken gekommen ist.

Kannst du diese doch in einem Gespräch mit ihr beseitigen.
 
  • #26
Wenn das auch wirklich alles sein sollte bei dir -das Fasten und hin und wieder Freitagsgebet- dann ist es wirklich nicht viel, oder?
Ich habe muslimische Freunde (Türkei), beide Professoren (MINT-Fächer).....Ich hatte irgendwie erwartet, dass in solchen Kreisen die Religion eine untergeordnete Rolle spielt, aber:
-Muezzin-App auf dem Handy, Gebet 5x/Tag
-Fasten
-die Frau spricht leiser, wenn ein Mann im Raum ist (hat sie mir erklärt), trägt Kopftuch und bodenlange Kleidung
-betreten ungern ein Haus in dem ein Hund lebt, weil Hunde Engel vertreiben
-Glauben an die Hölle und sind sehr befremdet, dass der christliche Gott (evangelisch) Verbrecher u Sünder nicht bestraft
- deren Kinder dürfen keine Totenköpfe zeichnen (hat sich mal ergeben) und deren Jungs sich beim Fangenspielen etc von Mädchen nichts 'sagen lassen', denn das gehört sich einfach nicht
Diese Beispiele haben mir gezeigt, dass manche Aspekte des Glaubens für einen unsichtbar sein können.
Das sind nur Ausschnitte und das sind, wie gesagt meine Freunde. Ich finde diese kulturellen/religiösen Unterschiede interessant, frage nach und belese mich, um zu verstehen.
Vielleicht ist dein Glaube ja doch tiefer verankert, als du denkst? Hattest du schonmal eine deutsche Freundin?
 
  • #27
Lieber @bluewhite,
wie tolereant du und deine Familie ist, das weist nur du. Natürlich hat sie Angst vor möglichen Resentiments anderer dir, deiner Familie und eurer Beziehung gegenüber. Du wolltest positive Beispiele. Hier kriegst du eins: Ich habe einen türkischen Arbeitskollegin mit einer deutschen Frau. Beide etwa in deinem Alter. Allerdings beide nicht religiös. Er hat bei der Hochzeit ihren Namen angenommen, weil es einfach vieles einfacher macht. Seine Eltern lieben ihre Schwiegertochter und ihre Eltern ihn. Gerade ist das erste Kind geboren. Die sind echt ein tolles multi-kulti Paar. Allerdings ohne jegliche Religion. Das macht es eindeutig leichter.
Was die Sorge ihrer Eltern angeht... Klar machen Eltern sich Sorgen. Aus eigener Erfahrung weiss ich aber, dass Eltern bei Dingen, die bei ihnen scheinbar ein No-Go sind, viel lockerer reagieren, als man das vorher denkt. Versuch es weiter.... wenn du dir vorstellen kannst, ihre Vorstellungen von einem gemeinsamen Leben zu unterstützen.
Würdest du z.B. an Weihnachten mit zu ihrer Familie gehe. Solche Dinge meine ich. Wird bei euch das Zuckerfest groß gefeiert? Wäre sie dort auch willkommen? Ich fände es schwierig, wenn ein gemeinsames Leben in zwei Parallelwelten stattfindet.
 
  • #28
Ich bin Muslimin und mit einem Mann verheiratet, der christlich getauft und erzogen würde, und ich kenne nicht wenige solcher Ehen - keine einzige ist dasran gescheitert. Es gibt auch einige Beispiele aus der Öffentlichkeit, einen bekannten Autor, einen Politiker und in Berlin, soviel ich weiß, einen mit einer Muslimin verheirateten evangelischen Pfarrer, der gemeinsam mit seiner Frau Abende für christlich-muslimische Paare veranstaltet.
Jetzt im Ramadan faste ich, meinem Mann mach ich was zu essen, wenn er nicht bis abends warten will. Ich trinke keinen Alkohol und esse kein Schweinefleisch, er kann tun, was immer er will. Ich habe keine Probleme mit Weihnachten - warum sollte ich an diesen Tagen nicht an die Geburt Jesu denken, die Geburt des Propheten Isa, muslimische gesehen? Ich hab übrigens eine sehr christliche Freundin (nebenbei: promovierte Naturwissenschaftlerin, religiöse Menschen sind nicht notwendigerweise intellektuell unterbelichtet), die mit einem sehr muslimischen Mann verheiratet ist. Beide sind ausgesprochen fromm, und das verbindet sie.
 
  • #29
Hallo,

ich antworte dir mal als eine Türkin, die zu dem den Koran und den Islam sehr, sehr gut kennt!

Zuerst mal bin ich zutiefst (!!!) schockiert, was manche Foristen hier über Türkinnen von sich geben- von wegen sie hätten keine eigene Meinung etc. Kopfschüttel! Oh Madame, die Türkinnen lassen sich viel weniger gefallen und sind oft schwerer zu haben. Sei dir da sicher.

Und nun zu dir:

1. Du schreibst von dir, dass du ein weltoffener Mensch bist. Nun leider ist diese Dame, die du datest ganz im Gegensatz zu dir (!) eben nicht weltoffen. Eine 30-jährige Frau wirst du auch nicht umerziehen können. Ihre Familie ist ebenfalls nicht weltoffen. Punkt. Desweiteren bin ich über ihre Intelligenz erstaunt. Was hat sie denn gedacht, als du dich als ein Türke vorgestellt hast, dass du ein Buddhist bist? (Ironie off)

2.Du schreibst, dass du die Grundzüge des Islams praktizierst. Hand aufs Herz! Zu den Grundzügen gehört auch, dass du deinen Kindern deinen Glauben weitergibst. Möchtest du Kinder erziehen, die an Ramadan nicht fasten und nicht mal das Freitgasgebet kennen? Findest du das verantwortungsbewusst und mit deinen Grundwerten vereinbar? Die Frau, die du heiratest wird eine Vorbildsfunktion für die Kinder ausüben. Sie soll dann an Ramadan essen und trinken und die Kinder fasten. Oder wie stellst du dir das vor? Möchtest du nicht, dass dein Sohn beschnitten wird? Das gehört ebenfalls zu deinen Grundzügen! Möchtest du, dass deine Kinder zu Hause Schweinefleisch und jegliche Produkte mit Gelatinen konsumieren? Kannst du das mit deinen Grundwerten und deinem Gewissen vereinbaren, dass du deine Kinder atheistisch erziehst oder von deinem Glauben fernhälst?

3. Ihr lernt euch gerade mal kennen und schon versteht ihr euch nicht mal. Und das wird noch schlimmer. Das würde funktionieren, wenn beide Atheisten wären oder die Frau sich einverstanden gibt zu konvertieren.

4. Ich selbst bin auch eine sehr moderne, türkische Frau. Ich praktiziere den Islam genauso wie auf deine Art. Ja, ich habe die Erfahrung mit einem Christen gemacht: es klappt nicht. Das Scheitern ist vorprogrammiert. Zudem scheinst du ein selbstbewusster Mann zu sein. Es kratzt nur an deinem Ego, dass sie dich auf deine Religion reduziert. Ihr Reiz wird verschwinden, wenn du deine Beute erlegt hast! Dann wirst du die Dinge auch klarer sehen!

5. Dein Dilemma hat noch nicht angefangen, sondern wird noch richtig anfangen. Auch ich stelle die Frage, ob du einfach Dramen liebst. Warum lässt du dich nicht auf eine hübsche Türkin ein, die gebildet ist. Die meisten gebildeten sind modern- genauso wie du. Eine Frau, die deine Werte teilt, mit deinen Kindern und deiner Familie auch Türkisch sprechen kann? Du bist Mitte 30 und solltest auch nicht all zu sehr deine Zeit verschwenden. Suche dir eine Frau, die sich auf deiner Wellenlinie bewegt, deine Bekannte ist nicht die Richtige.
 
  • #30
Lieber Fragesteller,

sie mag Dich, das ist doch schön!

Ich muss allerdings sagen, dass ich persönlich auch Probleme hätte mich auf einen muslimischen Mann einzulassen. Aber nicht wegen Religion!! Sondern wegen des anderen Frauenbildes das ich damit verbinde. Ich hatte im Studium viele Kommilitonen aus arabischen Länder n, der Türkei u.A
Es waren auch paar Flirts dabei. Ich habe mich nicht drauf eingelassen weil ich aufgrund von Aussagen und Verhalten das Gefühl hatte als Frau weniger wert zu sein und mich anpassen zu sollen.
Klar gibts auch deutsche nicht religiöse Männer mit dieser Haltung.
Auch da wuerde ich..ablehnen.

Frag sie Dich mal, welche Vorstellungen sie bei Mann Frau Beziehung hat. Auch manche Christen sind da eigen. Und gleiche es mit Deinem Frauenbild ab. Ob es passt. Darüber müsstet Ihr reden, reden, reden...finde ich. Sonst sind Missverständnisse vorprogrammiert, denke ich.

Alles Gute
 
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