Was heißt hier "führen müssen"? Ich finde deinen Denkansatz sehr negativ und halt auch so typisch europäisch. In anderen Kulturen wie im Orient ist es nämlich ganz normal, dass man den Partner frei gewähren lässt und er ein Recht hat, sich so viele Partner auszuwählen, wie er es für richtig hält, einfach weil der Mensch frei ist und nicht dem Gehorsam einer Partnerschaft unterjocht ist.
Der Wandel von Treue zu Untreue ist in der Tat eine Symptom der Moderne. Man hat einfach erfasst, dass es vertstaubt ist und nicht menschlich absurd, zu sagen: "MEIN Partner, MEIN Kind, MEINE Familie, MEIN Eigentum". Ein Mensch ist niemals DEIN. Ein Mensch kann frei wählen, ob er dir treu und ergeben sein will oder nicht. Treue einzufordern ist daher schon fast ein bisschen makaber.
Ich bin noch ein typischer Europäer - nämlich ein Treuemensch, weil Treue Spaß macht, vielleicht hab ich auch einfach nur Spaß, treudoof zu sein, aber Treue ist halt leider nun mal kein Gesetz und man kann es nicht einfordern. Ein Mensch fällt die Entscheidung, treu zu bleiben, von sich aus, weil er gerne Sicherheit lebt. Ein Mensch, der nicht bei dir bleiben will, der soll halt gehen und sich was besseres suchen. Hast du so wenig Selbstwert, dass du nicht alleine sein kannst? Die meisten Menschen fühlen sich nur gekränkt bei der Vorstellung, dass sie nicht die das Ultimatium für den eigenen Partner darstellen und der Partner sich nicht halten lässt. Das bringt die meisten Menschen um den Verstand.
Du bist wahrscheinlich eine Frau mittleren Alters, dein Problem ist daher allgemein nicht die Untreue, sondern deine zu starke Abhängigkeit von den Männern. Wenn du meinst, einen Mann nicht halten zu können, oder ihn mit irgendwas an dich nageln zu können (Kind, Haus, Heirat, Treue), dann gerätst du in Panik.
Lerne vielleicht mal, dass du Menschen so akzeptieren musst, wie sie eben sind. Dann gehst du weniger gefrustet durch den Tag.
w