In meiner Beziehung sollten Spitzendessous und hohe Absätze eindeutig Frauensache bleiben, danke vielmals. Was nicht heißt, dass ich Verführung nicht schätze, so wie ich auch selbst gerne verführe. Verführung fängt früh an, noch lange vor dem Akt. Ein gepflegter, gut gekleideter Mann ist anziehend, insbesondere wenn er mit Worten und leichten Berührung spielen kann. Wenn er meine Sinne reizt, gedämpftes Licht, ein von ihm gekochtes Essen, vielleicht eine gemeinsame Dusche, eine wohltuende Massage mit duftendem Öl, die mich zum Schmelzen bringt. Verführung zielt darauf ab, das Gegenüber in sinnliche Stimmung zu bringen, ihn mit dem Wissen um seine Wünsche zu reizen und schließlich in Erregung zu versetzen. Und vor allem: Den Partner spüren zu lassen, dass man ihn will. Kaum etwas ist für mich so anregend, wie das Begehren in den Augen eines Mannes zu sehen und in seinen Berührungen zu spüren. Wenn ich ihn auch will, versteht sich, ansonsten verfehlt dies natürlich spektakulär seine Wirkung.
Für mich gilt: Verführung, ja bitte! Aber das heißt nicht, dass ich das Objekt meiner Begierde im Striptease sehen will. Dann soll er dann doch lieber jedes einzelne Kleidungsstück langsam und mit kosenden Händen von meinem Körper entfernen - und zwar gekonnt, bitte sehr. Ein Verführer, der am Strumpfgürtel hängen bleibt? Eher nicht.
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